Die Valproinsäure ist ein bewährtes Medikament, welches vor allem zur Behandlung einer Epilepsie und bipolaren Störungen eingesetzt wird. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt. Bei der Einnahme sollte die Dosis regelmäßig überprüft werden. Auch die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollte kontrolliert werden.
Bei Valproinsäure, und das Derivat Valproat, handelt es sich um Medikamente zur Behandlung von Epilepsie. Das Antiepileptikum kommt bei verschiedenen Formen der Epilepsie zum Einsatz. Auch kindliche Formen der Epilepsie, etwa Absencen, können mit Valproinsäure therapiert werden.
Daneben wird Valproinsäure auch in der Therapie bipolarer Störungen zur Prävention manischer und depressiver Phasen eingesetzt und gilt als wirksame Alternative zu Lithium auch in der Therapie akuter manischer Phasen.
Zu den Indikationen für das Antiepileptikum Valproinsäure gehören Epilepsien. Valproat wird eingesetzt in der Behandlung von sogenannten Grand-Mal-Anfällen, also Anfälle, die beide Gehirnhälften betreffen. Dazu gehört auch die besonders bei Kindern häufige Absence-Epilepsie, die durch wenige Sekunden andauernde Abwesenheitszustände gekennzeichnet ist. Daneben kann Valproinsäure auch bei fokalen Anfällen, die nur eine Gehirnhälfte betreffen, zum Einsatz kommen. Valproinsäure kann Anfälle im Alkohol- oder Medikamentenentzug vorbeugen.
Neben Epilepsien gehört auch die Prophylaxe manischer und depressiver Zustände bei der bipolaren Störung zur Indikation von Valproat. Es wird außerdem bei der akuten Manie eingesetzt.
Trotz Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft gibt es (noch) keine Zulassung für für die Anwendung von Valproinsäure in der Migräneprophylaxe oder bei Cluster-Kopfschmerz.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Epilepsie.
Valproinsäure gehört zur Gruppe der Antikonvulsiva oder Antiepileptika, kommt also bei der Behandlung von Epilepsien und Krampfanfällen zum Einsatz. Dazu gehören zum einen die generalisierten Anfälle, also Grand-Mal-Anfälle, welche mit Zuckungen von Muskelgruppen und Bewusstseinsverlust einhergehen. Valproinsäure wird außerdem in der Therapie der Absence-Epilepsie, auch der kindlichen Form, eingesetzt. Daneben gehören auch fokale Epilepsien zum Einsatzgebiet.
Valproinsäure kann als Monotherapie, also einziges Medikament zur Behandlung des Anfallsleiden eingesetzt werden, bei schwereren Formen auch als Teil einer Kombinationstherapie mit mehreren Antikonvulsiva. Neben Carbamazepin gehört Valproinsäure zur ersten Wahl in der Dauertherapie der Epilepsie.
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Valproinsäure eignet sich nicht als Therapeutikum der unipolaren Depression. Allerdings kommt es als sogenanntes Phasentherapeutikum bei der bipolaren Störung zum Einsatz zur Prophylaxe von manischen wie auch depressiven Phasen. Bei Patienten mit Symptomen einer Depression sollte die Diagnose einer unipolaren Depression sehr sorgfältig gestellt werden, da es sich durchaus um Symptome einer depressiven Phase der bipolaren Störung handeln kann. Je nach Erkrankung kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz.
Patienten, die mit Antidepressiva behandelt werden und Valproinsäure aufgrund eines Anfallsleiden einnehmen, müssen den behandelnden Arzt über die eingenommenen Medikamente informieren. Valproinsäure weist zahlreiche Nebenwirkungen mit anderen Arzneimitteln auf, beispielsweise mit dem Antidepressivum Fluoxetin.
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Valproinsäure und ihre Salze, die Valproate, sind Arzneistoffe der Gruppe der Antiepileptika oder auch Antikonvulsiva. Der Wirkmechanismus von Valproinsäure ist nicht vollständig geklärt. Die krampfhemmende Wirkung erklärt sich wahrscheinlich über eine Verstärkung hemmender Signale im Gehirn.
