Fluoxetin zählt zu den SSRIs, es hemmt also die Wiederaufnahme von Serotonin in den synaptischen Spalt. Es hat eine antriebssteigernde, angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung. Die Nebenwirkungen sind geringer als bei trizyklischen Antidepressiva, dennoch treten sie z.B. in Form von Erbrechen, Übelkeit und Schlafstörungen auf. Es gibt für die verschiedenen Indikationen auch verschiedene Dosierungsempfehlungen. So beginnt die Therapie von Bulimie mit einer Dosis von 60 mg, wohingegen Depresssionen zu Beginn mit 20 mg therapiert werden.
Bei Fluoxetin handelt es sich um ein Medikament, das überwiegend zur Behandlung von depressiven Erkrankungen verwendet wird. Es zählt zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs). Im Vergleich zu den jahrelang in der Depressionstherapie verschriebenen trizyklischen Antidepressiva (Amitryptilin, Clomipramin, Nortriptylin) zeichnet sich Fluoxetin durch eine deutlich bessere Verträglichkeit und ein kleineres Spektrum an Nebenwirkungen aus. Es kann auch bei Kindern und Jugendlichen ab 8 Jahren zur Behandlung von mittelgradigen und schweren Episoden einer Depression verwendet werden. Der Wirkstoff ist in Deutschland ausschließlich verschreibungspflichtig in den Apotheken erhältlich.
Typischerweise wird Fluoxetin bei Erwachsenen im Rahmen der Behandlung von depressiven Erkrankungen verwendet. Vor allem bei sehr schweren depressiven Episoden (Major Depression) sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) dabei Mittel der Wahl. Patienten, die unter sehr starken Depressionen leiden, sind antriebslos, niedergeschlagen und deprimiert. Häufig kommt es begleitend zu Gewichtsänderungen durch einen veränderten Appetit und zu Schlafstörungen. Gleichzeitig ist das Denken stark verlangsamt und die Patienten können sich schlecht konzentrieren.
Darüber hinaus kann Fluoxetin auch zur Behandlung von Zwangsstörungen und einer Bulimie verschrieben werden. Bei Zwangsstörungen handelt es sich um inhaltliche Denkstörungen, bei denen ein Patient einen inneren Zwang verspürt, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Bei der Bulimie (auch Ess-Brech-Sucht genannt) handelt es sich um eine typische, psychische Essstörung. Patienten leiden dabei unter immer wieder auftretenden Heißhunger-Attacken mit anschließend großer Angst einer Gewichtszunahme. Deshalb erbrechen diese Patienten die zuvor aufgenommene Nahrung in der Regel direkt wieder. Fluoxetin kann dabei begleitend zu einer Psychotherapie verschrieben werden, um die Essattacken und das Erbrechen kontinuierlich zu reduzieren.
Bei Kindern und Jugendlichen ab 8 Jahren kann Fluoxetin zur Behandlung von mittelgradigen und schweren Episoden von Depressionen angewendet werden. Diese medikamentöse Behandlung sollte von einer begleitenden psychotherapeutischen Therapie unterstützt werden. Dabei gilt jedoch zu berücksichtigen, dass bei Minderjährigen ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen besteht (u.a. Gedanken eines Suizid-Versuchs und verstärkte Feindseligkeit).
Viele Patienten mit einer Depression oder Zwangsstörung leiden gleichzeitig unter schweren, immer wieder auftretenden Angstattacken. Um diese zu therapieren, stellen die selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) eine gute Alternative zu den typischerweise verschriebenen Benzodiazepinen auf.
Die SSRIs (unter anderem Fluoxetin) haben dabei einen angst- und spannungslösenden Effekt und wirken dadurch sowohl gegen die Depression als auch gegen die begleitenden Angstattacken. Diese Wirkung ist auf die Erhöhung des Serotonin-Spiegels im zentralen Nervensystem zurückzuführen. Bereits nach wenigen Wochen kommt es zu einer Stimmungsaufhellung mit Reduktion der Angstattacken.
Im Vergleich zu den klassischerweise verschriebenen Benzodiazepinen besteht bei Fluoxetin nicht die Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeit. Während Benzodiazepine aus diesem Grund nicht länger als 4 bis 6 Wochen kontinuierlich eingenommen werden sollten, kann eine Dauermedikation mit Fluoxetin über mehrere Monate fortgeführt werden.
Der Wirkstoff Fluoxetin wirkt als selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitor (SSRI) an den Synapsen zwischen zwei Nervenzellen des zentralen Nervensystems. Eine Nervenzelle schüttet zur Signalübertragung verschiedene Neurotransmitter in den synaptischen Spalt aus, die an Rezeptoren einer weiteren Nervenzelle binden und das Signal weiterleiten. Im Anschluss werden die verbliebenen Neurotransmitter abgebaut und über die Transporter wieder in die Nervenzellen aufgenommen. Fluoxetin blockiert dabei diese Serotonin-Transporter und hemmt selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin. Durch die erhöhten Serotonin-Spiegel im synaptischen Spalt wird die Signalübertragung zwischen zwei Nervenzellen verlängert und verstärkt.
Die genaue Ursache und Entstehung einer Depression ist noch nicht vollständig geklärt. Ein Mangel der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin scheint jedoch einen erheblichen Anteil an der Entstehung einer Depression zu haben. Durch eine Steigerung der Serotonin-Spiegel im zentralen Nervensystem während einer Behandlung mit Fluoxetin wird deshalb eine angstmindernde, stimmungsaufhellende und antriebssteigernde Wirkung erzielt.
Bei der Behandlung mit Fluoxetin gilt zu berücksichtigen, dass eine angstmindernde und stimmungsaufhellende Wirkung frühestens nach 1 bis 2 Wochen auftritt. Je nach Patient kann sogar eine leichte Verstärkung der Angstattacken innerhalb dieses Zeitraums auftreten.
Stattdessen beginnt die antriebssteigernde und aktivierende Wirkung auf den Patienten bereits zeitnah nach der Einnahme des Medikaments. Aus diesem Grund wird während der ersten Wochen nach Therapiebeginn vor einer erhöhten Suizid-Gefahr gewarnt. Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gelten dabei als besonders gefährdet. Das Anschlagen der Therapie sollte deshalb vor allem in diesem Zeitraum von einem Arzt regelmäßig kontrolliert werden.
Im Verlauf einer Therapie mit Fluoxetin kann die Wirkung je nach Patient nachlassen. Der Körper entwickelt dabei eine Art leichte Toleranz gegen das Medikament und gewöhnt sich an die dauerhaft erhöhten Serotonin-Spiegel.
In Absprache mit einem Arzt kann eine höhere Dosierung der nachlassenden Wirkung entgegen wirken. Maximal kann die Tagesdosis bis zu 60 mg erhöht werden. Sie sollte dabei jedoch individuell angepasst werden und nur langsam gesteigert werden. Eine veränderte Dosierung muss immer mit einem Arzt abgesprochen sein.
Darüber hinaus kann auch das Präparat gewechselt werden und ein anderes Antidepressivum verschrieben werden. Die auf dem Markt befindlichen fünf Präparate der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) können dabei je nach Patient unterschiedlich gut anschlagen und wirken. Auch in diesem Fall ist ein Wechsel nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt durchzuführen.
Fluoxetin zeichnet sich durch ein breites Spektrum an möglichen Nebenwirkungen aus. Im Vergleich zu den jahrelang verschrieben trizyklischen Antidepressiva ist Fluoxetin jedoch besser verträglich und (schwere) Nebenwirkungen treten deutlich seltener auf.
Der Großteil der Nebenwirkungen während der Behandlung mit Fluoxetin kommt nur selten (1 bis 10 von 10000 Patienten) vor. Sie treten vor allem zu Beginn einer Therapie auf und lassen im Laufe der Zeit nach. Sie sollten daher kein Grund für einen vorzeitigen Abbruch einer Therapie sein. Sehr häufig kommt es bei einer Therapie mit Fluoxetin zum Auftreten von Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome werden häufig von Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Angst und Nervosität begleitet. Darüber hinaus können sexuelle Funktionsstörungen mit einem Verlust des sexuellen Verlangens (Libido) auftreten. Auch Auswirkungen auf das Gewicht sind möglich. Während es bei einigen Patienten zu einer Zunahme des Gewichts kommt, ist jedoch auch eine leichte Gewichtsabnahme möglich.
Eine gefürchtete Nebenwirkung bei der Behandlung mit Fluoxetin ist das Serotonin-Syndrom. Es tritt bei schneller Aufdosierung oder Überdosierung durch die stark erhöhten Serotonin-Spiegel auf. Häufig entsteht es auch durch die Kombination mehrerer Medikamente, die einen Einfluss auf den Serotonin-Spiegel haben. Typische Symptome sind dabei Schwindel und Bewusstseinseintrübungen. Auch unwillkürliche Zuckungen der Muskulatur, Angstzustände und ein allgemeines Krankheitsgefühl werden häufig berichtet.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Serotonin-Syndrom
Vor allem zu Beginn einer Therapie mit Fluoxetin können gehäuft Symptome von Müdigkeit auftreten. Die Ausprägung der Symptome ist dabei von Patient zu Patient unterschiedlich und kann auch von der Dosierung abhängig sein. Patienten klagen dabei häufig tagsüber über eine starke Antriebslosigkeit und verspüren häufig das Bedürfnis nach einem Mittagsschlaf. In seltenen Fällen kann es auch zu einer leichten Eintrübung des Bewusstseins und zu Beeinträchtigungen der Konzentration und des Denkens kommen. Diese Symptome lassen normalerweise im Laufe der Behandlung zunehmend nach, da das Medikament nach wenigen Tagen bis Wochen seine antriebssteigernde Wirkung entfaltet.
Bei sehr starker Müdigkeit mit Bewusstseinseintrübungen kann über das Absetzen des Medikaments mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden. Gegebenenfalls kann auch eine Reduktion der Dosis zu einer Milderung der Symptomatik führen. Da die verschiedenen selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) von Patient zu Patient sehr unterschiedlich wirken, kann auch ein Wechsel zu einem anderen Präparat indiziert sein.
Häufig zeigen sich bei einer Therapie mit Fluoxetin auch Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Das liegt daran, dass Serotonin einen wichtigen Botenstoff des Nervensystems des Darms (enterisches Nervensystem) darstellt. Durch eine Verabreichung von Fluoxetin kann dieses System in seiner Funktion gestört werden. Die Symptome treten ebenfalls vor allem zu Beginn der Behandlung auf und lassen nach mehreren Wochen zunehmend nach.
Patienten klagen dabei häufig über Übelkeit und Erbrechen. Daraus folgt auch eine begleitende Appetitlosigkeit, die bei hoch dosierter Therapie zu einer Gewichtsabnahme führen kann. Gleichzeitig treten Durchfall und Verdauungsstörungen gehäuft auf.
Eine weitere Nebenwirkung, die bei der Behandlung mit Fluoxetin auftreten kann, ist der Verlust der Libido (sexuelles Verlangen). Davon sind vor allem Männer betroffen. Die Entstehung dieser sexuellen Dysfunktion ist noch nicht vollständig geklärt. Bereits die Einnahme des Medikaments über einen Zeitraum von wenigen Tagen kann zu dem Ausbruch der Symptomatik führen.
Häufig berichten Patienten über eine verminderte bzw. nicht vorhandene Libido. Zusätzlich bestehen Schwierigkeit eine Erektion oder eine sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten. Auch eine Dauererektion oder vorzeitige Orgasmen sind möglich. In seltenen Fällen berichten Patienten über eine Impotenz.
Nach Absetzen des Medikaments können die Nebenwirkungen in manchen Fällen noch für Monate bis Jahre andauern. In sehr seltenen Fällen wird auch von einer permanenten sexuellen Funktionsstörung berichtet.
Nach Einnahme der Fluoxetin-Tabletten wird der Wirkstoff in der Leber durch spezifische Enzyme verstoffwechselt. Gleichzeitig erfolgt auch der Abbau von Fluoxetin durch Enzyme der Leber. Durch die starke Belastung der Leber können dadurch Schäden des Lebergewebes auftreten. Häufig kommt es zu einer Veränderung der Leberwerte (GOT, GPT) während einer Therapie mit Fluoxetin. Aus diesem Grund sollte die Leberfunktion regelmäßig kontrolliert und die Dosis bei eingeschränkter Funktion der Leber dementsprechend angepasst werden.
Während viele Patienten während der Therapie mit Fluoxetin über eine tägliche Müdigkeit klagen, können umgekehrt auch Schlafstörungen in der Nacht auftreten. Wie Studien gezeigt haben, ist diese Wirkung auf eine Beeinflussung der Melatonin-Synthese (Schlafhormon) im zentralen Nervensystem zurückzuführen. Im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva, die eine dämpfende und damit schlaffördernde Wirkung haben, zeichnen sich die selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) durch eine antriebssteigernde Wirkung aus. Patienten berichten häufig zwar von einer starken Müdigkeit, können aber nicht lange schlafen. Gleichzeitig werden diese kurzen Schlafepisoden häufig von Albträumen begleitet.
