Vorhofflimmern und Sport ist miteinander vereinbar. Allerdings sollte man darauf achten, dass man Sportarten mit einer geringen Belastungsintensität wählt. Dazu zählen zum Beispiel Walken, Joggen oder Fahrradfahren.
Sport und regelmäßige Bewegung sind gut für das Herz-Keislauf-System und können Patienten mit Vorhofflimmern eine effektive Linderung der Beschwerden bringen. Es gibt aktuelle Studien, die bestätigen, dass bei Menschen mit Vorhofflimmern ein Zugewinn an Fitness zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen kann. Sport wirkt Übergewicht, Herzbeschwerden und Gefäßverkalkungen entgegen, also den Risikofaktoren für die Koronare Herzkrankheit (KHK) und Vorhofflimmern. Menschen mit Vorhofflimmern dürfen und sollten Sport machen, es kommt aber auf die richtige Sportart an.
Was für Sportarten bei Vorhofflimmern erlaubt sind, hängt von der Therapie der Erkrankung ab. Grundsätzlich sind Sportarten mit einer geringen Belastungsintensität gut geeignet: Walking, Joggen, Fahrradfahren, Ergometertraining, Ski-Langlauf, Gymnastik oder auch Tischtennis dürfen gerne ausgeübt werden.
Entscheidet man sich für eine Ablationsbehandlung (Verödung), darf der Patient bereits wenige Wochen nach dem Eingriff sämtliche Sportarten durchführen. Man muss aber darauf achten, ob andere Medikamente eingenommen werden, die eventuell die Leistungsfähigkeit herabsetzen. Patienten, die neben dem Vorhofflimmern unter Erkrankungen wie KHK (koronare Herzkrankheit) oder Herzschwäche leiden, sollten eine regelmäßige Ausdauerbewegung anstreben. Dazu gehören zum Beispiel drei bis fünf Mal die Woche 30 Minuten flottes Gehen, Radfahren, Heimtrainer oder Nordic Walking.
Nimm man Medikamente ein, sogenannte Antiarrhythmika, um den Herzrhythmus zu stabilisieren, sind Leistungssport sowie intensiv betriebener Freizeitsport (Marathon z.B.) nicht erlaubt.
Patienten, die Gerinnungshemmer (z.B. Marcumar®) einnehmen, sollten Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko meiden, da die Gefahr für Blutungen dabei gesteigert ist. Skifahren, Snowboarden, Mountainbiking, Klettern, Reiten, Fußball, Handball, Kampfsport und ähnliche Sportarten sollten im Rahmen einer blutverdünnenden Medikation unbedingt vermieden werden.
Leidet man neben dem Vorhofflimmern an Herzerkrankungen sollten die körperliche Leistungsfähigkeit und mögliche Sportarten mit dem Kardiologen zuvor besprochen werden.
In Deutschland sterben jedes Jahr mehrere Hundert Menschen beim Sport an einem plötzlichem Herztod aufgrund von Herzrhythmusstörungen. Dafür ist jedoch meistens das Kammerflimmern verantwortlich, nicht das Vorhofflimmern. Dazu kommt es vor allem bei den Menschen, bei denen Vorerkrankungen am Herzen, die Rhythmusstörungen verursachen, noch nicht bekannt sind.
Leidet man unter bekanntem Vorhofflimmern, ist es wichtig, die richtige Behandlung umzusetzen und geeigneten Sport zu machen. Wählt man angemessene Sportarten und ist mit der entsprechenden Therapie gut eingestellt, ist der Sport nicht tödlich, sondern sogar gesundheitsfördernd.
Tod beim Sport durch Vorhofflimmern ist sehr unwahrscheinlich. Wenn es wider Erwarten dennoch dazu kommt, ist die Erkrankung in der Regel weder bekannt noch behandelt.
Ob das Vorhofflimmern die Leistungsfähigkeit beim Sport einschränkt, hängt von der Sportart ab. Bei Ausdauersport (Laufen, Radfahren, Skilanglauf) wird das Herz-Kreislauf-System belastet und es kommt zu einer erhöhten Pumpleistung des Herzens und einem erhöhten Puls, während der Blutdruck nur wenig ansteigt. Vorhofflimmern senkt die Leistungsfähigkeit bei Ausdauersport oft fühlbar um 5 bis 15%, besonders wenn das Herz vorgeschädigt ist.
Im Gegensatz dazu wird die Leistungsfähigkeit bei Kraftsport (z.B. Training mit Gewichten oder an Geräten) kaum eingeschränkt. Bei Mischformen sportlicher Belastung (Rudern, Spielsport, alpines Skifahren, Volleyball) kann die Leistungsfähigkeit durch das Vorhofflimmern unterschiedlich stark eingeschränkt werden.
Es gibt sogenannte Prädiktoren für Vorhofflimmern bei Sportlern. Solche möglichen Vorhersagewerte für das Auftreten von Vorhofflimmern beim Sport sind
1) eine langsame Herzfrequenz und
2) ein großer linker Herzvorhof.
Diese beiden Befunde zeigen sich häufig bei sonst gesunden Ausdauersportlern. Sie begünstigen das Auftreten von Vorhofflimmern. Man kann jedoch nicht sagen, dass Sportler häufiger Vorhofflimmern als Nicht-Sportler bekommen, da die Ursachen für die Erkrankung zahlreich und unterschiedlich sind. Ein ungesunder Lebensstil mit Übergewicht und schlechter Ernährung begünstigt zum Beispiel die Entstehung der KHK (der koronaren Herzkrankheit), dem Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Vorhofflimmern.
Ein plötzliches, anfallsartiges (paroxysmales) Vorhofflimmern kann sich in einem sehr schnellen, unregelmäßigen Puls äußern. Eine auffällige Herzfrequenz kann sich ggf. als Signal auf dem Pulsmesser oder der Pulsuhr aufzeigen. Misst man den Puls manuell, also selbst mit dem Finger auf der Arterie am Handgelenk, kann man einen unregelmäßigen (arrhythmischen), unterschiedlich starken Puls tasten. Einige Sportler beschreiben außerdem einen feststellbaren Leistungseinbruch beim Auftreten von Vorhofflimmern.
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