Bei Vorliegen einer Borreliose kann der Arzt die Diagnose oftmals bereits ohne einen umfangreichen Test stellen. Neben dem umfangreichen Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) kann die körperliche Untersuchung einen ersten Hinweis auf das Vorliegen dieser Infektionskrankheit liefern. In diesen Fällen können sowohl die Beschreibung der Symptome, als auch die Untersuchungsbefunde einen umfangreichen Test ersetzen.
Bei der Borreliose handelt es sich um die häufigste Infektionserkrankung, die durch Zecken übertragen werden kann. Überträger dieser Infektionserkrankung sind spiralförmige Bakterien, sogenannte Borrelien, die in Zecken in allen Regionen Deutschlands vorkommen können. Obwohl es sich bei der Borreliose um die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa handelt, ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit nach einem Zeckenbiss eher gering.
Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass sich von allen Personen, die von einer Zecke gebissen werden, nur ungefähr 1,5 bis 6 Prozent mit dem Erreger infizieren. Darüber hinaus muss es auch nach einer Infektion nicht zwingend zum Borreliose-Ausbruch kommen. Nur ungefähr 0,3 bis 1,4 Prozent aller infizierten Personen entwickeln anschließend Tatsächlich Symptome.
Kommt es jedoch zu einem Ausbruch dieser Infektionskrankheit, so verläuft die Borreliose in der Regel schleichend. Nach einer Inkubationszeit (Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung), treten bei den betroffenen Personen typischerweise handtellergroße Rötungen im Bereich der Zeckenbiss-Stelle auf (Erythema chronicum migrans).
Darüber hinaus bemerken die von Borreliose Betroffenen in der Regel grippeähnliche Symptome mit leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dieses erste Stadium der Borreliose-Infektion wird in den meisten Fällen nicht als solches diagnostiziert. Eine unbehandelte Borreliose kann sich innerhalb eines Zeitraumes von Wochen bis Monaten auf verschiedene Gewebe ausbreiten. Vor allem Gelenke, innere Organe, die Hirnhäute und Nerven werden häufig von den ursächlichen Erregern befallen.
Das zweite Stadium der Borreliose zeigt sich in den meisten Fällen durch Lähmungen im Bereich des mimischen Gesichtsnerven (Nervus facialis) und nächtliche Rückenschmerzen. Im dritten Krankheitsstadium (sogenannte Neuroborreliose) kann es zu ausgeprägten Beeinträchtigungen des Nervensystems kommen. Betroffene Patienten können unter Umständen Hirnnervenschädigungen und eine entzündungsbedingte Querschnittssymptomatik entwickeln.
Bei zeitnaher Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum kann die Borreliose jedoch schnell und effektiv therapiert werden. Die Prognose richtet sich jedoch nach dem Stadium, in dem die Behandlung eingeleitet wurde.
Bei Vorliegen einer Borreliose kann der Arzt die Diagnose oftmals bereits ohne einen umfangreichen Test stellen. Neben dem umfangreichen Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) kann die körperliche Untersuchung einen ersten Hinweis auf das Vorliegen dieser Infektionskrankheit liefern. In diesen Fällen können sowohl die Beschreibung der Symptome, als auch die Untersuchungsbefunde einen umfangreichen Test ersetzen.
Patienten, die an Borreliose erkrankt sind, entwickeln bereits wenige Tage bis Wochen nach dem Zeckenbiss einen auffälligen Hautausschlag im Bereich des Bisses (Erythema chronicum migrans). Darüber hinaus können grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Muskelschmerzen und leichtes Fieber auch ohne Test auf eine Borreliose hinweisen. Bei unklarem Befund können verschiedene diagnostische Maßnahmen dabei helfen die Verdachtsdiagnose "Borreliose" zu bestätigen.
(Um weitere Informationen über den Hautausschlag zu erhalten, lesen Sie auch: "Hautausschlag nach Zckenbiss")
Bei diesem Test können spezielle, auf die ursächlichen Erreger abgerichtete Antikörper im Blut des betroffenen Patienten nachgewiesen werden. Hatte der Betroffene Kontakt zu Borrelien, so wird dieser Test in der Regel positiv ausfallen. Der Nachweis von Antikörpern bei diesem Test zeigt, dass sich das körpereigene Immunsystem mit dem ursächlichen Erreger auseinandersetzt. Ein positiver Antikörpertest besagt jedoch nicht unbedingt, dass der Patient auch an einer Borreliose erkrankt sein muss. Da das Immunsystem in vielen Fällen dazu in der Lage ist die bakteriellen Erreger zu bekämpfen, muss es auch nach der Infektion nicht zu einem Ausbruch der Infektionskrankheit kommen.
