Die Symptome einer Hepatitis C-Infektion sind sehr unterschiedlich. Im häufigsten Fall bleibt die Infektion symptomlos, es können aber auch grippeartige Beschwerden bis zur Gelbsucht und Leberversagen auftreten.
Eine Hepatitis C kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Manche Betroffene verspüren ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, bei anderen Betroffenen färbt sich die Haut gelblich (Gelbsucht). Einige Menschen, die sich mit Hepatitis C infiziert haben, bleiben sogar symptomlos. Im folgenden Artikel finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Symptome einer Hepatitis C.
In den häufigsten Fällen kommt es bei einer Hepatitis C zu keiner Symptomatik und bei 25% der Infizierten kommt es zu milden bis stärkeren Symptomen einer akuten Virushepatitis. Bei 50-80% der Erkrankten kommt es zu einem chronischen Verlauf der Hepatitis C. Von einer chronischen Hepatitis C spricht man definitionsgemäß bei einer Persistenz der Symptome mit Virusnachweis über 6 Monate. Dieser chronische Infektionszustand mündet bei 20% aller Betroffenen früher oder später in eine Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Einschränkung der Leberfunktionen).
Ikterus (Gelbsucht: gelbe Verfärbung der Haut und der Augen)
Juckreiz
Krankheitsgefühl (Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Fieber)
Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
Appetitlosigkeit
Schmerzen in Muskeln und Gelenken
Druckgefühl im rechen Oberbauch
Gewichtsverlust
Plötzliches Leberversagen (sehr selten)
Bei Verdacht auf eine vorliegende Hepatitis C Infektion sollte der Arzt um einen Hepatitis C Test gebeten werden.
Vor allem unspezifische Symptome sind typisch für eine Hepatitis C. Dazu zählen:
Abgeschlagenheit, Müdigkeit
Verminderte Leistungsfähigkeit
Kognitive Einschränkungen (Einschränkungen des Denkvermögens)
Gewichtsverlust
Druckgefühl oder Schmerzen im rechten Oberbauch
Die Gelbsucht wird in der medizinischen Fachsprache auch Ikterus genannt. Dabei handelt es sich um eine Gelbfärbung der Haut, der Schleimhaut und der Skleren (weißer Teil der Augen). Die Färbung kommt dadurch zustande, dass dort das sogenannte Bilirubin abgelagert wird.
Die Leber ist ein wichtiges Organ im Stoffwechsel des menschlichen Körpers. Unter anderem dient die Leber der Entgiftung und der Entsorgung von Abfallprodukten. Mithilfe des Bilirubins werden fetthaltige Stoffe aus dem Körper entsorgt. Liegt nun eine Erkrankung der Leber, wie beispielsweise eine Hepatitis C vor, ist dieser Entgiftungsprozess gestört. Das Bilirubin wird zwar noch produziert, allerdings kann es nicht mehr ausgeschieden werden. Deshalb lagert es sich nach einer gewissen Zeit im Körper ab. In den Skleren macht sich die Gelbfärbung meist ab einer Menge von 2 mg/dl bemerkbar, in der Haut ist ein Bilirubinwert von über 3 mg/dl notwendig.
Mit der Gelbsucht geht oftmals ein starker Juckreiz einher. Außerdem kommt es zu Dunkelfärbung des Urins mit gleichzeitiger Entfärbung des Stuhls. Dies liegt daran, dass das Bilirubin nicht über den Stuhl ausgeschieden werden kann. Stattdessen müssen Teile über den Urin aus dem Körper ausgewaschen werden.
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Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch. Dort liegt sie unmittelbar hinter den Rippen. Durch diese knöcherne Struktur ist sie gut gegen mechanische Einflüsse von außerhalb des Körpers geschützt. Zudem ist die Leber von einer festen Kapsel umhüllt. Diese dient einerseits dem Schutz des Organs, andererseits ist die Leber über diese Kapsel mit den umliegenden Organen und Strukturen verbunden.
Eine Hepatitis C bezeichnet eine akute oder chronische Entzündung der Leber. Durch die entzündlichen Prozesse vergrößert sich die Leber zunächst, da sich Wasser einlagert (Leberödem). Veränderungen in der Leber selbst können nicht durch Schmerzen wahrgenommen werden, da es dort keine entsprechenden Nervenfasern gibt. Erst durch die Dehnung der Leberkapsel entstehen Schmerzen. Die Kapsel ist mit schmerzleitenden Nervenfasern verbunden und kann darüber das Gefühl des Schmerzes im Hirn auslösen. In den meisten Fällen ist dieser Schmerz nicht einem konkreten Punkt zuzuordnen, vielmehr werden die Schmerzen im gesamten rechten Oberbauch wahrgenommen.
