Achillessehnenentzündung durch Antibiotika - Diese Maßnahmen sollten Sie ergreifen

Achillessehnenentzündung durch Antibiotika

Einleitung

Antibiotika können aufgrund ihres breiten Wirkungsspektrums immer wieder unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Ein klassisches Beispiel dafür sind Achillessehnenentzündungen, selten sogar Achillessehnenrupturen, die durch die Einnahme von bestimmten Antibiotika ausgelöst werden. Die Nebenwirkungen sind zwar selten, jedoch werden Antibiotika sehr häufig eingenommen, weshalb immer wieder Fälle von Achillessehnenentzündungen aufgrund von Antibiotika registriert werden.

Diese Antibiotika können eine Achillessehnenentzündung auslösen

Es gibt eine bestimmte Antibiotikagruppe, bei der bekannt ist, dass sie Achillessehnenentzündungen auslösen kann. Dabei handelt es sich um die sogenannten Fluorchinolone. Die bekanntesten Vertreter dieser Antibiotikagruppe sind Ciprofloxacin und Levofloxacin. Aber auch Norfloxacin, Ofloxacin und Gemifloxacin gehören zu der Antibiotikaklasse. Es gibt verschiedene Studien zum Thema Achillessehnenentzündung und -ruptur bei Antibiotika.

Dabei geht es immer um die Fluorchinolone. Meist werden die Nebenwirkungen von Levofloxacin beobachtet, da bei diesem Medikament die meisten Fälle von Achillessehnenentzündungen registriert wurden. Einige Untersuchungen legen nahe, dass hauptsächlich ältere Menschen oder Personen, die zusätzlich Cortison zu sich nehmen, von der Nebenwirkung betroffen sind.

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Andere Studien können keine Häufigkeitsunterschiede zwischen den Altersgruppen erkennen und schlussfolgern daher eine gleichmäßige Verteilung der Achillessehnenentzündung durch Fluorchinolone unabhängig vom Alter. Nach der Einnahme dieser Antibiotika kann es entweder ein- oder beidseitig zu einer Achillessehnenentzündung kommen. Sehr selten werden auch spontane Achillessehnenrupturen durch Fluorchinolone ausgelöst.

An diesen Symptomen erkennt man eine Achillessehnenentzündung durch Antibiotika

Zunächst einmal muss eine Achillessehnenentzündung erkannt werden. Diese geht in der Regel mit Schmerzen an der Ferse und der Achillessehne einher. Es kann zu Schwellungen in dem Bereich kommen. Auch eine Rötung und Überwärmung des betroffenen Unterschenkels ist nicht selten. Besonders unter Belastung verstärken sich die Beschwerden, in Ruhe treten sie eher selten auf.

Wenn die Achillessehnenentzündung aufgrund ihrer Symptome diagnostiziert ist, muss ein zeitlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Fluorchinolonen erkannt werden. Dies ist meist nur durch eine gute Anamnese durch den Arzt möglich. Dieser muss nämlich den Betroffenen in den meisten Fällen gezielt zu der Antibiotikaeinnahme befragen. Doch auch wenn ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Antibiotikatherapie und der Achillessehnenentzündung besteht, kann ein ursächlicher Zusammenhang nicht bewiesen werden.

Hatte die betroffene Person jedoch vorher nie Beschwerden an den Achillessehnen oder treten zeitgleich beispielsweise auch an Sehnen in den Armen Symptome auf, ist ein Zusammenhang sehr wahrscheinlich. Die Symptome sollten sich zudem nach Absetzen der Antibiotika bessern. Jedoch sprechen sie oftmals nicht besonders gut auf antientzündliche und schmerzhemmende Medikamente an.

Schmerzen

Bei einer Achillessehnenentzündung sind Schmerzen meist das erste Symptom für die Erkrankung. Treten wenige Tage nach dem Beginn der Antibiotikaeinnahme Schmerzen im Bereich der Achillessehnen auf, sollte an eine Nebenwirkung der Fluorchinolone gedacht werden. Oftmals sind dabei nicht nur die Achillessehnen, sondern auch andere Sehnen beispielsweise an den Armen von den Schmerzen betroffen.

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Behandlung

Die wichtigste Therapie bei Achillessehnenentzündungen durch Antibiotika ist die sofortige Umstellung der antibiotischen Therapie von Fluorchinolonen auf eine andere Antibiotikagruppe. Danach wird der Auslöser der Entzündung im Körper abgebaut, sodass sich die Entzündung nicht weiter verstärken sollte. In der Akutphase sollte zudem eine symptomatische Therapie mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten erfolgen. Jedoch gibt es charakteristischerweise bei Achillessehnenentzündungen durch Antibiotika kein gutes Ansprechen auf solche Medikamente.

Zusätzlich können das Kühlen und der Einsatz von Hausmitteln wie beispielsweise Quarkwickeln oder Apfelessigwickeln gegen die Schmerzen und die Entzündung helfen. Wichtig ist zudem eine konsequente Schonung der Achillessehnen, um jede weitere Reizung der Sehnen zu vermeiden. Obwohl das Antibiotikum nicht mehr im Körper vorhanden ist, kann sich die Achillessehnenentzündung sonst verstärken.

Um die Achillessehne zusätzlich zu entlasten können auch Bandagen oder Fersenkeile eingesetzt werden. Zusätzlich sollte eine Physiotherapie erfolgen, bei der die Funktion der Achillessehne langsam wieder trainiert wird. Dabei ist allerdings ein vorsichtiges Vorgehen indiziert, damit die Achillessehne nicht überbeansprucht wird.

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Dauer der Erkrankung

Wie lang die Achillessehnenentzündung durch Antibiotika anhält, ist sehr schwierig vorherzusehen. Zunächst ist für die Heilung wichtig, dass der Zusammenhang zwischen der Antibiotikaeinnahme und der Entzündung erkannt wird. Sonst verstärken sich die Beschwerden und die Achillessehne wird stark in Mitleidenschaft gezogen. Ist die antibiotische Therapie umgestellt, sollte man mit einem Zeitraum von mindestens 4 bis 6 Wochen rechnen, bis die Achillessehnen wieder belastbar sind.

Insbesondere dann, wenn beide Seiten betroffen sind, spricht dies für eine starke Reaktion des Körpers auf das Antibiotikum, sodass auch mit einer längeren Heilungszeit gerechnet werden muss. Wie häufig auch bei „normalen“ Achillessehnenentzündungen können sich die Beschwerden jedoch auch über einen deutlich längeren Zeitraum bemerkbar machen. Nicht selten dauert es mehrere Monate bis zu einem halben Jahr, bevor die Achillessehnen sich vollständig erholt haben.

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So hoch ist die Gefahr, dass die Achillessehne reisst

Grundsätzlich ist bekannt, dass bestimmte Antibiotika eine spontane Achillessehnenruptur verursachen können. Insbesondere gilt dies für das Fluorchinolon Levofloxacin. Dennoch gehört der Riss der Achillessehnen zu den sehr seltenen Nebenwirkungen des Medikaments. Man ist sich trotz einiger Studien noch nicht sicher, ob weitere Faktoren den Riss der Achillessehne begünstigen. Daher ist die Gefahr dafür nicht genau zu beziffern.

Meist sind jedoch zusätzliche Belastungen wie eine Vorschädigung der Sehne oder eine starke körperliche Belastung neben der Antibiotikaeinnahme die Ursache dafür, dass die Achillessehne reißt. Vermutungen gibt es außerdem zum Zusammenhang einer Achillessehnenruptur mit dem Alter der betroffenen Person sowie der Einnahme von Cortison.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024