Von einer Borreliose kann nur dann gesprochen werden, wann der Test auf Antikörper positiv ist und entsprechende Symptome (beispielsweise Lymphknotenschwellungen, Schwäche und Fieber) nachgewiesen werden können. Bei einem negativen Test auf Borreliose-Antikörper hingegen kann das Vorliegen dieser Infektionskrankheit im Regelfall ausgeschlossen werden. Der Nachweis von Borrelien-Antikörpern kann auf verschiedene Arten erfolgen. Nach der Blutentnahme müssen die Proben zeitnah in ein geeignetes Labor überführt werden. Dem Labor stehen dann verschiedene Tests zur Verfügung, die dabei helfen können Antikörper gegen den Erreger nachzuweisen.
Im Allgemeinen muss zwischen einfachen Suchtests (ELISA-Test) und komplizierten Bestätigungstests (beispielsweise Immuno-Blot oder Western-Blot) unterschieden werden. Beim sogenannten ELISA-Test (Enzyme-linked immunosorbent assay) handelt es sich um ein immunologisches Verfahren, das dem Nachweis bestimmter Moleküle im Blut dient. Bei diesem Borreliose Test benötigt man neben der zu testenden Körperflüssigkeit ein spezielles Plättchen, das mit Antikörpern gegen spezifische Antigene bestückt ist. Nach der Zugabe der Probe kann das spezifische Antigen (hier das Borreliose Antigen) an die Antikörper andocken. Im Anschluss muss das Test-Plättchen mit einem weiteren, gegen das Antigen gerichteten Antikörper, beträufelt werden. Dieser Antikörper ist an ein Enzym gekoppelt, welches photometrisch nachgewiesen werden kann. Ist der Borreliose-Test mittels ELISA positiv, so beginnt das Plättchen in bestimmtem Licht zu leuchten. Ist der Borreliose-Test negativ, so bleibt diese Farbreaktion aus.
Neben dem Nachweis einer Borreliose-Infektion eignet sich der ELISA-Test auch zur Diagnostik von HIV- und Hepatitis-Infektionen. Da es bei diesem Testverfahren in einigen Fällen zu falsch-positiven Ergebnissen kommt, handelt es sich beim ELISA lediglich um einen Suchtest. Bei einem negativen ELISA muss keine weitere Diagnostik angestrebt werden. Eine Borrelien-Infektion kann ausgeschlossen werden. Bei einem positiven ELISA hingegen sollte zusätzlich ein Bestätigungstest durchgeführt werden.
Vor allem der sogenannte Immunoblot eignet sich zum Nachweis einer Borrelien-Infektion. Der Immunoblot stellt im Grunde eine Vereinfachung des sogenannten Westernblot dar.
Beim Westernblot muss die Blutprobe des Patienten vor dem Test zentrifugiert und die darin enthaltenen Antigene elektrophoretisch getrennt werden. Im Anschluss kann die Probe auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen werden. Beim Immunoblot hingegen werden die Antigene einzeln auf Nitrocellulose-Streifen aufgebracht. Gegen Borrelien ausgerichtete Antikörper aus der Blutprobe können daraufhin an diese Antigene binden und mit einem Detektionsantikörper (Antikörper, an den Farbpartikel gebunden sind) sichtbar gemacht werden. Falls dieser Bestätigungstest ebenfalls positiv ausfällt, gilt eine Borreliose als praktisch erwiesen. Ein negativer Bestätigungstest hingegen weißt auf eine bereits durchlaufene Infektion, die gegebenenfalls keinerlei Beschwerden verursacht hat, hin.
Neben dem Nachweis von Borrelien-Antikörpern im Blut, kann unter Umständen auch ein Test des Nervenwassers sinnvoll sein. Dieser Test ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Gehirn oder das Rückenmark von der Borreliose befallen sind (sogenannte Neuroborreliose; Borreliose Stadium 3). Der Nachweis von Borrelien-spezifischenAntigenen oder Antikörpern im Blut und/oder Nervenwasser kann eine Dauer von mehreren Tagen umfassen.
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Da der Nachweis von Borrelien-Antikörpern, also ein Antikörper-Test der positiv ist, nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Patient akut an Borreliose erkrankt ist, können weitere Testverfahren sinnvoll sein. Liegt beispielsweise ein positiver Antikörper-Test vor, ohne dass der betroffene Patient unter typischen Beschwerden leidet, sollte keine gezielte Behandlung eingeleitet werden.
Darüber hinaus kann ein Test auf Borrelien-Antikörper auch negativ sein, obwohl der betroffene Patient bereits deutliche Symptome einer Infektion aufweist. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Infektion noch recht frisch ist und die normale Dauer der Antikörperbildung unterschritten wurde. Bei den betroffenen Patienten kann eine Infektion nur dann festgestellt werden, wenn es dem Arzt gelingt, die ursächlichen Erreger direkt nachzuweisen.
