Wenn der Verdacht auf einen Gallengangskrebs besteht, muss der Patient zunächst ausführlich befragt werden. Besonders wird nach den Symptomen gefahndet, die für einen Gallenstau sprechen. Außerdem wird der Patient körperlich untersucht. Dabei fällt als erstes oft eine Gelbfärbung der Haut auf. In einigen Fällen, wenn der Tumor den Gallenblasengang verschließt, kann der Untersucher eine schmerzlose, pralle Gallenblase im rechten Oberbauch tasten (Courvoisier´sches Zeichen).
Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen (Tumorspezialisten)!!!
Bei einem Verdacht auf ein Karzinom der Gallenwege wird zunächst der Patient ausführlich befragt (Anamnese). Dabei wird besonders nach den Symptomen gefahndet, die für einen Gallenstau sprechen. Anschließend wird der Patient körperlich untersucht. Dabei fällt als erstes oft eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus) auf. In einigen Fällen, wenn der Tumor den Gallenblasengang verschließt, kann der Untersucher eine schmerzlose, pralle Gallenblase im rechten Oberbauch tasten (Courvoisier´sches Zeichen). In fortgeschrittenen Fällen wird eventuell die eigentliche Geschwulst tastbar.
Bei der Analyse des Blutes (Labor) können bestimmte Blutwerte auf eine Erkrankung der Gallenwege hinweisen. Es können zum Beispiel die Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT), die Alkalische Phosphatase (AP) und das Bilirubin erhöht sein, was auf einen Aufstau der Galle hindeutet aber nicht spezifisch für den Gallengangskrebs ist. Diese Blutparameter können auch bei anderen Gallenwegshindernissen, wie ein zum Beispiel bei einem Gallenstein, erhöht sein.
So genannte Tumormarker sind Stoffe im Blut, die bei einigen Krebsarten gehäuft anzutreffen sind und so auf eine Krebserkrankung schließen lassen können. Sie spielen bei der Erstdiagnose eines Gallenblasenkarzinoms keine wesentliche Rolle, da nicht selten falsch-positive Ergebnisse herauskommen können. Wenn jedoch vor der Operation ein bestimmter Tumormarker-Wert erhöht vorgefunden wird, welcher nach der Operation verschwindet, kann dieser Marker besonders gut dafür eingesetzt werden um einen erneuten Ausbruch des Tumors (Tumorrezidiv) zu erkennen. Tumormarker, die bei einem Gallengangskrebs erhöht sein können sind: CA 19-9 und CEA.
Nicht nur für die endgültige Diagnose sondern auch für die Einteilung des Tumorstadiums muss eine ganze Reihe von diagnostischen Methoden durchgeführt werden.
Mit der Sonographie (Ultraschall) werden Bauchorgane nicht invasiv und ohne Strahlenbelastung beurteilt. Dabei werden die Ausdehnung des Tumors, das Ausmaß der Gallenwegsverengung beurteilt und suspekte oder offensichtlich befallene Lymphknoten im Bauchraum (Abdomen) aufgedeckt. Da die Methode einfach in der Handhabung ist und für den Patienten unbelastend ist, kann sie beliebig oft wiederholt und besonders zur Verlaufskontrolle und Nachsorge genutzt werden.
Die Computertomographie (CT) erzeugt Schichtbilder mittels Röntgenstrahlung und kann Auskunft über die Tumorausdehnung, über die räumliche Beziehung zu Nachbarorganen (Infiltration), über den Lymphknotenbefall und zusätzlich noch über Fernmetastasen geben. Oft wird ein CT sowohl vom Bauchraum (Abdomen) als auch vom Brustraum (Thorax) benötigt, um alle Metastasierungswege (Leber und Lunge) beurteilen zu können.
Ähnliche Ergebnisse liefert auch die Magnetresonanztomographie (MRT des Bauchraums).
Bei dieser Untersuchungsmethode wird ein Endoskop mit Seitblickoptik (Duodenoskop) bis zum Zwölffingerdarm (Duodenum) vorgeschoben und die Papilla duodenalis major (Papilla Vateri, Vater´sche Papille) sondiert. Dies ist die Mündung des gemeinsamen Ausführungsganges von Leber, Gallenblase (Duktus coledochus) und Bauchspeicheldrüse (Duktus pankreatikus). Wenn das Vorschieben der Instrumente in den Gallengang vergeblich bleibt, ist es notwendig die Papillenöffnung vorsichtig aufzuschneiden um so die Öffnung zu weiten. Diese Maßnahme nennt man Papillotomie oder Sphinkterotomie.
