Die Symptome eines Aortenaneurysmas sind häufig unklar und können sich als harmlose Bauchschmerzen zeigen.
Meistens verursachen Aneurysmen keine Symptome. Dies ist der Grund, warum bis zu 30 % durch eine Ultraschalluntersuchung zufällig entdeckt werden.
In 45 % der Fälle wird das Aortenaneurysma symptomatisch und verursacht Rücken- und Flankenschmerzen sowie Druckgefühl in der Brust. Atemnot und Heisserkeit können ebenfalls auftreten, vorallem bei Aneurysmen im Brustbereich. Abdominale Aneurysmen (Aneurysmen der Bauchschlagader) können trügerische Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in den Oberschenkel auslösen.
Symptome eines thorakalen Aneurysmas:
Häufig keine Symptome
Brustschmerzen
Rückenschmerzen
Husten
Heiserkeit
Schluckstörungen
Krankhaftes Atemgeräusch (Stridor)
Atemnot (Dyspnoe)
Obere Einflussstauung (Cava-superior-Syndrom)
Durchblutungsstörungen in den Armen oder im Gehirn
Herzrhythmusstörungen
Herzschwäche
Lungenentzündung
Symptome eines Bauchaortenaneurysmas:
Schmerzen im Rücken, Brust, Unterbauch
Flankenschmerzen, die in Beine oder Rücken ausstrahlen
Verstärkte Pulsation im Oberbauch beim Tasten
Sichtbare pulsierende Schwellung im Liegen bei schlanken Betroffenen
Stechender, dauerhafter Schmerz im Bauch
Übelkeit, Erbrechen
Allgemeine Symptome
Makroembolien
Bei einem thorakalen Aneurysma, also in einem Aneurysma im Bereich der Brustaorta, können starke Brustschmerzen auftreten, die den Symptome eines Herzinfarktes ähneln. Die Schmerzen in der Brust können ziehend, stechend oder brennend sein. Spürt man Schmerzen in der Brust, sollte man sich gründlich untersuchen lassen. Denn ein fortgeschrittenes Aortenaneurysma kann reißen und zum Tod führen.
Im Rahmen einer Ruptur (Riss) der Aorta wird häufig ein plötzlicher, heftiger Schmerz in der Brust beschrieben, der als unerträglich empfunden wird (Vernichtungsschmerz).
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Drückt ein Aortenaneurysma im Brustbereich auf einen nahe gelegenen Nerven, den linken Nervus laryngeus recurrens, kann Heiserkeit entstehen. Der Nerv verläuft beidseitig in der Brust, der linke Nerv nah an der Aorta. Er ist wichtig für die Funktion des Kehlkopfes.
Wird der linke Nervus laryngeus recurrens eingeklemmt, kann die linke Stimmlippe nicht mehr schließen, der Betroffene wird heiser. Heiserkeit macht sich durch eine raue, unreine Stimme bemerktbar.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Heiserkeit.
Liegt das Aneurysma nah an der Luftröhre, kann es diese komprimieren. Wird die Luftröhre teilweise oder dauerhaft an dieser Stelle eingeengt, können Erscheinungen wie Husten, Atemnot und Stridor (krankhaftes Atemgeräusch) entstehen. Durch die Irritation des Atemapparates wird unwillkürlich ein Hustenreiz ausgelöst. Der Husten ist dabei in der Regel unproduktiv, also ohne Schleimauswurf und kann schmerzhaft sein.
Wenn das Aortenaneurysma im Brustkorb nah an der Speiseröhre liegt, kann es diese eindrücken. Durch den Druck auf die Speiseröhre können Schluckstörungen (Dysphagie) entstehen. Es kann zu Schmerzen während oder nach dem Schlucken kommen.
Gelegentlich leiden Betroffene unter Regurgitation. Damit ist gemeint, dass der Speisebrei, der gerade geschluckt wurde, von der Speiseröhre zurück in den Mund fließt.
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Engt ein ausgedehntes Aneurysma der Brustaorta die Luftröhre ein, kann das Ein- und Ausatmen behindert werden. Wird das Aneurysma so groß, dass es die Luftröhre stark komprimiert, kann eine Atemnot entstehen. Die Betroffenen haben häufig das Gefühl, nicht genügend Luft einatmen zu können und atmen im Gegenzug verstärkt.
Atemnot kann mit Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Unruhe bishin zu Panik einhergehen.
Wenn ein Aneurysma in der Brust die Atemwege deutlich einengt, kann das neben den genannten Beschwerden wie Atemnot, Stridor und Husten, zu immer wiederkehrenden Entzündungen der Atemwege kommen.
Eine Lungenentzündung ist durch eine eingeschränkte Lungenfunktion mit Atemnot gekennzeichnet. Der Betroffene atmet häufig vermehrt, hat Fieber und Husten. Eine Lungenentzündung ist eine ernstzunehmende Komplikation und muss therapiert werden.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Die Lungenentzündung.
