Durch eine Schwangerschaft kommt es zu Veränderungen im Hormonhaushalt der Frau, welche zahlreiche Auswirkungen auf den Körper der Schwangeren haben bzw. haben können. So können unter anderem die Haare dazu neigen, schneller fettig zu werden. Man kann dem vorbeugend begegnen, indem man sanfte Pflegeprodukte verwendet.
Während einer Schwangerschaft kommt es zu einer Umstellung im Hormonhaushalt der Frauen, die zahlreiche Auswirkungen auf den Körper der Schwangeren hat. Insbesondere die erhöhte Sekretion der Hormone HCG, Progesteron, Östrogen, Prolaktin, FSH und LH, die dazu dienen die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten und die optimale Entwicklung des Kindes im Mutterleib zu ermöglichen, ist für zahlreiche Veränderungen in verschiedenen Organsystemen verantwortlich.
Hierunter fallen vor allem Veränderungen im Herz-Kreislauf-System, in den Ausscheidungsorganen, im Verdauungssystem und im Mundraum. Aber auch an den Haaren der Schwangeren zeigt sich der Einfluss der gesteigerten Hormonsekretion. Die Wirkung der genannten Hormone auf die Haare kann von Schwangerschaft zu Schwangerschaft ganz unterschiedlich ausfallen. Viele Frauen geben an während der Schwangerschaft glänzenderes und kräftigeres Haar zu haben. Häufig klagen schwangere Frauen allerdings auch über fettige Haare.
Ebenso ist das Gegenteil, nämlich trockenes und sprödes Haar mögliche Folge der Umstellung des Hormonhaushaltes.
Veränderungen an den Haaren können sehr störend und belastend für schwangere Frauen sein, weshalb die individuelle Beratung zur Pflege der Haare besonders wichtig ist.
Veränderungen an den Haaren, wie fettige Haare oder trockenes, sprödes Haar während einer Schwangerschaft sind meist Folge von Veränderungen im Hormonhaushalt der schwangeren Frau. Ausschlaggebend sind vor allem die Menge an zwei ausgeschütteten Hormonen, dem Östrogen und dem Testosteron. Diese beiden Hormone haben Einfluss auf die Produktion von Talg in den Talgdrüsen der Kopfhaut und den Haarzellen. Der Talg hat zum einen die Aufgabe die Kopfhaut und die Haare zu befeuchten, wodurch die Lebenszeit der Haarzellen verlängert wird. Zum anderen bildet der Talg eine Art Schutzfilm, welcher das Eindringen von Erregern (zum Beispiel Bakterien oder Parasiten) erschwert. Die Talgproduktion in den Talgdrüsen wird durch das Hormon Testosteron stimuliert. Die Folge ist eine Überproduktion von Talg, was die Haare fettig aussehen lässt. Im Gegensatz dazu drosselt das Hormon Östrogen die Produktion von Talg in den Talgdrüsen. Es kommt zu trockenem und sprödem Haar, welches meist mit trockener und juckender Kopfhaut verbunden ist. Da das Hormon Östrogen die Talgproduktion in den Talgdrüsen reduziert, führt ein Mangel an Östrogen zu einer Überproduktion von Talg, da der hemmende Einfluss des Östrogens wegfällt. Dies bedingt wiederum das Entstehen von fettigen Haaren. Schwankungen im Hormonhaushalt von schwangeren Frauen sind individuell verschieden, sodass sowohl das Auftreten fettiger als auch trockener Haare bei Schwangeren möglich ist.
Bei Veränderungen an den Haaren im Rahmen einer Schwangerschaft handelt es sich meist lediglich um ein ästhetisches Problem. Fettiges strähniges Haar kann jedoch ein ungepflegtes Erscheinungsbild verursachen, was einige Schwangere als äußerst störend und belastend empfinden. Trockenes Haar, welches häufig mit trockener Kopfhaut vergesellschaftet ist, kann zudem einen starken unangenehmen Juckreiz hervorrufen. Eine individuelle Beratung zur Pflege der Haare ist daher sehr sinnvoll.
