Kopfschmerzen nach dem Sport

Kopfschmerzen, die nach ausgiebiger körperlicher Aktivität auftreten, können für Betroffene sehr belastend sein und zu einer deutlichen Einschränkung der sportlichen Betätigungen führen.

Kopfschmerzen nach dem Sport

Einleitung

Kopfschmerzen, die nach ausgiebiger körperlicher Aktivität auftreten, können für Betroffene sehr belastend sein und zu einer deutlichen Einschränkung der sportlichen Betätigungen führen. Häufig präsentieren sich die Schmerzen hierbei als pulsierend dauern von fünf Minuten bis zu 48 Stunden an.

Risikofaktoren für die Entstehung dieser Kopfschmerzen sind vor allem eine sehr starke körperliche Belastung, hohe Außentemperaturen und große Höhen. Diese Kopfschmerzform beginnt meist im jungen Erwachsenenalter und kann in ihrer Dauer deutlich variieren. So wird die Dauer der Erkrankung von wenigen Tagen bis zu mehreren Jahre angegeben.

Meist kommt es im Verlauf zu Spontanremissionen, also einem Abklingen ohne erkennbaren Auslöser. Bei vielen Patienten liegen neben den Kopfschmerzen bei körperlicher Belastung noch weiter Kopfschmerzformen, wie eine Migräne, vor.

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Ursachen

Grundsätzlich werden Kopfschmerzen in zwei verschiedene Klassen eingeteilt. Primäre Kopfschmerzen gehen definitionsgemäß ohne klar erkennbare Ursache einher. Ist jedoch eine klare Ursache für die Kopfschmerzen zu finden, spricht man von sekundären Kopfschmerzen. In der Diagnostik dieser Kopfschmerzen steht somit zunächst die Abklärung möglicher zugrundeliegender Ursachen im Raum, da diese teilweise sehr gravierend sein können. So können beispielsweise Hirnblutungen, sogenannte Subarachnoidalblutungen, Raumforderungen oder Fehlbildungen des Hirnstamms zu sekundären Kopfschmerzen führen, die sich klinisch sehr ähnlich präsentieren.
Liegen keine dieser Ursachen vor, werden die Kopfschmerzen als primär klassifiziert. Es ist bis heute nicht geklärt, wie es zu Kopfschmerzen nach körperlicher Aktivität kommt, vermutet wird jedoch, dass möglicherweise eine kurzzeitige Erhöhung des Hirndrucks, im Rahmen der Aktivität, zur Entstehung der Schmerzen beitragen könnte. Ein Beweis für diese Theorie steht jedoch noch aus.

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Kopfschmerzen bei Hitze

Bekannt ist, dass Kopfschmerzen nach körperlicher Aktivität deutlich häufiger auftreten, wenn hohe Außentemperaturen herrschen. Da die genaue Ursache der Kopfschmerzentstehung nicht bekannt ist, ist auch dieser Zusammenhang nicht vollständig geklärt. Jedoch weiß man heute, dass Hitze und insbesondere langanhaltende direkte Sonneneinstrahlung zu einer Reizung der Hirnhäute führen und somit einen Beitrag zur Entstehung der Kopfschmerzen leistenkann. Betroffenen, die unter dieser seltenen Form von Kopfschmerzen leiden, wird daher empfohlen sportliche Aktivitäten nicht in der direkten Sonne durchzuführen und Sport bei hohen Temperaturen zu meiden.

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Weitere begleitende Symptome

Neben den starken, pochenden Kopfschmerzen können noch weitere Symptome nach sportlicher Aktivität auftreten. So berichten Betroffene nicht selten, dass sie ebenfalls unter starke Übelkeit bis hin zu Erbrechen leiden. Sind diese Symptome stark ausgeprägt, muss immer an die Differentialdiagnose der Migräne gedacht werden.
Weiterhin können Müdigkeit, eine allgemeine Abgeschlagenheit oder Lärmempfindlichkeit sowie Schwindel nach dem Sport auftreten. In Abhängigkeit von möglichen zugrundeliegenden Ursachen, sind weitere Symptome möglich, die wegweisend in der Diagnostik der Erkrankung sein können.

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Diagnose

In der Diagnostik von Kopfschmerzen nach sportlicher Aktivität ist zunächst das klinische Bild der Erkrankung wegweisend. So treten die Kopfschmerzen nur isoliert nach Sport auf und weisen dabei einen typisch pulsierenden Kopfschmerz aus, der für wenige Minuten bis Stunden anhält. Abzugrenzen ist dieses Bild jedoch von der Migräne. Entscheidend bei dieser Unterscheidung kann jedoch das isolierte Auftreten der Schmerzen bei körperlicher Aktivität sein, wohingegen es für eine Migräne deutlich mehr Auslöser gibt.
Weiterhin ist in der Diagnostik dieser Kopfschmerzen der Ausschluss möglicher schwerwiegender Ursachen, wie einer Hirnblutung, entscheidend. In den meisten Fällen wird hierzu eine Bildgebung in Form eines CTs oder MRTs durchgeführt. Letztendlich stellt die Diagnose des primären Kopfschmerzes bei körperlicher Anstrengung eine Ausschlussdiagnose dar, da es keinen beweisenden Test für diese Erkrankung gibt. Hilfreich kann jedoch an die Anwendung einer Therapie mit Indometacin sein. Zeigt sich ein sehr gutes Ansprechen auf diese Behandlung, kann dies ein weiterer Hinweis für das Vorliegen der Erkrankung sein.

