Hautveränderungen im Alter

Hautveränderungen bezeichnet man medizinisch auch als Hauteffloreszenzen. So lassen sich alle Hauterkrankungen mit Hilfe dieser Effloreszenzen beschreiben. Hautveränderungen im Alter umfassen normale altersbedingte Prozesse sowie krankhafte zu behandelnde Veränderungen der Haut.

Ursachen für Hautveränderungen im Alter

Auf die Haut wirken äußere und innere Einflüsse.
Zu den äußeren zählen:

  • UV-Strahlung
  • Klima
  • mechanische Reibung
  • Zigaretten- und Alkoholkonsum

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Innere Einflüsse auf das Hautbild im Alter haben:

  • Hormone, vor allem die Sexualhormone, deren Spiegel im Alter abnimmt.
  • das Immunsystem und
  • das Herz-Kreislaufsystem, welches für die Durchblutung der Haut verantwortlich ist.
  • Abnahme des hauteigenen Säureschutzmantels, sodass schneller Hautinfektionen wie Hautpilz auftreten. Die Haut wird dünner und verliert an Elastizität.
  • Talgdrüsen schränken ihre Funktion ein, sodass die Haut trockener wird.
  • Auch das Unterhautfettgewebe baut sich ab.

Symptome von Hautveränderungen

Symptome normaler Hautalterung

  • Hautatrophie – dies bedeutet, dass die Haut im Alter dünner, faltiger und weniger widerstandsfähig wird.

  • Verzögerte Wundheilung – da im Alter sämtliche Prozesse des Körpers langsamer ablaufen, braucht der Körper auch für die Wundheilung länger. Die Gefahr für Wundheilungsstörungen nach Operationen ist daher etwas erhöht.

  • Hautxerose – bedeutet trockene und schuppige Haut. Dazu kommt es durch ein Versiegen der Talgdrüsenfunktion.

  • Altershaarausfall - bedingt vor allem durch hormonelle Umstellung werden die Haare dünner.

  • Nageldystrophie – auch das Nagelwachstum lässt nach, es kann zu brüchigen Nägeln und der Neigung zu Nagelpilz kommen.

  • Purpura senilis – durch Gefäßbrüchigkeit kommt es zu Rötungen der Haut

  • Alterswarzen (Seborrhoische Keratose) – knollige, meist bräunliche gutartige Hautwucherung.

  • Altersflecken – Pigmentflecken, vor allem im Gesicht und an Handrücken

Symptome krankhafter Hautveränderungen

  • Gürtelrose – meist im Brustkorbbereich, seltener im Gesicht, juckende schmerzhafte Bläschen, die durch eine Aktivierung von schlummernden Windpockenviren hervorgerufen werden.

  • Hautpilz – vor allem in Zehenzwischenräumen, juckende und schuppige Hautveränderung.

  • Altersjuckreiz - Die Haut juckt überall, es können rote Quaddeln auftreten. Juckreiz der Haut kann jedoch auch sehr viele andere Ursachen haben, z.B. Diabetes, Nierenversagen, Vitaminmangel.

  • Aktinische Keratose – durch UV-Licht verursachte Vorstufe von weißem Hautkrebs. Meist ist die Glatze, Stirn, Nasenrücken oder das Ohr betroffen.

Die drei Hautkrebsarten: Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom (beides zusammengefasst als weißer Hautkrebs) und das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs)

Therapie

Je nach Hautveränderung sind verschiedene Maßnahmen erfolgversprechend:

Liegt Hautkrebs zugrunde, obliegt die Behandlung dem Hautarzt! Krebsvorstufen wie die „aktinische Keratose“ müssen engmaschig überwacht werden.

Gürtelrose kann mit virushemmenden Medikamenten meist vom Hausarzt erfolgreich behandelt werden. Hautpilz wird mit Antipilzmitteln behandelt.

Alterswarzen können mit einem scharfen Löffel durch Haut-, oder Hausarzt abgetragen werden.

Hautalterung an sich ist ein normaler Ablauf, der auch durch teuerste Anti-Aging-Produkte nicht völlig aufgehalten werden kann. Botoxspritzen, Laser, Hormonpräparate, ureahaltige Cremes und Vitamin-A-Säure-Peelings sind die gängigsten Anti-Aging-Produkte. Sie können, gezielt eingesetzt und von erfahrenen Medizinern verabreicht, jedoch einen sichtbaren Nutzen bringen. Die tägliche Hautpflege ist und bleibt jedoch am wichtigsten, um die Spannkraft und natürliche Barriere der Haut zu wahren.

Prophylaxe

Um sich einerseits vor Hautkrebs zu schützen, andererseits aber auch die Symptome normaler Hautalterung zu bremsen, sollten Sie einen ausreichenden Sonnenschutz auftragen. Meiden Sie die Mittagssonne und tragen Sie bei Sonnenschein eine Kopfbedeckung. Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Trinkmenge sowie auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung. Nikotinverzicht und Einschränkung des Alkoholkonsums helfen Faltenbildung vorzubeugen. Ausreichender Schlaf und Stressreduktion trägt zu einem jungen Erscheinungsbild der Haut bei. Nutzen Sie zu Hautpflege rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Cremes; lassen Sie sich beraten, da sehr viele verschiedene Cremes für die unterschiedlichsten Hauttypen existieren!

Abbildung Hautveränderungen

Hautveränderungen
Effloreszenzen
A - Primäreffloreszenzen
(Durch eine Hautkrankheit
hervorgerufen)

  1. Makula (Fleck)
  2. Papula
    (Papel, Knötchen) <0,5 cm
    Nodus (wie Papula) 0,5 - 1 cm
  3. Urtica (Quaddel)
  4. Vesicula (Bläschen)
  5. Bulla (Blase)
  6. Pustula (Pustel)
    B - Sekundäreffloreszenzen
    (Aus A oder durch Schädigung
    der Haut)
  7. Squama (Schuppe)
  8. Crusta (Kruste)
  9. Cicatrix (Narbe)
  10. Rhagade (Schrunde, Spaltförmiger Riss)
  11. Erosion (Abschürfung)
  12. Excoratio (Defekt bis in die Dermis)
  13. Ulkus (Geschwulst)
  14. Atrophie (Gewebeschwund)

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.05.2013 - Letzte Änderung: 21.06.2024