Eine weitere häufig auftretende Nebenwirkung sind Empfindungsstörungen (Parästhesien) im Bereich der Haut mit starkem Juckreiz. Je nach Patient kann dieser Juckreiz unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dabei wird er häufig von Ausschlägen der Haut mit Bildung von kleinen Bläschen begleitet. Bei unklaren oder länger anhaltenden Beschwerden sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden und das weitere Vorgehen besprochen werden. Gegebenenfalls kann auch eine Unverträglichkeit (Allergie) gegen Fluoxetin oder sonstige Inhaltsstoffe des Präparats vorliegen.
Viele der heutzutage verschriebenen Antidepressiva haben Auswirkungen auf das Gewicht der Patienten. Dabei wirkt sich eine Gewichtszunahme häufig negativ auf den weiteren Behandlungserfolg bei Depressionen aus. Während die trizyklischen Antidepressiva (Amitriptylin, Clomipramin, Nortriptylin) und Mirtazapin über eine Steigerung des Appetits zu einer Gewichtszunahme führen, kann bei einer Therapie mit Fluoxetin auch eine Abnahme des Gewichts auftreten.
Patienten berichten dabei zum Teil über einen Gewichtsverlust von mehreren Kilogramm im Monat. Dies ist vor allem bei hochdosierter Therapie auf einen verminderten Appetit zurückzuführen. Gleichzeitig können während der Behandlung mit Fluoxetin auch eine Mundtrockenheit und eine zunehmende Geschmacksveränderung als Nebenwirkungen auftreten, was die Appetitlosigkeit verstärkt.
Nach Aufnahme von Fluoxetin in Form von Tabletten wird der Wirkstoff in der Leber durch spezifische Enzyme verstoffwechselt bzw. aktiviert. Nach seiner Wirkung im zentralen Nervensystem wird er erst nach mehreren Tagen in der Leber abgebaut. Dabei erfolgt der Abbau durch Enzyme, die auch von anderen Medikamenten benötigt werden. Aus diesem Grund können Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Präparaten (z.B. Carbamazepin, trizyklische Antidepressiva,z.B. Amitriptylin, Flecainid) auftreten. Eine Anpassung der Medikamentendosierung kann deshalb erforderlich werden und sollte mit dem Arzt besprochen werden.
Eine Einnahme weiterer Präparate, die im zentralen Nervensystem wirksam sind, sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Dabei besteht die Gefahr, dass durch eine Kombination das Serotonin-System so stark beeinflusst wird, dass das Auftreten eines Serotonin-Syndroms (siehe Nebenwirkungen) möglich ist. Von dieser Form der Wechselwirkung mit Fluoxetin sind vor allem MAO-Hemmer (z.B. Moclobemid), Johanniskraut, Linezolid, Tramadol, Triptane (z.B. Almotriptan oder Naratriptan), Lithium und Tryptophan betroffen. Aufgrund der langen Verweildauer von Fluoxetin im Körper (4 bis 16 Tage) sollte nach dem Absetzen noch mindestens fünf Wochen gewartet werden, bis die Therapie mit einem anderen Präparat begonnen werden kann.
Gleichzeitig wurde bei einer Kombination mit Antikoagulantien (Blutverdünnern) ein gehäuftes Auftreten von abnormen Blutungen beobachtet.
Die Dosierung von Fluoxetin unterscheidet sich je nach Krankheitsbild und kann im Laufe der Therapie zunehmend gesteigert werden. Fluoxetin wird dabei in der Regel in Form von Tabletten verschrieben. Eine Einnahme ist sowohl zu als auch zwischen den Mahlzeiten (mit und ohne Glas Wasser) möglich. Bei hochdosierter Therapie kann die tägliche Gesamtdosis auch aufgeteilt werden und in mehreren Portionen am Tag geschluckt werden.
Eine Therapie mit Fluoxetin beginnt in der Regel bei 20 mg am Tag. Davon ausgenommen ist die begleitende medikamentöse Behandlung einer Bulimie, wo direkt mit einer Tagesdosis von 60 mg begonnen wird. Bei Kindern und Jugendlichen ab 8 Jahren sollte Fluoxetin möglichst niedrig dosiert verschrieben werden und gegebenenfalls an das Körpergewicht angepasst werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion muss der Wirkstoff dementsprechend in seiner Dosierung angepasst werden.
Zur Behandlung von depressiven Erkrankungen wird die Therapie mit Fluoxetin in der Regel mit einer Tagesdosis von 20 mg begonnen. Bei fehlender oder eingeschränkter Wirksamkeit des Präparats kann die Dosis langsam bis auf 60 mg gesteigert werden. Eine Wirksamkeit der Behandlung mit einer Tagesdosis von 80 mg am Tag wurde bisher nicht ausreichend untersucht und ist deswegen nicht indiziert. Die medikamentöse Behandlung einer Depression mit Fluoxetin sollte für mindestens 6 Monate fortgeführt werden.
