Bei der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und sogenannten Psychopharmaka kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. In vielen Fällen wird die Wirkung der Medikamente oder die des Alkohols verstärkt.
Die Medikamentengruppe der Psychopharmaka beschreibt Präparate, welche bestimmte Vorgänge im Gehirn beeinflussen und damit auf bestimmte Erkrankungen einwirken können. Der Begriff eines Psychopharmakons beschreibt somit eine ganze Gruppe verschiedener Medikamente, welche für unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt werden können.
Hierunter fallen beispielsweise Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquillanzien, Hypnotika, sowie Mittel, welche bei Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson eingesetzt werden. Daraus folgt, dass sich Medikamente, welche als Psychopharmaka klassifiziert werden, teilweise erheblich voneinander unterscheiden können.
Die Folgen der Einnahme von Psychopharmaka und Alkohol können aus diesem Grund nicht prinzipiell beschrieben werden, da auch die Wechselwirkungen, welche bei dem gleichzeitigen Genuss von Alkohol und dem jeweiligen Medikament unterschiedlich sein können. Je nach eingenommenen Psychopharmakon kann es jedoch zu erheblichen Nebenwirkungen kommen, welche sogar lebensbedrohlich sein können. Aus diesem Grund sollte, ohne dass ein Arzt die Unbedenklichkeit der Einnahme beider Substanzen bestätigt, keine gleichzeitige Einnahme von Alkohol und einem Psychopharmakon erfolgen.
Bei der gleichzeitigen Einnahme bestimmter Psychopharmaka und Alkohol können charakteristische Symptome auftreten. Zum einen kann es durch den verlangsamten Abbau des Alkohols schon bei geringen Mengen zu Rauschwirkungen kommen. Ebenfalls kann die Wirkung der Medikamente verstärkt oder geschwächt werden. Besonders bei einer sich gegenseitig verstärkenden Wirkung der Substanzen kann es zu einem Ausfall einiger Schutzreflexe sowie des Atemantriebs kommen.
Bei einer einsetzenden Bewusstlosigkeit drohen schwere Folgen. Wenn der Atemantrieb abnimmt kann es zu einem Sauerstoffmangel und gegebenenfalls zu einem Atemstillstand kommen. Weitere Symptome können Kopfschmerzen, ein erhöhtes Rauschgefühl, Schwindel, sehr starke Müdigkeit und bei einer geschwächten Wirkung des Arzneimittels zu Symptomen der Grunderkrankung kommen.
Wechselwirkungen zwischen zwei Substanzen können im Körper dann vorkommen, wenn bei einer gleichzeitigen Einnahme die Wirkung einer oder beider Substanzen verstärkt oder geschwächt wird.
Wechselwirkungen werden häufig durch den gemeinsamen Abbau der Substanzen in der Leber hervorgerufen. Alkohol wird zu einem großen Teil über spezifische Enzyme abgebaut. Bei einer großen Menge an Alkohol wird dieser jedoch zusätzlich über Enzyme abgebaut, welche für den Abbau bestimmter Arzneistoffe zuständig sind. In diesen Fällen kann es zu einem verzögerten Abbau des Medikaments oder des Alkohols kommen und damit zu einer länger anhaltenden Wirkung der Substanzen.
Neben den Wechselwirkungen, welche bei der gleichzeitigen Einnahme von einigen Psychopharmaka und Alkohol entstehen können, treten unerwünschte Nebenwirkungen ebenfalls häufig auf.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Psychopharmaka und Alkohol kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Während viele Nebenwirkungen nur leichte Symptome bereiten, kann es bei manchen Kombinationen zu schweren Nebenwirkungen kommen, welche sogar lebensbedrohlich sein können.
In vielen Fällen wird die Wirkung der Medikamente oder die des Alkohols verstärkt. Besonders in den Fällen, in denen die Wirkung sehr ähnlich ist, kann es zu starken Wirkungsverstärkungen kommen. So können Beruhigungsmittel und Schlafmittel welche zusammen mit Alkohol eingenommen werden zu gefährlichen Nebenwirkungen führen, welche mit einem Verlust der Schutzreflexe sowie des Atemantriebs einhergehen.