Ein direkter Nachweis der Borrelien mit Hilfe eines Mikroskops ist jedoch in der Regel nicht möglich. Aus diesem Grund kann die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (kurz: PCR) dabei helfen die Diagnose zu sichern. Bei diesem Test kann das genetische Material der Erreger vervielfältigt und nachgewiesen werden.
Da es sich bei diesem Borreliose-Test jedoch um eine sehr arbeits- und zeitintensive Methode handelt, ist die Dauer bis zur Diagnose entsprechend lang. Auch das Anzüchten der ursächlichen Erreger auf einem speziellen Nährboden umfasst in der Regel eine Dauer von mehreren Tagen bis Wochen.
Der LTT (Lymphocytentransformationstest) zählt zu den neuesten Testverfahren in der Diagnostik der Borreliose. Im Gegensatz zu den üblichen Tests, zielt der LTT nicht auf den Nachweis von Antikörpern oder Borrelien-Antigenen ab, sondern macht sich die Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf die bakteriellen Erreger zu Nutze.
Da es sich beim LTT um einen neuartigen Borreliose-Test handelt, kann er bislang nur in wenigen spezialisierten Laboren durchgeführt werden. Während des LTT wird im Labor mit hochgereinigten Antigenen aus verschiedenen Borrelien-Strukturen gearbeitet. Beim eigentlichen Test müssen weiße Blutkörperchen (T-Lymphozyten) der Testperson isoliert und anschließend mit spezifischen Borrelien-Antigenen geimpft werden.
Jene T-Zellen, die auf ihrer Oberfläche Andockstellen für gewisse Borrelien-Antigene aufweisen, beginnen sich zu vermehren. Der Nachweis dieser T-Zellen erfolgt über eine markierte DNA-Base, die gemessen werden kann.
Neben den gängigen Testverfahren zum Nachweis einer Borrelien-Infektion am Patienten, gibt es verschiedene Tests, die dabei helfen die ursächlichen Erreger in einer Zecke nachzuweisen. Ein solcher Test kann nach dem Entfernen der Zecke aus der Haut, auf die Zecke aufgetragen werden. Sollte die Zecke mit Borrelien infiziert sein, so kann dies innerhalb weniger Minuten ermittelt werden.
Die Kosten der typischen Borreliose-Tests sind in den meisten Fällen sehr hoch. Da es sich bei der Borreliose jedoch um eine potenziell gefährliche Infektionskrankheit handelt, werden die Kosten für einen Test sowohl von den gesetzlichen, als auch von den privaten Krankenkassen vollständig übernommen. Lediglich die Kosten für jene Testverfahren, welche Borrelien unmittelbar in der Zecke nachweisen, müssen selbst getragen werden. Ein geeigneter Test kann jedoch bereits zu einem Preis von ungefähr 20 bis 30 Euro erworben werden.
In vielen Fällen kann auch ohne umfangreichen Test im Labor ein erster Verdacht auf das Vorliegen einer Borreliose gestellt werden. Zu diesem Zwecke werden online verschiedene Selbsttests angeboten. Diese Tests bedürfen in der Regel lediglich der Beurteilung der für eine Borreliose typischen Beschwerden. Personen, die vermuten, an Borreliose zu leiden, können bei einem solchen Test online auswerten lassen, ob die vorliegenden Symptome für die Infektionskrankheit typisch sind.
Eine Borrelien-Infektion zeigt sich bereits wenige Tage nach dem Zeckenbiss durch eine umfangreiche Hautrötung im Bereich der Bissstelle (sogenanntes Erythema chronicum migrans). Die für das Vorliegen einer Borreliose typische Hautrötung ist dabei scharf begrenzt und juckt oder schmerzt nicht. Darüber hinaus entwickeln die betroffenen Patienten innerhalb der ersten Wochen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Zudem können bei vielen Betroffenen Schwellungen der Lymphknoten und entzündliche Prozesse im Bereich der Bindehäute nachgewiesen werden.
Erst mehrere Wochen nach der Infektion kommt es zu einer Beeinträchtigung des Nervensystems mit entsprechender Symptomatik. Die Borreliose-Tests, die online durchgeführt werden können, fragen in diesem Zusammenhang zumeist nach Rückenschmerzen, Lähmungen und neurologischen Ausfällen. Vor allem der mimische Gesichtsnerv (Nervus facialis) ist bei einer Borrelien-Infektion frühzeitig betroffen. Im dritten Erkrankungsstadium gehen die bakteriellen Erreger auch auf das Gehirn und Rückenmark über. Betroffene Patienten können deshalb ausgeprägte Lähmungserscheinungen (sogenannte Querschnittssymptomatik) entwickeln. Auch Gelenkentzündungen sind bei einer Borreliose im dritten Stadium keine Seltenheit.