Auch durch gesteigertes Schwitzen können die Haare fettig erscheinen. Dies ist durch häufige Hitzewallungen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft bedingt.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Hitzewallungen in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer Hormonumstellung. Diese kann viele Veränderungen mit sich bringen und sich positiv, allerdings auch negativ auf Haare und Haut auswirken. Die Hormonumstellung kann zu einer erhöhten und sogar übermäßigen Talgproduktion auf der Kopfhaut führen. Der Talg ist eine Fettschicht, die Haut und Haare vor dem Austrocknen schützt und, wenn überproduziert, zu fettigen Haaren führen kann.
Da jeder auch außerhalb der Schwangerschaft fettige Haare bekommen kann, sollte schnelles Fetten der Haare nicht als Schwangerschaftsanzeichen gesehen werden, da dieses Zeichen zu ungenau ist. Es kann beispielsweise auch auftreten, wenn die Pille abgesetzt wird oder die Haare generell sehr trocken sind. Um eine Schwangerschaft zu bestätigen, sollte immer ein Schwangerschaftstest und eine Ultraschalluntersuchung als sichere Zeichen einer Schwangerschaft durchgeführt werden, da ein ungewohnt schnell fettendes Haar viele andere Gründe haben kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schwangerschaftsanzeichen
Ein Mythos ist, dass der Testosteron-Anstieg bei einer Schwangerschaft mit einem Jungen zu Talgdrüsenüberproduktion und somit zu fettigen Haaren führt und somit neu-aufgetretene fettige Haare und unreine Haut für das männliche Geschlecht des Babys sprechen. Allerdings ist das schnelle Fetten der Haare während der Schwangerschaft kein eindeutiger Hinweis auf das Geschlecht des Kindes.
Nicht bei allen werdenden Müttern, die einen Jungen bekommen, wirkt der Testosteronanstieg gleichermaßen. So haben werdende Mütter, die vor der Schwangerschaft schon mit fettigen Haaren und fettiger Haut zu tun hatten, eher Problemhaare und -Haut in der Schwangerschaft, auch, wenn das Geschlecht des Kindes eigentlich weiblich ist.
Auch die unreine Haut bzw. die Pickelbildung während der Schwangerschaft sind auf die Hormonumstellung zurückzuführen. Nicht nur auf der Kopfhaut kommt es zu einer Talgdrüsenüberproduktion, sondern auch auf der restlichen Haut. Durch die Überproduktion von Talg kommt es zu einer Verstopfung der Talgdrüsen. Die Talgdrüsen entzünden sich und lassen Pickel entstehen. Zudem können sich auf entzündeten Talgdrüsen Bakterien besser vermehren, was letztlich zu Eiterpickeln führen kann (siehe auch: Eiterpickel auf der Kopfhaut).
Die gute Nachricht ist, dass die Talgüberproduktion nach der Schwangerschaft wieder zurückgeht und Mütter nach der Geburt wieder auf reinere Haut und normale Haare hoffen können.
Bei fettigen Haaren handelt es sich um eine Blickdiagnose, welche nicht unbedingt durch einen Arzt gestellt werden muss. Leidet eine Frau während der Schwangerschaft jedoch sehr unter fettigem Haar, ist es dennoch ratsam einen Arzt (zum Beispiel einen Dermatologen oder gegebenenfalls einen Endokrinologen) aufzusuchen. Dieser kann neben den hormonellen Schwankungen, die während einer Schwangerschaft bestehen eventuell zusätzlich vorhandene Ursachen für fettiges Haar identifizieren und so die Betroffene individuell zur Pflege der Haare beraten.
Fettigen Haaren in der Schwangerschaft liegen Veränderungen im Hormonhaushalt der schwangeren Frau zugrunde, weshalb eine kausale Therapie nicht möglich ist. Leidet eine schwangere Frau unter fettigen oder trockenen Haaren, kommen dennoch einige Behandlungsansätze in Betracht, die zumindest eine Verbesserung der Beschwerden bewirken können.
