Im Artikel Fruchtsäurepeeling geht es um die Anwendungsbereiche und möglichen Hautregionen des Peelings, die Wirkungsweise, Nebenwirkungen, die korrekte Anwendung, Dauer und Preis und die möglichen Alternativen.
Das Fruchtsäurepeeling gehört zu den chemischen Peelings zur äußeren Anwendung in der ästhetischen Dermatologie. Hierbei werden reizende Fruchtsäuren verschiedener Konzentrationen auf die Haut aufgetragen und dringen je nach Stärke verschieden tief in die obersten Hautschichten ein. Gerne wird das Peeling bei altersbedingten Falten, Akne, Pigmentstörungen, Narben, Dehnungsstreifen oder anderen Hauterscheinungen, aber auch zur generellen Hautbildverfeinerung angewendet.
Durch die natürliche Fruchtsäure können alte Hautschichten gelöst werden und die Haut wird zur Neubildung verschiedener Bestandteile wie Hautzellen, Kollagen und Elastin angeregt, sodass die Haut elastischer und straffer wird. Zudem wird mehr Feuchtigkeit gebunden, was für eine glatte und frische Haut sorgt.
Im Falle des Fruchtsäurepeelings kommen natürliche Säuren zum Einsatz, die in ähnlicher Form auch in unseren Lebensmitteln vorkommen.Hierbei handelt es sich beispielsweise um Apfelsäure, Zitronensäure oder Glykolsäure des Zuckerrohrs, die für die Behandlung speziell aufbereitet werden.
Das Fruchtsäurepeeling dient grundsätzlich zur Verbesserung des Hautbildes.
Darunter versteht man die Verfeinerung der Poren, eine leichte Glättung der Haut, reinere Haut und das Verblassen von Altersflecken oder Narben.
Zum Einsatz kommt das Peeling daher bei:
Sie leiden unter unreiner Haut und möchten diese verbessern? Informieren Sie sich über Ihre Alternativen zum Fruchtsäurepeeling: So wird unreine Haut therapiert
Fruchtsäurepeelings können auch zur Behandlung der Akne eingesetzt werden.
Hierbei ist eine Kombination mit einer professionellen Hautausreinigung zur Entfernung der Mitesser und Komedonen zu empfehlen.
Sie möchten etwas gegen Ihre Akne unternehmen? Lesen Sie mehr zu den Alternativen zum Fruchtsäurepeeling: Akne - Das hilft am besten oder So entfernt man Aknenarben am besten
Die Fruchtsäuretherapie kann zur Narbenreduktion verwendet werden.
Hierbei wird sie am häufigsten zur Behandlung von Aknenarben eingesetzt.
Bei der Narbenbehandlung ist die Tiefe der Narben darüber entscheidend, wie hoch der Säuregrad einer erfolgreichen Therapie sein muss.
Müssen sehr tiefe Narben behandelt werden, ist eine Säurestärke von 70% nötig. Diese Behandlung sollte zwingend beim Hautarzt erfolgen.
Da Pigmentflecken nicht oberflächlich auf der Haut sitzen, sondern ihren Ursprung in tieferen Hautschichten haben, kommen für ihre Behandlung eher die hochdosierten Peelings in Frage.
Die Behandlung sollte auch in diesem Fall am besten durch den Hautarzt oder eine erfahrene Kosmetikerin erfolgen.
Um sich über weitere Möglichkeiten zur Behandlung von Pigmentflecken zu informieren lesen Sie auch: Pigmentflecken - Wie kann man sie entfernen?
Die Fruchtsäure kann beinahe auf jeder Körperpartie angewendet werden.
Entweder wird sie nur punktuell aufgetragen, oder großflächig auf einer gesamten Körperpartie.
In keinem Fall sollte die Fruchtsäure auf Schleimhäuten angewandt werden oder mit diesen in Kontakt kommen.
Auch im Intimbereich sollte kein Fruchtsäurepeeling erfolgen.
Im Gesicht sollten besonders die Augen- und Lippenpartie ausgespart und geschützt werden.
Es empfiehlt sich, zum Schutz der Lippen Vaseline oder eine vergleichbare fetthaltige Substanz aufzutragen, um die Säure nicht versehentlich auf die Lippen zu verschleppen. Im Idealfall trägt man bei einer hochdosierten Fruchtsäurebehandlung eine Schutzbrille, sodass in keinem Fall Säure in die Augen gelangen kann.
