Am wichtigsten ist es so schnell wie möglich den Bruch zu erkennen und eine passende Therapie einzuleiten. Umso früher der Bruch erkannt wird, umso besser die Erfolgsaussichten.
Die Heilung eines Wirbelbruches ist zunächst von der Schwere des Wirbelbruches, der Anzahl der gebrochenen Wirbel, die Zeit bis zu einer passenden Therapie, der Art der Therapie und den Vorerkrankungen des Patienten abhängig.
Zunächst ist es erstmal natürlich am besten so schnell wie möglich den Bruch zu erkennen und eine passende Therapie einzuleiten.
Umso früher der Bruch erkannt wird, umso besser die Heilungschancen.
Sollte es sich um eine komplett knöcherne Verletzung handelt, heilt der Wirbelbruch in der Regel schnell aus.
Komplikationen kann es dagegen bei gleichzeitiger Verletzung von Bändern und Bandscheiben geben.
Zudem ist es relevant, welche Nervenbahn- und Rückenmarksschäden durch den Wirbelbruch vorliegen. Nervenbahnverletzungen und Rückenmarkschäden können teilweise irreversibel sein, insbesondere wenn eine komplette Querschnittslähmung vorliegt.
Beim weiteren Verlauf nach einem Wirbelbruch ist außerdem die Prophylaxe vor osteoporotischen Wirbelbrüchen wichtig oder ob eine Osteoporose bereits vorliegt.
Das Vorliegen einer Osteoporose ist nämlich ein weiterer Faktor, welcher die Heilung erschwert.
Daher sollte man umgehend eine Therapie mit Calcium und Vitamin D einleiten bei Vorliegen einer Osteoporose um zum einen den Heilungsprozess nicht zu behindern und um weitere Wirbelbrüche vorzubeugen.
Zu unterscheiden sind zudem in Hinblick auf die Heilung, ob es sich um stabile oder instabile Brüche handelt.
Bei stabilen Wirbelbrüchen ist meist die Vorderkante des Wirbels komprimiert, jedoch die Hinterkante noch intakt, sodass eine stabile Struktur entsteht. Zudem sind in der Regel das Rückenmark und Nervenbahnen nicht einer Einengung ausgesetzt.
Zu den stabilen Wirbelbrüchen zählt man die Brüche durch Osteoporose, bei denen Bagatelltraumen die Brüche verursachen.
Auf Dauer kann durch das Körpergewicht bei Osteoporose eine keilartige Veränderung der Wirbel entstehen, was bei mehreren Wirbeln zu einem Rundrücken oder Buckel führt.
Daraus resultieren meist chronische Schmerzen.
Bei instabilen Wirbelbrüchen ist meist auch die Wirbelhinterkante verletzt. Hierbei drücken Wirbelfragmente auf das Rückenmark oder umliegende Strukturen.
In diese Kategorie fallen meist Wirbelbrüche durch Unfälle mit hoher Gewalteinwirkung. Je nach Schwere kann daraus eine Querschnittslähmung vorliegen. Bereits eintretende Lähmungen sind hierbei aber meist nicht reversibel.
Hinzu kommen andere Grunderkrankungen wie beispielsweise Tumorerkrankungen, die eine Rolle bei der Heilung spielen können.
Auch wirken sich anlagebedingte Vorschäden auf die Heilung aus wie Skoliose, Kyphosen, Übergangswirbel, Spondylolisthesen.
Zudem kann es sein, dass sich die Wirbelsäule trotz Therapie nicht mehr in die ursprüngliche Form bringen lässt und Fehlstellungen entstehen.
Daraus können Fehlbelastungen resultieren, welche zu chronischen Schmerzen führen können oder andere umliegenden Wirbel auf Dauer schädigen durch die unproportionale Belastung.
Ein anderer Aspekt der Heilung bei Wirbelbrüchen ist die Art der Therapie.
Bei der konservativen Therapie besuchen die Patienten meist eine Rückenschule.
Diese besuchen sie in den ersten 2-4Wochen stationär, daraufhin werden sie ambulant weiterbehandelt.
Die weitere Heilung hängt hier zudem von der Lokalisation des Wirbelbruches ab.
Bei Brüchen zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule kommt es meist zur ambulanten Weiterbehandlung durch ein Korsett für 6-8 Wochen.
Dagegen müssen Patienten mit Brüchen an der Halswirbelsäule für die Ausheilung noch ca. 6-12 Wochen eine Zervikalstütze tragen.
Bei den operativen Behandlungsmethoden ist der Verlauf der Heilung nochmal ein wenig anders.
Bei minimalinvasiven Eingriffen wie der Vertebroplastie, Kyphoplastie und Endoskopie erfolgt die Heilung am schnellsten und entlastet den Patienten unmittelbar.
Denn nach der Operation kann die Wirbelsäule direkt belastet werden.
Zudem muss der Patient nur wenige Tage in der Klinik bleiben, eine spezielle Rehabilitation entfällt, und Schmerzen und Blutverlust sind sehr gering.
Bei invasiven Operationsmethoden dagegen ist eine kurzzeitige Bettruhe von wenigen Tagen und meist das Tragen eines Korsetts notwendig, hinzu kommt eine mehrwöchige Rehabilitation.
Bei invasiven Verfahren dauert die Heilung ca. 6-9 Monate. Daneben kommt aber auch hinzu, ob die Operation komplikationslos verlief oder ob zusätzlich Strukturen verletzt worden sind.
Ein weiterer Faktor ist die Schwere der Verletzung.
Hierbei spielt die Einteilung der Schweregrade eine Rolle und die daraus resultieren Behinderungsgrade.
Folgende Tabelle gibt dazu einen kurzen Überblick, bei der Abkürzung GdB handelt es sich um den Grad der Behinderung. Ab 20 spricht man von einem Grad der Behinderung, welcher maximal bis 100 geht. Umso höher die Prozentzahl, umso schwerwiegender die Beeinträchtigung. Ab 50 GdB handelt es sich um eine Schwerbehinderung.
Daraus lässt sich auf den wahrscheinlichsten Heilungsausgang schließen.
Schweregrad: (GdB)
Wirbelbruch (Wirbelfraktur)
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