Demenz kann aufgrund seiner vielfältigen Ursachen manchmal behandelt werden.
In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 200 000 Menschen neu an einer Demenz. Für eine Demenzerkrankung gibt es zahlreiche verschiedene Ursachen. Relevant ist diese Ursache für die Behandlung der Demenz. Einige Formen sind nicht heilbar, der natürliche Verlauf kann aber durch eine Therapie oft verlangsamt werden. Andere Demenzformen können jedoch durch die Beseitigung der Ursache vollständig geheilt werden. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung jede Demenzerkrankung zu hinterfragen, ob möglicherweise eine behandelbare Ursache zugrunde liegt.
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Ist ein Mensch an Alzheimer erkrankt, so kommt es im Gehirn zunehmend zu einem Absterben von Nervenzellen sowie der Verbindungen zwischen den einzelnen Nervenzellen. Die Ursachen für diesen Zellverlust sind immer noch nicht endgültig geklärt. In diversen Untersuchungen konnten Eiweißablagerungen gezeigt werden – Eiweißpartikel, welche vom Gehirn nicht richtig abgebaut werden können und sich in und zwischen den Nervenzellen ablagern. Besonders früh betroffen ist der Nucleus basalis Meynert, ein Teil des Gehirns, in welchem der Überträgerstoff Acetylcholin ausgeschüttet wird.
Dies führt zu einer Störung der Informationsverarbeitung und damit zu einem gestörten Kurzzeitgedächtnis. Der Überträgerstoff Acetlycholin ist auch der Ansatzpunkt einiger Medikamente, die zur Alzheimerbehandlung eingesetzt werden. In einigen Familien kommt es gehäuft zum Auftreten einer Alzheimer-Demenz. Dies spricht für das Vorliegen von erblichen Ursachen. Generell lässt sich sagen, dass je früher die Erkrankung ausbricht, desto höher das Risiko der Verwandten ist.
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Vaskulär bedeutet, dass die Gefäße beteiligt sind. Damit das Gehirn ausreichend arbeiten kann, ist eine konsequente Versorgung des Gewebes mit sauerstoffreichem Blut notwendig. Dies erfolgt über die Hirnschlagadern, welche sich im Gehirn in zahlreiche kleine Gefäße aufteilen.
Zu einer vaskulären Demenz kann es kommen, wenn das Hirngewebe unzureichend versorgt wird. Meistens entsteht diese Erkrankung auf Basis einer Arteriosklerose, also Fettablagerungen und entzündliche Prozesse, welche zu einer Einengung des Gefäßes führen. Dadurch wird zum einen der Blutfluss generell verringert. Anderseits wird die Bildung kleiner Gerinnsel begünstigt, die das Gefäß verschließen können. Meist entsteht die Erkrankung schleichend. Häufig sind die betroffenen Personen von einem jahrelang andauernden Bluthochdruck betroffen, wodurch die Gefäßwände beschädigt werden.
Die Frontotemporale Demenz ist zunächst durch einen Nervenzelluntergang im Frontal- und Temporallappen bedingt. Bei dieser Demenzform wird besonders häufig vom Vorliegen einer Demenz im direkten familiären Umfeld berichtet. Studien zeigen, dass vermutlich zahlreiche verschiedene Gene eine Rolle spielen. Gezeigt werden konnten sogenannte Pick-Körperchen, fehlerhafte Proteinansammlungen, in Gehirnen von Betroffenen. Generell besteht aber noch erheblicher Forschungsbedarf im Hinblick auf die Ursachen der FTD.
Die Ursache der Lewy-Körperchen Demenz ist die Ablagerung der namensgebenden Lewy-Körperchen in Nervenzellen. Dies sind spezielle Eiweißansammlungen, die auch für das Krankheitsbild Morbus Parkinson verantwortlich sind.
Die Schilddrüse kann als Gaspedal des Körpers bezeichnet werden, sie bestimmt die Geschwindigkeit, mit welcher der menschliche Stoffwechsel arbeitet. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann sich somit nahezu überall im Körper bemerkbar machen. Liegt eine Unterfunktion der Schilddrüse vor, so kann dadurch, dass den Nervenzellen nicht ausreichend Energie zur Verfügung gestellt wird, eine Demenz entstehen. In diesem Fall ist es essentiell diese Ursache zu erkennen und die Schilddrüsenunterfunktion zu behandeln, da so die Chance besteht, dass die Demenz geheilt wird.
Es gibt einige Risikofaktoren, welche die Entstehung einer Demenz begünstigen können. Der stärkste Risikofaktor ist das Alter, je nach Demenzform kann auch die Genetik eine Rolle spielen. Ebenfalls von Relevanz ist das sogenannte metabolische Syndrom, bestehend aus Übergewicht, Bluthochdruck, einer Störung des Fettstoffwechsels sowie die Diabeteserkrankung. Ein weiterer Risikofaktor ist eine geringe geistige Aktivität, ein hohes Bildungsniveau ist hingegen ein eher schützender Faktor. Ein erhöhter Alkoholkonsum und Kopfverletzungen scheinen ebenfalls Risikofaktoren zu sein.
Ernährung: Vermutlich kann die Gehirnfunktion durch aufgenommene Nährstoffe beeinflusst werden. Einige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz stehen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Ernährung. Übergewicht, Diabetes und erhöhte Blutfette begünstigen die Entstehung einer Demenz. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und bevorzugt ungesättigten Fettsäuren scheint eine schützende Wirkung zu haben.
Alkohol: Ein langjähriger Alkoholmissbrauch kann zu einer Demenz führen. Zum einen liegt bei Alkoholabhängigen oft ein Mangel bestimmter Nährstoffe vor. Zum anderen führt zu hoher Alkoholkonsum auch zu Veränderungen des Hirngewebes und so zu einer Demenz. Ob auch mäßiger Alkoholkonsum ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz darstellt, wird noch erforscht.
Medikamente: Eine bedeutende Rolle in der Entstehung von Demenzen, vor allem der Alzheimer-Demenz, spielt der Überträgerstoff Acetylcholin. Da dieser Stoff in zahlreichen Vorgängen im Körper von Bedeutung ist, beeinflussen viele Medikamente diesen Stoff. Dazu zählen beispielsweise Medikamente, die zur Behandlung von Parkinson, Allergien und psychischen Erkrankungen wie Depression. Beim Auftreten von Gedächtnisstörungen sollte daher stets überprüft werden, ob Medikamente eingenommen werden. Wichtig zu wissen ist, dass diese Medikamente nicht zu einer Demenz führen, sondern diese eine Nebenwirkung ist. Das bedeutet, dass die Beendigung der Einnahme auch die Demenzbeschwerden beendet.
Weitere Erkrankungen: Auch andere Erkrankungen können die Ursache einer Demenz sein. Beim Morbus Parkinson kommt es durch den Mangel des Überträgerstoffes Dopamin zu Bewegungsstörungen. Auch der Stoffwechsel von Acetylcholin ist oft betroffen, so dass es zur sogenannten Parkinson-Demenz kommt. Eine weitere Erkrankung, die mit einer Demenz einhergeht ist der Normaldruckhydrozephalus.
Dabei kommt es zur Stauung von Hirnwasser und somit zu einer Erweiterung der inneren Hirnkammern. Neben der Demenz gehören noch eine Gangstörung und eine Harninkontinenz zu den typischen Symptomen. Hirntumore können ebenfalls Ursache einer Demenz sein. Ebenfalls im Verlauf zu einer Demenz führt auch die Erbkrankheit Chorea Huntington, die in der Regel zunächst mit Bewegungsstörungen beginnt. Infektionserkrankungen wie AIDS oder die Creutzfeld-Jakob-Krankheit führen häufig zu einer Demenz.
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