Die unterschiedlichen Prozentwerte geben die Konzentration der Säure an. Bei einem professionellen Fruchtsäurepeeling wird die Dosis schrittweise gesteigert, um die Haut an die ätzende Säure zu gewöhnen und die Haut nicht zu schädigen. Wer jedoch das Fruchtsäurepeeling zu Hause ausprobieren möchte und in der Drogerie einkaufen geht, erhält meist nur Peelings von wenigen Prozent, denn die Schäden, die durch falsche Anwendung entstehen, können verheerend sein. Es sind jedoch auch hochprozentige Produkte für Laien erhältlich. Ein Kosmetiker oder Hautarzt mit viel Erfahrung, kann die Konzentration individuell und kontrolliert erhöhen, um das Behandlungsziel so gut wie möglich zu erreichen. Insgesamt kann hier mit Stärken bis zu 70% oder 80% gearbeitet werden.
Fruchtsäurepeelings gehören zu den milden chemischen Peelings.
Im Vergleich zu den mechanischen Peelings wirken sie nicht nur äußerlich, sondern dringen in tiefer gelegene Hautschichten ein.
Hauptsächlich kommen sogenannte AHA(Alpha-Hydroxy-Acid)-Peelings zum Einsatz, genauer die sogenannte Glykolsäure.
Glykolsäure ist eine aus dem Zuckerrohr gewonnene Säure, die zur dermatologischen Behandlung noch weiter aufbereitet wird.
Die Säure dringt in die Haut ein, sodass abgestorbene Hautzellen abgetragen werden. In Folge der Behandlung beginnt die Haut sich zu schälen.
Man spricht daher auch von einer “Hauttherapie durch Schälung der Haut”. Dieser Schäleffekt tritt in den ersten Tagen nach dem Peeling auf und kann auch etwas anhalten.
Zusätzlich regt die Säure die anschließende Neubildung der Haut an. Hie Haut wirkt dadurch frischer und gesünder, da die oberflächliche Hornschicht abgetragen wurde. Je höher der Säuregehalt des verwendeten Peelings, umso tiefer dringt die Säure in die Haut ein.
Daher ist der Effekt bei steigender Säurestärke logischerweise auch deutlicher. In jedem Fall sollte die Säurestärke jedoch langsam gesteigert werden, um der Haut Zeit zur Regeneration zu geben und sie nicht zu schädigen.
Generell handelt es sich bei den Fruchtsäurepeelings unter den chemischen Peelings um eine eher mildere Peelingform. Dennoch sollte die Aggressivität der Säuren nicht unterschätzt werden.
Produkte mit sehr geringer Säurestärke von 5-10% können meist problemlos von Laien zu Hause verwendet werden.
Bei diesen Säurestärken können jedoch meist nicht die gewünschten Effekte erreicht werden.
Experimentiert man ohne Erfahrung mit sehr hohen Säurestärken bis zu 70% können bei falscher Anwendung dauerhafte Hautschäden auftreten und Narben zurückbleiben.
Lässt man das Peeling zu lange auf der Haut oder verwendet eine zu hohe Säurestärke können schon während der Behandlung Rötungen, Reizungen und Schmerzen auftreten.
Nach der Behandlung können sich diese Reizungen zu Schorf, Grind oder Krusten entwickeln.
Im schlimmsten Fall treten starke Verätzungen mit anschließender Narbenbildung auf.
Um dies zu vermeiden, sollte die Behandlung nur vom Hautarzt oder erfahrenen Kosmetiker durchgeführt werden.
In Ausnahmefällen kann durch die Fruchtsäuretherapie eine Herpes Infektion der Lippen oder des Gesichts ausgelöst werden.
Die Struktur Ihrer Lippen hat sich nach der Fruchtsäuretherapie verändert und Sie möchten der Ursache auf den Grund gehen? Lesen Sie hierfür unseren Artikel: Spröde Lippen - Steckt Herpes dahinter?
Bei nicht fachgerechter Anwendung kann das Fruchtsäurepeeling zu Verätzungen der Haut führen.
Je nach dem, wie schwerwiegend die Verätzungen ausfallen, regeneriert sich die Haut davon wieder oder es bleiben Narben oder Pigmentstörungen zurück.
Informieren Sie sich bei uns darüber, was Sie gegen Pigmentstörungen tun können: Therapie von Pigmentstörungen - So werden sie entfernt
Das Fruchtsäurepeeling sollte in keinem Fall auf stark vorgeschädigter Haut angewendet werden.
Dazu zählen zum Beispiel:
Liegt eine bekannte Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe vor, sollte das Peeling nicht durchgeführt werden.
Auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit wird von Fruchtsäurepeelings abgeraten.
Die Fruchtsäuretherapie setzt sich aus 6-8 Peeling Behandlungen zusammen, wobei der Säuregehalt langsam gesteigert wird.
Zwischen den einzelnen Sitzungen müssen jeweils ca. 2-4 Wochen liegen, damit sich die Haut etwas erholen kann.
Vor der ersten Therapiesitzung sollte die Haut in der Regel zwei Wochen auf das Fruchtsäurepeeling vorbereitet werden.
Dazu wird vom behandelnden Arzt oder Kosmetiker eine Fruchtsäurecreme verschrieben.
Diese Creme weist meist einen Säuregehalt zwischen 10-15% auf und sollte zu Hause aufgetragen werden, um die Haut an die Säurebelastung zu gewöhnen.
Während der Zeit zwischen den Sitzungen sollte diese Creme weiterhin angewendet werden, wobei die ersten Tage nach dem Peeling stattdessen eine starke Feuchtigkeits- oder Fettcreme angewendet werden muss.
In einer Therapiesitzung wird die Haut zunächst gereinigt und entfettet. Danach wird die Fruchtsäure in Form eines Gels auf die Haut aufgetragen, wobei Lippen- und Augenpartie ausgespart werden.
Im besten Fall werden die Lippen mit hilfe von Vaseline geschützt und für die Augen eine Schutzbrille aufgesetzt.
Je nach Hauttyp, Reaktion auf die Säure und Schmerzgrad verbleibt die Fruchtsäure 2-10 Minuten auf der Haut und wird dann neutralisiert und entfernt.
Diese Behandlung kann leicht unangenehm sein, da die Säure die Haut angreift. Sollte es zu stark Brennen und Schmerzen, muss die Säure entfernt werden.
Anschließend wird die Haut gekühlt und mit beruhigenden Cremes versorgt.
Nach der Behandlung sollte auf direkte Sonneneinstrahlung verzichtet werden.
Grundsätzlich werden vor allem online, aber auch in Apotheken oder anderen Geschäften viele Produkte mit Fruchtsäure angeboten - darunter auch Fruchtsäurepeelings.
Diese frei verkäuflichen Produkte weisen häufig eine geringere Säurekonzentration als medizinische Produkte auf.
Dadurch sind sie nicht so aggressiv und schonender für die Haut, jedoch auch bei weitem nicht so wirkungsvoll wie die medizinischen Produkte beim Hautarzt oder Kosmetiker.
Fruchtsäurepeelings mit einem hohen Gehalt von bis zu 70% Säureanteil sollten nicht von Laien verwendet werden - dennoch sind sie beispielsweise online erhältlich.
Bei falscher Anwendung kann es zu schwerwiegenden Verätzungen und Narbenbildungen kommen.
Um Anwendungsfehler und dauerhafte Hautschäden zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine professionelle Therapie beim Hautarzt oder Kosmetiker in Anspruch zu nehmen.
Prinzipiell kann man ein Fruchtsäurepeeling auch selber machen. Mit dem Saft einer Zitrone sowie Zucker oder Salz und einem Wattepad geht es auch ganz einfach. Der gepresste Zitronensaft sollte mit einem Wattepad auf die zuvor mit Wasser gereinigte Haut aufgetragen werden. Anschließend Salz oder Zucker auf der mit dem Saft behandelten Haut in kreisenden Bewegungen auftragen, sodass die Hautschuppen sanft entfernt werden können. Anschließend kann alles mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden.
Fängt die Haut an zu brennen oder zu jucken, sollte die Behandlung schleunigst abgebrochen werden, da es sonst zu Verätzungen durch die Fruchtsäure kommen kann. Hierfür die Säure und das Salz bzw. den Zucker abwaschen und die Haut mit einer Lotion oder Creme kühlen. Sehr wohltuend ist auch Quark, der die gereizte Haut ebenfalls beruhigen kann. In diesem Fall ist der Säuregehalt zu stark für die sensible Gesichtshaut und kann Verätzungen hinterlassen.
