Luftröhrenverengung

Eine Luftröhrenverengung (Trachealstenose) beschreibt eine Verkleinerung bzw. Verengung der Luftröhre (Trachea). Die Trachea verbindet die Lunge mit dem Kehlkopf und ermöglicht den Transport von Luft, die ein- bzw. ausgeatmet werden soll. Wenn eine Verengung in der Trachea vorliegt kann der Luftstrom so stark eingeschränkt werden, dass die Patienten Atemnot bekommen.

Luftröhrenverengung

Definition

Eine Luftröhrenverengung (Trachealstenose) beschreibt eine Verkleinerung bzw. Verengung der Luftröhre (Trachea). Die Trachea verbindet die Lunge mit dem Kehlkopf und ermöglicht den Transport von Luft, die ein- bzw. ausgeatmet werden soll. Wenn eine Verengung in der Trachea vorliegt kann der Luftstrom so stark eingeschränkt werden, dass die Patienten Atemnot bekommen.

Ursachen

Als Ursache für eine Trachealstenose kommen verschiedene Gründe in Frage.

Ein Grund kann darin liegen, dass eine Verletzung bzw. Entzündung der Luftröhre (Trachea) stattgefunden hat. Im Zuge der Abheilung der Entzündung bzw. der Verletzung wird das physiologische (natürliche) Gewebe der Luftröhre abgebaut, da es seine Funktion nicht mehr erfüllt, und dann durch Narbengewebe ersetzt. Dieses Narbengewebe kann zu einer Luftröhrenverengung (Trachealstenose) führen, da es nicht so fein und begrenzt wächst, wie das ursprüngliche Gewebe. Es hat sich eine stenosierende (einengende) Narbe gebildet.

Eine Trachealstenose kann sich auch im Zuge von einer länger andauernden künstlichen Beatmung entwickeln. Auch hier liegt der Grund in der Entwicklung von Narbengewebe, welches durch die lange Reizung der Luftröhre durch den Tubus (Beatmungsschlauch) als Schutzmechanismus gebildet wird. Ein ähnlicher Reaktionsmechanismus kann sich auch nach Luftröhrenschnitten zeigen, wo die Schnittstelle narbig abheilt.

Die Trachealstenose kann aber auch durch eine Krebserkrankung hervorgerufen werden. Wenn z.B. ein Tumor im Halsbereich, an der SchilddrüseSchilddrüse oder von der Trachea (Luftröhre) ausgehend auf die Trachea drückt bzw. sie von innen verlegt, dann liegt eine Trachealstenose vor.

In Regionen in denen Iodmangel herrscht haben die Menschen oft eine kompensatorisch vergrößerte Schilddrüse – diese stellt sich am Hals als Struma (Kropf) dar. Wenn diese von außen auf die Trachea drückt, kann diese dadurch eingeengt werden.

Eine Verengung der Trachea ist letztendlich auch dann gegeben, wenn ein Patient einen Gegenstand bzw. Fremdkörper verschluckt und dieser in die Trachea rutscht und sich dort festsetzt. Durch das Verlegen der Trachea kann je nach Größe und Ort des Gegenstandes ein kleiner bis großer Anteil der Lunge nicht mehr belüftet werden und der Patient beklagt dementsprechend Luftnot.

Diagnose und Symptome

Die Diagnosefindung läuft über einen HNO-Arzt. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Trachealstenose wird eine CT-Aufnahme vom Kehlkopf und der Trachea angefertigt. Des Weiteren kann auch ein Ultraschall durchgeführt werden.

Um eine genauen Einblick ins Innere der Trachea zu bekommen bietet sich eine Spiegelung der Trachea an. Dies geschieht entweder in Lokalanästhesie oder in Vollnarkose.

Für die genauere Diagnosefindung und Planung der Behandlung können je nach Lage der Verengung ein Chirurg und Lungenfacharzt (Pneumologe) dazu gezogen werden.

