In diesem Artikel geht es um die Heilungschancen bei Prostatakrebs. Es werden die Faktoren der Prognose sowie Risikofaktoren der Entstehung von Prostatakrebs besprochen. Auch die verschiedenen Therapieansätze und Einflüsse auf die Behandlung werden thematisiert.
Der Prostatakrebs zählt als die häufigste Tumorerkrankung des Mannes aber nur als die dritthäufigste Krebstodesursache des Mannes, was verdeutlicht, dass er zwar äußerst ernst zu nehmen ist aber auch in sehr vielen Fällen geheilt wird oder durch sein langsames Wachstum nicht zum Tode führt. In etwa 15 Prozent der Männer erkranken im Laufe ihres Lebens an Prostatakrebs, meist um das 70. Lebensjahr. Dabei spielt das Alter als stärkster Risikofaktor bei der Entstehung die tragende Rolle. Zudem sind erkrankte Familienmitglieder und der Lebensort als Risikofaktor zu nennen.
Allgemein stehen die Heilungschancen recht gut. Diese Krebsart zeichnet sich durch ein langsames Wachstum aus und kann daher häufig im frühen Stadium entdeckt und geheilt werden. Besonders gut sind, wie bei den meisten Krebserkrankungen, die frühen Formen zu behandeln und daher zu heilen. Ist das Krebsgewebe noch nicht außerhalb der Prostata vorzufinden, können eine Bestrahlung, eine Hormontherapie und/oder eine Operation, die das Organ entfernt, zur Heilung der Erkrankung führen. Bei sehr kleinen Geschwüren, oder welche bei hohem Lebensalter des Patienten, wird meist noch nichts unternommen und lediglich in festen Abständen die Ausbreitung kontrolliert. Das Ziel ist es hierbei all jene Prostatatumore nicht zu behandeln, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum Tode führen. Das heißt, nicht unbedingt die Heilung stellt zu jedem Zeitpunkt das höchste Ziel in der Behandlung des Prostatakrebses dar, sondern Lebensqualität und Lebenserwartung.
Lesen Sie mehr hierzu: Therapie des Prostatakrebs
In den frühen Stadien stehen die Heilungschancen oder auch jene Chancen, dass der Krebs nie Beschwerden hervorbringen wird, besonders gut. Mittels häufiger Überprüfung der Ausbreitung des Krebsgewebes, wird zunächst bei sehr kleinen Geschwüren der Zeitpunkt ermittelt, bei dem eine Therapie die Risiken der Erkrankung nicht mehr überschreitet. Ab dann können in einer Operation das gesamte Organ und damit das gesamte Krebsgewebe entfernen oder per Strahlung ein Zerfallen der Krebszellen bewirken und damit zu einer Heilung führen. Zusätzlich wird oft eine Hormontherapie verabreicht, um den Einfluss des Testosterons auf das Gewebe zu verringern. Die meisten Patienten sind nach einer solchen Therapie der frühen Form des Prostatakrebses geheilt und haben eine ähnliche Lebenserwartung wie jene ohne die Erkrankung.
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Häufig wird mit einer Operation die Prostata entnommen und so meistens der gesamte Krebs aus dem Körper entfernt. Daher stehen die Heilungschancen nach einer OP sehr gut. Nach einer solchen Operation wird mittels des PSA-Wertes und Röntgenverfahren der mögliche Verbleib von Krebsgewebe im Körper untersucht und damit entschieden, ob eine zusätzliche Bestrahlung hilfreich ist. Auch wenn noch geringe Krebsanteile im Körper verbleiben, so sind die Chancen hoch, dass mittels einer zusätzlichen Bestrahlung zu einer OP der Krebs geheilt werden kann. Trotzdem sollte in engen zeitlichen Abständen der Erfolg der Operation kontrolliert werden.
