Das Sick-Sinus-Syndrom (krankhafter Sinusknoten) betrifft vorwiegend ältere Patienten. Das Sick-Sinus-Syndrom ist nur zum Teil auf Herzerkrankungen zurückzuführen. Herzerkrankungen zurückzuführen.
Sinusknotensyndrom, bradykarde Herzrhythmusstörung, Bradykardie-Tachykardie-Syndrom
Beim Sick-Sinus-Syndrom ist der Sinusknoten nicht in der Lage, Potentiale in einer ausreichenden Frequenz hervorzurufen und/oder an den AV-Knoten weiterzuleiten.
Bei einer Sinusknotenerkrankung liegt entweder eine Störung der Funktion der Schrittmacherzellen vor oder eine Blockierung des Reizleitungssystems, so dass die elektrischen Potentiale nicht zum AV-Knoten gelangen.
Die Symptome ähneln denen des AV-Blocks 2. und 3. Grades.
Hier geht es zu den Symptomen: AV-Block
In den tachykarden Phasen zählen zu den Symptomen Herzklopfen, Dyspnoe (Luftnot), Angina pectoris (Beklemmungsgefühl / Brustenge).
In den bradykarden (langsamen) Phasen gehören Schwindel, Synkopen (Ohnmachtsanfälle) und Adam-Stokes-Anfälle zum Symptomkomplex.
Eine Sonderform des Sinusknotensyndroms ist das Bradykardie-Tachykardie-Syndrom (Synonym: Paroxymale supraventrikuläre Tachykardie).
An dieser Stelle ist es sinnvoll sich auch mit der Hauptseite zur Bradykardie zu beschäftigen: Was ist eine Bradykardie?
Nach dem Auftreten der Tachykardie (krankhaft schneller Puls) folgt eine asystolische Pause (kein Herzschlag) bis der dann bradykarde Sinusrhythmus (langsamer Herzschlag) wieder einsetzt. Es ist also im Grunde ein ständiger Wechsel zwischen einem zu schnellen und einem zu langsamen Rhythmus.
Das Bradykardie-Tachykardie-Syndrom tritt häufiger bei jungen Menschen auf.
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Zur Diagnose wird das Langzeit-EKG herangezogen. Es dient neben der Erfassung der erniedrigten Herzfrequenz auch der Quantifizierung der Störung, also zum Abschätzen des Ausmaßes der Arrhythmie.
Auch mittels eines Belastungs-EKGs kann die Diagnose gestellt werden. Dort zeigt sich, dass bei der Ergometerbelastung eine Unfähigkeit besteht, über 70 % des altersgemäßen Frequenzanstieges zu erreichen.
Eine Therapie des Sick-Sinus-Syndroms ist nur notwendig, wenn es zu Symptomen der Bradykardie (sehr langsamer Herzschlag), wie z.B. Adam-Stokes-Anfällen (Ohnmachtsanfälle), kommt.
Ist dies der Fall, ist die Methode der Wahl eine Schrittmachertherapie. Hierbei finden vor allem vorhofbeteiligte Systeme (AAI, DDD) Verwendung. Besteht der Verdacht, dass eingenommene Medikamente für die Verlangsamung der Frequenz verantwortlich sind, sollten diese zuerst abgesetzt werden.
Beim Tachykardie-Bradykardie-Syndrom kommen neben der Schrittmachertherapie auch antiarrhythmische Medikamente zum Einsatz.
Das Sick-Sinus-Syndrom betrifft v.a. ältere Patienten und ist nur in einem Teil der Fälle auf organische Herzerkrankungen zurückzuführen. Oft ist die Einnahme bestimmter Medikamente, die sich verlangsamend auf den Herzschlag auswirken, eine potenziell reversible Ursache. Solche Medikamente wären z.B. Digitalis-Präparate, die oft bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) angewendet werden, oder Antiarrhythmika. Es kommen jedoch auch weitere Substanzen in Frage.
Die Prognose ist generell gut. Sind Medikamente der Grund für die Krankheit, ist die Lebenserwartung nicht vermindert. Ansonsten bestimmt die auslösende Grunderkrankung die Lebenserwartung.
Weitere Informationen zum Thema Herzrhythmusstörung, darunter bestimmte Formen und therapeutische Möglichkeiten finden Sie hier:
Weitere interessante Informationen zu verwandten Themen: