Entzündung der Luftröhre

Luftröhrenentzündung - Wie gefährlich ist diese?

Bei einer Entzündung der Luftröhre handelt es sich um eine Erkrankung der oberen Atemwege, die infektiös, allergisch oder chemisch irritativ bedingt sein kann.
Nur in den wenigsten Fällen lässt sich die Entzündung der Luftröhre ohne das Vorhandensein weiterer Symptome beobachten. Meist treten gleichzeitig entzündliche Prozesse im Bereich der Nase (Rhinitis), des Kehlkopfs (Laryngitis) und/oder der Bronchien (Bronchitis) auf.

Obwohl es auch während der warmen Monate zur Entstehung einer Entzündung der Luftröhre kommen kann, treten die meisten Fälle während des Winters auf. Die Entzündung der Luftröhre wird medizinisch in zwei unterschiedliche Formen eingeteilt (akute und chronische Entzündung der Luftröhre). Diese beiden Formen unterscheiden sich vor allem bezüglich der Frequenz ihres Auftretens und der Heilungsdauer.

Eine weitere Entzündung der oberen Atemwege ist die Bronchitis. Lesen Sie mehr dazu unter: Alles zum Thema Bronchitis!

Symptome & Diagnose

Symptome einer Luftröhrenentzündung

Eine Entzündung lässt sich nur in den seltensten Fällen ohne das Vorhandensein weiterer Symptome beobachten. In der Regel leiden die Betroffenen Patienten unter ausgeprägtem Schnupfen und starkem Husten. Dieser Husten kann je nach Erkrankungsform sowohl trocken, als auch produktiv (mit Auswurf) sein.
Die chronische Entzündung der Luftröhre wird jedoch zumeist von trockenem Reizhusten begleitet. Darüber hinaus kann es gleichzeitig zur Entstehung entzündlicher Prozesse innerhalb der Nasennebenhöhlen kommen. Diese führen oftmals zu stärken Kopfschmerzen, Druckgefühlen und Beschwerden im Bereich der oberen vorderen Backenzähne. Vor allem beim Vornüberbeugen des Kopfes nehmen diese Beschwerden deutlich an Intensität zu.

Weiter Symptome der Entzündung der Luftröhre sind:

Auf Grund des geringen Durchmessers der oberen Atemwege kann eine Entzündung des Kehlkopfes oder der Luftröhre gerade bei kleinen Kindern gefährlich werden.

Typische Symptome der Entzündung der Luftröhre beim Kind sind:

  • Luftnot
  • Einziehungen am Brustkorb
  • ausgeprägte Bauchatmung
  • erhöhte Atemfrequenz
  • Unruhe/ Panik
  • laute Geräusche während des Ausatmens (exspiratorischer Stridor)

Luftröhrenentzündung und Atemnot

Durch die Entzündung der Luftröhre ist die Schleimhaut sehr gereizt und schmerzempfindlich. Bei der Atmung kann es dadurch zu Schmerzen kommen. Betroffene neigen dazu weniger zu atmen und es kommt zur Atemnot. Durch eine Entzündung von Schleimhäuten kommt es außerdem immer zu einer Schwellung. Je nachdem wie stark die Schwellung ist, verengt sich der Durchmesser der Speiseröhre und weniger Luft gelangt in die Lunge. Dies kann schnell zu Atemnot, im schlimmsten Fall zum Atemstillstand führen. Es muss schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht und eine medikamentöse Therapie mit Schleimhaut abschwellenden Mitteln eingeleitet werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Das könnte hinter ihrer Atemnot stecken!

Diagnose der Luftröhrenentzündung

Das Vorliegen einer Entzündung der Luftröhre wird in den meisten Fällen anhand der typischen Beschwerden diagnostiziert.
Während eines umfangreichen Arzt-Patienten-Gesprächs (Anamnese) sollte der betroffene Patient deshalb möglichst detailliert beschreiben welche Symptome vorliegen und unter welchen Bedingungen diese beobachtet werden. Vor allem die heisere Stimme und der permanente Reizhusten können einen ersten
Hinweis auf das zugrunde liegende Problem liefern.
Im Anschluss an dieses Arzt-Patienten-Gespräch führt der behandelnde Arzt im Regelfall eine körperliche Untersuchung durch. Während dieser Untersuchung wird die Lunge auf Auffälligkeiten hin abgehört und abgeklopft. Liegt eine Entzündung der Luftröhre vor, lassen sich vor allem während des Ausatmens auffällige Strömungsgeräusche hören.
Bei Kindern sind diese zumeist bereits ohne Stethoskop nachweisbar. Darüber hinaus kann die Anfertigung von Röntgenaufnahmen dabei helfen eine Lungenentzündung auszuschließen. Bei unklaren Befunden kann zudem eine Lungenfunktionsuntersuchung angeordnet werden. Da die Entzündung der Luftröhre jedoch in den meisten Fällen allein durch die Betrachtung der Klinik diagnostiziert werden kann, wird dies eher selten notwendig.

