Symptome von Prostatakrebs

Symptome von Prostatakrebs

Einleitung

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. Im Frühstadium der Erkrankung verläuft Prostatakrebs meist asymptomatisch und verursacht keine Beschwerden.
Es gibt außerdem keine typischen Warnzeichen, die spezifisch auf ein Prostatakarzinom hinweisen. Daher ist die Vorsorge mit der digital-rektalen Untersuchung, der welcher der Arzt über den Enddarm die Prostata abtastet, und der Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen) im Blut ein wichtiger Bestandteil zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms.
In Deutschland haben Männer ab 45 Jahren die Möglichkeit, sich jährlich durch ihren Arzt an der Prostata untersuchen zu lassen.

Lesen Sie mehr hierzu: Prostatakrebs-Vorsorge: Ab wann? Für wen? Was wird gemacht?

Welche Symptome können auf Prostatakrebs hindeuten?

Beschwerden, die auf Prostatakrebs hindeuten können, treten meistens erst in einem weiter fortgeschrittenen Stadium auf. Zu Beginn der Erkrankung sind die meisten Patienten beschwerdefrei.
Die Symptome von Prostatakrebs sind vielfältig und nicht unbedingt spezifisch, da auch eine Reihe anderer Erkrankungen ähnliche Probleme verursachen. Männer, die unter einem oder mehreren der unten genannten Symptome leiden, sollten umgehend ihren Hausarzt oder Urologen aufsuchen. Durch geeignete Untersuchungen stellt der Arzt schnell fest, ob Prostatakrebs vorliegt oder nicht.

Zu den typischen Beschwerden zählen Probleme beim Wasserlassen und Schwierigkeiten bei der Darmentleerung. Der Tumor an der Prostata kann die Harnröhre einengen und auf den unteren Abschnitt des Enddarms drücken, wodurch die Entleerung von Blase und Darm erschwert wird. Die betroffenen Patienten verspüren vor allem nachts einen vermehrten Harndrang. Diese Symptome treten aber auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie) auf, unter der viele Männer leiden.
Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Samenerguss sind weitere Warnzeichen dafür, dass die Prostata eventuell erkrankt ist. Auch blutige Beimengungen im Urin (Hämaturie) oder der Samenflüssigkeit  können auf einen Prostatakrebs hindeuten. Im weiter fortgeschrittenem Stadium hat der Tumor häufig Metastasen gebildet, die sich an verschiedenen Stellen im Körper absieden und dort Probleme verursachen können. Schmerzen im Rücken oder Beckenbereich können beispielsweise durch Knochenmetastasen verursacht werden.

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Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Die Prostata liegt hinter der Harnblase und umschließt den ersten Abschnitt der Harnröhre.
Tumoren in der Prostata gehen meistens vom Drüsengewebe aus (sogenannte Adenokarzinome) und entstehen in der Außenzone der Prostata. Durch den wachsenden Tumor wird die Harnröhre innerhalb der Prostata immer weiter eingeengt.
In der Folge haben die Patienten Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Das äußert sich vor allem durch einen schwachen Harnstrahl und einen ständigen Harndrang, der sich vor allem nachts bemerkbar macht. Meistens treten diese Probleme erst auf, wenn der Tumor bereits relativ groß ist und die Krankheit sich in einem fortgeschrittenem Stadium befindet.

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Schmerzen beim Wasserlassen

Durch die Einengung der Harnröhre durch das Prostatakarzinom kommt es außerdem zu Schmerzen beim Wasserlassen.
Eine Komplikation der Harnwegsblockade ist der akute Harnverhalt, bei dem sich die Harnblase immer weiter füllt, der Urin aber durch den Tumor nicht mehr abgegeben kann. Ein akuter Harnverhalt ist äußerst schmerzhaft. Die Betroffenen verspüren ein Druckgefühl im Bauch und können nicht mehr urinieren. Bei einem akuten Harnverhalt handelt es sich um einen absoluten Notfall, der umgehend medizinischer Behandlung bedarf.

Weitere Informationen finden Sie unter: Schmerzen beim Wasserlassen beim Mann

Schmerzen beim Samenerguss

Beim Samenerguss ziehen sich die Muskelzellen in der Prostata zusammen, wodurch ein Sekret, das die Spermien beweglich hält, zur Samenflüssigkeit in die Harnröhre gelangt. Ein Tumor in der Prostata kann durch das Zusammenziehen Schmerzen kurz vor oder während der Ejakulation verursachen.
Der Schmerz wird als stechend und sehr unangenehm beschrieben und vor allem im Bereich zwischen Hodensack und After verspürt. Schmerzen beim Samenerguss sind in den meisten Fällen auf Erkrankungen der Prostata zurückzuführen und sollten durch einen Arzt abgeklärt werden.