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Der Leistungsverlust bezeichnet vor allem die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit. Diese ist bei Hepatitis C vor allem auf die verminderte Stoffwechselleistung der Leber zurückzuführen.
Zum einen werden die Nahrungsmittel, die die betroffene Person zu sich nimmt, nicht richtig verstoffwechselt. Dadurch gelangen deutlich weniger Nährstoffe in den Körper. Es herrscht also irgendwann ein chronischer Energiemangel. Außerdem befindet sich in der Leber normalerweise viel Glykogen. Glykogen ist die Speicherform der Kohlenhydrate. Benötigt man beispielsweise bei körperlicher Anstrengung Energie, kann das Glykogen aus der Leber abgebaut werden und so dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Dieser Mechanismus ist bei der Hepatitis C gestört, sodass Energiereserven fehlen.
Bei der Müdigkeit und Abgeschlagenheit, die durch eine Hepatitis C verursacht wird, spricht man von einer organischen Müdigkeit. Die Ursache dieser Abgeschlagenheit liegt in diesem Fall nicht im Schlafmangel. Stattdessen führt eine Erkrankung dazu, dass der Körper vermehrt erholungsbedürftig ist. Der Verlauf des Symptoms kann dabei sehr unterschiedlich sein. Bei einigen liegt zunächst eine leichte Müdigkeit und Abgeschlagenheit vor. Diese wird im Verlauf der Erkrankung immer stärker. Bei anderen Betroffenen tritt die Abgeschlagenheit plötzlich auf. Beide Varianten können zu einer dauerhaften körperlichen Schwäche und Müdigkeit führen.
Wenn die Hepatitis C chronifiziert, muss der Körper dauerhaft gegen eine Entzündung ankämpfen. Dies erfordert einen erhöhten Energie- und Leistungsaufwand und kann allein dadurch zu vermehrter Müdigkeit führen. Gleichzeitig kann die Leber ihre Stoffwechselaufgaben nicht mehr vollständig ausführen. Dadurch fehlen dem Körper Nährstoffe, die zur Energiegewinnung benötigt werden. Zudem sammeln sich potenziell giftige Stoffe im Körper an. Beides belastet den Körper zusätzlich und verursacht dadurch eine Abgeschlagenheit. Im fortgeschrittenen Stadium der Hepatitis C können sich Giftstoffe direkt im Gehirn ablagern. Dort stören sie unmittelbar die Hirnfunktion und können dadurch eine Müdigkeit oder geistige Verwirrtheit (Enzephalopahtie) auslösen.
Viele Erkrankungen der Leber gehen mit sehr unspezifischen Symptomen einher, sodass sie oftmals gerade zu Beginn schwer zu diagnostizieren sind. Daher sollte man auch bei kleinen Anzeichen hellhörig werden. Zu diesen Anzeichen zählen insbesondere die sogenannten Leberhautzeichen. Sie sind nicht spezifisch einer einzigen Lebererkrankung zuzuordnen, lassen aber den allgemeinen Verdacht einer Lebererkrankung aufkommen.
Die Leberhautzeichen können sich in verschiedenen Körperregionen bemerkbar machen. Am Kopf und am Rumpf sind vor allem kleine Gefäßauffälligkeiten häufig. Dabei werden die oberflächlichen, sehr kleinen Blutgefäße gedehnt, sodass man rote netzartige Strukturen an der Hautoberfläche erkennt. Das häufigste Merkmal sind die sogenannten Spider naevi. Bei sehr fortgeschrittener Leberschädigung können auch größere, tieferliegende Gefäße betroffen sein. Sie bilden einen sogenannten „Caput medusae“ rund um den Bauchnabel.
Außerdem gibt es besondere Leberhautzeichen an den Händen und Füßen. Die Nägel können sich vergrößern, meist sind sie rundlicher geformt und haben eine starke Wölbung nach außen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Uhrglasnägel. Zudem treten an den Handflächen und Fußsohlen rote Ausschläge auf.