Die Chemotherapie wird beim Prostatakrebs eher selten eingesetzt und auch nur in dem Falle, dass er schon Metastasen im Körper angesiedelt hat. Dadurch ergibt sich leider nur eine geringe Chance auf Heilung eines Prostatakrebses nach einer Chemotherapie. Anstelle der Heilung des Patienten steht das Ziel jetzt das Voranschreiten der Krebserkrankung zu verlangsamen im Vordergrund. Dazu wird mit einer Hormontherapie der wachstumsfördernde Einfluss des Testosterons auf das Krebsgewebe unterdrückt, sowie mithilfe von Bestrahlung und einer Schmerztherapie die Lebensqualität verbessert.
Weitere Informationen: Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Diese Frage ist so ohne weiteres schwierig zu beantworten, denn das Therapieverfahren der Bestrahlung wird sowohl bei sehr kleinen und wenig aggressiven Stadien des Prostatakrebses als auch beim metastasierten Krebs verwendet. Somit lässt sich alleine an der Therapie nicht die Heilungschance ablesen. Dazu sind weitere Informationen über die Ausbreitung und Beschaffenheit des Prostatakrebses von Nöten. Allgemein stellt die Bestrahlung aber eine recht effektive Maßnahme dar, den Krebs zu heilen.
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Sollten schon Metastasen vorhanden sein, wird in aller Regel keine Heilung des Patienten vom Prostatakrebs mehr erzielt. In diesem Fall wird mittels einer Hormontherapie sowie Chemotherapie und Bestrahlung der Krebs in Zaum gehalten und so ein Voranschreiten möglichst verlangsamt. Das höchste Ziel in diesem Fall ist somit eine Lebensverlängerung und gleichzeitig eine Verbesserung der Lebensqualität. Sehr Häufig werden bei Vorliegen von Fernmetastasen keine sofortige Therapie eingeleitet, sondern erst in den Verlauf eingegriffen, wenn Beschwerden auftreten oder das Voranschreiten weiter stark zunimmt. Dieses Schema nennt sich „Watchful Waiting“, also in Deutsch so etwas wie „beobachtendes Abwarten“ und ist beim Prostatakrebs möglich, da er häufig nur langsam voranschreitet.
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Die Heilungschancen werden ganz allgemein negativ von einem großen und vorangeschrittenen Tumor der Prostata beeinflusst. Im Detail heißt das, dass ein Prostatakrebs, der große Teile der Prostata einnimmt, eventuell schon außerhalb der Prostata wächst und eventuell Metastasen im Körper angesiedelt hat, schlechtere Heilungschancen aufweist. Ein weiterer Faktor, der die Heilungschancen des Prostatakrebses negativ beeinflusst, sind stark veränderte Krebszellen. Sie sind häufig aggressiv, somit schnellwachsend und verteilen sich im Körper eher als gering veränderte Krebszellen. Ein hohes Patientenalter gehört außerdem zu den eher negativ beeinflussenden Heilungschancen. Auch deshalb, weil in diesem Fall keine Heilung sondern ein Verlangsamen der Ausbreitung als Therapieziel sinnvoller ist.
Die Heilungschancen werden somit konträr zu oben positiv von einem gering ausgeprägten Tumorstadium des Prostatakrebses beeinflusst. Dazu zählt ein kleiner Tumor, der innerhalb des Organs wächst, keinerlei Zellen im angrenzenden Gewebe außerhalb oder weiter entfernt im Körper verteilt hat und nur gering verändert im Gegensatz zum gesunden Gewebe ist. Er ist somit nur wenig aggressiv und gut behandelbar. Zudem wirkt sich ein geringes Patientenalter häufig günstig auf die Heilungschancen aus. Es zeigte sich auch, dass tomatenreiche Kost die Heilungschancen positiv mitbeeinflusst. Der wohl entscheidendste und damit wichtigste Faktor allerdings ist es, eine gezielte Therapie gegen den Prostatakrebs anzuwenden. Dazu zählt das komplette operative Entfernen der befallenen Prostata, mitsamt den eventuell betroffenen Lymphknoten. Eine Bestrahlung wird zudem häufig angewendet um im Körper verbliebene Krebszellen abzutöten. Sie wird zuweilen in einer Kombination mit einer Hormontherapie verabreicht. Auch die Vorsorgeuntersuchung führt durch ein frühes Erkennen des Prostatakrebs zu besseren Chancen.