Ebenfalls einen wirkungsverstärkenden Effekt konnte bei der gleichzeitigen Einnahme von Antidepressiva und Neuroleptika sowie sogenannten stimmungsstabilisierenden Medikamenten und Alkohol festgestellt werden.
Der Genuss von Alkohol und die Einnahme des Entwöhnungsmittels Disufiram kann zu schweren Nebenwirkungen mit Blutdruckabfall und Herzrasen einhergehen.
Ein Alkoholgenuss wird wegen der gefährlichen Nebenwirkungen als absolute Kontraindikation für die Einnahme vieler Psychopharmaka eingestuft. Ein Blick auf den Beipackzettel oder die Konsultation des behandelnden Arztes gibt Aufschluss über die Verträglichkeit des individuell eingenommenen Medikaments und gleichzeitig konsumierten Alkohols.
Wenn es zu einer gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und einem Psychopharmakon gekommen ist, sollte zunächst der Alkoholkonsum gestoppt werden. Je nach Menge des konsumierten Alkohols sowie des individuell eingenommenen Arzneimittels sollte ein Arzt aufgesucht werden und die Unbedenklichkeit der Einnahme beider Substanzen erfragt werden.
In vielen Fällen reicht der unmittelbare Verzicht des Alkoholkonsums aus und es ist keine zusätzliche Therapie notwendig.
Besonders dann, wenn unerwartete Symptome eintreten, sollte dennoch stets ein Arzt aufgesucht werden um schwere Komplikationen welche durch die gleichzeitige Einnahme beider Substanzen hervorgerufen wurden zu verhindern. Dies gilt insbesondere bei einem Bewusstseinsverlust und einem verringerten Atemantrieb. In diesen Fällen liegt ein medizinischer Notfall vor, welcher sofortiger Therapie bedarf.
Alkohol wirkt an unterschiedlichen Stellen des menschlichen Körpers. Nachdem der Alkohol aus dem Magen und Darm aufgenommen wurde und von dort in den Blutkreislauf gelangt, verteilt sich die Substanz im Körper. In der Leber wird der Alkohol hauptsächlich durch zwei bestimmte Enzyme, der Alkoholdehydrogenase sowie der Aldehyddehydrogenase, abgebaut.
Die Symptome, welche nach dem Genuss von Alkohol zu verspüren sind, lassen sich auf die Wirkung der Substanz im Gehirn zurückführen. Dort kann es sowohl zu erregenden Effekten, als auch mit erhöhtem Alkoholspiegel zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Benommenheit, Kopfschmerzen und Schwindel kommen.
Die Wirkungsweisen von Psychopharmaka sind je nach Medikamentengruppe sehr unterschiedlich. Alle haben jedoch gemeinsam, dass in bestimmte Vorgänge im Gehirn eingegriffen wirkt. Der Abbau vieler Psychopharmaka findet, wie auch beim Alkohol, häufig in der Leber statt.
Da Psychopharmaka und Alkohol eine Wirkung im zentralen Nervensystem entfalten und häufig in der Leber abgebaut werden, liegt es Nahe, dass Wechselwirkungen sowohl durch die Wirkung im Gehirn als auch durch den Abbau hervorgerufen werden können.
Die gleichzeitige Einnahme eines Psychopharmakons und Alkohol kann unterschiedliche Konsequenzen mit sich bringen. Wenn keine großen Mengen Alkohol konsumiert werden, kann die Prognose als günstig eingeschätzt werden.
Manche Psychopharmaka können in der Kombination mit Alkohol jedoch zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen, weshalb in diesen Situationen von einer weniger günstigen Prognose auszugehen ist.
Generell gilt, dass bei der Wahrnehmung unerwarteter Symptome unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden sollte um schwere Konsequenzen der gleichzeitigen Einnahme zu verhindern.
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