Hepatitis C ist eine entzündliche Erkrankung der Leber, die durch das Hepatitis C Virus (HCV) verursacht wird. Das Hepatitis C Virus wird parenteral (wörtlich übersetzt: am Darm vorbei) übetragen, also über Blut und andere Körperflüssigkeiten. Besonders häufig kommen Infektionen daher in bestimmten Risikogruppen vor, wie medizinisches Personal oder Drogenabhängige.

Ursachen einer Hepatitis C

Einleitung

Die Hepatitis C ist eine entzündliche Erkrankung der Leber, die durch das Hepatitis C Virus (HCV) ausgelöst wird.

Die Übertragung des Hepatitis C Virus erfolgt parenteral (wörtlich übersetz: am Darm vorbei) also über Blut und andere Körperflüssigkeiten. Besonders häufig kommen Infektionen daher in bestimmten Risikogruppen vor: Medizinisches Personal oder Pflegekräfte, die mit Infizierten Umgang haben, besitzen zum Beispiel das Risiko über Nadelstichverletzungen mit dem Blut von Erkrankten in Kontakt zu kommen und sich so anzustecken.
Auch Drogenabhängige, die Drogen wie Heroin konsumieren, die ins Blut gespritzt werden müssen, die sich Spritzbestecke teilen, gehen ein hohes Risiko für eine Ansteckung ein. Auch über andere verunreinigte scharfe Gegenstände wie Piercing-Geräte oder Tätowier-Nadeln sind Infektionen denkbar.

Infektion mit dem Hepatitis C Virus

Das Virus gehört in die Gruppe der Flaviviren und ist ein behülltes, einzelsträngiges RNA-Virus.
Dieses Virus lässt sich aufgrund seiner Erbinformation in 6 Gruppen (sogenannte Genotypen) einteilen, die man weiterhin in insgesamt 30 Suptypen untergliedert.

Die Genotypen unterscheiden sich dahingehend, wo sie vermehrt auftreten (1-3 findet man vor allem in Europa, 4 fast ausschließlich in Afrika) und wie sie auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten der Hepatitis C ansprechen.

Gelangt das Virus in den Blutkreislauf, bahnt es sich seinen Weg durch den Körper und befällt ausschließlich Leberzellen. Welcher Mechanismus genau eigentlich zu der Entzündungsreaktion der Leber führt, konnte noch nicht vollständig geklärt werden, man geht allerdings davon aus, dass unter dem Viruseinfluss bestimmte zytotoxische (also einen Zelltod herbeiführende) Abwehrzellen (Lymphozyten) gebildet werden, die schließlich dafür sorgen, dass vermehrt Leberzellen absterben. Dies sorgt dann für die typischen Symptome der Hepatitis, die sich aus der eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Leber ergeben, in späteren Stadien allen voran die Gelbsucht (Ikterus).

Denkbare Infektionswege

Früher gab es auch noch häufiger eine Hepatitis C durch infizierte Blutkonserven, dank zuverlässiger Testverfahren von Spenderblut ist dies aber heute so gut wie nicht mehr zu verzeichnen. Für die Transplantation von Leber(teilen) gilt das Gleiche. Die Viruslast in anderen Körperflüssigkeiten außer Blut (zum Beispiel Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch oder Speichel) ist so gering, dass eine Ansteckungsgefahr hier gegen null geht, allerdings prinzipiell möglich ist. Deshalb ist eine sexuelle Übertragung auch nicht so häufig wie allgemein vermutet (im Gegensatz zur Hepatitis B!) und kommt fast nur dann vor, wenn spezielle Sexualpraktiken zum Einsatz kommen, bei denen durch Verletzungen der Schleimhaut ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht, wie zum Beispiel beim Analverkehr.

Auch eine Übertragung von einer infizierten Mutter auf ihr Kind ist sowohl während der Schwangerschaft als auch bei der Entbindung möglich, die Rate beträgt hier etwa 4 Prozent.

Sexuelle Übertragung

Der sexuelle Übertragungsweg spielt bei der Hepatitis C im Vergleich zur Hepatitis B und HIV eher eine untergeordnete Rolle. Dieser Übertragungsweg ist sehr selten, wird aber über offene Wunden am äußeren oder inneren Genital, wie zum Beispiel  Hämorrhoiden und  Feigwarzen, begünstigt. Das Verletzungs- und Infektionsrisiko wird durch Analverkehr, „Fisting“ und gemeinsam benutzte Sextoys allerdings weiter begünstigt. Beim Küssen und Oralverkehr hingegen bei gesunder Haut und Schleimhaut besteht ein sehr geringes Risiko der Übertragung des Hepatitis-C-Virus.

