Pickel, Komedonen und Co. kennt jeder. Ärgerlich ist nur, wenn sie Rückstände in Form von unschönen Aknenarben hinterlassen. Diese können sich zwar in manchen Fällen selbstständig zurückbilden, aber meist bleiben sie doch bestehen. Das kann psychisch sehr belastend sein und daher werden verschiedene Methoden zur Bekämpfung angeboten, die für ein besseres Hautbild sorgen sollen. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede bei der Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungen.
Je nach Narbentyp, kann die ideale Therapie unterschiedlich aussehen. Beispielsweise können tiefsitzende Narben, die durch Verwachsungen entsteht, auch nur tiefergehende Methoden zum gewünschten Ergebnis führen, da oberflächliche Behandlungsarten wie Laser oder Microneedeling nicht tief genug in die Haut eindringen. Ein erfahrener Behandler kombiniert meist mehrere Methoden, um das Hautbild dauerhaft zu verbessern. Mögliche Methoden sind:
Laser
Subzision
Dermabrasion und Microdermabrasion
Säurebehandlung
chemische Peelings
chirurgische Narbenkorrektur (Ausstanzen)
Kryotherapie (Kältebehandlung)
Unterspritzung und Injektion (Kollagen, Kortison, Hyaluronsäure, sonstige Filler)
Lasern ist eine der am weitesten verbreiteten aber auch eine der kostspieligsten Methoden zur Behandlung von Aknenarben. Mittels verschiedener Laser- Arten, soll die Haut angeregt werden neues Kollagen zu bilden und alte Höhlen, in denen einst das eitrige Pickelsekret war, aufzufüllen. Insbesondere bei hypertrophen, also nach außen gewölbten, oder einigen atrophischen, also eingezogenen Narbenarten, kann diese Technik gute Ergebnisse erzielen. Es ist jedoch vor allem bei der Laser-Behandlung wichtig, sich gut beraten zu lassen, denn diese Methode ist nicht für alle Arten von Pickeln geeignet, da sie oftmals nicht tief genug in die Haut eindringt. Neues Kollagen alleine kann nämlich nicht gegen verklebtes Narbengewebe helfen, das an die tiefer liegenden Fettschichten gebunden ist. Diese Verklebungen sollten also vorher gelöst werden.
Der Preis für die Laserbehandlung liegt bei ca. 1500 bis 4000 Euro, da mehrere Sitzungen von ungefähr 15-30 min Dauer nötig sind. Die Behandlung ist rein ästhetisch, weswegen sie in der Regel auch nicht von der Krankenkasse übernommen. Bevor man also viel Geld ausgibt, sollte man sich individuell informieren, ob die Behandlung für die eigene Haut geeignet ist, da das Hautbild sonst unverändert bzw. im schlimmsten Fall verschlechtert sein kann.
Lesen Sie alles zum Thema Lasern unter: Narben lasern lassen
Bei der Subzision handelt es sich um eine selten angewendete, jedoch sehr erfolgversprechende mikrochirurgische Variante, die auch bei der Bekämpfung von Cellulite Anwendung findet. Hierbei werden die Verklebungen, die für die narbigen Hautunebenheiten sorgen, gelöst. Bei der Zerstörung dieser Strukturen kommt es zu kleinen Einblutungen, die das erneute Entstehen von Narben verhindern und der Haut Zeit verschaffen neues Kollagen statt minderwertiges Narbengewebe zu bilden. Die natürliche Kollagenherstellung und das Immunsystem des Körpers werden somit angeregt. Häufig kommen auch biostimulierende Filler zum Einsatz, die den Körper zusätzlich anregen sollen, gesundes Gewebe zu produzieren.
Diese Methode ist sehr viel preiswerter und schonender als die häufig verwendete Laser-Behandlung. Da man das Problem an der Wurzel anpackt, halten die Ergebnisse auch dauerhaft. Man benötigt meist zwischen 2 und 4 Sitzungen, die jeweils ca. 1 Monat auseinander liegen sollten.
Bei dieser Behandlung wird die Haut ähnlich wie bei den Peelings mit feinen Kristallen abgeschliffen, sodass Unebenheiten durch überschüssige Haut und Narben abgerieben werden. Daher eignet sich diese Technik auch für Narben, die über das Hautniveau gewachsen sind, wie es bei hypertrophen Narben und Keloiden der Fall ist. Auch wenn die Haut abgerieben wird, ist diese Methode sehr schonend, wirkt jedoch nicht unbedingt so gut bei eingezogenen, atrophischen Narben. Je nachdem ob man sich für eine Microdermabrasion oder die Dermabrasion entscheidet, entstehen Kosten von meist ca. 1000 Euro oder mehr.
Das Mikroneedling kann nicht nur gegen Falten sondern auch gegen kleine Aknenarben helfen. Bei tiefen Narben, ist die Methode nicht allzu wirksam, da die Nadeln zwar in die Haut eindringen, jedoch nicht weit genug nach unten kommen, um Verklebungen sicher zu lösen. Durch die vielen kleinen Verletzungen in der Haut, reagiert der Körper mit einer verbesserten Durchblutung und Regeneration der Einstichstellen. Auch hier wird die Kollagenproduktion gefördert und soll die Haut elastischer und glatter machen. Durch die vielen oberflächlichen Verletzungen in der Haut, sollte auf eine besonders gründliche, jedoch gleichzeitig schonende Hautpflege geachtet werden, da hierbei viele Eintrittspforten für Keime entstehen, die eine Entzündung verursachen können. Insgesamt werden 3-6 Sitzungen à 3-60 min für jeweils ca. 160 Euro/Sitzung benötigt, die in regelmäßigen Abständen alle 6-8 Wochen stattfinden.
Das Unterspritzen der Haut wird häufig in der kosmetischen Dermatologie verwendet. Gerne werden Kortison, Hyaluronsäure, Kollagen oder andere Biofiller wie Milchsäuren verwendet, die die Haut auffüllen und zur Regeneration anregen sollen. Diese Methode bringt häufig gute Ergebnisse, die jedoch nicht zwingend dauerhaft sein müssen. Interessant ist jedoch, dass diese Technik gerne mit anderen Methoden kombiniert wird und nicht nur bei Einziehungen, sondern auch bei sogenannten hypertrophen Narben und Keloiden, die über das Hautniveau hinausreichen, gut wirksam sind und diese zum Schrumpfen bringen.
Hyaluronsäure ist ein wichtiges Molekül in der Haut, das aus vielen Zuckern aufegebaut ist und hervorragend Feuchtigkeit aufnehmen kann. Diese Eigenschaft macht es sehr wichtig für die Haut, da diese sonst trocken, faltiger und weniger elastisch wäre. Kosmetisch wird Hyaluronsäure daher häufig zum Unterspritzen von Falten oder Narben verwendet. Somit werden Unebenheiten elegant und nebenwirkungsarm geglättet. Leider halten die guten Ergebnisse nicht unbedingt dauerhaft, da Hyaluronsäure nach ungefähr einem halben Jahr durch den Körper abgebaut wird.
Hässliche Narben müssen nicht immer überschminkt, abgedeckt oder mit Pflastern abgeklebt werden. Es gibt verschiedene Varianten, die Farbe von Narbengewebe zu verändern. Insbesondere Hausmittel finden für den ersten Versuch häufig Anwendung. Dabei werden vor allem Zitronensaft, Apfelessig oder Natron verwendet. Die Ergebnisse sind oftmals jedoch eher ernüchternd.
Je nach Hauttyp können Cremes, die die Pigmentproduktion in Melanozyten hemmt, helfen. Dabei werden gerne Produkte mit Thiamidol oder Hydrochinon verwendet. Einige Cremes sind jedoch auch rezeptfrei erhältlich. Eine Beratung durch den Hautarzt, Apotheker oder Kosmetiker ist jedoch trotzdem ratsam.
Eine weitere Methode zur Aufhellung sind Peelings. Insbesondere Fruchtsäurepeelings können bei geeignetem Hauttyp gute Ergebnisse liefern. So wird die Haut zur Neubildung und Regeneration angeregt.
Das Fruchtsäurepeeling ist eine der beliebtesten Peelings. Man kann es mit wenigen Zutaten einfach selber zu Hause herstellen oder im Laden kaufen. Auch professionelle Kosmetiker und Hautärzte verwenden sie. Wichtig ist jedoch vorher fachmännisch beraten zu werden, da man seine Haut bei falscher oder zu häufiger Anwendung leicht irritieren kann.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Fruchsäurepeeling
Insbesondere beim Vorbeugen von Pickeln spielen Cremes und Gels eine große Rolle. Sind die Aknenarben bereits da, ist es schwierig mittels so genannter “Externa”, also Pflegeprodukten zur äußeren Anwendung auf der Haut, das gewünschte Hautbild herzustellen. Oft können kleine Narben oder Farbunterschiede damit gebessert werden. Zur Anwendung bei gröberen Hautproblemen durch Aknemale, sind sie häufig wirkungslos. Da von Pickeln häufig Hautregionen betroffen sind, die gut sichtbar sind, sollte man lieber den Profi ranlassen.