Differentialdiagnosen (Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen)

Weitere Informationen zu Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen finden Sie unter:

Behandlung

Liegt der Verdacht auf das Vorliegen einer Entzündung der Luftröhre vor, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt vor allem wenn es sich bei den Betroffenen um kleine Kinder handelt.
Eine Entzündung der Luftröhre muss möglichst schnell und gezielt behandelt werden. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Patienten die an einer chronischen Entzündung der Luftröhre leiden ist die Reduktion der relevanten Risikofaktoren. In diesem Zusammenhang spielt vor allem die Rauchentwöhnung und die Vermeidung des Einatmens schleimhautreizender Gase eine Rolle.
Darüber hinaus kann der mit den entzündlichen Prozessen einhergehende Reizhusten durch hustenstillende Naturheilmittel und/oder Tees gelindert werden. Bei Vorliegen einer Entzündung der Luftröhre eignet sich vor allem Kamillen-, Lindenblüten- und Salbeitee.
Zudem können die typischen Symptome der Luftröhrenentzündung durch das Lutschen von Bonbons, die über entzündungshemmende Kräuter und/oder Eukalyptus verfügen, gelindert werden. Diese befeuchten die Mundhöhle und helfen dabei die entzündeten Atemwege freizuhalten. In schweren Krankheitsfällen oder bei Vorliegen einer Luftröhrenentzündung im Kindesalter muss immer bedacht werden, dass sich die entzündlichen Prozesse auf die Lunge ausbreiten können (Lungenentzündung). Aus diesem Grund kann die Einleitung einer antibiotischen Therapie sinnvoll sein. Dies setzt jedoch voraus, dass bei den betroffenen Patienten eine bakteriell bedingte Entzündung der Luftröhre vorliegt. Blutuntersuchungen können diesen Verdacht gegebenenfalls bestätigen. Des Weiteren können verschiedene Arzneimittel zur Stillung des permanenten Reizhustens eingenommen werden.

Bei einer Luftröhrenentzündung empfiehlt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören. Lesen Sie mehr dazu unter: Mit dem Rauchen aufhören - Aber wie?

Welcher Arzt behandelt eine Luftröhrenentzündung?

Da eine Luftröhrenentzündung selten alleine, sondern meist im Rahmen eines allgemeinen Infekts der Atemwege auftritt, wird die Behandlung von einem Allgemeinmediziner oder Internisten durchgeführt. Je nach Schwere der Entzündung kann die Behandlung ambulant oder stationär erfolgen. Bei komplizierten Verläufen kann ein Pneumologe (Lungenfacharzt) hinzugezogen werden.

Wann braucht man Cortison?

Cortison benötigt man meist nur bei chronischen, langwierigen oder komplizierten Verläufen, um das körpereigene Abwehrsystem zu unterdrücken und dadurch die Entzündung einzudämmen. Cortison hat eine Reihe Nebenwirkungen und sollte nur nach strenger Indikation verabreicht werden. Cortison wird nach festem Schema verabreicht und muss immer ausgeschlichen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Das sollten Sie bei Cortison beachten!

Homöopathie bei einer Luftröhrenentzündung

Je nach Ursache der Entzündung der Luftröhre können unterstützend homöopathische Mittel eingenommen werden, deren Wirkung aber umstritten ist. Bei bakteriellen Infektionen sollte jedoch ein Antibiotikum verabreicht werden. Ein häufiger verordnetes Mittel ist Sulfur, es basiert auf Schwefel und wird bei chronischen sowie akuten Entzündungen der Haut, Atemwege und Verdauungstrakt angewendet. Weitere Substanzen sind Spongia oder bei fortgeschritten Entzündungen Ipecacuanha. Alle Substanzen werden in der Verdünnung D6 verabreicht.

Lesen Sie auch:

Ursachen & Prophylaxe

Was sind die Ursachen für eine Luftröhrenentzündung?

Die Ursachen für die Entstehung einer Entzündung der Luftröhre können unterschiedlich sein. Die häufigste Form dieser Erkrankung ist die akute Tracheitis.
Diese wird in den meisten Fällen durch bakterielle oder virale Krankheitserreger verursacht.
Zumeist erkranken die betroffenen Patienten zuerst an einer einfachen Infektion der oberen Atemwege (Bronchitis) mit Husten und Schnupfen. Nach anfänglicher Infektion des Nasennebenhöhlen-Rächen-Raumes gelangen die Erreger zum Kehlkopf und lösen dort entzündliche Prozesse aus.
Im Verlauf breiten sich die ursächlichen Erreger weiter aus und siedeln sich eine Etage tiefer im Bereich der Luftröhre an.
Im direkten Vergleich werden die meisten entzündlichen Prozesse an Kehlkopf und Luftröhre von Viren verursacht. Bakterielle Infektionen sind in diesem Bereich wesentlich seltener. Bei Patienten die an einer eingeschränkten Immunsituation leiden (beispielsweise bei Diabetes mellitus oder HIV) kann die Entzündung der Luftröhre zudem durch Pilze ausgelöst werden.