Je nach Stärke der Luftröhrenverengung setzen die Symptome erst bei Belastung oder schon in Ruhe ein. Wenn die Einengung zu einer Reduktion von etwa Dreivierteln führt, dann haben die Betroffenen Atemnot in Belastungssituationen. Sollte die Verengung der Trachea aber zu einer Reduktion des Durchmessers von mehr als Dreivierteln führen haben die betroffenen Personen oft schon in Ruhesituationen Atemnot. Wenn die Verengung sehr stark ist treten Geräusche beim Einatmen auf. Man spricht dabei von einem inspiratorischen Stridor. Das Geräusch, welches sich wie ein Brummen anhört, entsteht dadurch, dass die Luft an der Engstelle in der Trachea nicht ungehindert strömen kann, sondern es zu Verwirbelungen kommt.

Abbildung der Luftröhre

  1. Luftröhre (ca. 20 cm) -
    Trachea
  2. Schildknorpel -
    Cartilago thyroidea
  3. Ringknorpel -
    Cartilago cricoidea
  4. Ringband -
    Ligamentum anulare
  5. Luftröhrenknorpel -
    Cartilago trachealis
  6. Hüllgewebe - Tunica adventitia
  7. Luftröhrendrüsen -
    Glandulae tracheales
  8. Schleimhaut - Tunica mucosa
  9. Membranöse Rückwand -
    Pariesmembranaceus
  10. Luftröhrenmuskel -
    Musculus trachealis
  11. Bronchiole - Bronchiolus
  12. Linke Lunge -
    Pulmo sinister
  13. Linker Hauptbronchus -
    Bronchus principalis sinister
  14. Gabelung der Luftröhre -
    Bifurcatio tracheae
  15. Rechter Hauptbronchus -
    Bronchus principalis dexter
  16. Rechte Lunge -
    Pulmo dexter

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OP und Prophylaxe

Eine Trachealstenose prophylaktisch zu behandeln ist nicht möglich. Patienten mit chronischen Beschwerden im Rachen und Halsbereich sollten jedoch in regelmäßigen Abständen einen Arzt aufsuchen um einen möglichen entzündlichen Prozess auszuschließen und wenn rechtzeitig zu erkennen.

Die Operation einer Trachealstenose ist ein Eingriff der von gut ausgebildeten Ärzten mit mehreren Jahren Erfahrung durchgeführt werden sollte.

Im Zuge der Operation ist ein Aufenthalt von 1-2 Wochen nötig. Zu Beginn wird der Patient mehrere Tage mit Sprays zum Inhalieren behandelt. Darin sind Medikamente und Stoffe (u.a. Cortison) enthalten die die Abschwellung vom Gewebe im Operationsgebiet unterstützen sollen. In manchen Fällen erfolgt zusätzlich eine prophylaktische Antibiotika Gabe um mögliche Erreger von Infektionen im Atemtrakt zu bekämpfen.

Bei der Operation selber wird der Patient in eine Narkose versetzt. Diese Narkose wird nach dem Abschluss der OP beibehalten und erst am nächsten Tag wird der Patient wieder aufgeweckt. Der Sinn dahinter ist es, dass die frischen OP Wunden geschont werden.

Die Freilegung der Trachea erfolgt durch einen horizontalen (von links nach rechts bzw. andersherum) Schnitt auf dem Hals über dem Brustbein. Die Halsmuskulatur (u.a. Zungenbeinmuskulatur) und die Schilddrüse werden vom Operateur zur Seite geschoben. Die Trachea wird dann in der Höhe der Verengung von allen Seiten freipräpariert und von der dahinter liegenden Speiseröhre (Ösophagus) abgelöst.

Durch Schnitte oberhalb und längs auf der Stenose wird die Trachea eröffnet. Das Gewebe das die Verengung hervorgerufen hat wird nun entfernt. Die Anteile der Trachea, die oberhalb und unterhalb der Stenose lagen, sind nun nicht mehr miteinander verbunden. Einzig der Beatmungsschlauch ermöglicht nun noch den Transport der Luft in die Lunge.

