Unter Demenz versteht man eine Erkrankung der Nervenzellen im Gehirn, die mit der Zeit absterben und so zu typischen Symptomen führen. Gerade im Anfangsstadium der Erkrankung kann der Patient noch den Alltag bewältigen, aber mit weiterem Fortschreiten vergisst man schon als Kind erlernte Fähigkeiten, wie z.B. das Uhrenlesen.
Unter Demenz versteht man eine neurologische Erkrankung bei der es im Verlauf zum Verlust der geistigen Fähigkeiten kommt. Dadurch verlieren die Betroffenen die Fähigkeit sich im Alltag zurecht zu finden. Je nach Form der Demenz sind die Symptome etwas unterschiedlich. Im Vordergrund stehen meist die Gedächtnisstörungen. Die Merk- und Erinnerungsfähigkeit ist erheblich beeinträchtigt.
Dies spielt bei Morbus Alzheimer und der vaskulären Demenz bereits im Anfangsstadium eine große Rolle. Bei der frontotemporalen Demenz (Morbus Pick) verändert sich zunächst die Persönlichkeit, die Patienten sind leicht reizbar und aggressiv. Erst im Verlauf entwickeln sich die oben genannten Gedächtnisstörungen.
Ein Nachlassen der Gedächtnisleistung sowie eine zunehmende Vergesslichkeit können sehr viele Ursachen haben; von normaler Zerstreutheit über Stress bis zur Demenz.
Im Anfangsstadium ist es daher wichtig herauszufinden, ob es sich um eine harmlose vorübergehende (z.B. Stress, Schlafstörung, Flüssigkeitsmangel) oder behandelbare Ursache (z.B. Depressionen) handelt.
Behandelt man die Depression, verbessert sich die kognitive Leistungsfähigkeit oft. Sind diese Möglichkeiten ausgeschlossen worden, kann man an eine beginnende Demenz denken.
Eine verminderte Denk- und Merkfähigkeit ist das klassische Symptom. Jeder Mensch vergisst mal einen Namen oder einen Termin. Häufen sich diese Vorfälle jedoch und treten zudem Verwirrtheitszustände auf, ist dies ein Warnsymptom für eine Demenz. Hinzu kommen Orientierungsprobleme. Die Betroffenen können sich an ihnen gut bekannten Orten plötzlich nicht mehr zurecht finden. Auch komplexe Handlungen wie Autofahren, Einkaufen, oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln fallen den Patienten schwer. Dies ist letztlich ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht festzustellen, ob Gedächtnisstörungen Anzeichen für eine Demenz sind.
Jedem kann es mal passieren, dass im Stress der ein oder andere Wochentag verwechselt wird oder dass man sich in einer fremden Umgebung verläuft. Dies ist nicht immer gleich besorgniserregend.
Bei Patienten mit beginnender Demenz ist der Unterschied jedoch, dass sie sich oft an ihnen gut bekannten Orten nicht mehr zurecht finden, dass sie in ihrer eigenen Straße nicht mehr wissen, wo sie sind oder nicht sagen können, wie sie nach Hause gekommen sind. Diese räumlichen und zeitlichen Orientierungsprobleme sind klassische Demenzsymptome.
Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung können die Betroffenen nicht mehr sagen welches Jahr, welcher Monat oder welcher Tag ist. Die Patienten finden sich in der eigenen Wohnung nicht mehr zurecht.
Im Endstadium vergisst der Patient wichtige biografische Informationen wie den eigenen Namen und das Geburtsdatum. Er kann sich nicht erinnern, ob er Kinder hat oder wo er gearbeitet hat. Diese Orientierung zur eigenen Person geht als letztes verloren. Im Anfangsstadium kann der Patient auf diese Gedächtnisinhalte meist noch zugreifen.
Wesensveränderungen im Rahmen einer Demenz sind ein häufiges Phänomen und werden von den Angehörigen der Betroffenen oft als sehr belastend erlebt. Viele Patienten zeigen im Verlauf der Erkrankung schwere Verhaltensstörungen. Dies reicht von plötzlichen Stimmungsschwankungen bis zu Misstrauen gegenüber den Angehörigen bis zu aggressivem Verhalten und Kontrollverlust. Gerade für die Angehörigen ist das schrecklich mit anzusehen, wie ein geliebter Mensch sich so verändert.
Man muss sich daher als Angehöriger bewusst machen, dass die Persönlichkeit eines Menschen auch in seinem Gehirn abgespeichert ist. Sterben die Nervenzellen in den entsprechenden Hirnregionen ab oder werden geschädigt, verändert sich die Persönlichkeit. Das ist ein organischer Vorgang.
Ganz gut erforscht ist das bei dem Krankheitsbild Morbus Pick oder der fronto-temporalen Demenz. Hier sind Wesensveränderungen das typische Symptom. Das Gedächtnis bleibt oft noch länger intakt. Die Patienten sind jedoch leicht reizbar, schnell aggressiv, verhalten sich ihren Angehörigen gegenüber sehr taktlos. Dies ist jedoch auf die durch Demenz verursachten Veränderungen im Gehirn zurückzuführen.
Auch bei Alzheimer Demenz sind Wesensveränderungen Ausdruck der Krankheit.
Der Charakter ist die Wesensart eines Menschen. Durch die Demenz kommt es zu einer kontinuierlichen Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn. Sind Hirnregionen vom Zerfall betroffen, die für die Persönlichkeit und den Charakter zuständig sind, kommt es durch die Krankheit zu Wesensveränderung.
Daher kann man das Verhalten von Demenzkranken (auch bei beginnender Demenz) nicht mit den Maßstäben von Gesunden messen. Der Charakter und Persönlichkeitmerkmale verschwindet durch die Erkrankung langsam.
Das bedeutet also, dass Verhalten, das von den Angehörigen oft als bösartig erlebt wird, nicht unbedingt dem Charakter des Patienten entsprechen muss, sondern ist oft als Ausdruck der Krankheit zu sehen.
Demenz und Depression sind zwei Erkrankungen, die eng beieinander liegen. Beide nehmen im Alter zu. Beide Erkrankungen führen zudem zu geistigen Funktionseinschränkungen.
Depressionen lassen sich im Unterschied zur Demenz jedoch oft sehr gut behandeln. Es kommen sogenannte Antidepressiva als Stimmungsaufheller zum Einsatz. Liegt eine reine Depression als Ursache für eine verminderte Merkfähigkeit vor, kann die Gedächtnisleistung nach Behandlung der Depression wieder deutlich zunehmen.
Lesen Sie auch: Wie behandelt man Depressionen?
Bei Demenz handelt es sich leider eher um einen kontinuierlich schlechter werdenden Prozess. Die Patienten merken gerade im Anfangsstadium, dass sie sich verändern, dass sie Alltagsprobleme nicht mehr bewältigen können. Dies kann häufig zu einer depressiven Verstimmtheit führen. Insofern sind Depressionen oft auch Begleitsymptome bei einer Demenz.
Auch die Konzentration der Neurotransmitter im Gehirn kann durch eine Demenzerkrankung verändert sein, daher sind im Anfangsstadium einer Demenz durchaus auch Antidepressiva, die die Konzentration der Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen, sinnvoll. Die Wahl des Antidepressivums sollte sorgfältig überlegt werden, da es Medikamentenklassen gibt, die durch ihre Wirkung die Demenz verschlechtern.
Unter Inkontinenz versteht man eine unwillkürliche Entleerung von Urin oder Stuhl. Die Betroffenen können ihre Ausscheidungen nicht mehr willkürlich kontrollieren. Dies geht oft Hand in Hand mit einer Demenz.
Ca. 70-80% der Demenzpatienten leiden auch an Inkontinenz. Dies liegt daran, dass die Region im Gehirn, die die Blasenfunktion kontrolliert, oft durch die Demenz zerstört worden ist. Durch Medikamente kann man den Verlauf oft etwas abmildern, eine vollständige Kontinenz ist bei Demenz Patienten jedoch selten zu erreichen.
Charakteristisch für eine Psychose sind Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Letztlich können bei allen Demenzformen auch psychotische Symptome auftreten. Typisch sind sie für die Lewy-Körper-Demenz (die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach Morbus Alzheimer). Hier spielen vor allem optische Halluzinationen eine Rolle. Manchmal sehen die Patienten im Zimmer anwesende Personen und sprechen mit ihnen. Manche können sich im Nachhinein davon distanzieren und wissen, dass die Personen nicht anwesend sind. Bei ca. einem Drittel der von Demenz Betroffenen gibt es zumindest vereinzelt psychotische Episoden. Man spricht dann von einer paranoiden Demenz.
Bei einem Verfolgungswahn handelt es sich um eine psychische Erkrankung, bei der der Patient glaubt, dass er beobachtet oder verfolgt wird. Man spricht dann im Zusammenhang mit einre Demenzerkrankung von einer paranoiden Demenz.
Neben den Gedächtnis- und Orientierungsstörungen gehörigen diese psychiatrischen Auffälligkeiten leider auch oft zu den klassischen Demenzsymptomen. Dies wird vor allem von den Angehörigen als eine enorme Belastung erlebt.
Medikamentöse Behandlungsoptionen sind Neuroleptika, allerdings ist der Verfolgungswahn durch Medikamente leider nur bedingt beeinflussbar.
Halluzinationen sind bei Demenzkranken leider keine Seltenheit. Die Betroffenen sehen häufig Dinge, die in Wirklichkeit nicht da sind.
Akustische Halluzination (wie z. B. Stimmen hören) ist bei Demenz nicht so häufig. Grundsätzlich kann aber jede Form von Halluzination zu ängstlichem und/oder aggressivem Verhalten führen oder bestehende Verhaltensstörungen verstärken. Oft ist eine medikamentöse Therapie notwendig. Das Medikament der Wahl ist Risperidon. Es sollte wenn möglich nur kurzzeitig und in möglichst niedriger Dosierung verordnet werden.
Unter Epilepsie versteht man die Neigung zum Auftreten von Krampfanfällen (epileptische Anfälle). Epilepsie als Symptom einer Demenz ist eher ungewöhnlich bzw. hängt es sehr stark von der Ursache der Demenz ab. Bei der häufigsten Ursache für Demenz, der Alzheimer Krankheit, sind epileptische Anfälle die Ausnahme.
Im Spätstadium sind bei Patienten vereinzelt generalisierte Krampfanfälle aufgetreten. Bei der vaskulären Demenz ist die Situation anders. Durch Durchblutungsstörungen im Gehirn ( z.B. Schlaganfall) kommt es im Verlauf häufiger zu generalisierten Anfällen.
Bei der Demenz handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung bei der es zur schrittweisen Zerstörung der Nervenzellen im Gehirn kommt. Da auch Charakter und Persönlichkeit eines Menschen im Gehirn abgelegt sind, kommt es mit Fortschreiten der Erkrankung zu Wesensveränderungen. Oft zeichnet sich dies durch distanzloses Verhalten und Aggressivität aus. Dies ist für die Angehörigen oft sehr schwierig zu verarbeiten. Letztendlich muss man dies genau wie die Vergesslichkeit auch als Symptom der Krankheit sehen. Bewegungsstörungen, in Form von Zittern, sind vor allem bei Parkinson-Demenz häufig. Für die anderen Demenzformen ist Zittern nicht so typisch.