Das Bauchaortenaneurysma bleibt häufig lange unbemerkt, da die Symptome sehr unauffällig sind. Häufig wird es zufällig während einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums entdeckt. Wenn ein Bauchaortenaneurysma auffällt, dann meistens aufgrund von Schmerzen. Die Schmerzen können im Oberbauch lokalisiert sein und vom Bauch in den Rücken oder in die Beine ausstrahlen.
Die Bauchschmerzen haben einen stechenden, dauerhaften Schmerzcharakter, der unabhängig von der Körperposition oder Lage vorhanden ist. Wenn das Aneurysma zu platzen droht, empfinden die Betroffenen einen plötzlichen Schmerz im Bauch und Rücken. Man spricht dabei von einem Schmerz, der so unerträglich ist, dass man von einem „Vernichtungsschmerz“ spricht.
Erfahren Sie hier mehr über das Thema: Schmerzen an der Bauchschlagader.
Die Aorta ist die Hauptschlagader, die zentrale Arterie, die das Blut vom Herzen in den Körperkreislauf pumpt. Alle Arterien unseres Körpers haben grundsätzlich einen Puls. Damit ist gemeint, dass die Blutausstöße aus dem Herzen eine Druckwelle verursachen, die wir zum Beispiel am Handgelenk noch tasten können. Beim Gesunden sieht man in der Regel keine Pulsation des Bauches, es sei denn man ist sehr schlank.
Eine Pulsation des Bauches kann ein Zeichen dafür sein, dass ein ausgedehntes Bauchaortenaneurysma vorliegt. Bei manchen Betroffenen kann man verstärkte Pulsationen tasten, bei anderen können sie im Liegen sogar deutlich sichtbar sein.
Ein Aneurysma der Bauchaorta verursacht häufig Bauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen oder nur Rückenschmerzen, die sich diffus über den Rücken verteilen. Die Schmerzen können dabei einem Hexenschuss oder einer Nierenkolik ähneln. Aber auch ein Aneurysma der Brustaorta kann Rückenschmerzen verursachen.
Rückenschmerzen können sowohl gelegentlich als auch dauerhaft auftreten. Da Rückenschmerzen ein häufiges Beschwerdebild in Deutschland sind, wird ein Aneurysma als Ursache häufig übersehen. Kommt es zu einer Ruptur des Aneurysmas, tritt ein Vernichtungsschmerz auf, der meist in den Rücken ausstrahlt.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Rückenschmerzen
Eine Mikroembolie ist ein Verschluss kleiner Blutgefäße durch einen Embolus (Embolus = körpereigenes/körperfremdes Objekt, das zu einem Gefäßverschluss führt). Im Bereich eines Aortenaneurysmas ist der Blutfluss verändert. Aufgrund der Aussackung des Gefäßes staut sich das Blut hier. Eine Anstauung des Blutes begünstigt die Entstehung von Blutgerinnseln und diese können eine Embolie verursachen.
Wird im Aortenaneurysma ein Thrombus gebildet, der dann ein kleines Blutgefäß verschließt, bezeichnet man das als Mikroembolie. Mikroembolien können ein Warnsignal für ein Aortenaneurysma sein und müssen sofort therapiert werden.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Embolie.
Staut sich Blut im Aneurysma, kann ein Thrombus entstehen, der wiederum ein großes Gefäß verschließt. Dann spricht man von einer Makroembolie. Eine Makroembolie kann beispielsweise eine Embolie mit Verschluss der großen Lungengefäße sein. Eine Embolie muss so früh wie möglich erkannt und behandelt werden.
Eine Aortenruptur ist die Zerreißung (Ruptur) der Gefäßwand der Aorta. Die Betroffenen empfinden hierbei einen plötzlichen, sehr starken Schmerz,den man auch als Vernichtungsschmerz bezeichnet. Der unerträgliche Schmerz kann in den Rücken, in das Becken und in die Arme ausstrahlen.
Es kommt zu einem massiven Blutverlust und das Blut sammelt sich in der jeweiligen Körperhöhle an, das heißt beim Brustaortenaneurysma in der Brusthöhle und beim Bauchaortenaneurysma im Bauchraum. Das Blut drückt auf Organe und unter Umständen sogar auf Nerven. Das kann zu Sensibilitätsverlust und Lähmungserscheinungen führen. Sammelt sich Blut in der Brust, drückt dieses häufig auf den Herzbeutel, sodass ein Perikarderguss entsteht. Unbehandelt führt der Erguss zu einer Herzbeuteltamponade. Dabei sammelt sich so viel Blut im Herzbeutel, dass das Herz komprimiert und in seiner Herzfunktion gestört wird. Der Kreislauf wird instabil bis zum Kollaps mit sogenannter Schocksymptomatik. Betroffene bekommen einen sinkenden Blutdruck und Puls, während das Herz deutlich schneller schlägt. Häufig kommt es dabei zu einem Gefühl von Atemnot. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns wird schlecht und die Organe werden minderversorgt.
Eine Aortenruptur muss sofort behandelt werden. Andernfalls endet eine Aortenruptur tödlich.
Informieren Sie sich hier über die Therapie eines Aortenaneurysmas.
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