Die Symptome des Wasserkopf/ Hydrozephalud besteht in erster Linie aus Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Von einem Wasserkopf sind vor allem Säuglinge betroffen.
Ein Hydrozephalus/ Wasserkopf kann sowohl beim Erwachsenen, als auch schon im frühen Kindesalter auftreten. Bildet sich bei einem Erwachsenen ein Wasserkopf aus, so zeigen sich die verschiedenen Symptome weitaus schneller. Dies geschieht dadurch, dass beim Erwachsenen die Schädelknochen an den Schädelnähten schon fest miteinander verwachsen sind. Deshalb kann der knöcherne Schädel einem anschwellenden Gehirn keinen weiteren Platz einräumen. Der Druck innerhalb des Schädels steigt schneller an und drückt deutlich stärker das zarte Gehirngewebe ein.
Die Symptome sind diffuse Kopfschmerzen, die besonders morgens sehr stark ausgeprägt sind. Außerdem kommt sehr häufig Übelkeit hinzu und ein schwallartiges Erbrechen, das meist im nüchternen Zustand auftritt. Je nach Höhe des entstandenen Drucks verändert sich der Wachheitszustand des Patienten von leicht schläfrig über schwer erweckbar bis komatös. Auch schon bei einem leichten Wasserkopf kann es zu psychische Veränderungen wie einer allgemeinen Wesensveränderung bis hin zu einer lustlosen und antriebsarmen Art (akinetischer Mutismus) kommen.
Genau wie beim Baby kann es außerdem zu Doppelbildern und Krampfanfällen kommen. Auch andere Areale können von dem ansteigenden Druck in Mitleidenschaft gezogen werden, sodass auch Lähmungen und Bewegungsstörungen sowie Einschränkungen der Blasenentleerung als Beschwerde auftreten können. Eine Schwächung der Atmung und der Herz-Kreislauf-Funktion können beim Erwachsenen auch als Symptome eines Wasserkopfs auftreten und sollten dann sehr ernst genommen werden. Durch eine Verlagerung der unteren Gehirnanteile durch das Hinterhauptsloch des Schädels kommt es zu einer Abklemmung lebensnotwendiger Areale, die Atmung und Herzschlag steuern. Eine solche Komplikation kann im Ernstfall rasch lebensgefährlich werden.
Ein etwas anderes, typisches Symptom zeigt ein Wasserkopf/ Hydrocephalus e vacuo. Hierbei treten vor allem psychische Veränderungen und Demenz zu Tage; bedingt durch die Abnahme der Hirnsubstanz (Hirnatrophie).
Der Normaldruckhydrozephalus zeigt ebenfalls ein typisches klinisches Bild, nämlich eine Trias aus Demenz, Inkontinenz sowie einer Gangstörung, welche durch Kleinschrittigkeit, Verlangsamung und Schlurfen auffällt.
Der Wasserkopf kommt beim Kind leider nicht selten vor. Er ist eine Erkrankung, die häufig im Zusammenhang mit anderen komplexeren Krankheiten auftritt und ein besonderes, von dem der Erwachsenen abweichendes Beschwerdebild bietet.
Bei den kleinen Patienten mit frühkindlichem Wasserkopf finden sich eine Zunahme des Kopfumfanges mit gespannten, eventuell vorgewölbten Fontanellen (noch unverschlossene Öffnungen der Schädelknochen bei Kindern) und klaffenden Schädelnähten. Die einzelnen Schädelknochen sind bei einem Säugling noch nicht fest verwachsen. Deshalb zeigen sich die typischen Symptome bei einem Wasserkopf erst spät im Verlauf. Die Schädelknochen des Babys reagieren sehr lange so, dass sie auf eine Volumenzunahme des Gehirns und dessen Hirnhäute durch einen Wasserstau weiter auseinanderrutschen. Sie machen dem anschwellenden Gehirn dadurch Platz. Das erste Symptom eines Wasserkopfes beim Baby ist somit eine deutliche Vergrößerung des Hinterkopfes im Vergleich zum restlichen Kopf. Dabei zeigt sich häufig durch das Auseinandergleiten der Schädelknochen, dass die Schädelnähte und Fontanellen sehr lange unverschlossen bleiben. Wird in dieser Phase keine Therapie durchgeführt, bleibt das Größenmissverhältnis zwischen Gesicht und Hinterkopf erhalten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Wasserkopf beim Baby
Durch das vermehrte Ansammeln von Hirnwasser im Gehirn und um es herum kommt es häufig auch zu anderen Beschwerden. Diese Symptome sind Übelkeit und ein schwallartiges Erbrechen, insbesondere auf nüchternen Magen. Zudem bestehen sehr oft Kopfschmerzen, was sich beim Kind zusammen mit der Übelkeit oft als „Gequengel“ und starke Unruhe bemerkbar macht.
