In diesem Artikel geht es um die Möglichkeiten eine Spastik zu lösen. Zunächst wird eine Übersicht der Therapieoptionen gegeben. Diese werden im Folgenden einzeln besprochen. Hierzu zählen Physiotherapie, Übungen, Ergotherapie, Botox und das Ausstreichen einer Spastik.
Es gibt viele Möglichkeiten, um Spastiken zu lösen bzw. zu lockern.
Bei der Behandlung kommen verschiedene Ansätze in Frage, darunter eine Reihe an Medikamente und Operationen. Ein zentrales Element der Therapie ist stets die Bewegungstherapie, in Form von Physio- und Ergotherapie. Außerdem können Hilfsmittel im Alltag unterstützend wirken. Wichtig ist außerdem zu bedenken, dass eine Spastik nicht geheilt werden kann, was bei dem häufig verwendeten Begriff des „Lösens“ einer Spastik für Verwirrung sorgen kann.
Um eine Spastik zu lösen und zu behandeln kommen Methoden aus unterschiedlichen Bereichen in Frage. Dabei wird häufig eine Kombination dieser angewendet.
Die Grundlage aller Behandlungen einer Spastik bleibt dabei die Physiotherapie. Hierbei werden die erkrankten Muskeln in Bewegung gebracht und dadurch ein Fortschreiten der Spastik verhindert.
Bei deutlichen Einschränkungen der Körperbewegungen können Orthesen zum Einsatz kommen. Diese helfen bei der Stützung und auch der Entlastung von spastisch erkrankten Muskeln. Außerdem werden gelegentlich Gipsschienen angelegt, um stark verkrampfte Muskeln langsam zu dehnen.
Eine weitere Therapieoption stellt die Ergotherapie dar, bei der die Betroffenen lernen, wie sie in ihrem Alltag zurechtkommen und dafür eventuell notwendige Hilfsmittel richtig einsetzen. Auch verschiedene Medikamente stehen als Therapie zur Option, um die Krämpfe der Muskeln durch die Spastik zu lösen. Hierzu werden sogenannte Muskelrelaxantien unter anderem auch aus der Gruppe der Benzodiazepine verwendet oder krampflösende Medikamente wie Gabapentin. Zusätzlich werden gegebenenfalls Schmerzmedikamente bei starken krampfhaften Anspannungen der Muskeln eingesetzt.
Zuletzt gibt es noch die operative Variante. Diese kommt vor allem bei Fortschreiten der Erkrankung mit zunehmender Einschränkung bestimmter Gelenke und Muskeln zum Einsatz.
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Bei der Physiotherapie zur Lösung und Behandlung von Spastiken werden die betroffene Muskulatur und die dadurch auch betroffenen Gelenke bewegt.
Dadurch wird versucht gewisse Bewegungen beizubehalten und den Körper beweglich zu halten. Außerdem werden in der Physiotherapie die betroffenen Muskeln durch regelmäßig durchgeführte Übungen gedehnt. Dadurch wird sowohl den übermäßigen Anspannungen der Muskulatur entgegengewirkt, als auch die Muskelsteife und die damit verbundenen Schmerzen verringert.
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Es gibt viele verschiedene Übungen, die helfen können eine Spastik zu lösen bzw. zu verbessern. Dabei stehen vor allem je nach Möglichkeit Übungen im Vordergrund, die von dem Betroffenen selber aktiv durchgeführt werden können.
Als Kräftigungsübung und auch zur Vebesserung der Balance wird ein Bein im 90° Winkel angehoben und für ca. 20 Sekunden in der Luft gehalten. Dabei sollte versucht werden das Bein zu strecken. Am besten stellt man sich neben eine Wand oder einen Stuhl, um sich bei Gleichgewichtsstörungen abstützen zu können.
Um die Koordination zu fördern, die bei Spastiken oft beeinträchtigt ist, kann ein Ball zur Hilfe genommen werden. Dieser wird langsam mit den Händen um den Körper geführt, zuerst 10mal in die eine und dann 10mal in die andere Richtung.
