Norvasc ist ein Mittel zur Senkung des Blutdrucks. Wirkstoff ist hier Amlodipin; Norvasc gehört also zu den Kalziumkanalblockern.

Norvasc

Allgemeines

Norvasc® ist ein Medikament zur Blutdrucksenkung.
Der enthaltenen Wirkstoff ist Amlodipin. Der in Norvasc® enthaltene Wirkstoff Amlodipin ist ein sogenannter Calciumantagonist, auch bekannt als Calciumkanalblocker.

Wirkmechanismus

Die Blutdrucksenkung durch Norvasc® wird dadurch erreicht, dass spezielle Calciumkanäle, die sich in den Wänden der Blutgefäße befinden blockiert, also an ihrer Arbeit gehindert werden. Diese Kanäle sind wichtig, damit sich die Muskelzellen in den Gefäßwänden anspannen können. Sind diese Kanäle blockiert, entspannen sich die Gefäßwände und die Gefäße erweitern sich. Dieser Mechanismus greift insbesondere in den mittelgroßen Arterien (auch Arteriolen genannt), also in Gefäßen die vom Herzen weg führen. Hierdurch verringert sich zum einen der Blutdruck direkt, da die gleiche Menge Blut durch einen größeren Gefäßdurchmesser fließen kann. Das ist so, als würde man Wasser etwa von einem Strohhalm in einen Gartenschlauch fließen lassen. Der Druck im Strohhalm wäre höher als im Gartenschlauch. So verhält es sich, wenn auch in geringerem Umfang, mit den angespannten (Strohhalm) und den entspannten (Gartenschlauch) Blutgefäßen.

Zum anderen muss das Herz gegen einen geringeren Widerstand pumpen. Das heißt, die Belastung des Herzens durch den hohen Druck, gegen den es arbeiten muss, verringert sich.

Außerdem wirkt Norvasc® sehr gut an dendas Herz selbst versorgenden Gefäßen. Diese sogenannten „Koronargefäße“ versorgen den Herzmuskel selbst mit Blut. Werden sie erweitert, erhöht sich die Durchblutung des Herzens.

Wofür wird Norvasc® eingesetzt?

Am häufigsten wird Norvasc® zur Blutdrucksenkung eingesetzt. Dies kann entweder mit Norvasc® alleine, oder in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern durchgeführt werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet, sind verschiedene Formen der Brustenge (Angina Pectoris). Die Angina Pectoris kann in eine stabile und eine instabile Form unterteilt werden. In beiden Fällen macht man sich die Gefäß erweiternde Wirkung von Norvasc® zu Nutzen, um die Durchblutung des Herzens zu verbessern.

Ein letztes Einsatzgebiet, jedoch ohne offizielle Zulassung, ist die Behandlung von schmerzhaften Gefäßkrämpfen in den Fingern, die insbesondere bei Kälte auftreten. Diese Krankheit nennt sich Morbus Raynaud, und kommt auch oft bei Menschen mit Sklerodermie vor.

Wann darf Norvasc® nicht eingesetzt werden?

Wie alle Medikamente, darf Norvasc® nicht eingesetzt werden, wenn eine Allergie oder Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff Amlodipin oder eine in dem Medikament enthaltene Substanz bekannt ist.

Außerdem darf Norvasc® nicht eingesetzt werden, wenn Sie schon vor der Einnahme einen sehr niedrigen Blutdruck haben. Gleiches gilt auch für die Extremform des niedrigen Blutdrucks, den Schock, bei dem das Herz nicht genug Blut pumpen kann um den Körper ausreichend zu versorgen.

Dies gilt ausdrücklich auch dann, wenn die Ursache des Schocks eine Herzschwäche ist.

Auch wenn die der Ausstrom des Blutes aus dem Herzen blockiert ist, z.B. durch eine Verengung der Klappe zwischen Herz und Hauptschlagader (Aortenklappenstenose), darf Norvasc® nicht eingenommen werden. Das liegt daran, das bei einer Ausstrombehinderung das Herz viel mehr arbeiten muss um überhaupt einen annehmbaren Druck hinter der Engstelle zu erreichen.

In den ersten vier Wochen nach einem Herzinfarkt darf Norvasc® nicht eingenommen werden.

Bei schweren Leberschäden darf Norvasc® nicht eingenommen werden, da der Abbau des Medikaments in der Leber erfolgt.

Wie wird Norvasc dosiert?

Grundsätzlich sollten Sie Norvasc® in der Dosierung einnehmen, die Ihr Arzt verordnet hat.

Übliche Dosierungen sind jedoch folgende:

In der Regel sollten Sie zu Beginn 5 mg pro Tag einnehmen; dazu wird eine 5 mg Tablette einmal am Tag eingenommen.
Die Tagesdosis kann bis zum gewünschten Effekt bis maximal 10 mg pro Tag erhöht werden.
Bei Kindern von 6-17 Jahren ist die Einstiegsdosis 2,5 mg pro Tag und kann bis maximal 5 mg pro Tag erhöht werden.
Bei Nierenschäden ist keine Verringerung der Dosierung notwendig. Bei Leberschäden dagegen sollte die Dosis sehr langsam erhöht werden. Bei starken Leberschäden darf Norvasc® gar nicht eingenommen werden.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Hier werden nur Nebenwirkungen genannt, die mindestens bei 1/1000 der Patienten auftreten. Für eine vollständige Liste lesen Sie bitte den Beipackzettel.

Gelegentlich treten folgende Nebenwirkungen auf:

Häufig kommt es zu folgenden Nebenwirkungen:

Gibt es andere Mittel mit dem selben Wirkstoff oder dem selben Effekt?

Ja, außer Norvasc® enthalten viele andere Mittel von anderen Firmen den Wirkstoff Amlodipin, darunter auch viele Hersteller von Generika.

Außer Amlodipin gibt es noch viele andere Wirkstoffe, die zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem sogenannte ACE-Hemmer wie z.B. Ramipril, oder auch AT1-Blocker wie Valsartan.
Diese beiden Wirkstoffgruppen können auch zusammen mit Norvasc® eingesetzt werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Norvasc finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.06.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024