Ein Furunkel stellt die Entzündung eines Haarbalgs dar und betrifft alle Hautschichten, die bis zum Unterhautfettgewebe reichen. Bei einem Furunkel kommt es zur Einschmelzung von Gewebe und zur Ansammlung von Eiter. Typisch für den Furunkel sind Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung. Furunkel in der Achsel entstehen oft nach der Rasur oder durch Reibung der Kleidung.
Die Symptome eines Furunkels sind den Symptomen einer Entzündung sehr ähnlich. Die betroffene Stelle ist gerötet und überwärmt, sie schmerzt bei Berührung oder Bewegung, teilweise auch in Ruhe. Eine Schwellung ist in Form eines Knotens tastbar, der sowohl von der Eiteransammlung rund um den Haarbalg herrührt sowie auch von dem angegriffenen umliegenden Gewebe. Meist ist die Mitte des Furunkels als weiß-gelblicher Punkt oder Spitze zu sehen. Nach einigen Tagen entleert sich der Furunkel meist von alleine, er öffnet sich und der Eiter kann abfließen. Dadurch wird die Spannung vom Gewebe genommen und der Schmerz lässt nach.
Furunkel in der Achsel können äußerst schmerzhaft sein. Aufgrund der unglücklichen Lokalisation ist das Furunkel einer ständigen mechanischen Belastung und Reibung ausgesetzt. Enganliegende Kleidung, sowie das Schwitzen an der Achsel verstärken diese Effekte und führen dadurch dazu, dass das Furunkel noch mehr schmerzt. Der Schmerz äußert sich als ein ziehendes und pochendes Gefühl von mittelschwerer bis schwerer Intensität. Gegen den Schmerz bei einem Furunkel in der Achsel helfen sowohl schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen oder Aspirin, als auch eine Kühlung. Mit kühlenden Kompressen sollte man jedoch vorsichtig umgehen, da kein starker Druck auf das Furunkel ausgeübt werden darf. Oftmals schafft eine Inzision des Furunkels durch einen Arzt Erleichterung, da so der Eiter abfließen und eine Heilung erreicht werden kann.
Nach der körperlichen Untersuchung der Haut muss zur eindeutigen Diagnosestellung noch ein Abstrich des Furunkels genommen werden.
Durch diesen Abstrich kann man in Falle eines Furunkels den bakteriellen Erreger nachweisen. Kann man keinen bakteriellen Erreger nachweisen, handelt es sich nicht um einen Furunkel.
In den meisten Fällen wird ein Furunkel durch das Bakterium Staphylococcus aureus ausgelöst. Desweiteren sollte bei gehäuftem Auftreten auch der Blutzuckerspiegel nochmals gemessen werden, da eine nicht eingestellte und folglich noch nicht bekannte Zuckererkrankung die Entstehung von Furunkeln begünstigt.
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Furunkel müssen nicht immer einem Arzt vorgestellt werden. Nur bei Furunkeln im Kopfbereich (wegen der Nähe zu Gehirn und Rückenmark) oder welchen, die nach einigen Tagen noch nicht von alleine abheilen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Furunkeln in der Achselhöhle ist oft nur eine örtliche Therapie nötig. Dabei gibt es verschiedene Komponenten. Zunächst sollten antimikrobielle Salben oder Umschläge angewendet werden. Feuchte Umschläge mit Polyhexanid- oder Polyvidon-Iod-Tinkturen (Betaisodona) sind hierbei eine gute Therapiemöglichkeit. Dabei wird sowohl der Furunkel selbst als auch das umliegende Gewebe mitbehandelt. Auch Lösungen mit Ringelblumenextrakt können als naturheilkundliche Alternative angewendet werden.
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Desweiteren kann die Furunkelreifung, also die Zeit bis zum Entleeren des Furunkels, durch Bestrahlung mit einer Infrarot-Wärme-Lampe beschleunigt werden. Zusätzlich können sog. Zugsalben eingesetzt werden, die ebenfalls die Reifung beschleunigen. Empfohlen werden Ichthyol-Salben in 10,20 oder 50%iger Konzentration.
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Man sollte nie versuchen, den Furunkel manuell zu eröffnen! Drücken oder quetschen verursacht im Zweifelsfalle nur mehr Verletzungen der Haut, die als weitere Eintrittspforten für die Bakterien dienen und die Infektion verschlimmern. Sollte sich der Furunkel nicht von alleine entleeren oder sehr schmerzhaft sein, kann er chirurgisch vom Arzt mit einem kleinen Schnitt unter sterilen Bedingungen geöffnet werden. Anschließend wird die Höhle mit Betaisodona gespült und verbunden.
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Bei schwereren Verläufen oder Furunkeln im Gesicht sollte zusätzlich immer über mehrere Tage ein Antibiotikum in Tablettenform gegeben werden. Standard hierfür ist Penicillin, bei Unverträglichkeit kann auch auf Erythromycin oder Roxythromycin ausgewichen werden.
Generell gilt auch körperliche Schonung. In der Regel heilt der Furunkel dann komplikationslos ab, leider oft jedoch unter Bildung einer kleinen Narbe.
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Ein Furunkel in der Achsel sollte niemals aufgestochen werden, da dies zu Komplikationen führen kann. Unter anderem kann das unsachgemäße Aufstechen eines Furunkels in der Achsel zur Entstehung eines Abszesses und im schlimmsten Falle zu einer Sepsis führen. Bei letzterer handelt es sich um eine Streuung der Erreger in den Blutkreislauf. Fieber und eine allgemeine Beeinträchtigung des Kreislaufes, die lebensbedrohlich ist, sind die Folgen einer solchen Sepsis. Ein Furunkel in der Achsel sollte nur von einem sachkundigen Arzt unter sterilen Bedingung eröffnet werden.
