Tegretal® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament mit dem Wirkstoff Carbamazepin. Es wird zur Behandlung der Epilepsie eingesetzt.
Tegretal® ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Carbamazepin. Es ist das weltweit meistverkaufte Medikament zur Behandlung und Vermeidung von Krampfleiden. Tegretal® ist verschreibungspflichtig.
Es gibt zwei große Anwendungsgebiete für Tegretal®. Zum einen umfasst dieses anfallsartige Erkrankungen wie epileptische Anfälle, nicht-epileptische Anfälle bei Patienten mit Multipler Sklerose und Anfälle im Rahmen eines Alkoholentzuges. Zum anderen gibt es die schmerzauslösenden Erkrankungen, die mit Tegretal® behandelt werden können. Hierzu gehören insbesondere neuralgische Schmerzen wie sie bei Trigeminusneuralgien und Glossopharyngeusneuralgien (anfallsartige Schmerzen im Rachenbereich) auftreten und Schmerzen, die durch eine Nervenschädigung durch Diabetes entstehen – sogenannte diabetisch neuropathische Schmerzen. Zusätzlich kann es bei Patienten, die unter starken Stimmungsschwankungen mit depressiven Phasen leiden, verwendet werden.
Tegretal® wird in Form von Tabletten während oder nach einer Mahlzeit mit ausreichend Wasser eingenommen. Die Dosierung und Anwendungsdauer wird vom behandelnden Arzt individuell festgelegt.
Allgemein gilt allerdings, dass die Tageshöchstdosis von 1600mg nicht überschritten werden sollte, da sonst vermehrte Nebenwirkungen auftreten. Bei anfallsartigen Erkrankungen wird Tegretal® meist über mehrere Jahre eingenommen, um einem weiteren Anfall vorzubeugen. Schmerzpatienten werden auf eine Minimaldosis eingestellt, wobei in regelmäßigen Abständen ein Ausschleichen der Einnahme versucht wird. Die Einnahme von Tegretal® darf nicht eigenmächtig spontan unterbrochen werden, sondern muss langsam ausgeschlichen werden, da es sonst zu einem spontanen und teilweise heftigen Rückfall kommen kann. Wurde eine Tablette vergessen, wird sie nicht nachträglich eingenommen, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Die Einnahme von Tegretal® führt häufig zu Beginn der Einnahme zu Schwindel, Schläfrigkeit und Gangunsicherheit. Gerade bei älteren Patienten kommt es oft zu Unruhe und Verwirrtheit. Tegretal® wirkt insbesondere auf die Leber, die Niere und das Blut schädlich, wobei schwere Schäden selten auftreten. Ein Zeichen für einen schweren Leberschaden ist eine Gelbfärbung der Haut und des weißen Bereichs im Auge sowie die Dunkelfärbung des Urins.
Erste Anzeichen für eine eingeschränkte Nierenfunktion sind eine verminderte Urinausscheidung und eine Blutbeimischung im Urin. Kommt es zu einem gehäuften Auftreten von Infekten, Lymphknotenchwellungen oder Fieber, spricht dies für eine verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen und damit einem geschwächten Immunsystem. Die Abnahme der weißen Blutkörperchen tritt häufig auf, steigt aber in den allermeisten Fällen nach Absetzen des Medikamentes wieder an. Ebenfalls häufig leiden Patienten unter Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Tegretal® führt außerdem zu einem verminderten Natriumgehalt im Blut, sodass es zu einer Wassereinlagerung mit Gewichtszunahme kommen kann. Alle aufgetretenen Veränderungen, die nach der Einnahme von Tegretal® bemerkt werden, sollten einem Arzt vorgestellt werden, um frühzeitig eine Schädigung durch das Medikament verhindern zu können.
Tegretal® darf nicht eingenommen werden, wenn
Tegretal® wird über Enzyme der Leber abgebaut, die auch für den Alkoholabbau notwendig sind. Deshalb führt die Einnahme des Medikamentes zu einer Unverträglichkeit von bereits kleinen Mengen an Alkohol. Grapefruitsaft sorgt für einen höheren Anteil des Wirkstoffes im Blut, sodass es zu vermehrten Nebenwirkungen kommen kann. Daher sollten sowohl Alkohol als auch Grapefruitsaft während der Behandlung mit Tegretal® gemieden werden. Tegretal® beeinflusst viele andere Medikamente und führt unter anderem zur Unwirksamkeit der Anti-Baby-Pille.
Die Einnahme von Tegretal® während der Schwangerschaft ist nicht empfohlen und sollte nur in Absprache mit einem Arzt bei absoluter Notwendigkeit der Therapie eingenommen werden. Der Wirkstoff kann insbesondere in der Phase zwischen dem 20. bis 40. Tag nach der Befruchtung zu schweren Fehlbildungen führen, weshalb in dieser Zeit die niedrigste mögliche Dosis empfohlen wird. Das Stillen während der Behandlung ist möglich, allerdings sollte das Kind dabei gut überwacht werden, da der Wirkstoff auch in die Muttermilch übergeht.
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