Der medizinische Begriff Seborrhö beschreibt die übermäßige Anfälligkeit für fettige Haare. Ursache dafür ist in der Regel eine Überaktivität der Talg-produzierenden Zellen in Haut und Haarwurzel.
Einige Verhaltensregeln können dazu führen, dass fettige Haare weniger schnell auftreten. Menschen die unter schnell fettendem Haar leiden, sollten beispielsweise Abstand von der Nutzung einer Bürste nehmen und lieber zum gewöhnlichen Kamm greifen. Zudem ist das Tragen von Mützen oder Hüten für solche Menschen mit Vorsicht zu genießen. Jedwede Beeinflussung der Kopfhaut provoziert eine vermehrte Talgbildung und sorgt damit bereits nach kurzer Zeit für fettige Haare. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, sich nicht ständig mit den Fingern durch die Haare zu fahren, da auch dies schneller zu fettigen Haaren führt.
Darüber hinaus haben sich einige Hausmittel darin bewährt, fettige Haare zu verhindern. Die meisten Hausmittel gegen fettige Haare sind für die Anwendung bei dunkelhaarigen Personen eher weniger gut geeignet. In vielen Fällen bleiben nach der Nutzung weiß-graue Rückstände auf dem Haar zurück.
Eines der beliebtesten Hausmittel gegen Haarprobleme ist Babypuder. Dieses kann einfach auf das trockene Haar gestreut und im Anschluss mit einem Handtuch einmassiert werden. Besonders effektiv ist die Anwendung, wenn sie Scheitel für Scheitel durchgeführt wird, da auf diese Weise alle Stellen der Kopfhaut gleichmäßig bedeckt werden. Menschen mit dunklen Haaren sollten bei der Babypuder-Methode darauf achten nicht zu viel Produkt anzuwenden. Nach dem Einmassieren des Puders kann das Haar nach belieben gekämmt und frisiert werden.
Ein weiteres Hausmittel gegen fettige Haare ist gewöhnlicher Kamillentee. Dieser sollte einfach aufgegossen und im Anschluss auf Hauttemperatur abgekühlt werden. Der unter fettigen Haaren Leidende kann den Kamillentee dann einfach über das Haar gießen und für ungefähr 10 bis 15 Minuten einwirken lassen.
Nach der Anwendung dieses Hausmittels ist es wichtig das Haar gründlich mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Die Ursache für die Wirksamkeit von Kamillentee liegt in dessen beruhigenden Effekt auf die Kopfhaut.
Darüber hinaus eignet sich auch Haferkleie gut, um fettige Haare zu vermeiden. Bei dieser Methode sollte der Haaransatz mit etwa 6 Esslöffeln Haferkleie bestrichen werden. Im Anschluss hilft das Einmassieren des Produktes dabei mögliche Fettrückstände an Kopfhaut und Haar aufzusaugen.
Um übermäßige Ablagerungen der Haferkleie auf den Haaren zu vermeiden, sollten diese nach der Anwendung kräftig ausgeschüttelt und gut durchgekämmt werden. Neben dem Effekt im Bezug auf fettige Haare, hat Haferkleie einen weiteren Vorteil: sie sorgt dafür, dass das Haar an Volumen gewinnt.
Naturjoghurt, der mit einem milden Haarshampoo gemischt wird, soll ebenfalls das schnelle Nachfetten der Haare vermeiden und diesem darüber hinaus einen schönen Glanz verleihen.
Ein etwas gewöhnungsbedürftiges Hausmittel gegen fettige Haare ist die Haarspülung mit Bier. Durch die im Bier enthaltene Hefe wird die Kopfhaut beruhigt und dadurch die Talgproduktion der Haarwurzelzellen gedrosselt.
Anwender der Bier-Methode sollten jedoch darauf achten, die Haare nach dem Einbringen des Bieres gut auszuwaschen.
Ein Hausmittel gegen fettige Haare, das auch auf dunklem Haar problemlos angewendet werden kann ist Broncer. Dieser kann einfach auf den Haaransatz aufgetragen und ein wenig einmassiert werden. Broncer verhindert das schnelle Rückfetten der Haare ohne unschöne Farbschleier zu hinterlassen. Des Weiteren sollten Personen, die unter schnell fettendem Haar leiden, darauf achten, die Haare nicht jeden Tag zu waschen. Auf diese Weise können die Talgdrüsen der Haarwurzeln dahingehend trainiert werden, weniger Sekret zu produzieren.
Ein weiteres Hausmittel, welches oft und gerne gegen fettige Haare eingesetzt wird, ist Pfefferminztee. Tee ist gesund und wirkt sich positiv auf den ganzen Körper aus. Gegen fettige Haare wird er vor allem in Form von einer Spülung eingesetzt. Man kocht Wasser auf und gießt dieses anschließend über frische Minzblätter oder fertige handelsübliche Pfefferminzteebeutel. Nach einer Ziehzeit von mindestens zehn Minuten, nimmt man die Minzblätter oder den Teebeutel aus dem Wasser und lässt den Tee auskühlen. Danach kann der Tee in die Haare einmassiert werden und sollte nach zehn bis fünfzehn Minuten Einwirkzeit gründlich mit lauwarmen Wasser ausgespült werden. Der Pfefferminztee wirkt entfettend, indem er der Talgproduktion entgegensteuert und sie reguliert.