In der Regel sind Cremes, die bei Narben helfen können verschreibungspflichtig oder apothekenpflichtig. Und das aus gutem Grund. Daher ist es wichtig sich von einem Hautarzt oder Kosmetiker beraten zu lassen. Die richtige Creme hängt nämlich auch vom Hauttyp und Art und Aussehen der Narbe ab. So können Substanzen eingesetzt werden, die die Farbunterschiede bereinigen. Die entscheidenden Inhaltsstoffe heißen hierbei meißt Thiamidol, Hydrochinon oder Koji-Säure und verhindern die Herstellung von dunklen Pigmenten in der Haut. Ob Cremes mit Kollagen oder Hyaluronsäure sinnvoll sind, ist dagegen sehr zweifelhaft. Beide Stoffe sind an sich zwar wichtig für eine gesunde und straffe Haut, jedoch sind sie zu groß, um durch die feinen Poren der Haut zu gelangen, wo sie ihre Wirkung erst richtig entfalten können. Das gilt leider auch für Anti-Falten-Cremes, in denen diese beiden Substanzen gerne enthalten sind.
Aknenarben mittels Cremes oder Hausmittel selber zu entfernen, dürfte sehr schwer werden. Leider gehört diese Angelegenheit nicht zu den Dingen, die man ohne Weiteres selber therapieren kann. Es ist daher ratsam sich durch Hautärzte oder professionelle Kosmetiker Hilfe zu suchen und sich beraten zu lassen. Die einzige Maßnahme, die man in Bezug auf Aknenarben selber angehen kann, ist die Prävention ihrer Entstehung. Dazu gehört vor allem eine regelmäßige und gründliche Hautpflege, aber auch darauf zu achten, Pickel nicht selber auszudrücken. Auch Anti-Pickel-Cremes aus der Drogerie können helfen Mitesser schnell zu beseitigen, damit tiefe Aknenarben gar nicht erst entstehen.
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Prinzipiell ist es sehr schwierig wenn nicht sogar unmöglich nur mit Hausmitteln Aknenarben zu beseitigen. Bei kleinen Narben kann man versuchen durch selbstgemachte Peelings das Hautbild ebener zu gestalten. Hierbei wird versucht obere Hautschichten abzureiben, um ein glatteres Hautbild zu erlangen. Beliebte Zutaten sind hierfür Heilerde, Kaffeesatz, Zucker oder Honig und Quark. Auch Kräuter, Tees und Obst finden nicht selten Anwendung bei der Herstellung von Peelings. Vorher ist es jedoch sinnvoll einen Hautarzt oder Kosmetiker zu befragen, denn Peelings können bei falscher Anwendung äußerst schädlich für die Haut sein. Irritationen durch Säuren oder mechanisches Reiben, können die Haut unnötig reizen und angreifen. Daher ist große Vorsicht geboten.
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Aknenarben am Rücken oder an den Oberarben werden gerne mit Tattoos kaschiert. Doch Vorsicht! Bevor die Nadel des Tatoowierers unter die Haut kommt, gilt es einige Dinge zu beachten. Ein Hautarzt kann am besten beurteilen, ob die Haut an der entsprechenden Stelle überhaupt geeignet ist, denn Narbe ist nicht gleich Narbe. Frische Narben sollten erst vollständig abheilen, bevor man sie bearbeitet. Narben, die über das Hautniveau hinweggehen, sind in der Regel hypertrophe Narben oder Keloide. Je nach Größe und Höhe der Erhabenheit, kann das optische Ergebnis des Tattoos darunter leiden. Ein weiteres Problem, weswegen der Hautarzt konsuliert werden sollte, ist, dass einige Arten von Narben die Farbe weniger gut aufnehmen als die umgebende Haut. Auch hier kann die Ästhetik des Tattoos gestört werden.
Bei allen Methoden, durch die eine verbesserte Durchblutung und Kollagenproduktion angeregt werden, kommt es zu einer Schwellung der Gesichtshaut. Diese klingt zwar nach einigen Tagen wieder ab, kann jedoch schmerzhaft und unangenehm sein. Wichtig ist hier die Haut zu kühlen und zu pflegen. Was bei der Hautpflege genau zu beachten ist, sollte vor der entsprechenden Methode mit dem behandelnden Arzt oder professionellen Kosmetiker besprochen werden.
In der Regel ist nach der Narbenbehandlung auch das Meiden von Sonne angesagt. Daher empfiehlt es sich Sonnencreme zu benutzen und den Schatten zu suchen, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Je nach Behandlung sollte dies so lange geschehen, bis sich die Haut von der Behandlung erholt hat.
Bei jeder Behandlung sollte im Vorhinein die genaue Pflege der Haut im Anschluss an die Behandlung besprochen werden. Dabei sollte auf Besonderheiten bei der entsprechenden Technik hingewiesen werden. Bei invasiven Methoden können prophylaktische Antibiotika notwendig sein, die nach Angaben des Behandlers auch eingenommen werden sollten.
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