In diesem Artikel geht es um Schmerzen bei Brustkrebs. es wird zunächst die Frage geklärt ob Schmerzen an der Brust ein Anzeichen für Brustkrebs sein können. Danach werden verschiedene Lokalisationen von Schmerzen besprochen, die bei Brustkrebs auftreten können so wie die Achselhöhle. Außerdem werden Schmerzen bei einer Chemotherapie oder Bestrahlung thematisiert.
Die meisten Tumoren in der Brust verursachen im Anfangsstadium der Erkrankung keine Schmerzen und werden daher erst relativ spät diagnostiziert. Aus diesem Grund sind regelmäßige Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen wichtig, um Brustkrebs früh erkennen und behandeln zu können. Schmerzen, die in die Achselhöhle, Schulter und den Rücken ausstrahlen werden meist durch metastasierende Tumorzellen verursacht, was bedeutet dass die Krankheit sich schon im Körper ausgebreitet hat und weiter fortgeschritten ist. Meist sind Schmerzen in der Brust jedoch kein Anzeichen für Brustkrebs, sondern haben harmlose Ursachen.
Ein Tumor in der Brust verursacht normalerweise keine Schmerzen. Erst im weiter fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankung können Schmerzen auftreten. Meist handelt es sich dabei um stechende oder brennende Schmerzen. Die Schmerzen können nicht nur in der Brust auftreten, sondern auch in die Achsel, den Arm oder den Rücken ausstrahlen. In den meisten Fällen haben Schmerzen in den Brüsten andere, oftmals harmlose Ursachen, z.B. flüssigkeitsgefüllte Zysten, die auf das umliegende Gewebe drücken, oder die Brüste spannen hormonbedingt vor der Menstruation.
Das inflammatorische Mammakarzinom ist eine spezielle Form von Brustkrebs, bei der brennende Schmerzen in der Brust auftreten. Zusätzlich zeigen sich typische Anzeichen einer Entzündung: das Brustdrüsengewebe ist geschwollen, die Brust warm und gerötet. Bei dieser Erkrankung breiten sich die Tumorzellen schnell über die Lymphbahnen im Körper aus, diese Ausbreitungsform wird als Lymphangiosis carcinomatosa bezeichnet. Das inflammatorische Mammakarzinom ist sehr selten, stellt jedoch die aggressivste Form des Brustkrebses dar und hat eine dementsprechend schlechte Prognose.
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Schmerzen im Arm können ein Anzeichen für Brustkrebs sein. In der Achselhöhle liegen viele Lymphknoten, die bei einem Mammakarzinom häufig tastbar vergrößert sind und Schmerzen verursachen. Diese Schmerzen können über die Achsel in den gesamten Arm ausstrahlen. Darüber hinaus kann es auf der betroffenen Seite zu Schwellungen im Arm kommen.
Oftmals haben die Schmerzen im Arm aber auch andere Ursachen. Durch Probleme im Schultergelenk oder durch Muskelverspannungen können ziehende Schmerzen im Oberarm auftreten. Häufig ist auch eine Nervenreizung für die Schmerzen im Arm verantwortlich. Bei unklaren Schmerzen und dem Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung sollte man in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um die Symptome abklären zu lassen. Gerade Brustkrebs hat bei einer frühzeitigen Diagnose und sofortigem Therapiebeginn eine verhältnismäßig günstige Prognose.
In der Achselhöhle liegen Lymphknoten, in die Lymphe aus den Brüsten abfließt. Bei einer Krebserkrankung der Brüste sind die Lymphknoten in der Achsel auf der betroffenen Seite normalerweise vergrößert und angeschwollen, wodurch Schmerzen entstehen. Tastbare Knoten in den Achselhöhlen können Schmerzen verursachen und sind oftmals ein Hinweis auf eine Brustkrebserkrankung.
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Viele Patientinnen berichten über Schmerzen in der Schulter noch bevor der Brustkrebs diagnostiziert wurde. Die Schmerzen treten zwischen den Schulterblättern im Bereich des oberen Rückens auf und können ein frühes Symptom für eine Brustkrebserkrankung sein.
Im fortgeschrittenen Stadium können sich Tumorzellen aus dem Brustkrebs ablösen (Metastasenbildung) und die umliegenden Gewebe befallen. Metastasen bilden sich häufig in der Wirbelsäule und den Rippen. Die Patientinnen beschreiben die dabei entstehenden Knochenschmerzen als spitz oder drückend.
Die Lymphknoten, in die Lymphe aus den Brüsten abfließt, liegen in der Achselhöhle, neben dem Brustmuskel und oberhalb des Schlüsselbeins. Schmerzen und Schwellungen an den Lymphknoten können ein Hinweis auf eine Brustkrebserkrankung und Lymphknotenmetastasen sein. In vielen Fällen werden die schmerzenden Lymphknoten aber durch eine Infektion oder Entzündung im Körper verursacht.
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Brustkrebs hat verschiedene Anzeichen. Neben tastbaren Knoten, Veränderungen an der Brustwarze und Schmerzen im Brustbereich können auch chronische Rückenschmerzen ein Anzeichen für Brustkrebs sein.
Gerade im frühen Stadium macht sich die Tumorerkrankung manchmal durch Schmerzen zwischen den Schulterblättern bemerkbar. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Metastasen bilden, welche die Wirbelsäule befallen und dort zu Knochenschmerzen führen.
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Veränderungen an der Brustwarze sind häufig ein Anzeichen für Brustkrebs. Schmerzende Brustwarzen haben allerdings in den meisten Fällen harmlose Ursachen, wie eine Brustdrüsenentzündung oder Stress.
Treten allerdings zusätzlich noch andere Symptome Einziehungen oder Absonderung von blutigem Sekret aus der Brustwarze auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
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Die modernen Methoden zur chirurgischen Tumorentfernung bei Brustkrebs sind relativ schonend und heutzutage muss in den meisten Fällen nicht mehr die komplette Brust entfernt werden. Die Schmerzen nach der Operation hängen von der jeweiligen Operationsmethode ab. Neben der brusterhaltenden Operation, bei der nur das Tumorgewebe und mit einem gewissen Sicherheitsabstand gesundes Gewebe entfernt werden, gibt es noch die Möglichkeit der kompletten Brustentfernung (Mastektomie). Bei einer Mastektomie handelt es sich um einen größeren Eingriff als die brusterhaltende Methode und ist mit dementsprechend stärkeren Schmerzen. Früher wurde bei der Brustamputation der komplette Brustmuskel entfernt, wodurch die Schmerzen nach der Operation relativ stark waren. Heute gibt es modernere Methoden, die es ermöglichen, dass nur das Brustdrüsengewebe entfernt wird und der Brustmuskel erhalten bleibt.
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Während der meisten Brustkrebs-Operationen wird der sogenannte „Wächter-Lymphknoten“ in der Achsel standardmäßig mitentfernt, um möglichst alle Tumorzellen zu entfernen. Viele Frauen entwickeln nach der Operation - vor allem wenn auch Lymphknoten mitentfernt wurden - chronische Brustschmerzen. Die Ursache dieser Schmerzen ist noch nicht vollständig geklärt, vermutlich spielen die fehlenden Lymphknoten eine Rolle.
Die meisten Patientinnen entschließen sich nach der Brustentfernung zu einem Brustaufbau mit Implantaten. Dabei handelt es sich um einen kleineren Routineeingriff, der trotzdem starke Schmerzen verursachen kann. In seltenen Fällen kapseln sich die Silikonimplantate ab und es kommt zu sehr schmerzhaften Komplikationen.
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Welche Schmerzen bei einer Chemotherapie zur Behandlung von Brustkrebs entstehen, hängt vor allem von den verwendeten Medikamenten und deren Dosis ab. Die meisten Zytostatika richten sich nicht spezifisch gegen Krebszellen, sondern stören allgemein die Zellteilung von schnell wachsenden Zellen und hemmen dadurch deren Ausbreitung. Zu den schnell wachsenden Zellen zählen neben Tumorzellen auch Zellen des Knochenmarks und der Schleimhäute, dementsprechend breit sind die Nebenwirkungen. Durch die Schädigung von gesundem Gewebe können teilweise starke Schmerzen auftreten, wobei die individuelle Situation vom Patienten abhängt. Vor allem die Schädigung der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt verursacht Durchfälle, Erbrechen und Schmerzen. Schleimhautprobleme durch die Chemotherapie treten allerdings bei Brustkrebs-Patientinnen seltener auf als bei anderen Krebsarten.
Manche Substanzen, die bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, können auch zu einer Nervenschädigung führen. Die Patientinnen haben dann auch nach abgeschlossener Behandlung Nebenwirkungen, wie ein Kribbeln oder Missempfindungen. Aber auch Nervenschmerzen, die durch einen stromstoßartigen, elektrischen Schmerz charakterisiert sind, können auftreten.
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Bei einer Strahlentherapie werden Röntgenstrahlen eingesetzt, die in die Brust eindringen und dort die Tumorzellen zerstören. Die Bestrahlung selbst spürt der Patient nicht und sie verursacht erst mal keine Schmerzen. Da durch die Strahlen neben den Krebszellen aber auch gesundes Gewebe abstirbt, kann es nach der Behandlung zu Nebenwirkungen und Schmerzen kommen. Das Ausmaß der Schmerzen, die durch eine Bestrahlung zur Therapie von Brustkrebs verursacht wird, hängt stark vom Allgemeinzustand der Patientin und der Größe des Tumors ab. Außerdem spielt die Höhe der verabreichten Einzel- und Gesamtdosis eine wichtige Rolle beim Auftreten von Nebenwirkungen.
Durch die Bestrahlung kann die Brust anschwellen und heiß werden. Manchmal muss die Haut mit bestrahlt werden, dann können leichte Verbrennungen und Hautrötungen (ähnlich eines Sonnenbrandes) auftreten, die nach Abschluss der Therapie aber schnell wieder verschwinden. Auch Tage nach der Behandlung können in der Brust teilweise starke Schmerzen auftreten, die sich stechend und brennend anfühlen.
Eine wirksame Methode bei der Bestrahlung von Mammakarzinomen ist das sogenannte „Spicken“ der Brust. Dabei werden kleine Katheder in die Brust gestochen, durch die dann die zielgenaue Bestrahlung des Tumors erfolgt. Natürlich werden durch die kleinen Wunden, die bei einer Spickung der Brust entstehen, auch Schmerzen verursacht, allerdings hört sich diese Methode schmerzhafter an, als sie tatsächlich ist.
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