Chronische Verlaufsformen der Entzündung der Luftröhre stehen in den meisten Fällen im Zusammenhang mich chemischen Reizstoffen. Diese Form der Entzündung der Luftröhre kann vor allem bei langjährigen Rauchern beobachtet werden. Darüber hinaus kann die chronische Tracheitis durch Einengungen der Luftröhre (beispielsweise durch einen Tumor) oder mechanische Hindernisse (Fremdkörper) verursacht werden.
Eine weitere häufige Ursache für die Entstehung entzündlicher Prozesse im Bereich der Trachea ist die sogenannte "Tracheomalazie". Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer pathologischen Erschlaffung der Luftröhrenmuskulatur die zu lang anhaltendem Reizhusten führt.

Wie kann man einer Luftröhrenentzündung vorbeugen?

Auf Grund der zahlreichen Ursachen kann sich die Vorbeugung der Entzündung der Luftröhre als schwierig erweisen.
Die chronischen Verlaufsformen werden in den meisten Fällen durch Inhalation reizender Substanzen verursacht. Da in diesem Zusammenhang vor allem Zigarettenrauch eine entscheidende Rolle spielt, kann eine frühzeitige Rauchentwöhnung dabei helfen einer Entzündung der Luftröhre vorzubeugen. Zudem kann es berufsbedingt zur dauerhaften Einatmung verschiedener Schleimhautreizender Substanzen kommen. Die Vorbeugung der Entstehung entzündlicher Prozesse im Bereich der Luftröhre kann bei den betroffenen Personen durch das Tragen einer Atemschutzmaske gewährleistet werden.
Darüber hinaus lässt sich beobachten, dass vor allem Personen die über eine schlechte Immunlage verfügen (Immunschwäche) häufig an einer Entzündung der Luftröhre erkranken. Aus diesem Grund stellt auch die Stärkung des körpereigenen Immunsystems einen wichtigen Schritt in der Vorbeugung entzündlicher Prozesse im Bereich der oberen Atemwege dar. Eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Bewegungseinheiten an der frischen Luft reichen in den meisten Fällen bereits dazu aus das Immunsystem nachhaltig zu stärken.
Darüber hinaus soll auch das Anfeuchten der trockenen Raumluft dabei helfen, sowohl die Beschwerden einer bereits vorliegenden Entzündung der Luftröhre zu lindern, als auch das Risiko des Auftretens einer solchen Erkrankung zu reduzieren. Trockene Raumluft reizt nämlich die Schleimhäute und trocknet diese aus. In Folge dessen können die ursächlichen Erreger besser in das Gewebe der Luftröhre eindringen und sich dort ungehindert vermehren. Durch die Ausschüttung ihrer Stoffwechselendprodukte werden letztendlich verschiedene Entzündungsreaktionen angetrieben und es kann zur Entzündung der Luftröhre kommen.

Wir empfehlen Ihnen auch unsere Seiten zu: Mit dem Rauchen aufhören - Aber wie?

Ist eine Luftröhrenentzündung ansteckend?

Je nach Ursache der Luftröhrenentzündung, kann diese auch ansteckend sein. Eine Luftröhrenentzündung wird oft durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Diese können durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen über die Luft übertragen werden und bei anderen Personen ebenfalls eine Entzündung der Luftröhre oder andere Teile des Atemtrakts auslösen. Besonders gefährdet sind hier immungeschwächte Personen wie Kleinkinder, alte Menschen oder Patienten mit Vorerkrankungen. Wurde die Luftröhrenentzündung durch eine bestehende Allergie oder die Einwirkung von chemischen Schadstoffen verursacht, ist diese Entzündung nicht ansteckend.

Verlauf & Prognose

Dauer einer Luftröhrenentzündung

Die Dauer einer Luftröhrenentzündung hängt von der Ursache ab. Ist ein Virusinfekt Auslöser heilt die Entzündung oft nach wenigen Tagen bis zwei Wochen von alleine aus. Bildet sich zusätzlich eine bakterielle (super-)Infektion kann die Genesung länger bis 2-3 Wochen dauern. Kleinkinder, alte Menschen und Personen mit Vorerkrankungen sind Risikopatienten, hier können sich schwerere Verläufe ergeben. Die Therapie kann über mehrere Wochen bis Monate laufen. Ist in seltenen Fällen ein chemischer Stoff, der eingeatmet wird, für die Entzündung verantwortlich, sollte die Entzündung in der Regel nach Beendigung der Exposition (Aussetzung) wieder verschwinden.

Weitere Informationen

Wir empfehlen Ihnen auch unsere Seiten zu:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.02.2015 - Letzte Änderung: 12.01.2023