Liegt eine Blutarmut vor, kann der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Daraus resultieren Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Es kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum beispiel eine gezielte Ernährung in Frage.
Von einer Blutarmut, auch Anämie genannt, spricht man, wenn die Blutwerte Hämoglobin, Erythrozytenzahl und/oder Hämatokrit nicht den Normwerten entsprechen. Daraus resultiert dann eine verminderte Sauerstoffversorgung des Körpers, was sich beim Betroffenen in Form von Müdigkeit und Abgeschlagenheit bemerkbar machen kann. Die häufigste Ursache für eine Blutarmut ist ein Eisenmangel. Es können jedoch auch beispielsweise ein Blutverlust oder ein vermehrter Abbau von roten Blutkörperchen der Grund für eine Blutarmut sein.
Informieren Sie sich hier ausführlicher über die Zusammensetzung des Blutes.
Die Therapie der Blutarmut ist abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache. Ist die Blutbildung aufgrund eines Mangels an Substraten beeinträchtigt, sollten diese substituiert werden. Am häufigsten ist ein Eisenmangel, es kann jedoch auch ein Folsäure- oder Vitamin B12-Mangel vorliegen. Alle drei Komponenten sind für die Blutbildung nötig. Sind sie nicht ausreichend vorhanden, resultiert eine Blutarmut, welcher durch Zufuhr der Komponenten entgegengewirkt werden kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Blutarmut durch Eisenmangel und Folsäuremangelanämie
Auch einige Medikamente, beispielsweise Zytostatika, welche in der Krebstherapie eingesetzt werden, können eine Blutarmut verursachen. In diesem Fall kann sich das Blutbild nach Absetzen dieser Medikamente wieder normalisieren.
Ist ein Blutverlust, beispielsweise im Rahmen einer Magenblutung, die Ursache für die Blutarmut, muss diese gestillt werden. Die Blutstillung kann je nach Ursprungsort und Ausmaß der Blutung durch einen endoskopischen Eingriff oder eine Operation erfolgen. Ist der Blutverlust massiv, kann eine Bluttransfusion erfolgen, um den Blutspeicher rasch wieder aufzufüllen und somit den Kreislauf aufrecht zu erhalten.
Die Blutarmut ausgelöst durch einen Eisenmangel, stellt die häufigste Form der Anämie dar. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sind, durch den Blutverlust während der Menstruation, von ihr betroffen. Reicht die Eisenaufnahme für die Blutbildung nicht aus, muss dem Körper Eisen zugeführt werden. Dies kann durch eine erhöhte Aufnahme von eisenhaltigen Lebensmitteln oder eine medikamentöse Therapie zum Beispiel mittels Eisentabletten oder -infusion erfolgen. Vorher sollte jedoch eine Abklärung der Ursache stattfinden, da auch eine Blutung oder eine verminderte Eisenresorption im Darm der Grund für den Eisenmangel sein können.
Eine Eisengabe kann in Form von Eisentabletten, -kapseln oder -tropfen erfolgen. Diese sollten dann optimalerweise nüchtern eingenommen werden, um eine maximale Resorption zu erzielen. Sie können allerdings Bauchschmerzen, Verstopfung und eine Schwarzfärbung des Stuhls zur Folge haben. Um die Eisenspeicher aufzufüllen, sollte die Zufuhr über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten erfolgen.
Wird die orale Einnahme von Eisen nicht vertragen oder liegt beispielsweise eine Darmerkrankung vor, welche die Eisenresorption verhindert, kann das Eisen auch als Infusion verabreicht werden. Dabei wird die Passage durch den Darm entgangen und das Eisen gelangt direkt in den Blutkreislauf. Da eine Eiseninfusion jedoch zu Unverträglichkeitsreaktionen und schweren Nebenwirkungen wie einem anaphylaktischen Schock führen kann, sollte diese nur unter ärztlicher Überwachung durchgeführt werden. Vorteil der Eiseninfusion ist, dass der Eisenspeicher schneller aufgefüllt wird als durch die orale Einnahme von Eisen.