Bei der Hepatitis C kann wie bei vielen anderen Lebererkrankungen ein starker Juckreiz (auch Pruritus genannt) auftreten. Die genaue Entstehung dieses Juckreizes ist noch nicht geklärt, man geht allerdings davon aus, dass er stark mit der Ablagerung von Gallensäuren in der Haut verbunden ist.
Die Leber benötigt Gallensäuren, um fetthaltige Stoffe auszuscheiden. Bei einer Leberschädigung können die Gallensäuren nicht mehr abtransportiert werden. Sie verbleiben im Körper und lagern sich in der Haut ab. Dort reizen sie vermutlich die Nervenendigungen und führen dadurch zum Juckreiz. Da die Ausscheidung von Gallensäuren und Bilirubin ähnlich funktioniert, treten Juckreiz (Einlagerung der Gallensäuren) und Gelbsucht (Einlagerung des Bilirubins) meist gemeinsam auf.
Die Leberzirrhose ist eine Folgeerkrankung der Hepatitis C. Durch die chronische Schädigung der Leber kommt es zur Zerstörung der Leberzellen. Gleichzeitig wird das Lebergewebe umgebaut, sodass immer mehr fibröse Strukturen entstehen. Dieser Umbau bedeutet, dass in der Leber statt tatsächlichen Leberzellen viel Bindegewebe entsteht. Durch die Abnahme der Leberzellen leidet die Funktion der Leber. Stoffwechselfunktionen sind eingeschränkt. Dies führt zum einen dazu, dass Abfallprodukte im Körper verbleiben und Gelbsucht und/oder Juckreiz auslösen.
Zum anderen werden dringend benötigte Stoffe nicht mehr ausreichend produziert. Dies kann beispielsweise die Blutgerinnung treffen. Die Gerinnungsfaktoren stammen hauptsächlich aus der Leber. Deshalb kann eine Leberzirrhose zu Blutungsneigungen führen. Auch eine Störung des Blutkreislaufs kann durch die Leberzirrhose ausgelöst werden. Da die Lebergefäße ebenfalls bindegewebig umgebaut werden, entsteht ein Bluthochdruck speziell in der Leber. Dadurch staut sich das Blut in die davorliegenden Organe zurück: Die Milz vergrößert sich und es kann zu Wassereinlagerungen im Bauchraum (= Aszites) kommen.
Eine Leberzirrhose ist letztendlich irreversibel (unumkehrbar) und führt unweigerlich zum Leberversagen. Zudem ist das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs bei Zirrhosen deutlich erhöht.In seltenen Einzelfällen (ca. 1%) kann es zu einer lebensbedrohlichen fulminanten Leberzerstörung mit Leberversagen kommen, sodass den Betroffenen nicht selten nur durch eine Lebertransplantation zu helfen ist. Solch ein schwerer Verlauf wird besonders bei Patienten beobachtet, die bereits im vornehinein eine das Immunsystem unterdrückende (immunsuppresive) Erkrankung haben.
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Leberkrebs ist eine Erkrankung, die meist auf der Grundlage einer Leberzirrhose oder einer Hepatitis entsteht. Im Fall der Hepatitis C liegt zunächst die Leberentzündung vor. Durch die entzündlichen Prozesse entsteht irgendwann eine Leberzirrhose, aus der sich im Verlauf das hepatozelluläre Karzinom (Leberkrebs) entwickelt. Ein wichtiger Co-Faktor bei der Entstehung von Leberzirrhose und Leberkrebs ist eine Alkoholabhängigkeit (Alkoholabusus) und eine Zweitinfektion mit dem Hepatitis-B Virus.
Dabei sind die Symptome beim Leberkrebs die gleichen wie bei der Leberzirrhose. Als wirkungsvolle Therapie ist bisher nur die chirurgische Entfernung der betroffenen Leberstelle bewiesen. Sollte dies nicht möglich sein, kann unter bestimmten Umständen auch eine Lebertransplantation erwogen werden. Strahlentherapien und die lokale Injektion von Chemotherapeutika werden teilweise ebenfalls eingesetzt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome von Leberkrebs
Bei einer Hepatitis C Infektion besteht zudem für den Betroffenen ein erhöhtes Risiko an einer Autoimmunerkrankungen wie:
Kryoglobulinämie (besonders bei Genotyp 2)
Panarteriitis nodosa
Immunkomplex-Glomerulonephritis
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