Valproinsäure kann oral eingenommen werden oder intravenös verabreicht werden. Valproinsäure zeigt zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die ihre Wirkung abschwächen oder verstärken können. Deshalb sollte der behandelnde Arzt immer über die Einnahme von Antikonvulsiva informiert werden.
ußerdem kann die Einnahme von Valproinsäure mit Nebenwirkungen einhergehen. Besonders zu beachten ist, dass Valproinsäure stark teratogen wird, also bei einer Schwangerschaft das ungeborene Kind stark schädigen kann. Frauen im gebärfähigen Alter wird die Einnahme von Valproinsäure nicht empfohlen. Sollte es doch zum Einsatz kommen, muss während der Behandlung eine wirksame Methode zur Empfängnisverhütung angewandt werden.
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Jedes Arzneimittel birgt das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen, die aber nicht bei jedem Anwender auftreten müssen. Besonders zu Beginn können vorübergehend Übelkeit, Appetitlosigkeit auch mit Erbrechen oder Durchfall auftreten. Der Appetit kann auch erhöht sein. Sowohl Gewichtszu- wie auch Abnahmen sind möglich
Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören auch psychische Symptome, wie Verwirrtheit, Aggression, Unruhe und Aufmerksamkeitsstörungen. Außerdem kann die Therapie mit Valproinsäure Einfluss auf Blutwerte, auf das Blutbild (mit Unterdrückung des Knochenmarks), Leberwerte und andere Laborparameter, etwa ein Anstieg der Ammoniumkonzentration im Blut, haben. Häufig sind auch Koordinations- und Bewegungsstörungen wie Zittern oder Erstarren und weitere neurologische Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Missempfindungen und weitere. Auch vorübergehender Haarausfall ist möglich.
Zu den schwerwiegenden, aber seltenen Nebenwirkungen gehören bis tödlich verlaufende Leberschädigungen, Schädigungen der Bauchspeicheldrüse oder schwere Hautreaktionen, wie das Stevens-Johnson-Syndrom.
Bei anhaltenden und schwerwiegenden Beschwerden muss ein Arzt aufgesucht werden, außerdem sollten vor und während der Behandlung ausführliche Untersuchungen und laborchemische Kontrollen durchgeführt werden. Klinisch unauffällige Patienten sollten zu Beginn einmal monatlich kontrolliert werden, nach einem Jahr sind zwei bis drei ärztliche Kontrollen pro Jahr ausreichend, solange die Therapie weiterhin gut toleriert wird.
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Valproinsäure kann den Appetit verändern und sowohl zu Gewichtszu- wie auch abnahme führen. Studien haben einen vielfältige Einflüsse von Valproinsäure auf Energie- und Hormonstoffwechsel gezeigt, je nach Geschlecht, Alter, Dauer der Therapie, Ausgangsgewicht und weiteren individuellen Faktoren kann Valproinsäure tatsächlich zu einer Gewichtszunahme führen. Valproinsäure scheint sogar den Insulinstoffwechsel zu beeinflussen und das Risiko für das sogenannte Metabolische Syndrom, einer Vorstufe von Diabetes Mellitus, zu erhöhen.
Patienten sollten über die möglichen Nebenwirkungen der Therapie aufgeklärt werden und überwacht werden. Einfache Regeln für das Essverhalten können einer Zunahme entgegensteuern. Bei einem raschen und starken Anstieg des Körpergewichts in den ersten Monaten der Behandlung ist ein Wechsel der Medikation in Rücksprache mit dem Arzt in Betracht zu ziehen.
Valproinsäure zeigt Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Medikamenten und kann deren Wirkung verstärken oder abschwächen, durch diese selbst in der Wirkung beeinflusst werden oder das Risiko für mögliche Nebenwirkungen erhöhen. Bei der Verschreibung von Valproinsäure sollte der Arzt unbedingt über die Medikation des Patienten informiert werden.