Durch das in den Pfefferminzblättern vorhandene Menthol, entsteht außerdem ein kühlendes und erfrischendes Gefühl auf der Kopfhaut. Juckreiz und Irritationen werden ebenfalls gelindert.
Außerdem übt Pfefferminz einen positiven Effekt auf das Haarwachstum aus. Neben der Durchblutung der Kopfhaut werden auch die Follikel angeregt, was wiederum das Wachstum fördert.
Mehl ist in jedem Haushalt vorhanden und vor allem kostengünstig, in jedem beliebigen Supermarkt, zu erwerben. Besonders beliebt sind Hafermehl oder Maismehl, man kann aber auch Babypuder verwenden. Das Mehl wird auf den fettigen Haaransatz gestreut und gleichmäßig mit den Händen einmassiert. Es ist von Vorteil, wenn man die Haare abteilt und Strähne für Strähne durchgeht, damit alle Stellen auf der Kopfhaut in gleicher Weise mit Mehl bedeckt werden. Durch anschließendes, sorgfältiges Durchkämmen der Haare, wird das aufgetragene Mehl nochmals verteilt und kann seine Wirkung entfalten. Das Mehl saugt das überschüssige Fett, dass am Ansatz der Haarsträhnen durch die Talgdrüsen freigesetzt wird, auf. Somit werden die fettenden Komponenten abgefangen. Das Haar verliert dadurch das fettige Aussehen und wirkt wieder frisch und kann erneut für den bevorstehenden Tag frisiert werden. Allerdings sollten Menschen mit dunklen Haaren nicht zu viel Mehl verwenden, da es sein kann, dass das Produkt nicht gleichmäßig genug verteilt werden kann und das Haar dann gräulich erscheint.
Bei Essig oder auch Apfelessig handelt es sich um ein Produkt, welches aus der Natur gewonnen werden kann. Apfelessig enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, die ihn zu einem reichhaltigen und umfassenden natürlichen Heilmittel machen.
Im Apfelessig sind wichtige Mineralstoffe wie zum Beispiel Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen, sowie die Vitamine A, B1, B2, B6, C und E enthalten. Neben dem nachgewiesenen positiven Effekt in Bezug auf die Pflege der Haare, wirkt sich Apfelessig auch positiv auf den ganzen menschlichen Körper aus. Er versorgt den menschlichen Organismus mit den eben genannten wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen, stärkt die Funktion des Immunsystems, regt den Stoffwechsel an, wirkt entschlackend und lässt das Gewebe geschmeidig erscheinen.
Dazu kommt, dass Essig leicht und vor allem kostengünstig in jedem Supermarkt erhältlich ist. Im Bereich der Haarpflege können gleich mehrere positive Effekte des Essigs genutzt werden. Durch die Anwendung von Apfelessig als Spülung für die Haare, wird diesen Glanz verliehen. Auf den Haaren befindet sich als äußere Schicht die sogenannte Schuppenschicht. Diese Schuppen sind bestimmte Zellen, die normalerweise glatt übereinander liegen. Ist das Haar allerdings stark beansprucht und in seiner Struktur sehr spröde oder rissig, dann stehen die Schuppen ab und das Haar erscheint glanzlos und stumpf. Diesem Vorgang wirkt die Essigsäure entgegen, in dem sie ein Zusammenziehen und Wiederanlegen der Schuppen bewirkt und die Haare dadurch wieder gesund und glanzvoll erscheinen lässt.
Fettige Haare entstehen oftmals auf der Grundlage von verstopften Talgdrüsen oder einer übermäßigen Talgproduktion. Durch eine Massage der Kopfhaut und des Haaransatzes mit Essig, werden die verstopften Talgdrüsen gründlich gereinigt und das Fett, welches sich auf der Kopfhaut befindet, wird aufgefangen. Durch die Massage mit dem Essig wird ebenfalls die Durchblutung der Kopfhaut gefördert, was dazu führt, dass das Haarwachstum angeregt wird. So kann man zum Beispiel auch einem Haarausfall vorbeugen und mit einfachen Mitteln entgegenwirken. Eine weitere wichtige Funktion des Essigs ist die Wirkung auf den PH – Wert der Kopfhaut. Aufgrund von häufigem Waschen der Haare, kommt es oft zu einer Änderung des PH-Werts der Kopfhaut. Diese wird dadurch sehr trocken und schuppig. Die Essigsäure kann dieser Änderung entgegenwirken, in dem ein durch die Benutzung eines basischen Shampoos erhöhter PH-Wert wieder neutralisiert wird. Die Kopfhaut kann sich dann regenerieren und der Juckreiz, welcher bei sehr trockener Kopfhaut schnell entsteht, verschwindet wieder.