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Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit

Blutbeimengungen im Urin (Hämaturie) oder in der Samenflüssigkeit (Hämatospermie) kann Anzeichen für einen Tumor in der Prostata sein. Durch das invasive Wachstum des Tumors in das umliegende Gewebe der Prostata können Blutgefäße zerstört werden, aus denen dann Blut austritt.
In der Folge weisen der Urin bzw. das Sperma eine rote oder bräunliche Verfärbung auf. Blut im Urin oder der Samenflüssigkeit kann aber auch harmlosere Ursachen haben, beispielsweise einen Entzündung der Prostata (Prostatitis) oder Entzündung der Harnröhre (Urethritis). Trotzdem handelt es sich bei diesem Symptom um eine Warnzeichen und erfordert dringend einen Arztbesuch.

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Schmerzen an der Prostata

Prostatakrebs kann Schmerzen an der Prostata verursachen, wobei es sich dabei in der Regel um ein späteres Symptom der Erkrankung handelt. Der Tumor wächst, durchbricht die Kapsel um die Prostata und breitet sich im umliegenden Gewebe aus, wodurch Schmerzen entstehen. Häufig verschlimmern sich die Schmerzen beim Wasserlassen oder während der Ejakulation.
Die Schmerzen treten vor allem zwischen den Hoden und After, im sogenannten Dammbereich, auf und werden als stechend oder brennend wahrgenommen. Sehr häufig entstehen Prostataschmerzen allerdings durch andere Ursachen, wie eine Reizung oder bakterielle Entzündung der Prostata. Auch Kälte, langes Sitzen oder Alkoholgenuss kann zu Beschwerden an der Prostata führen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: ​​​​​​​Schmerzen an der Prostata

Erektionsstörungen

Neben Schmerzen bei der Ejakulation kann ein Tumor in der Prostata auch die Erektionsfähigkeit beeinflussen.
Das Prostatakarzinom beschädigt in solchen Fällen durch sein Wachstum Nerven und Blutgefäße, die für den Aufbau einer Erektion verantwortlich sind und es kommt zu Erektionsstörungen (Impotenz oder erektile Dysfunktion). Durch die Einengung der Harnröhre wird außerdem weniger Samenflüssigkeit ausgestoßen. Bei Erektionsstörungen sollten Männer ab 45 Jahren immer auf Prostatakrebs untersucht werden.

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Probleme beim Stuhlgang

Ein wichtiges Symptom bei Prostatakrebs sind Probleme beim Stuhlgang.
Durch den wachsenden Tumor drückt die Prostata immer mehr auf den dahinter liegenden Enddarm, wodurch die Darmentleerung erschwert wird. Die betroffenen Personen leiden unter Stuhlunregelmäßigkeiten und Schmerzen beim Stuhlgang.

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Rückenschmerzen

Im fortgeschrittenen Stadium kann ein Prostatakarzinom Tochtergeschwulste (Metastasen) ausbilden, die sich sehr häufig in den Knochen absetzen (ossäre Metastasierung) und dort Beschwerden verursachen. Das Tumorgewebe drückt auf die Knochenhaut, die von vielen Nerven sensibel versorgt wird. Die betroffenen Männer verspüren dann starke Schmerzen im unteren Rücken an der Lendenwirbelsäule oder an der Hüfte, die bis in die Beine ausstrahlen können. Rückenschmerzen sind allerdings kein besonders spezifisches Symptom für Prostatakrebs und haben sehr oft andere, harmlose Ursachen.

Neben Rückenschmerzen können bei einem metastasierten Prostatakarzinom auch Taubheitsgefühle, Empfindungsstörungen und sogar Lähmungen auftreten. Das kommt daher, dass Knochenmetastasen in der Wirbelsäule auf das Rückenmark drücken können und diese Beschwerden verursachen. Auch spontane Knochenbrüche, für die es keine Erklärung gibt, können ein Hinweis auf eine ossäre Metastasierung sein.
Bei Verdacht auf ossäre Metastasen wird bei Patienten mit Prostatakarzinom eine Röntgen der Wirbelsäule und eine Ganzkörperknochenszintigraphie durchgeführt. Mit diesen beiden Untersuchungsmethoden lassen sich Metastasen im Knochen zuverlässig diagnostizieren.

