Die Einteilung in Stadien bei Prostatakrebs verläuft in der Regel nach der genauen Diagnose in 4 verschiedene Stadien, die klar definiert sind.
Der Prostatakrebs wird auch als Prostatakarzinom bezeichnet. Es gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Mann. In Deutschland werden jährlich rund 60 Tausend Neuerkrankungen gemeldet wurden. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Wobei 3 von 100 an Prostatakrebs erkrankten Männern an der Erkrankung versterben.
Insgesamt gehört der Prostatakrebs aber zu den eher langsam wachsenden Tumoren, sodass die Behandlung sorgfältig geplant werden kann.
Man teilt die Schwere des Prostatakarzinoms in 4 Stadien ein, wobei 1 das Anfangsstadium und 4 das fortgeschrittenste Stadium ist.
Die Einteilung erfolgt auf Basis der TNM-Klassifikation, die nach ausführlicher Diagnostik getroffen werden kann. Die Ergebnisse der digitalen rektalen Untersuchung, der PSA-Wertbestimmung und der Biopsie sowie weiterer Untersuchungen (MRT, Ultraschall, CT, PET-Scan usw.) werden zusammengetragen und der Tumor wird klassifiziert und einem Stadium zugeordnet.
Oft sind dafür so genannte Tumorkonfernzen oder Tumorboarde zuständig, bei denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen über den Schweregrad der Erkrankung und die Behandlungsoptionen beraten.
Man kann den Prostatakrebs nach der klinischen Einteilung oder dem UICC-Stadium (1 bis 4) näher einordnen. Beide Einteilung richten sich nach der TNM-Klassifikation.
Am harmlosesten wäre z.B. T1aN0M0 und am schlechtesten T4N1M1.
Klinisch wird zwischen dem
Außerdem kann man je nach Krankheitsverlauf und Schnelligkeit des Tumorwachstums zwischen einem niedrigen, mittleren und hohen Risikoprofil unterscheiden. Die verschiedenen Einteilungen überschneiden sich teilweise.
International gilt vor allem die TNM-Klassifikation.
Zu Stadium 1 zählen alle Tumore der Prostata, die eine Ausdehnung bis zur TNM-Klassifikation T2a aufweisen. Häufig handelt es sich um einen Zufallsbefund, zumal die Betroffenen keine Beschwerden haben.
Im Frühstadium (T1a-c) ist der Tumor auf die Prostata begrenzt und nicht zu tasten und oft auch nicht in bildgebenden Verfahren zu erkennen. T2a bedeutet, dass das Prostatakarzinom in der Bildgebung zu erkennen ist, wobei es weniger als die Hälfte eines Seitenlappens einnimmt. Man spricht auch von einem “low risk Tumor”.
Die Lebenserwartung ist sehr hoch: Es überleben über 75% der Betroffenen, die sich gegen eine kurative Therapie entscheiden. Meist reicht die Therapie im Rahmen des abwartenden Beobachtens (wait and see) oder der aktiven Überwachung (active surveillance).
Natürlich ist auch eine operative Entfernung der Prostata möglich, um den Tumor zu entfernen. Häufig entscheiden sich Patienten im 1. Stadium für diese invasive Methode, wenn direkte Verwandte an Prostatakrebs verstorben sind. Im Regelfall ist das so früh aber noch nicht nötig, zumal der Eingriff bleibende Funktionsausfälle verursachen kann.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Therapie des Prostatakrebses
Auch hier ist der Tumor ausschließlich im Prostatagewebe zu finden und hat die Kapsel nicht durchbrochen, ist aber tastbar und in der Bildgebung deutlich zu sehen.
Gemäß der TNM-Einteilung fallen Tumore T2b-c zum 2. Stadium. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte eines Prostatalappens oder beide vom Karzinom gefallen sind. Lymphknotenbefall oder eine Metastase in anderen Organen liegt nicht vor.
Im 2. Stadium kann eine Entfernung der Prostata oder andere Therapien wie die Bestrahlung oder Chemotherapie erwogen werden. Die Lebenserwartung ist recht gut, allerdings etwas geringer als noch im 1. Stadium.
Lesen Sie auch: Wie behandelt man das Prostatakarzinom?
Das 3. Stadium beinhaltet die Klassifikation T3. Der Tumor hat die Kapsel der Prostata durchbrochen und es kann zur Ausbreitung in den nahe gelegenen Geweben, wie z.B. den Samenleiter kommen. Der Tumor hat ein mittleres Risikoprofil.
In diesem Stadium haben die Patienten häufig Symptome. Typische Beschwerden sind
Die Behandlung hängt vom alter und Gesundheitszustand des Pateinten ab. Kurative (Beseitung der Krankheitsursache) und palliative (Linderung der Symptome ohne Beseitigung der Ursache) Therapien sind möglich.
Informieren Sie sich auch unter: Heilungschancen von Prostatakrebs
Die Lebenserwartung im 3. Stadium hängt maßgeblich vom allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen und der geplanten Therapie ab.
Wobei etwa die Hälfte der Betroffenen unter rein palliativer Behandlung versterben. Stellt sich im zeitlichen Ablauf ein aggressives Wachstum heraus, dann sinkt die Überlebenszeit, auch wenn der Großteil der Prostatakarzinome langsam wächst.
Im letzten Stadium liegt mindestens eine TNM-Klassifikation von T4 vor. Der Tumor hat sich auch auf Nachbarorgane (wie die Harnblase, den Enddarm, Beckenwand usw.) ausgebreitet. Klinisch würde man noch von einem lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom sprechen.
Der Tumor weist dann ein hohes Risikoprofil auf.
Sollten allerdings zusätzlich die Lymphknoten vom Krebs befallen (T4N1M0) oder auch Metastasen in weiter entfernten Organen (T4N1M1) zu finden sein, handelt es sich um ein fortgeschrittenes bzw. metastasierendes Prostatakarzinom.
Es kann zu weiteren Symptomen kommen, wie z.B.
Lesen Sie weiter: Metastasen bei Prostatakrebs
Der Tumor hat bereits “gestreut” und andere Organe befallen. Die Lebenserwartung ist am schlechtesten, ist aber von der Art des befallenen Organs ab und ob eine Entfernung oder Bestrahlung bzw. Chemotherapie möglich ist. Mehr als 75% der Patienten ohne kurative Intervention versterben in diesem Stadium.
Erfahren Sie mehr unter: Lebenserwartung bei Prostatakrebs
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