Der Begriff „Entzündung des Rippenfells“ beschreibt eine Erkrankung bei der es zu Entzündungen innerhalb des Brustkorbes kommt. In diesem Zusammenhang kann entweder das Lungen- oder das Rippenfell entzündet sein, in seltenen Fällen können auch beide Strukturen betroffen sein.
Das Brust- beziehungsweise Rippenfell ist eine Hautschicht, welche die Lunge von außen überzieht und den Brustkorb von Innen auskleidet. Über diese Art von Ummantelung produziert das Brustfell eine feine annähernd wässrige Flüssigkeit, um eine gewisse Gleitfähigkeit der Organe innerhalb der Brusthöhle zu ermöglichen.
Der Begriff „Entzündung Rippenfell“ beschreibt eine Erkrankung bei der es zu entzündlichen Prozessen innerhalb des Brustkorbes kommt.
In diesem Zusammenhang kann entweder das Lungen- oder das Rippenfell entzündet sein. In einigen Fällen umfassen die entzündlichen Prozesse sogar beide Strukturen gleichzeitig.
Die Entzündung am Rippenfell wird medizinisch in verschiedene Formen eingeteilt.
Besonders beliebt ist die Unterteilung der Rippenfellentzündung anhand des Schweregrades (leichtgradig bis schwergradig) oder anhand des zeitlichen Verlaufs der vom betroffenen Patienten verspürten Beschwerden (plötzlich auftretend oder länger verlaufend; akute oder chronische Verlaufsform).
Darüber hinaus kann eine Einteilung der Entzündung am Rippenfell ausgehend von den möglichen Ursachen erfolgen.
In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwischen infektiösen Formen (bakteriell, viral oder durch Pilze verursacht) von nicht-infektiösen Formen der Rippenfellentzündung.
Eine weitere Unterteilungsform bezieht sich darauf, ob es im Verlauf der Entzündung am Rippenfell zur Entstehung eines sogenannten Pleuraergusses (Flüssigkeitsansammlung zwischen Lungen- und Rippenfell) kommt oder nicht. In diesem Zusammenhang wird die Rippenfellentzündung in eine trockene und eine feuchte Verlaufsform unterteilt.
Da man jedoch auch bei den meisten trockenen Entzündungen am Rippenfell im Ultraschall einen zumindest minimal ausgeprägten Pleuraerguss nachweisen kann ist diese Einteilung eher zweifelhaft.
Die durch eine Entzündung am Rippenfell hervorgerufenen Symptome richten sich maßgeblich nach der beim jeweiligen Patienten vorliegenden Erkrankungsform. In diesem Zusammenhang spielt vor allem die Frage ob die Entzündung am Rippenfell mit einem Pleuraerguss einher geht eine entscheidende Rolle.
Eine Entzündung des Rippenfells macht sich in der Regel durch akut auftretende Schmerzen während der Atmung bemerkbar (atemabhängige Schmerzen) die sich zumeist auf eine Seite des Brustkorbes beschränken.
Diese Beschwerden können das allgemeine Wohlbefinden des betroffenen Patienten stark einschränken und einen normalen Tagesablauf unmöglich machen.
Treten beim betroffenen Patienten starke stechende Schmerzen im Bereich des Brustkorbes auf, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine trockene Entzündung am Rippenfell handelt. Typischerweise nehmen die Beschwerden während der Einatmung und des Hustens deutlich an Intensität zu. Aus diesem Grund lässt sich bei den Betroffene in der Regel eine sehr flache Atmung beobachten. Darüber hinaus gehört ein Reizhusten ohne Auswurf zu den häufigsten Symptomen der trockenen Entzündung am Rippenfell. Während der körperlichen Untersuchung kann außerdem mit dem Stethoskop ein typisches Pleurareiben vernommen werden. Diese Reibegeräusche entstehen durch das Aufeinandergleiten der einzelnen Schichten des entzündeten Rippenfells. Da es auch bei der trockenen Form der Entzündung am Rippenfell zu minimal ausgeprägten Flüssigkeitsansammlungen kommen kann verschwinden diese typischen Anzeichen zumeist im Krankheitsverlauf.
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Im Gegensatz zur trockenen Entzündung am Rippenfell kommt es bei der feuchten Verlaufsform nicht zu schmerzhaften Beschwerden im Bereich des Brustkorbs. Grund dafür, dass bei der feuchten Entzündung am Rippenfell keine Schmerzen entstehen ist die Tatsache, dass sich Flüssigkeitsansammlungen zwischen Rippen- und Lungenfell befinden. Typische Symptome der feuchten Entzündung am Rippenfell sind ein Druckgefühl in der Brust und ausgeprägte Atemnot. In seltenen Fällen kommt es bei der feuchten Form der Entzündung am Rippenfell zu anfänglichen Schmerzen im Bereich der Schulter. Grund dafür ist eine durch die Flüssigkeitsansammlung bedingte Reizung des Zwerchfellnervs (Nervus phrenicus). Darüber hinaus kann die feuchte Entzündung am Rippenfell durch weitere
Beschwerden von der trockenen Verlaufsform unterschieden werden. Vor allem die, durch die Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen- und Lungenfell hervorgerufene, Gewichtszunahme stellt ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal dar. Des Weiteren kommt es bei einer feuchten Pleuritis in der Regel zu hohem Fieber, während bei Patienten die an einer trockenen Entzündung am Rippenfell leiden zumeist nur eine geringe Temperaturerhöhung beobachtet werden kann.
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Die Diagnostik einer Entzündung am Rippenfell erfolgt in mehreren Schritten.
Der erste und wichtigste Schritt in der Diagnostik der Entzündung am Rippenfell ist ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Während dieses Gespräches sollte der betroffene Patient möglichst genau beschreiben welche Beschwerden vorliegen und wann diese zum ersten Mal wahrgenommen wurden. Auch die Schmerzqualität (stechend, dumpf, brennend) kann einen ersten Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung liefern.
Nach diesem Arzt-Patienten-Gespräch folgt in der Regel eine auf die Symptomatik abgestimmte körperliche Untersuchung.
Liegt eine trockene Entzündung am Rippenfell vor, kann der behandelnde Arzt während dieser körperlichen Untersuchung mit dem Stethoskop typische Reibegeräusche hören (sogenanntes Pleurareiben). Dieses Reibegeräusch entsteht, wenn das Rippenfell, das den Brustkorb von Innen auskleidet, über das die Lunge umgebende Lungenfell gleitet.
Eine weitere wichtige Maßnahme in der Diagnostik der Entzündung am Rippenfell ist die Anfertigung einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Röntgen-Thorax). Anhand dieser Aufnahme kann entschieden werden, ob die Entzündung am Rippenfell durch eine Lungenentzündung hervorgerufen wurde. Zudem sind auch die für eine feuchte Entzündung am Rippenfell typischen Flüssigkeitsansammlungen zwischen Rippen- und Lungenfell (Pleuraergüsse) im Röntgen-Thorax sichtbar.
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Zudem kann eine Ultraschalluntersuchung dabei helfen herauszufinden, ob sich bei der Entzündung am Rippenfell Flüssigkeit im Brustkorb angesammelt hat.
Das Ausmaß der Entzündung am Rippenfell, beziehungsweise das exakte Entzündungsausmaß, kann mit Hilfe einer Blutuntersuchung ermittelt werden. Bei den an einer Entzündung am Rippenfell leidenden Patienten sind typischerweise die allgemeinen Entzündungswerte im Blut deutlich erhöht. Neben den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) weißt auch das sogenannte C-reaktive Protein (CRP) eine deutliche Erhöhung auf.
Darüber hinaus ist die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) bei den betroffenen Patienten in der Regel beschleunigt.
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Da eine Entzündung am Rippenfell in der Regel lediglich die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung ist, zielt die Behandlung in erster Linie auf die verursachende Grunderkrankung ab.
Liegt der Entstehung der Entzündung am Rippenfell eine Lungenentzündung zugrunde, muss unter Umständen eine antibiotische Therapie eingeleitet werden. Ob die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich ist hängt dabei davon ab, ob die Lungenentzündung bakteriell oder viral verursacht wird.
Nur durch Bakterien ausgelöste Lungenentzündungen sprechen auf eine antibiotische Behandlung an.
Wird die Lungenentzündung jedoch von einem Virus hervorgerufen, so können lediglich die Symptome gelindert werden. Die betroffenen Patienten erhalten aus diesem Grund in der Regel schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente.
Des Weiteren kann in einigen Fällen auch eine direkte Behandlung der Entzündung am Rippenfell sinnvoll sein. Dies ist in der Regel vor allem bei der trockenen Entzündung am Rippenfell (Pleuritis sicca) notwendig. Die Therapie erfolgt bei den betroffenen Patienten über ein spezielles Atemtraining. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die verschiedenen Anteile des Rippenfells miteinander verwachsen.
Da es bei Patienten die an einer feuchten Entzündung am Rippenfell leiden typischerweise nicht zu einer schmerzbedingten Abflachung der Atmung kommt, ist ein Atemtraining in diesen Fällen nicht notwendig.
Neben den schmerzlindernden Medikamenten sollten zudem hustenhemmende Arzneimittel (Antitussiva) verschrieben werden.
Darüber hinaus kann bei massiven Flüssigkeitsansammlungen eine sogenannte Thoraxdrainage notwendig werden. Bei diesem Verfahren wird der Brustkorb mit einem kleinen Schnitt geöffnet und ein dünner Plastikschlauch, der die Flüssigkeit aus dem Körper fördert, eingelegt.
Patienten die an einer ausgeprägten Entzündung am Rippenfell leiden sollten zudem beachten, dass während der Behandlungsphase unbedingt Bettruhe eingehalten werden muss. Die entzündlichen Prozesse im Bereich des Brustkorbes fordern die körpereigenen Abwehrkräfte enorm. Der Heilungsprozess kann demnach durch körperliche Schonung positiv beeinflusst werden. Wenn die Behandlung bei Vorliegen einer Entzündung am Rippenfell frühzeitig eingeleitet wird heilen die entzündlichen Prozesse in der Regel problemlos ab.
Bei einer angemessenen Behandlung der Rippenfellentzündung kann diese schneller heilen. Lesen Sie daher auch: Dauer einer Rippenfellentzündung
Die Entzündung am Rippenfell stellt oftmals ein Zeichen für eine andere Grunderkrankung dar und gilt in diesen Fällen vielmehr als Symptom als als eigenständige Erkrankung. In den meisten Fällen entstehen die entzündlichen Prozesse im Zuge anderer Grunderkrankungen die sich auf das Rippenfell auswirken.
Die der Entzündung am Rippenfell zugrunde liegende Ursache kann in den meisten Fällen jedoch nicht ermittelt werden. Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass eine umfangreiche Diagnostik bei gutartigem Verlauf nicht durchgeführt werden muss.
Hauptursache für die Entstehung einer Entzündung am Rippenfell ist die Lungenentzündung (Fachwort: Pneumonie). Bei dieser Erkrankung kommt es zu ausgeprägten entzündlichen Prozessen innerhalb des Lungengewebes die sich bis auf das Rippenfell ausbreiten können.
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Da die Entzündung am Rippenfell in den meisten Fällen als direkte Folge einer anderen Erkrankung gilt ist es schwer der Entstehung solcher entzündlicher Prozesse vorzubeugen.
Patienten die an einer allgemeinen Immunschwäche leiden können jedoch durch die Stärkung des Immunsystems das Risiko der Entstehung einer Entzündung am Rippenfell senken.
Vor allem eine ausgewogene Ernährung und die ausreichende Zufuhr von Vitaminen können dabei helfen das körpereigene Immunsystem zu stärken.
Darüber hinaus sollten Patienten, die häufig an Infekten leiden, darauf achten, dass sie genug Zink zu sich nehmen. Dieses wichtige Spurenelement ist vor allem in Nahrungsmitteln wie Rindfleisch, Käse, Fisch und Hülsenfrüchten enthalten. Zudem sollte beachtet werden, dass das Immunsystem nur dann wirklich funktionieren kann, wenn der Körper regelmäßig gefordert wird.
Aus diesem Grund spielt eine ausreichende Bewegung bei der Stärkung des Immunsystems eine entscheidende Rolle.
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Die Dauer der Rippenfellentzündung ist abhängig vom Schweregrad sowie Art der Grunderkrankung.
Es ist kaum möglich, eine genaue zeitliche Angabe zu machen. Bis eine Rippenfellentzündung vollständig auskuriert ist, können mehrere Wochen vergehen.
So liegt die Dauer bei viral bedingten Rippenfellentzündungen zwischen ein bis zwei Wochen.
Bei bakterieller Ursache kann sich das Krankheitsgeschehen bis auf vier Wochen ausdehnen. Die Einnahme eines Antibiotikums im zweiten Fall, kann den Zeitrahmen etwas verkürzen.
Liegt der Rippenfellentzündung ein Krebsleiden zugrunde, so kann bezüglich der Dauer keine Aussage getroffen werden. Im Allgemeinen heilt der Großteil dennoch folgenlos aus. In einigen seltenen Fällen, wie beispielsweise bei der Tuberkulose oder einer Tumorerkrankung, kann die Rippenfellentzündung unbehandelt zum Tode führen.
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Vor allem bei einem schweren Krankheitsverlauf kann es durch die Entzündung am Rippenfell zu ernstzunehmenden Komplikationen kommen.
In diesem Zusammenhang spielen vor allem Verwachsungen des Rippenfells eine wichtige Rolle. Dieser Verwachsungen resultieren zumeist aus den entzündlichen Prozessen und der dadurch eingeleiteten Einwanderung von Immunzellen.
Während der Heilungsphase liegen die einzelnen Schichten des Rippenfells eng aufeinander. Da es in diesem Bereich, bedingt durch die zumeist sehr flache Atmung, über einen längeren Zeitraum kaum zu Bewegungen kommt, können die Schichten des Rippenfells langfristig aneinander haften bleiben. Es entsteht eine sogenannte Pleuraschwarte (Synonym: Pleuraschwiele). In Folge dessen verbindet sich die Lunge fest mit dem Brustkorb und kann sich auch nach vollständiger Abheilung der Entzündung am Rippenfell beim Atmen nicht mehr frei entfalten.
Die betroffenen Patienten weisen dadurch in der Regel ein reduziertes Atemzugsvolumen (Menge an Luft die pro Atemzug in die Lunge gelangt) auf.
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Die Prognose einer Entzündung am Rippenfell hängt vor allem von der zugrunde liegenden Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten ab.
Patienten die beim Auftreten der typischen Symptome frühzeitig einen Arzt aufsuchen haben in der Regel gute Heilungschancen. Vor allem die viral verursachte Entzündung am Rippenfell hat zumeist einen sehr milden Verlauf und heilt innerhalb kurzer Zeit komplikationslos ab.
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