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Fieber

Fieber ist ein Symptom, das generell sehr häufig bei allen Formen von Krebs und auch beim Prostatakarzinom auftritt.
Zusammen mit Nachtschweiß und ungewolltem Gewichtsverlust bezeichnen Mediziner diese Trias an Symptomen als die sogenannte „B-Symptomatik“. Die Patienten haben Fieber mit mehr als 38 Grad, das über längere Zeit anhält und auf keine anderen Ursachen (z.B. eine Infektion) zurückzuführen ist. Man vermutet, dass das Fieber eine Reaktion des Körpers gegen die Tumorzellen ist. Dabei greift das Immunsystem die Tumorzellen an und schüttet bestimmte Stoffe, sogenannte Pyrogene, aus, welche Fieberschübe auslösen.

Müdigkeit

Patienten mit Prostatakrebs leiden oftmals unter einer anhaltenden Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Diese Form der Müdigkeit wird auch als Chronic-Fatigue-Syndrom bezeichnet.
Dabei handelt es sich um eine extreme Müdigkeit, die durch Schlaf und Erholung nicht verschwindet. Fatigue tritt bei vielen Tumorerkrankungen auf, wobei die genauen Ursachen noch ungeklärt sind. Die Müdigkeit wird von den Betroffenen als sehr quälend empfunden und führt zu starken Einschränkungen in ihrem Alltag. Medikamente und nicht-medikamentöse Behandlungsansätze (z.B. Ausdauersport und Entspannungsverfahren) können dabei helfen, die Müdigkeit zu lindern.

Neben dem Fatigue-Syndrom kann auch eine tumor-assoziierte Blutarmut Ursache für Müdigkeit sein. Durch den Blutmangel fühlen sich die Patienten abgeschlagen und erschöpft. In solchen Fällen helfen Bluttransfusionen oder Medikamente, welche die Blutbildung unterstützen.

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Welche Symptome können Metastasen machen?

Metastasen eines Prostatakarzinoms verursachen zusätzlich zu den bereits genannten Symptomen sehr häufig weitere Beschwerden. Durch die Blutgefäße und Lymphbahnen können sich Tumorzellen im gesamten Körper ausbreiten.
Häufig metastasiert das Prostatakarzinom zunächst in die Lymphknoten, wobei die lokalen Lymphknotenstationen des Beckens (pelvine Lymphknoten) meist zuerst befallen werden. Durch die Lymphknotenmetastasen wird der Lymphabfluss behindert und es kommt zur Ausbildung sogenannter Lymphödeme. Bei einem Lymphödem staut sich die Lymphflüssigkeit und die Beine werden dick.

In den meisten Fällen treten die Metastasen im Knochen auf, wobei die Lendenwirbelsäule zu den häufigsten Lokalisationen zählt. Die Betroffenen haben Rückenschmerzen und eventuell Sensibilitätsstörungen. Durch die Knochenmetastasen wird der Knochen vermehrt umgebaut, wodurch der Kalziumspiegel im Blut ansteigt und zu einer Nierenschädigung führen kann. Der hohe Kalziumwert kann schwere Herzrhythmusstörungen, die potenziell lebensbedrohlich sind, verursachen.
Ein weiteres Organ, das oftmals von Metastasen befallen wird, ist das Gehirn. Die Patienten leiden dann unter anderem an Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinseintrübungen oder Sprachstörungen. Prinzipiell können Metastasen eines Prostatatumors aber jedes Organ (Leber, Lunge, Niere, Magen-Darm-Trakt) besiedeln und daher eine Vielzahl an Krankheitsbildern verursachen.

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Wie sehen die Symptome im Endstadium aus?

Prostatakrebs im Endstadium verursacht wie die meisten anderen fortgeschrittenen bösartigen Tumoren allgemeine Krankheitssymptome. Dazu zählen neben Müdigkeit und Abgeschlagenheit auch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Blutarmut. Häufig leiden Patienten im Endstadium an starken Schmerzen, die an unterschiedlichen Stellen vorkommen können. Dank der modernen Medizin können die Schmerzen heutzutage durch entsprechende Medikamente gelindert werden und die Patienten müssen nicht leiden.

Sobald der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat, überschreitet er die Grenzen der Prostata und wächst in das umliegende Gewebe hinein. Die betroffenen Patienten haben dadurch Probleme beim Wasserlassen. Es kann zu Blut im Urin bzw. Sperma, Inkontinenz, einer Unterbrechung des Urinstrahls und Harnverhalt (Unfähigkeit zu Urinieren) kommen. Im fortgeschrittenem Stadium hat das Prostatakarzinom Metastasen gebildet, welche die Lymphknoten und inneren Organe des Körpers befallen. Abhängig davon, welches Organ befallen ist, können die verschiedensten Beschwerden entstehen. Sehr häufig kommt es durch ossäre Metastasen zu Rückenschmerzen an der Lendenwirbelsäule.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.10.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021