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Es existieren einige Hausmittel, die bei einem Furunkel in der Achsel zum Einsatz kommen können. Bei der Verwendung von Hausmittel ist es jedoch wichtig, keine Manipulationen am Furunkel vorzunehmen. Das bedeutet beispielsweise, dass das Furunkel nicht ausgedrückt oder anders mechanisch belastet werden sollte. Es werden verschiedene Hausmittel bei Furunkeln in der Achsel empfohlen. Dazu gehören unter anderem das Auftragen von beruhigenden Kompressen. Diese können beispielsweise getränkt sein mit Kamillen-Tee, Aloe Vera oder Propolis-Tinkur. Insbesondere letzterer wird eine antibakterielle Wirkung zugesprochen. Man sollte jedoch beachten, dass Propolis, ebenso wie Teebaumöl, nicht von jedem gleich gut vertragen wird und auch Allergien auslösen kann. Bestenfalls sollten beide Hausmittel an einer gesunden Stelle Haut zuvor getestet werden. Weiterhin soll das Auftragen von Knoblauch-Kompressen, Thymian-Extrakt und Schwarztee-Beuteln eine beruhigende Wirkung auf das Furunkel in der Achsel haben.
Verursacht werden Furunkel durch Bakterien. Meist ist die Gattung Staphylococcus aureus dafür verantwortlich. Sie sind bei vielen Menschen Teil der natürlichen Hautflora und werden erst zum Problem, wenn sie eine Eintrittspforte in den Körper in Form einer kleinen Wunde finden oder die Person ein geschwächtes Immunsystem hat. Dies kann bei Behandlung mit manchen Medikamenten der Fall sein oder auch auch bei bestimmten Erkrankungen (z.B. Diabetes, Nierenerkrankungen, HIV-Infektion). Staphylokokken produzieren einige Substanzen, durch welche sie dem körpereigenen Abwehrsystem entgehen und sich höhlenförmig in den Körper ausbreiten können.
Ist nun ein Körperhaar beschädigt, z.B. durch die Rasur oder Reibung an enger Kleidung unter den Achseln, können die Bakterien dies als Eintrittspforte in die Haarwurzel nutzen und sich dort vermehren und eine Entzündung auslösen.
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Kann sich der Furunkel nicht öffnen, damit der Eiter und die Bakterien abfließen, so kann es zur größeren Einschmelzung von Gewebe und zum ausgewachsenen Abszess kommen. Dieser muss dann chirurgisch versorgt werden und dauert länger in der Abheilung.
Greift die bakterielle Infektion von der Haut auf das Lymphsystem über, so spricht man von einer Lymphangitis (Entzündung der Lymphbahnen) oder Lymphadenitis (Entzündung der Lymphknoten). Bemerkbar ist dies durch ein Ausbreiten der Hautrötung entlang der Lymphgefäße oder geschwollene und schmerzhafte Lymphknoten.
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In der Achsel kann dies teilweise schwer zu beurteilen sein, wenn der Furunkel ebenfalls dort lokalisiert ist. Generelle Warnhinweise sind Fieber, Schüttelfrost oder allgemeines Unwohlsein (sich schlapp und müde fühlen). Spätestens dann sollte ein Arzt aufgesucht werden, da nun auch die Gefahr einer Sepsis besteht. Eine Sepsis ist eine Blutvergiftung, da hier Bakterien ins normalerweise sterile Blut eintreten. Dieser Zustand ist potentiell lebensbedrohlich. Die Sepsis ist allerdings eine äußerst seltene Komplikation des Furunkels. Auch Lymphangitis/ -adenitis sind mit einem Antibiotikum und Bettruhe sehr schnell in den Griff zu bekommen.
Furunkel in der Achsel können auch während einer Schwangerschaft entstehen. Manche Menschen neigen dazu, häufiger in ihrem Leben Abszesse und Furunkel zu entwickeln. Sollte ein Furunkel in der Schwangerschaft auftreten, ist dies zunächst einmal kein Grund zur Besorgnis. Das Furunkel kann mithilfe lokaler Desinfektionsmittel und antibiotischer Salben meist ausreichend behandelt werden. Sollte jedoch eine starke Entzündung vorliegen, wird das Furunkel in den meisten Fällen von einem Arzt eröffnet und der Eiter entleert. Das Furunkel sollte nicht selbst aufgedrückt werden, da sonst Abszesse entstehen können. Ein Abszess kann unter Umständen die Schwangerschaft bedrohen. Eine solche Komplikation muss daher in jedem Falle vermieden werden.
Die Prognose eines Furunkels in der Achsel ist abhängig von der Größe, individuellen Faktoren und dem körpereigenen Immunsystem.
Kleine Furunkel können in wenigen Tagen heilen. Die Voraussetzungen hierfür sind allerdings:
In anderen Fällen kann der Heilungsprozess ein paar Wochen in Anspruch nehmen.
Bei sehr ungünstigen Bedingungen und einer entsprechenden Größe kann die Heilung eines Furunkels in der Achsel Monate andauern.
Die Bakterien auf unserer Haut sind immer vorhanden, so kann prophylaktisch nur dafür gesorgt werden, dass sie keine Eintrittspforte in unseren Körper erhalten.
Ausreichende Körperhygiene ist hierbei ein wichtiger Faktor. Zum Beispiel kann bei öfter auftretenden Furunkeln nach der Rasur der Achseln die Haut desinfiziert werden. Das Verwenden von Rasierschaum und regelmäßiges Wechseln der Klingen beugt Hautirritationen vor. Desweiteren sollte zu enge Kleidung gemieden werden, sodass die Haut nicht aufgescheuert wird.