Im Zweiten Schritt der Untersuchung wird Kontrastmittel entgegen der Flussrichtung der Verdauungssäfte (retrograd) in diese Gänge hineingespritzt (injiziert). Während der Injektion des Kontrastmittels wird eine Röntgenaufnahme vom Oberbauch angefertigt. So werden durch das Kontrastmittel Verengungen der Gänge (Stenosen), die etwa durch Gallensteine oder auch Tumore entstanden sind, sichtbar und damit beurteilbar. Ein Gallengangskarzinom imponiert als langstreckige Verengung (Stenose) der Gallenwege und extrem verbreiterte (dilatierte) Gallenwege in der Leber vor der Tumorverengung. Außerdem hat man die Möglichkeit über das Endoskop eine Gewebeprobe aus dem Tumor (Biopsie) zu entnehmen und vom Pathologen unter dem Mikroskop feingeweblich (histologisch) untersuchen zu lassen, was die Verdachtsdiagnose eines Gallengangskrebses sichern kann.
Während der ERCP kann in gleicher Sitzung eine Therapie durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann mit einem eingeführten Instrument ein Gallenstein entfernt oder bei Verengungen durch Tumoren oder Entzündungen durch Einbringen von eines Kunststoff- oder Metallröhrchen (Stent) der Gallenabfluss wieder hergestellt werden.
Ist die Darstellung der Gallenwege mittels ERCP erfolglos geblieben, gibt es die Möglichkeit eine perkutane transhepatische Cholangiographie durchzuführen. Bei dieser Methode wird die Leber mit einer Hohlnadel durch die Haut angestochen (punktiert) und ein Gallengang aufgesucht. Wie bei der ERCP wird auch hier Kontrastmittel injiziert um die Gallengänge mittels Röntgenbild darzustellen. Ferner ist es möglich über diesen Weg eine Ableitung der Gallenflüssigkeit nach außen über eine so genannte perkutane transhepatische Drainage (PTD) zu ermöglichen, um einen Rückstau in den Gallenwegen zu beseitigen. Insbesondere bei inoperablen Tumoren kann so bei starkem Ikterus Linderung geschaffen werden.
Eine Übersichtsröntgenaufnahme vom Brustkorb (Röntgen-Thorax) wird angefertigt, um Aufschluss über einen Metastasenbefall der Lunge zu geben.
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Bei einer Endosonographie wird zunächst, wie bei der Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenalendoskopie), ein Schlauch bis in den Zwölffingerdarm (Doudenum) in die unmittelbare Nähe des Tumors vorgeschoben. Jedoch sitzt bei dieser Untersuchung am Schlauchende anstatt einer Kamera ein Ultraschallkopf. Mit dieser Methode kann durch auflegen des Schallkopfes auf den Tumor dessen Ausbreitung in die Tiefe (Infiltration) sichtbar gemacht werden und in der Gallenblasennähe gelegene (regionale) Lymphknoten mit beurteilt werden.
Eine verwandte Methode ist die Intraduktale Gallengangs-Sonographie, die sowohl während der ERCP als auch der PTC angewendet werden kann. Dazu wird direkt in den befallenen Gallangang eine Minisonde eingeführt und mit dem Ultraschall beurteilt. Bei tumorösen Befall der Gallengangswand erscheint diese im Ultraschall verdickt und zeichnet sich durch Verlust der charakteristischen Schichtung der Schleimhautwand aus. Außerdem kann mit dieser Methode die Infiltration benachbarter Strukturen durch den Tumor bewertet werden.
In fortgeschrittenen Tumorstadien ist es manchmal nötig eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchzuführen, um die regionale Ausdehnung, Bauchhöhlenbefall (Peritonealkarzinose) und Lebermetastasen richtig beurteilen zu können. Bei diesem Eingriff, welcher in Vollnarkose durchgeführt wird, können durch Schnitte in die Bauchhaut verschiedene Instrumente und eine Kamera eingeführt werden und so die Tumorausbreitung in Augenschein genommen werden. Auf diesem Wege wird bei Bedarf auch eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um den Tumor durch den Pathologen feingeweblich (histologisch) unter dem Mikroskop beurteilen zu können.
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