Die Ausscheidung von Valproinsäure kann durch folgende Medikamente erhöht sein und damit die antiepileptische Wirkung abgeschwächt sein: weitere Antiepileptika wie Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Carbamazepin. In einer Therapie mit mehreren Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie sollte dies berücksichtigt werden. Der Abbau von Valproinsäure ist außerdem erhöht durch Mefloquin (Malariamittel) und Carbapeneme (Antibiotika), die gleichzeitige Anwendung kann zu Krampfanfällen führen. Erhöht wird die Konzentration von Valproinsäure durch Cimetidin (ein Mittel gegen Sodbrennen) und Erythromicin (Antibiotikum). Auch Fluoxetin zur Behandlung der Depression verändert die Konzentration von Valproinsäure, ebenso Acetylsalicylsäure („Aspirin“, ASS) , das häufig bei Schmerzen und Entzündung zum Einsatz kommt.
Außerdem beeinflusst Valproinsäure auch die Konzentration anderer Arzneimittel und führt entweder zu einer abgeschwächten Wirkung oder erhöhten Nebenwirkungsrate. Besonders bei der Einnahme von weiteren Antiepileptika, Benzodiazepinen, sowie Neuroleptika und Medikamenten zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva, MAO-Hemmer) ist Vorsicht geboten. Die Therapie mit Valproinsäure kann bei der gleichzeitigen Einnahme von Antikoagulantien und Antiaggregantien („Blutverdünner“) zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.
Valproinsäure darf nicht gegeben werden, wenn allergische Reaktionen auf das Arzneimittel oder seine Bestandteile bekannt sind. Außerdem darf Valproinsäure nicht zur Therapie eingesetzt werden, wenn Lebererkrankungen bei dem Patienten oder einem Familienangehörigen bekannt sind. Auch Patienten mit Blutgerinnungsstörungen dürfen keine Arzneimittel mit Valproinsäure einnehmen.
Die sogenannte hepatische Porphyrie, eine Störung des Blutfarbstoffstoffwechsels, ist eine absolute Kontraindikation für die Einnahme von Valproinsäure. Daneben gibt es zahlreiche Erkrankungen, bei denen Valproinsäure nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden sollten. Dazu gehören Erkrankungen des Knochenmarks, Stoffwechselerkrankungen, eingeschränkte Nierenfunktion und bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmern oder Acetylsalicylsäure (ASS).
Vor der Einnahme von Valproinsäure sollte der Arzt ausführlich über die Krankheitsgeschichte und die Medikation des Patienten informiert werden.
Die Therapie mit Valproinsäure muss von einem Facharzt eingeleitet und überwacht werden. Die Dosierung ist individuell je nach Patient und richtet sich nach dem Lebensalter und weiteren Faktoren. Üblicherweise wird Valproinsäure stufenweise eingeschlichen, es wird also mit einer geringeren Dosis begonnen. Die Dosis ist außerdem abhängig davon, ob noch andere Antiepileptika zur Behandlung des Anfallsleidens eingesetzt werden.
In der Langzeittherapie liegt die mittlere Tagesdosis bei der Monotherapie mit Valproinsäure für Erwachsene und Jugendliche etwa bei 20 mg Valproinsäure pro kg Körpergewicht am Tag, also 1200 bis 2000 mg. Die Tagesdosis kann auf mehrere Einzelgaben verteilt werden, die Tabletten sollten eine Stunde vor den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.
Die Wirksamkeit von Valproinsäure in der Therapie der Epilepsie hängt kaum mit der Konzentration des Medikaments im Blutes zusammen. Trotzdem kann der Spiegel des Medikamentes bestimmt werden, etwa um die individuelle Dosierung des Patienten anzupassen oder die Compliance des Patienten, also die ordnungsgemäße Einnahme des Medikaments zu überprüfen.
