So wird unreine Haut therapiert

Es gibt mehrere Möglichkeiten, unreine Haut zu behandeln. Mitesser und Pickel sollten nur unter hygienischen Bedingungen und vorsichtig, idealerweise mit fachmännischer Hilfe entfernt werden. Bei der Behandlung unreiner Haut mit Cremes ist Vorsicht von Nöten, da viele Cremes nicht halten, was sie versprechen.

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Therapie unreiner Haut

Behandlung unreiner Haut

Die Kosmetik- und Pharmaindustrie bietet eine Vielzahl von Stoffen und Mitteln, auch zahlreiche Kombinationspräparate, die einer unreinen Haut vorbeugen sollen bzw. zur Heilung beitragen sollen. Die Großzahl der Mittel ist wirkungslos. Betroffene sollten zunächst einen Hautarzt aufsuchen und sich fachkundig untersuchen und beraten lassen. Im Anschluss kann ein Behandlungsschema festgelegt werden, dass dann konsequent durchgeführt werden sollte.

Den ersten Schritt der Aknebehandlung stellt die Reinigung der Haut dar. So sollte die Reinigung der Haut ausschließlich mit parfümfreien und seifenfreien Waschlotionen durchgeführt werden. Die Reinigung ist regelmäßig 2x / Tag durchzuführen. Zu häufiges Waschen kann andernfalls den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zerstören und das Beschwerdebild „unreine Haut“ zusätzlich verschlimmern.

In diesem Zusammenhang muss dringend beachtet werden, dass niemals selbst an Pickeln oder offenen Hautstellen herumgedrückt werden sollte. Im Idealfall besucht der betroffene Patient eine Kosmetikerin und lässt diese eine professionelle Hautbehandlung bzw. -reinigung durchführen. Andernfalls besteht die Gefahr der Entstehung von ausgedehnten Entzündungen und Narben.

Ist es bereits zu Entzündungen gekommen, kann der Einsatz von Antibiotika notwendig werden. Hierbei kommen vor allem topische Antibiotika in Form von Hautcremes, zum Teil aber auch systemische Antibiotika in Form von Tabletten zum Einsatz. Oft wird das Antibiotikum Doxycyclin verabreicht, welches sowohl die Talgproduktion als auch die Entzündung hemmt. Die Behandlung sollte einen Zeitraum von 4 Wochen nicht überschreiten. In den meisten Fällen wird die Therapie von den Betroffenen gut vertragen.

Was kann man noch tun?


Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung unreiner Haut ist die Bestrahlung der Haut mit UV-Strahlen. Insbesondere bei schweren Verläufen oder bei therapieresistenten Formen kommt die UV-Strahlenbehandlung zum Einsatz. Hierbei stellt sich der Patient in eine zu schließende Säule. UV Strahlen werden dann auf die betroffenen Hautstellen gerichtet. Die Behandlungsdauer beträgt 5-10 Minuten und ist in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Auch kann eine Kombinationstherapie von UV-Bestrahlung und Antibiotikagabe versucht werden.

Frauen, die von Akne und unreiner Haut betroffen sind, verfügen zudem noch über die Möglichkeit, den verursachenden Geschlechtshormonen durch Hormonpräparate entgegenzuwirken. Die „Anti Baby Pille“ ist ein östrogenhaltiges Präparat, was als Nebeneffekt auch eine Normalisierung des Hautmilieus hat.

Bei sehr schweren Verlaufsformen der Akne kann ein Behandlungsversuch mit Isotretinoin unternommen werden. Der dem Vitamin A verwandte Stoff kann als Tablette verabreicht werden. Allerdings birgt die längere Anwendung des Medikaments auch das Risiko zahlreicher Nebenwirkungen, die von trockenen Lippen, Haarausfall bis hin zu verminderter Tränenflüssigkeit reichen können.
Darüber hinaus sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden. In der Schwangerschaft darf das Medikament auf keinen Fall eingenommen werden, da es zu schweren Fehlbildungen des Fötus oder zu Fehlgeburten führen kann. Frauen im gebärfähigen Alter müssen nach Einnahmestopp noch mindestens ein halbes Jahr auf eine Schwangerschaft verzichten, um mögliche Risiken zu minimieren. 

In schweren Fällen von unreiner Haut und Akne kann die sogenannte Microdermalabrasion zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein relativ neues Verfahren der Dermatologie, bei dem die oberen Hautschichten in den erkrankten Bereichen mechanisch abgetragen werden. Die Microdermalabrasion kann nur dann angewandt werden, wenn sich die krankhaften Prozesse in den oberflächlichen Hautschichten abspielen. Zunächst wird die Haut an der betroffenen Stelle mit Salben oder Cremes betäubt. Die Lokalanästhetika müssen danach über einen kurzen Zeitraum einwirken. Im Anschluss erfolgt die eigentliche Behandlung, die mittels Sandstrahler oder Schleifer durchgeführt wird.
Unreine oder oberflächlich beschädigte Haut wird dadurch abgetragen. Auch oberflächliche Narben können so entfernt werden. Im Anschluss werden wiederum Cremes, diesmal mit entzündunghemmender Wirkung, sowie kühlende Gels aufgetragen. Eine Behandlung dauert je nach Größe des zu behandelnden Areals ca. 30-120 Minuten. Wichtig ist, darauf zu achten, dass nicht zu viel Haut abgeschliffen wird, da dies zu Entzündungen, Rötungen und neuer Narbenbildung führen kann. Hautstellen, die von anderweitigen Hautkrankheiten betroffen sind, sollten nicht mit der Microdermalabrasion behandelt werden. Direkt nach der Anwendung sollten die Patienten das Rauchen und den Genuss von Alkohol unterlassen.
Außerdem sollten direkt danach keine parfümierten oder fettenden Cremes auf die Hautstellen aufgetragen werden. Zwar bieten auch Kosmetikstudios diese Art von Behandlung an, die an Akne oder unreiner Haut erkrankten Patienten sollten jedoch lieber einen Dermatologen aufsuchen, der sich auf dieses Behandlungsverfahren spezialisiert hat. Die Kosten werden in der Regel durch die Krankenkassen nur bezuschusst, der Zuschuss beträgt circa 50-100€ pro Behandlung. Je nach Schwere der Erkankung müssen mehr oder weniger Sitzungen durchgeführt werden, um ein optimales Ergebnis erreichen zu können. Bei Aknenarben muss mit einer zehnmaligen Wiederholung der Behandlung gerechnet werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.07.2011 - Letzte Änderung: 27.04.2023