Die Therapie von Zwangsstörungen mit Fluoxetin erfolgt vergleichbar wie die von depressiven Erkrankungen. Es wird ebenfalls mit einer Tagesdosis von 20 mg begonnen. Die Dosis kann zunehmend bis auf 60 mg gesteigert werden.
Zur Therapie einer Bulimie (psychische Essstörung) wird direkt zu Therapiebeginn mit einer Tagesdosis von 60 mg begonnen.
Die verschiedenen Präparate von Fluoxetin sind in unterschiedlichen Packungsgrößen (20, 50, 100 Tabletten) und Dosierungen (10, 20, 40 mg) erhältlich. Dabei können einzelne Tabletten auch halbiert werden. Fluoxetin ist verschreibungspflichtig in den Apotheken erhältlich.
Eine 20er-Packung mit 10 mg Fluoxetin ist ab einem Preis von circa 12,50 Euro erhältlich. Die 20er-Packung mit höher dosiertem Fluoxetin (20 mg) ist für einen Preis von circa 14,00 Euro zu erwerben. Für einen Preis von circa 16,00 Euro erhält man eine 20er-Packung mit 40 mg Fluoxetin.
Während der Einnahme von Fluoxetin sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden. Nach der Aufnahme von Fluoxetin wird es in der Leber verstoffwechselt. Sowohl die Aktivierung als auch der Abbau erfolgt durch Leberenzyme. Dadurch wird die Leber in ihrer Funktion stark belastet. Da der Alkohol ebenfalls über die Leber verstoffwechselt wird, können erhebliche Wechselwirkungen auftreten. Sowohl die Wirkung des Alkohols als auch die von Fluoxetin können massiv beeinflusst werden. Dabei treten auch die Nebenwirkungen von Fluoxetin gehäuft auf und nehmen in ihrer Stärke zu. Je nach Dosierung von Fluoxetin und Alkohol können daher zum Teil lebensgefährliche Nebenwirkungen auftreten. Typische Nebenwirkungen beim Konsum vom Alkohol (Schwindel, Übelkeit, Bewegungsunsicherheit) können sich dabei möglicherweise so verstärken, dass eine Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma möglich ist.
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Bei Überdosierung von Fluoxetin treten die oben genannten Nebenwirkungen verstärkt auf. Im Vergleich zu anderen Antidepressiva (unter anderem trizyklische Antidepressiva) sind lebensgefährliche Nebenwirkungen jedoch erst bei sehr hohen Dosierungen (50 bis 100-fach erhöhte Dosierung) zu befürchten. Durch eine Kombination von Fluoxetin mit anderen zentral wirksamen Präparaten kann jedoch auch schon eine leichte Überdosierung zu lebensbedrohlichen Auswirkungen führen.
Neben dauerhafter Übelkeit und Erbrechen sowie starken Durchfällen sind andauernde Krampfanfälle möglich. Auch Herzbeschwerden (wie ein unregelmäßiger Herzschlag und Herz-Rhythmus-Störungen) und eine Störung der Lungenfunktion (ggfs. mit Atembeschwerden) können auftreten. Darüber hinaus kommt es zu psychogenen Veränderungen (zum Beispiel starke Erregungszustände, Bewusstseinseintrübungen, Koma).
Bei Überdosierung von Fluoxetin sollte schnellstmöglich ein Arzt oder die Notaufnahme der nächsten Klinik aufgesucht werden.
Bei einer Therapie mit Fluoxetin kommt es im Gegensatz zu vielen anderen zentral wirksamen Substanzen nicht zu einer Entwicklung einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit. Trotzdem führt das abrupte Absetzen einer Therapie mit Fluoxetin bei vielen Patienten zu einer typischen Symptomatik (Absetzreaktion). Häufig treten in den ersten Tagen nach Absetzen des Präparats Schwindelgefühle, Empfindungs- und Schlafstörungen auf. Auch Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Angstzustände sind möglich. In der Regel sind diese Symptome jedoch nur leicht bis mäßig ausgeprägt und lassen spontan innerhalb weniger Wochen nach. In seltenen Fällen kann die Symptomatik jedoch auch für mehrere Monate andauern.
Um diese Absetzreaktion zu vermeiden, sollte auf ein schrittweises Absetzen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten geachtet werden. Dabei sollte die Tagesdosierung kontinuierlich reduziert und der Verlauf durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden.
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