Wer sehr empfindliche Haut hat, kann die Behandlung zunächst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren oder im Zweifelsfall einen professionellen Behandler aufsuchen.
Eine Einzelsitzung dauert in der Regel ca. 30 Minuten.
Die gesamte Behandlung streckt sich über mehrere Monate - abhängig davon, wie viele Sitzungen erfolgen und wie lange zwischen den einzelnen Behandlungen gewartet wird. Grundsätzlich werden zwischen 5 und 10 Sitzungen empfohlen mit einem Abstand von ca. 2 Wochen zwischen den einzelnen Behandlungen. Die Anzahl der Sitzungen hängt dabei von den Behandlungszielen und der Verträglichkeit auf der haut ab. Da die Haut an die stärker werdenden Konzentrationen gewöhnt werden soll, kann die Verträglichkeit auch abnehmen.
Eine Fruchtsäuretherapie sollte normalerweise aus 6-8 Peelings bestehen.
Die Effekte dieser Fruchtsäuretherapie halten je nach Hauttyp unterschiedlich lange an, im besten Fall jedoch bis zu 2 Jahren.
Sollte sich das Hautbild wieder verschlechtern, kann eine erneute Therapie erfolgen.
Die Kosten für ein Fruchtsäurepeeling können sehr variieren. Oft zahlt man zwischen 50 und 150 Euro pro Sitzung, wobei ca. 5-10 Sitzungen empfohlen werden, um eine Dosis erreichen zu können, die hoch genug ist. Daher ist es sehr abhängig vom Preis des Behandlers und der Anzahl an Sitzungen. Der Preis kann also zwischen 250-1500 Euro liegen, was ein sehr breites Spektrum ist. Häufig wird ein pauschales Komplettpaket mit 10 Sitzungen für 300-700 Euro angeboten.
Da die Fruchtsäuretherapie zu den ästhetischen Behandlungen zählt, wird sie von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Auch die privaten Krankenversicherungen tragen die Kosten im Normalfall nicht.In Ausnahmefällen ist es jedoch möglich, dass die Kosten bei Privatversicherten übernommen werden. So zum Beispiel, wenn eine schwerwiegende Akne vorliegt, wodurch die Therapie als medizinisch notwendig angesehen werden kann.
Möchte man ein Set zur Fruchtsäuretherapie privat erwerben, liegen die Kosten meist bei 30-150€.
Auch hier variieren die Preise sehr stark - Je nachdem, was im Set enthalten sein soll, welche Zusammensetzungen die Produkte haben und von welcher Marke man die Produkte erwirbt. Um Nebenwirkungen wie Narbenbildungen zu vermeiden, sollte die Behandlung jedoch im Besten Fall von einem erfahrenen Experten durchgeführt werden.
In der Drogerie sind Fruchtsäurepeelings schon für wenige Euros zu erwerben, jedoch ist ihre Konzentration nicht sonderlich hoch, sodass keine so deutlichen Ergebnisse erzielt werden können wie mit der professionellen Behandlung.
Die möglichen Alternativen zum Fruchtsäurepeeling hängen von der zugrundeliegenden Ursache für die Behandlung ab.
Generell sollte man für ein verbessertes Hautbild einige Punkte beachten.
Dazu zählen:
Als Alternative zum reinen Peeling können Fruchtsäurecremes, entweder als Zusatz zum Peeling oder als alleinige Behandlung verwendet werden.
Die Möglichkeiten zur Behandlung von Hautunreinheiten oder -unebenheiten sind jedoch beinahe unbegrenzt.
Um die passende Behandlung zu finden, sollte man sich mit den möglichen Ursachen der Hautproblematik auseinandersetzen. Ein Gespräch mit einem Hautarzt (Dermatologen) kann hierbei weiterhelfen.
Allgemeine Informationen rund um das Thema Fruchtsäurebehandlung finden Sie hier: Fruchtsäurebehandlung
Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird von Fruchtsäurepeelings abgeraten.
Tierversuche zeigten einen Zusammenhang zwischen der in Fruchtsäurepeelings am häufigsten verwendeten Glycolsäure und Missbildungen.
Detaillierte klinische Studien liegen bisher nicht vor.
In Ausnahmefällen kann eventuell eine einmalige gering dosierte Behandlung erfolgen.
Im Einzelfall ist die Beratung durch den zuständigen Arzt dringend zu empfehlen.