Lesen Sie mehr über die Therapie eines Eisenmangels
Wie oben bereits beschrieben, kann einer Blutarmut durch bestimmte Medikamente entgegengewirkt werden. Ist die Darmpassage intakt, können Komponenten, die für die Blutbildung benötigt werden, oral zugeführt werden. Je nach Ursache der Blutarmut kommen Eisen, Folsäure- oder Vitamin B12-Präparate in Frage. Bei der externen Zufuhr dieser Elemente sollte auf die richtige Einnahme geachtet werden, um eine optimale Aufnahme in den Blutkreislauf zu ermöglichen. Beispielsweise kann Eisen am besten aufgenommen werden, wenn es nüchtern eingenommen wird. Allerdings sind die Eisenpräparate dann auch weniger verträglich. Die optimale Zufuhr muss individuell abgewogen werden.
Erythropoetin ist ein körpereigenes Hormon, welches die Blutbildung im Knochenmark stimuliert. Es wird in der Regel bei einer Blutarmut vom Körper vermehrt synthetisiert, um die Blutbildung anzuregen und die Anämie somit zu kompensieren. Erythropoetin wird hauptsächlich in der Niere produziert. Liegt eine Erkrankung der Niere vor, welche dazu führt, dass nicht genügend Erythropoetin produziert werden kann, resultiert eine Blutarmut. Dieser kann dann durch externe Zufuhr von Erythropoetin entgegengewirkt werden.
Im Ausdauersport wird Erythropoetin als Dopingmittel verwendet.
Je nach Ursache der Blutarmut kann versucht werden, dieser durch die Anwendung bestimmter Hausmittel entgegenzuwirken. Nichtsdestotrotz sollte die Ursache immer ärztlich abgeklärt werden, um schwerwiegende Ursachen der Blutarmut auszuschließen. Außer der Ernährung können beispielsweise Heilkräuter und Heilpflanzen sowie ätherische Öle zur Anwendung kommen, denen eine positive Auswirkung auf die Blutproduktion nachgesagt wird. Die Wirksamkeit dieser Substanzen ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt.
Zum Einsatz können zum Beispiel die Pflanzen Andorn, Quitte oder Eisenkraut kommen. Auch durch Kamillen-, Thymian- oder Knoblauchöl kann ein positiver Effekt erzeugt werden.
Wer unter Blutarmut leidet, kann dieser mit einer gezielten Zufuhr von bestimmten Lebensmitteln entgegenwirken. Dies gilt natürlich nur, sofern ein Mangel an blutbildenden Komponenten die Ursache für die Blutarmut darstellt. Beim Eisenmangel handelt es sich um die häufigste Ursache für eine Blutarmut. Um einem Eisenmangel vorzubeugen, sollte auf eine ausreichende Aufnahme eisenhaltiger Lebensmittel geachtet werden. Damit das Eisen vom Körper optimal resorbiert werden kann, sollte außerdem genügend Vitamin C zugeführt werden, da dies die Eisenverwertung unterstützt. Besonders viel Vitamin C findet sich in Zitrusfrüchten wie Zitronen, Orangen oder Grapefruits. Lebensmittel, die viel Eisen enthalten, sind zum Beispiel rotes Fleisch, Spinat, Bulgur, Pfifferlinge oder Topinambur. Es wird eine Tagesdosis von 10 mg für Männer und 15 mg für Frauen Eisen empfohlen.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema Ernährung bei Eisenmangel
Auch ein Folsäure- oder Vitamin B12-Mangel können eine Blutarmut verursachen. Folgende Nahrungsmittel enthalten beispielsweise einen hohen Folsäureanteil: Rinderleber, Weizenkeimflocken, Petersilie oder Kresse. Vitamin B12 ist fast ausschließlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Käse, Milch, Eiern und Käse enthalten. Es wird empfohlen ca. 400 µg Folsäure und 3 µg Vitamin B12 pro Tag zu sich zu nehmen.
Diese Themen könnten Sie auch interessieren:
Weitere interessante Artikel aus dem Themengebiet der Inneren Medizin finden Sie unter Innere Medizin A-Z.