Die beiden Enden der Trachea werden nun wieder an einander herangezogen und vernäht.

Als letztes wird Wasser in den freigelegten Raum um die Trachea gefüllt und Luft gepumpt. Wenn keine Luft an der Nahtstelle entweicht ist die Naht dicht. Dann kann das Wasser abgepumpt werden, die Muskeln zurückgeschoben und der Hals wieder verschlossen werden. Da es immer mal zu Nachblutungen kommen kann werden Drainagen (kleine Plastikschläuche) in die Wunde gelegt um möglicherweise sich dort sammelndes Blut ablaufen zu lassen.

Nach der Operation bleibt eine Narbe am Hals zurück, die aber nicht unbedingt sichtbar ist. Innerhalb der ersten Tage könne Schmerzen im Bereich der Operationsstelle auftreten. Langfristig sollten aber keine bleibenden Beschwerden zurückbleiben.

Meistens werden für die ersten Tage nach der Operation ein Antibiotikum und abschwellende Medikamente verschrieben um den Heilungsprozess möglichst gut zu unterstützen.

Der Patient kann bis zu einem Viertel Jahr krankgeschrieben werden und sollte sich schonen.

Trachealstenose beim Kind

Eine angeborene Trachealstenose kommt sehr selten vor. Wenn sie jedoch auftritt dann meist in Verbindung mit weiteren Miss- und Fehlbildungen im Bereich des Oesophagus (Speiseröhre), weiteren Anteilen des Respirationstraktes (Atemtrakt) und am Skelett des Kindes. Je nach Ausmaß und Lage der Stenose kommt es zu unterschiedliche starken Ausprägungen von Symptomen.

Bei Stenosen, die eine eher kurze Strecke einnehmen, kann operiert werden. Sollte die angeborene Stenose die Trachea (Luftröhre) jedoch über eine längere Strecke einengen kann eine Tracheoplastie durchgeführt werden.

Im Normalfall umschließen hufeisenförmigen Knorpelspangen die Trachea (Luftröhre) von ventral (vorne). Von dorsal (hinten) ist die Luftröhre von einer bindegewebigen Membran von der Speiseröhre (Oesophagus abgegrenzt). Bei Kindern mit einer angeborenen Luftröhrenverengung sind manche dieser Knorpelspangen sehr oft fehlgebildet und umschließen die gesamte Trachea (Luftröhre) als ein Knorpelring. Dadurch ist diese an diesen Stellen stark verengt.

Bei einer Slide Tracheoplastie („Rutsch“) wird die Luftröhre (Trachea) in der Mitte der Stenose horizontal durchgeschnitten: sie ist jetzt zweigeteilt in einen oberen und unteren Teil. Als nächstes werden die Abschnitte der Trachea oberhalb und unterhalb der Stenose (Einengung) aufgeschnitten. Oberhalb der Stenose wird sie vorne geöffnet und unterhalb der Stenose wird sie hinten geöffnet: man kann nun in den oberen Teil von vorne bzw. in den unteren Teil von hinten in die Luftröhre hineinschauen. Die beiden Anteile werden nun aufgeklappt, sodass Teil oberhalb der Stenose nur noch eine Vorderwand und der Teil unterhalb der Stenose nur noch eine Hinterwand hat. Im nächsten Schritt werden diese beiden Tracheateile nun aufeinander geschoben, sodass die Vorderwand und Hinterwand aufeinander liegen und aneinander genäht werden können.

Dass die Trachea nun etwas kürzer ist stellt kein Problem dar. Das Lumen (Durchmesser) der Trachea ist nun aber deutlich vergrößert, dadurch dass die Knorpelspangen hufeisenförmig aufgebogen sind und jetzt zwei ehemalige kleine Ringe einen einzelnen großen Ring bilden.

Je nachdem ob weitere Fehlbildungen bei dem Kind diagnostiziert werden, können im Zuge der OP weitere Eingriffe an Herz und Lunge vorgenommen werden.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.10.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024