Häufig kommt es gerade bei Babys zu einem sogenannten Sonnenuntergangsphänomen. Kinderärzte beschreiben damit das Symptom von nach unten verdrehten Augen, sodass man nur den oberen Bereich der Regenbogenhaut über dem unteren Augenlied sieht. Durch das vermehrte Hirnwasser werden die Nerven, die für die Augenmuskeln zuständig sind, eingeklemmt und bewirken diese Augenstellung. Das Kind sieht dadurch häufig Doppelbilder.
Durch den wachsenden Druck innerhalb des Gehirn und das auseinanderweichen des Gehirngewebes kann es auch zu Symptomen einer Epilepsie kommen. Gerade die kindlichen Epilepsieformen zeigen ein buntes Bild an Bewegungs- und Krampfmustern. Auch weitere Ausfallerscheinungen wie Lähmungen und Zittern kann ein Wasserkopf mit sich bringen und sollte auch immer an einen Wasserkopf denken lassen.
Im Verlauf kommt es außerdem zu einer Verkümmerung des Sehnervs (Optikusatrophie) und zum Schielen (Strabismus).
Ältere Kinder mit Wasserkopf wiederum zeigen ebenfalls andere Symptome. Bei ihnen stehen Hirndruckzeichen im Vordergrund, also Verhaltensänderung in Verbindung mit Kopfschmerzen und Nüchternerbrechen sowie eine Stauungspapille. Unter einer Stauungspapille versteht man eine Schwellung des Sehnervkopfes (Nervus opticus), welcher sich an der Netzhaut befindet. Solch eine Stauungspapille äußert sich beim Patienten als Kopfschmerzen und Sehstörungen.
Das Erbrechen als Symptom eines Wasserkopfs stellt häufig eines der ersten Anzeichen für einen solchen dar. Besonders charakteristisch ist dabei, dass es besonders während des nüchtern sein und dann im Schwall auftritt. Dieses Symptom wird beim Erwachsenen genauso wie beim Kind, bzw. Säugling, beobachtet. Es wird durch einen erhöhten Druck im Schädel verursacht, der auf das Brechzentrum dadurch Einfluss nimmt.
Abhängig davon, wie stark die Druckerhöhung im Schädelinnern ist und wie schnell sie sich der Wasserkopf aufbaut, zeigt sich als Symptom eine Lethargie der Patienten. Geschieht eine schnelle Druckererhöhung, so sind die Betroffenen schläfrig, falls nur eine geringe Wasseransammlung aufgetreten ist. Bei mehr Druck durch einen stärker ausgeprägten Wasserkopf kann es zu einem dauerhaften Schlaf kommen, aus dem die Patienten nur schwer erweckt werden können oder sogar zu einem Koma führen. Geschieht dagegen eher ein sich langsam ausbildender Wasserkopf so wirken die Patienten verlangsamt, lustlos und aspontan. Zudem verändert sich ihr Verhalten oft merkbar und wirkt häufig sehr unangepasst.
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Beim Säugling wie auch bei Erwachsenen mit Ausbildung eines Wasserkopfes kann es in Folge des Druckanstieges im Schädelinnern zu Krampfanfällen kommen. Sie sind genau genommen keine Epilepsie, da sie durch den Druckanstieg verursacht werden und sich nach dessen Therapie wieder zurückbilden. Jedoch wirken sie auf den ersten Blick wie eine solche. Muskelverkrampfungen und Zittern können ein Bestandteil dieser Krampfanfälle in Folge eines Wasserkopfes sein und sind daher leicht mit einer Epilepsie zu verwechseln.
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Ein vergrößerter Schädel tritt in aller Regel nur bei Säuglingen mit Wasserkopf auf. Die Schädelknochen sind in diesem Alter noch nicht vollständig verwachsen und können dem sich vergrößernden Hirnvolumen ganz einfach dadurch Platz machen, dass sie auseinanderweichen. Dadurch vergrößert sich aber der Schädel des Kindes, teilweise sogar gewaltig. Wird in dieser Phase nicht durch eine druckentlastende Therapie eingegriffen, so verbleibt ein Missverhältnis zwischen Schädel und Gesicht der Person. In Deutschland sind vergrößerte Schädel eines Erwachsenen aufgrund eines Wasserkopfes im Säuglingsalter nicht mehr zu erwarten. Dafür sorgt eine flächendeckende, gute Versorgung mit Kinderärzten und Chirurgen, die das vermehrte Hirnwasser entfernen können.