Therapie

Die Behandlung der Kopfschmerzen hängt zunächst von einer möglichen zugrundeliegenden Ursache ab. Kann eine solche gefunden werden, liegt der Fokus der Behandlung auf der Therapie dieser Ursache. Während bei einer unkomplizierten Nasennebenhöhlenentzündung ein abschwellendes Nasenspray und entzündgungshemmende Schmerzmittel sowie ggf. ein Antibiotikum verschrieben werden, müssen Blutungen oder Raumforderungen sehr viel intensiver behandelt werden, meist um Krankenhaus.
Findet sich keine solche Ursache wird, wie bereits beschrieben, von primären Kopfschmerzen ausgegangen. Grundsätzlich muss festgehalten werden, primäre Kopfschmerzen ´nach dem Sport relativ selten sind und somit nur begrenzt Studien zur Behandlung der Erkrankung vorliegen. Welche Schmerztherapie letztendlich zur Anwendung kommt, hängt zunächst von der Frequenz der sportlichen Aktivität und damit der Schmerzattacken ab. Am effektivsten in der Behandlung dieser Kopfschmerzen hat sich der Wirkstoff Indometacin gezeigt, der dem Ibuprofen oder ASS sehr ähnlich ist. Betreiben Betroffene nur wenig Sport ist meist eine die Einnahme von 25-50mg Indometacin vor dem Sport ausreichend, um prophylaktisch das Auftreten der Kopfschmerzen zu verhindern. Bei regelmäßigerer körperlicher Aktivität und häufigem Auftreten der Schmerzen kann die Therapie jedoch als Dauertherapie umgestellt werden und Indometacin dreimal täglich bei ähnlicher Dosis eingenommen werden.
Hier sollte jedoch die synchrone Einnahme von Magenschützern bedacht werden, um mögliche Nebenwirkungen des Indometacin zuvorzukommen. Bedacht werden sollte jedoch auch immer, dass neben der medikamentösen Therapie stets bestimmte nicht-medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden sollten, wie Vermeidung starker körperliche Aktivität und das Vermeiden großer Hitze.

Wer häufig unter Kopfschmerzen nach dem Sport leidet, sollte darüber nachdenken, die Intensität des Trainings zu vermindern oder sogar die Sportart zu wechseln. So konnte in vielen Studien gezeigt werden, das regelmäßiges, mäßiges Ausdauertraining (Joggen, Rad fahren, Schwimmen oder auch Spazieren) einen gutesehr gute Prophylaxe gegen Kopfschmerzen darstellt.

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Kann man den Kopfschmerzen nach dem Sport vorbeugen?

Es gibt mehrere Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Kopfschmerzen nach körperlicher Aktivität vorzubeugen. Hierzu zählt zunächst das Trinken von ausreichend Flüssigkeit vor und nach der sportlichen Betätigung. Weiterhin sollte Sport bei hohen Außentemperaturen und in großer Höhe gemieden werden. Treten die Kopfschmerzen, trotz dieser Maßnahmen auf, ist die prophylaktische Einnahme von Indometacin, wie oben beschrieben, in den meisten Fällen eine wirksame Methode der Kopfschmerzentstehung vorzubeugen.

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Wie lange dauern Kopfschmerzen nach dem Sport an?

Eine einzelne, akute Kopfschmerzattacke nach sportlicher Betätigung kann wenige Minuten bis Stunden oder auch mal einige Tage dauern. Allerdings kann die Dauer der Erkrankung sehr unterschiedlich sein. Während manche Betroffene lediglich zwei- oder dreimal unter diesen Kopfschmerzen leiden, kann sich der Verlauf bei anderen Patienten über Jahre hinweg ziehen. Meist kommt es jedoch zu einer Spontanremission, also einem ungeklärten Verschwinden der Symptomatik. Ein verspätetes Wiederauftreten der Erkrankung ist bisher nicht beschrieben.

Wie ist die Prognose?

Grundsätzlich ist die Prognose dieser primären Kopfschmerzform als sehr gut einzuschätzen. Bei allen Patienten findet im Laufe weniger Jahre eine Spontanremission statt und die Beschwerden können in der symptomatischen Phase meist gut durch die Anwendung von Indometacin und nicht-medikamentösen Maßnahmen gelindert werden. Getrübt ist dieses positive Bild jedoch, sofern eine schwerwiegende Ursache als Auslöser der Kopfschmerzen gefunden werden kann.
Während auch bei einer Nebenhöhlenentzündung von einer sehr guten Prognose auszugehen ist, stellt sich dies bei einer Hirnblutung deutlich anders dar. Hier sind vor allem eine rasche Diagnostik und Behandlung entscheidend für die Prognose der Patienten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.05.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024