Weitere Informationen finden Sie unter: sexueller Übertragungsweg bei Hepatitis C

Übertragung durch Küssen oder Speichelaustausch

Das Hepatitis-C-Virus wird nur sehr selten über sexuelle Kontakte Übertragen und in der Regel auch nur dann, wenn offene Wunden bestehen.

Dahingegen birgt ein Austausch von Speichel beim Küssen und beim Oralverkehr bei gesunder Haut und Schleimhaut ein noch viel geringeres Risiko der Virusübertragung und ist daher beinahe zu vernachlässigen. Allgemein sind die sexuellen Handlungen ein eher ungeordnetes Übertragungsrisiko bei der Hepatitis-C-Infektion. Küssen und anderen orale Sexpraktiken gehören in dieser Gruppe zu den noch weniger gefährlichen Übertragungswegen. Es spielt beinahe keinerlei Relevanz.

Lesen Sie mehr unter: Übertragung durch Speichel

Ansteckungsgefahr über Blutkontakt und Bluttransfusionen?

Die Übertragung einer Hepatitis C über Blutkontakte stellt eine große Gefahr einer Virusübertragung dar. Der größte Teil der Hepatitis-C-Übertragungswege geschehen über den Blutkontakt. Dabei sind in erster Linie geteilte Nadeln unter Drogenabhängigen oder verunreinigte Tätowiernadeln sehr häufig für eine Infektion verantwortlich.

Nadelstichverletzungen zum Beispiel des Krankenhauspersonals oder Bluttransfusionen sind in dieser Gruppe allerdings eher weniger gefährlich. So liegt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch eine verkeimte Nadel im Krankenhaus unter einem Prozent und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung über eine Bluttransfusion liegt seit der Testung ab 1992 bei 1:5 Millionen in Deutschland.

Lesen Sie mehr unter: Übertragung von Hepatitis C durch Bluttransfusionen

Drogenabhängigkeit

Die Drogenabhängigkeit und das damit oft einhergehen gemeinschaftliche Nutzen einer Nadel sind das weitaus größte Risiko einer Hepatits-C-Infektion. Dieses so genannte „needle sharing“ sorgt für eine relativ hohe Durchseuchung. Ungefähr 90% der Drogenabhängigen, die Substanzen über die Vene konsumieren, infizieren sich mit dem Virus. Die Infektion mit Hepatitis C geschieht dadurch, dass sich hier noch infiziertes Blut vom vorherigen Benutzer an der Nadel befindet und so in den Körper des neuen Konsumenten eindringen kann.

Weiter Informationen finden Sie unter: Übertragung bei Drogenabhängigkeit

Tätowiernadeln

Nadeln, die zum Tatowieren oder Piercen verwendet werden, haben ein hohes Ansteckungsrisiko. Wird nicht auf eine hohes Maß an Hygiene in diesem Zusammenhang geachtet, indem die Nadeln nach dem Gebrauch beispielsweise nicht sterilisiert werden, so geht ein erhebliches Ansteckungsrisiko von verkeimten Tatowiernadeln aus. Besteht der Wunsch nach einem Tattoo, so sollte darauf geachtet werden, ein Studio auszuwählen, dass sauber ist und ein hohes Hygienemaß einhält.

Dialyse als Infizierungsmöglichkeit

Das Risiko einer Hepatitis-Infektion aufgrund einer Virusübertragung über die Dialyse ist vergleichsweise hoch. Moderne Sterilisationsverfahren für die Geräte und Bluttestestungen der Patienten senkten das Risiko einer Hepatitis-C-Übertragung bedeutend. Allerdings sind immer noch 10 Prozent der Dialysepatienten an Hepatitis C erkrankt. Zusammen mit den Drogenabhängigen, die über die Vene ihre Drogen einnehmen und zu 90% infiziert sind, gehören sie zu der Patientengruppe mit dem höchsten Ansteckungsrisiko.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Übertragung durch eine Dialyse

Ansteckung über die Muttermilch?

Ob die Muttermilch verantwortlich für eine Virusübertragung sein kann, bleibt in Kreisen der Forscher ein strittiges Thema. Einige Studien zeigten, dass Muttermilch Viren enthalten kann, während andere diese Beobachtung nicht machen konnten. Ob daraus nun eine Ansteckungsgefahr für das Kind entsteht bleibt leider noch ungewiss. Einig sind sich die Forscher aber bei dem Thema, dass eine Ansteckung während der Geburt stattfinden kann und, dass eine hohe Viruslast im Blut der Mutter dieses Risiko verstärkt. Ein Kaiserschnitt hilft dieses Risiko so klein wie möglich zu halten.

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auch unter:

Folgende Themen könnten Sie ebenfalls interessieren

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.04.2012 - Letzte Änderung: 25.07.2023