Der Referenzbereich für Valproinsäure liegt etwa zwischen 50 und 100 Mikrogramm pro Milliliter. Auch laut Spiegel optimal eingestellte Patienten können Krampfanfälle erleiden, dies zeigt die geringe Aussagekraft des Wertes. Entscheidend für die Therapie ist letztendlich die Dosis, unter der sich der Patient anfallsfrei zeigt.
Bei der Valproinsäure handelt es sich um ein Medikament zur Dauertherapie von Anfallsleiden oder bipolarer Störung, die Dosierung ist individuell. Die übliche Erhaltungsdosis in der Therapie der Epilepsie Valproat liegt etwa zwischen 1200 und 2000 mg bei Jugendlichen und Erwachsenen.
Valproinsäure ist in verschiedenen Packungsgrößen unterschiedlicher Hersteller auf dem Markt. 200 Tabletten a 150 mg Valproat beispielsweise kosten zwischen 20 und 30 €, 200 Tabletten a 500 mg etwa zwischen 35 und 50 €.
Valproinsäure gehört zur ersten Wahl in der Behandlung verschiedener Epilepsieformen. Die Therapie wird von einem Facharzt angeordnet und verfolgt, Nebenwirkungen oder Kontraindikationen können einen Wechsel zu einem anderen Arzneimittel veranlassen. Alternativen zu Valproinsäure sind weitere Antiepileptika, besonders Carbamazepin und seine Abkömmlinge gehören in die engere Wahl je nach Indikation. Daneben gibt es Phenytoin und Phenobarbital. Ethosuximid hat einen besonderen Stellenwert in der Therapie der kindlichen Absence-Epilepsie.
Zu den neueren Antikonvulsiva gehören Gabapentin, Lamotrigin, Tiagabin, Topiramat und Vigabatrin. Viele eignen sich in der Kombinationstherapie, Lamotrigin beispielsweise kommt auch in der Monotherapie zum Einsatz. In einem akuten Anfall oder beim sogenannten Status epilepticus kommen Benzodiazepine, wie Diazepam und Lorazepam, zum Einsatz.
Ist die Indikation für Valproinsäure bipolare Störung, kommt als sogenannter „Phasenstabilisator“ üblicherweise Lithium zum Einsatz, ebenso andere Antiepileptika wie Lamotrigin oder Carbamazepin.
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Der Konsum von Alkohol kann das Risiko für Leberschädigungen durch die Einnahme von Valproinsäure erhöhen. Generell erhöht ein gemäßigter Konsum von Alkohol nicht die Anfallshäufigkeit. Problematisch wird es allerdings, wenn Schlafmangel und unregelmäßige Medikamenteneinnahme die Folge des Alkoholkonsums sind.
Patienten mit einem Anfallsleiden sollten Alkohol verantwortungsvoll und in Maßen genießen und bestenfalls auf den Genuss verzichten.
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Valproinsäure darf nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden. Wird das Arzneimittel während der Schwangerschaft eingenommen, kann dadurch das ungeborene Kind erhebliche Schäden davontragen. Zu den Risiken gehören schwerwiegende Geburtsfehler, die die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes beeinträchtigen und zu schweren Behinderungen führen können.
Sollten Frauen während der Behandlung mit Valproinsäure ungeplant schwanger werden, müssen sie sofort einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Risiko und Nutzen der Therapie abwägen und das Arzneimittel gegebenenfalls umstellen. Valproinsäure sollte niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Wird Valproinsäure in der Stillzeit eingenommen, kann der Wirkstoff in geringen Mengen in die Muttermilch übertreten. Das Risiko für den Säugling ist gering. Frauen, die stillen möchten, sollten Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten.
Die Einnahme von Valproinsäure kann bei ungeplanten Schwangerschaften zu schwerwiegenden Geburtsfehlern beim Kind führen. Deshalb ist bei der Einnahme des Antiepileptikums im gebärfähigen Alter auf eine sorgfältige Empfängnisverhütung zu achten. Frauen sollten über die Methoden der Empfängnisverhütung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva, der „Pille“, wird durch die Einnahme von Valproinsäure allerdings nicht vermindert.
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