Bei fettigem Haar in der Schwangerschaft empfiehlt es sich zunächst das Haar in regelmäßigen Abständen (aber nicht zu häufig) zu waschen, um den Talg aus den Haaren zu spülen. Besonders das morgendliche Haarewaschen ist effektiv, da die Talgdrüsen in der Nacht den meisten Talg produzieren. Dabei sollte lauwarmes Wasser verwendet werden, da heißes Wasser die Talgproduktion in den Talgdrüsen anregt.
Außerdem sollten beim Waschen der Haare sanfte Pflegeprodukte verwendet werden. Während oder nach dem Waschen der Haare kann eine Kopfmassage helfen den Talg auf der Kopfhaut abzutragen. Nach einer Kopfmassage kann es vorkommen, dass das Haar zunächst wieder fettig aussieht, da der Talg aus den Talgdrüsen gepresst wird. Werden Kopfmassagen jedoch regelmäßig angewendet, kommt es zu einer Regulation der Talgdrüsen und die Talgproduktion wird insgesamt reduziert.
Anschließend dürfen die Haare zwar gebürstet werden, jedoch sollte tagsüber auf häufiges Haarebürsten verzichtet werden, da so der auf der Kopfhaut befindliche Talg im Haar verteilt wird und das Haar fettig aussehen lässt. Wenn das Haar trotz Haarwäsche wieder fettig wird, können die Nutzung von Trockenshampoo, Babypuder oder Heilerde helfen. Eine medikamentöse Therapie, beispielsweise mit dem Hormon Östrogen ist bei durch Schwangerschaft bedingte fettige Haare nicht empfehlenswert.
Bei trockenem Haar sollten bei der Haarwäsche milde Shampoos, sowie Pflegespülungen und Haarkuren verwendet werden. Diese Produkte sollten keinen Alkohol oder Duftstoffe enthalten, da diese die Haare und die Kopfhaut weiter austrocknen. Ebenfalls kann die Anwendung von Olivenöl bei stark trockenen Haaren Abhilfe schaffen. Auch bei trockenem Haar empfehlen sich Kopfmassagen, da sie Durchblutung der Kopfhaut anregen können. Da trockenes Haar leicht brechen kann, sollten die Haare nicht zu häufig gebürstet werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Behandlung fettiger Haare
Nach Beendigung der Schwangerschaft normalisiert sich der Hormonhaushalt der Frau wieder und Veränderungen an Haaren verschwinden häufig von alleine. Dennoch ist die besondere Pflege der Haare während der Schwangerschaft ratsam, da dies maßgeblich zum Wohlbefinden der Schwangeren beiträgt. Besteht fettiges Haar über die Schwangerschaft hinaus, kann ein Arzt aufgesucht werden, welcher mögliche andere Ursachen für die Veränderungen der Haare identifizieren kann.
Grund für fettiges Haar in der Schwangerschaft sind meist Schwankungen im Hormonhaushalt der Schwangeren. Diesen hormonellen Schwankungen kann nicht vorgebeugt werden. Neben hormonellen Schwankungen, wie sie in der Schwangerschaft, aber auch zum Beispiel in der Pubertät oder in den Wechseljahren auftreten können, gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die Einfluss auf die Talgproduktion in den Talgdrüsen haben und so die Entstehung von fettigem oder trockenem Haar in der Schwangerschaft zusätzlich begünstigen können.
Faktoren, die fettiges Haar begünstigen, sind Stress, Hitze (zum Beispiel bei einer heißen Dusche oder beim Föhnen), das Tragen von Hüten und Mützen oder auch die zu häufige Anwendung von Haarspülungen oder Haarpflegeprodukten, die Silikone enthalten. Faktoren, die trockenes Haar begünstigen, sind Hitze, Anwendung von Chemikalien (zum Beispiel Haarfarben) oder häufiges Waschen der Haare. Durch Vermeidung dieser Faktoren kann der Entstehung von fettigem oder trockenem Haar in der Schwangerschaft vorgebeugt werden.
Mehr zu Beauty-Themen während der Schwangerschaft lesen Sie auch unseren Artikel Färbung der Haare in der Schwangerschaft.
Weitere Informationen zum Thema fettige Haare in der Schwangerschaft finden Sie unter: