Unter Brechreiz versteht man das Gefühl oder den Drang, sich übergeben zu müssen. Hierfür kommen viele verschiedene Ursachen in Frage. Vor allem psychische Faktoren, wie auch Ekel, und Magen-Darm-Erkrankungen zählen dazu. Man kann den Brechreiz aber auch selbst auslösen.
Unter Brechreiz versteht man den Reiz oder das Gefühl, sich dringend übergeben zu müssen. Er ist demnach ein Vorläufer oder Vorzeichen des Erbrechens.
Der Körper gibt durch den Brechreiz ein Signal, dass ihm beispielsweise etwas zugeführt wurde, was ihm nicht bekommt und versucht durch das Erbrechen, das zugeführte wieder los zu werden. Beim Brechreiz handelt es sich um einen Schutzmechanismus unseres Körpers. Der Brechreiz wird über das sogenannte Brechzentrum vermittelt, welches sich im Hirnstamm unseres Gehirns befindet. Es kann durch verschiedene Signale stimuliert werden. Dazu zählen u.a. Gerüche, Gleichgewicht, die Psyche, Giftstoffe oder ein erhöhter Druck auf das Brechzentrum.
Die Ursachen für einen Brechreiz sind vielfältig. Meist stecken harmlose Ursachen hinter dem Brechreiz. Kommt es nur zu einem Brechreiz ohne anschließendes Erbrechen, wird dies auch häufig durch psychische Faktoren, wie Ekel vor Gerüchen oder Anblicken, ausgelöst. Ein Brechreiz kommt natürlich auch im Rahmen einer Magen-Darm-Grippe vor, welche durch eine virale oder bakterielle Infektion entsteht.
Auch nach einem übermäßigen Alkoholkonsum tritt häufig ein Brechreiz auf. Bei einem Brechreiz mit begleitendem Erbrechen sollte auch immer überlegt werden, ob man möglicherweise verdorbene Lebensmittel oder ähnliches gegessen hat.
Des Weiteren können eine Reisekrankheit, Migräne oder ein Sonnenstich einen Brechreiz hervorrufen. Manche Menschen leiden auch unter einem sogenannten Reizdarmsyndrom, welches mit verschiedenen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes einher geht, wie Bauchschmerzen, Durchfällen oder auch Brechreiz und Übelkeit. Diese Symptome werden bei Betroffenen eines Reizdarmsyndromes durch psychischen Stress / psychische Belastung verstärkt.
Ein Brechreiz mit oder ohne Erbrechen tritt auch teilweise als Nachwirkung einer voran gegangenen Narkose auf. Ebenso, aber in der Regel ausgeprägter, tritt dies auch als Nebenwirkung einer Chemotherapie auf. Auch eine Gehirnerschütterung kann neben Kopfschmerzen einen Brechreiz und Erbrechen mit sich führen. Neben diesen eher harmlosen Ursachen kann auch ein erhöhter Hirndruck, der zum Beispiel durch einen Tumor hervor gerufen werden kann, zu einem Brechreiz mit Erbrechen führen, da der erhöhte Druck das Brechzentrum reizt.
Tritt ein Brechreiz auf, muss natürlich nicht gleich an einen Hirntumor gedacht werden. Erst wenn der Brechreiz bzw. das Erbrechen nicht anders erklärt werden können, kann solch eine Verdachtsdiagnose in Betracht gezogen werden.
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Das häufigste begleitende Symptom eines Brechreizes ist die Übelkeit. Sie gehen häufig Hand in Hand einher. Wobei die Übelkeit meist vor dem Brechreiz auftritt. Als Folge des Brechreizes kommt es häufig zu einem Erbrechen.
Zusätzlich zum Brechreiz kommt es häufig zu Sodbrennen (Brennen/Schmerzen hinter dem Brustbein), denn durch den Brechreiz wird oft sauerer Mageninhalt Richtung Mund durch die Speiseröhre transportiert. Da die Speiseröhre nicht auf einen so sauren pH-Wert wie der Magen ausgelegt ist, äußert sich dies teilweise in einem Sodbrennen.
Handelt es sich bei der dem Brechreiz zugrundeliegenden Ursache um eine Magen-Darm-Infekt, wird der Brechreiz in der Regel von Durchfällen und teilweise auch Bauchschmerzen begleitet. Auch Fieber und Schweißausbrüche treten bei einer Infektion häufig auf.
Manche Menschen verspüren einen starken Brechreiz beim Zähneputzen, sodass sie währenddessen ständig würgen müssen. Dies ist natürlich sehr unangenehm. Woher dieses Würgen kommt, kann bis heute nicht eindeutig gesagt werden. Möglicherweise ist bei diesen Menschen der Würgereflex, der normalerweise erst beim Berühren der hinteren Rachenwand ausgelöst wird, stärker ausgeprägt.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die den Brechreiz beim Zähneputzen lindern können. Zum einen hilft das Atmen durch die Nase statt durch den Mund, den Brechreiz zu unterdrücken. Auch das Ausprobieren verschiedener Zahnpastasorten kann helfen. Gegebenenfalls wird eine Zahnpasta gefunden, die keinen Brechreiz auslöst. Denn auch Geschmäcke und Gerüche können das Brechzentrum im Gehirn stimulieren.
Ebenfalls kann eine kleinere Zahnbürste, zum Beispiel eine Kinderzahnbürste helfen. Manche Patienten berichten zudem, dass der Brechreiz beim Putzen der Zähne mit einer elektrischen Bürste nicht auftritt. Auch das Vorbeugen des Oberkörpers während des Zähneputzens kann den Brechreiz lindern. Hierbei kommt weniger Zahnpasta mit der empfindlichen Rachenschleimhaut in Berührung. Leider gibt es keine einheitliche Therapieempfehlung gegen den Brechreiz beim Zähneputzen.
Ein Brechreiz am Morgen lässt vor allem Frauen schnell an eine Schwangerschaft denken, bei der eine Morgenübelkeit ein bekanntes Symptom ist. Ein Brechreiz oder eine Übelkeit am Morgen kann aber auch ohne bestehende Schwangerschaft zum Beispiel vor dem Frühstücken auftreten.
Dieser Brechreiz ist dann häufig durch einen niedrigen Blutdruck (Kreislaufschwäche) und/oder einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel (Unterzuckerung) bedingt.
Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme beim Frühstück hilft, dies wieder zu normalisieren. Bei anderen Menschen liegt der Grund für den Brechreiz am Morgen wiederum an der zu frühen Nahrungsaufnahme. Manche verspüren nach dem frühen Aufstehen noch keinen Appetit und müssen sich zwingen etwas zu essen, sodass es teilweise zu einem Brechreiz kommt. In diesen Fällen sollte man ein wenig Abwarten, bis man Nahrung zu sich nimmt.
Auch beim Rauchen kann es zu einem Brechreiz kommen. Dieser wird häufig durch das Rauchen auf leeren Magen ausgelöst. In diesem Fall sollte man vor allem darauf achten, nicht schon vor dem Frühstück zu rauchen. Ebenfalls kann es durch das Rauchen zu Kreislaufproblemen kommen und dadurch zu einer Übelkeit. Dies ist vor allem bei Rauchern der Fall, die sehr wenig rauchen.
Auch bei einer vorliegenden Schwangerschaft kann das Rauchen plötzlich eine Übelkeit beziehungsweise einen Brechreiz auslösen. Natürlich liegt nicht bei jedem Brechreiz, der beim Rauchen auftritt, auch eine Schwangerschaft vor.
Führen Sie bei entsprechenden Beschwerden auch unseren Selbsttest zu Übelkeit durch:
Dem Brechreiz kann man unter anderem mithilfe von Medikamenten Abhilfe schaffen. Dafür eigenen sich vor allem das Antihistaminikum Dimenhydrinat, welches unter dem Handelnamen Vomex® oder Vomacur® bekannt ist. Das Medikament kann man ohne Rezept in der Apotheke erhalten und es dient sowohl der Therapie bei schon bestehender Übelkeit als auch zur Prophylaxe. Bei Kindern unter zwei Jahren sollte es nicht angewendet werden.
Das Medikament wirkt auf das Brechzentrum im Gehirn. Es wird zum Beispiel gerne im Vorhinein von Reisen bei Reisekrankheit eingesetzt. Auch bei den Folgen eines starken Alkoholkonsums, in Form eines „Katers“ am nächsten Morgen, kann man die Übelkeit durch die Einnahme einer Vomex®-Tablette lindern.
Verhaltensregeln zur Bekämpfung der Übelkeit als Reaktion auf einen übermäßigen Alkoholkonsum sind, an die frische Luft zu gehen, stilles Wasser zu trinken, kalt zu duschen und die Vermeidung von fettreichem Essen. Stattdessen sollte man auf Schonkost zurück greifen.
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Zur Unterdrückung eines Brechreizes eignen sich verschiedene Hausmittel. Zum einen sollte man bei vorliegender Übelkeit und Brechreiz grundlegende Verhaltensregeln beachten. Dazu zählen das Vermeiden von fettreichen Mahlzeiten und kohlensäurehaltigen Getränken. Um den Magen nicht unnötig zu reizen, sollte auf Schonkost wie Salzsstangen, Zwieback oder Brot zurück gegriffen werden.
Wasser sollte immer nur portionsweise in kleinen Mengen, aber dafür häufig getrunken werden. Oft hilft Patienten mit einem Brechreiz oder Übelkeit auch das Trinken von Cola. Als Hausmittel gegen einen Brechreiz hat sich Ingwer bewehrt. Ingwer kann zum Beispiel in Form eines Tees eingenommen werden. Neben Ingwer ist auch Pfefferminze ein potentes Mittel. Pfefferminz kann zum Beispiel auch in Form eines Kaugummis mit Pfefferminzgeschmack verwendet werden.
Auch Kamille, Fenchel und Kümmel können einen Brechreiz lindern.
Ebenfalls eine Wärmquelle auf dem Bauch, z.B. in Form eines Körnerkissens, können den Brechreiz reduzieren.
Bei kleinen Kindern sollten nach Möglichkeit keine Medikamente gegen die Übelkeit gegeben werden. Alternativ eigenen sich die bereits genannten Hausmittel und Verhaltensregeln. Ebenfalls wirksam ist das in der Apotheke rezeptfrei erhältliche pflanzliche Mittel Iberogast®, welches unter anderem bei Übelkeit und Bauchschmerzen eingesetzt werden kann und das Magen-Darm-System beruhigt.
Liegt der Brechreiz beziehungsweise die Übelkeit aufgrund einer durchgeführten Chemotherapie vor, werden meist sogenannte Serotonin-Antagonisten „Setrone“ ärztlich verschrieben. Dies sind sehr effektive Medikamente, die aber im Allgemeinen nur bei Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie zugelassen.
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Die wohl bekannteste Methode einen Brechreiz auszulösen, ist die manuelle ("manus" = Hand) Auslösung des Würgereflexes, also das "Finger in den Hals stecken". Dafür sollte man mit zwei Fingern (Zeige- und Mittelfinger) die hintere Rachenwand berühren und die Finger nach unten drücken. Die Wirkung beruht darauf, dass an der hinteren Rachenwand Nerven verlaufen, die mit dem Brechzentrum im Gehirn in Verbindung stehen. Häufig zieht man den Finger aufgrund des unangenehmen Gefühls zu schnell zurück, sodass es nur zu einem Würgereflex und nicht zum tatsächlichen Brechreiz/Erbrechen kommt.
Alternativ kann man statt des Fingers auch einen anderen Gegenstand wie eine Zahnbürste verwenden, was manchen möglicherweise leichter fällt. Während der Durchführung sollte man am besten vornüber gebeugt stehen, um sich während des Erbrechens nicht zu verschlucken.
Neben dieser Methode gibt es noch eine Reihe von Hausmitteln, deren Wirkung aber nicht wissenschaftlich belegt ist. Eine davon ist zum Beispiel die Zubereitung einer Mischung bestehend aus warmem Wasser und Senf. Diese Mischung muss dann getrunken werden. Nach circa einer halben Stunde kommt es dann gegebenenfalls zu einem Erbrechen. Ein anderes Hausmittel ist das Trinken einer stark konzentrierten Salzlösung, wobei hier nicht vergessen werden darf, das große Mengen Salz schädlich für den Körper sind!
Manchmal muss ein Brechreiz auch medikamentös ausgelöst werden. Zum Beispiel bei einer Vergiftung. Allerdings darf nicht bei allen Formen der Vergiftung ein Erbrechen ausgelöst werden.
Ein starkes Brechmittel ist zum Beispiel die Brechwurzel (Ipecacuanha). Sie kann als Sirup verabreicht werden und nach circa 30 Minuten tritt die gewünschte Wirkung ein.
Auch eine Form des Morphins, das Apomorphin, kann ein Erbrechen auslösen. Dabei imitiert Apomorphin die Wirkung des Botenstoffes Dopamin, welcher normalerweise das Brechzentrum stimuliert. Das medikamentös ausgelöste Erbrechen findet nur noch sehr selten Anwendung in der Medizin.
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Eine Liste aller Erkrankungen aus dem Bereich Magen-Darm finden Sie unter Übersicht Magen- Darm- Erkrankungen.