Um die eigene Kraft zu verbessern können Kniebeugen durchgeführt werden.
Wichtig ist, dass all diese Übungen regelmäßig durchgeführt werden, damit sie der Betroffenen Person auch langfristig etwas bringen.
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Die Behandlungsmethode nach Bobath ist ein Konzept, bei dem es um die Hemmung von krankhaften Bewegungen geht. Diese Bewegungen kommen durch die Spastik zustande.
Bei der Behandlungsmethode nach Bobath wird versucht die Spastik der beugenden Muskeln an den Armen und die der streckenden Muskeln an den Beinen zu reduzieren. Besteht der Wunsch für eine Behandlung nach Bobath sollte eine physiotherapeutische Praxis aufgesucht werden, an der dieses Therapiekonzept als Behandlungsoption angeboten wird.
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Die Ergotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie zum Lösen und Behandeln von Spastiken. Hier liegt der Fokus auf der Alltagstauglichkeit der an einer Spastik erkrankten Person.
Dabei werden an die individuellen Ausprägungen der Krankheit und die damit verbundenen Beeinträchtigungen im Alltag verschiedene Übungen durchgeführt. Sie helfen den Betroffenen gewisse Aktivitäten in ihrem Alltag ohne oder mit nur sehr wenig Hilfe durchführen zu können. Beispielsweise wird das An- und Ausziehen von Klamotten geübt. Dabei kann der Ergotherapeut während der Übung genauso erkennen, wo die Schwächen des Erkrankten liegen und auf diese eingehen. Außerdem werden Techniken vermittelt, durch die das selbstständige Essen und Trinken und auch beispielsweise das Zähne putzen ermöglicht wird.
Liegt eine ausgeprägte Form der Spastik vor kann der Ergotherapeut die entsprechenden Übungen auch der Person zeigen, die die an der Spastik erkrankte Person betreut. Außerdem kann der richtige Umgang mit Orthesen und oder anderen Gehhilfen geübt werden.
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Eine Spastik kann durch das Ausstreichen der betroffenen Muskulatur verbessert und gelockert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass der Begriff „eine Spastik ausstreichen“ nicht bedeutet, dass die Spastik durch das Ausstreichen vollkommen verschwindet. Allerdings können durch bestimmte Massage- und Lockerungstechniken die Symptome an den betroffenen Muskeln nachlassen. Das Ausstreichen sollte durch einen erfahrenen Physiotherapeuten erfolgen, der gegebenenfalls auch Techniken für das eigenständige Durchführen zeigen kann.
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Bei den medikamentösen Therapieoptionen zur Lösung und Behandlung einer Spastik stellt Botox® eine der effektivsten Möglichkeiten dar. Dabei können abhängig an die Ausprägung der Spastik angepasste Mengen von Botox® in den Muskel (intramuskulär) mit einer Spritze injiziert werden. Dies erfolgt über den Stich mit einer Spritze mit einer feinen Nadel direkt in den übermäßig aktiven meist schmerzenden Muskel. Botox® (eigentlich Botulinum-Toxin) kommt in 2 Formen vor. Bei der Spastik wird das Botulinum-Toxin A verwendet. Dieses bewirkt, dass der Neurotransmitter Acetylcholin nicht freigesetzt wird. Dadurch können Informationen, die zur spastischen Verkrampfung der Muskeln führen, nicht weitergeleitet werden und die Spastik kann reduziert werden.
Nach einer Injektion von Botox® in einen von der Spastik betroffenen Muskel dauert es in der Regel ein paar Tage bis die Wirkung eintritt und sich der Muskel entkrampft und entspannen kann. Die Wirkung von Botox® hält auch lediglich ein paar Monate an. Dann muss eine neue Injektion von Botox zur Entkrampfung der Muskeln erfolgen.
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