Brusterhaltende Therapie (BET)

In diesem Artikel geht es um die Brusterhaltende Therapie (BET). Es werden die Indikationen, Vor- und Nachteile sowie der Ablauf der Therapie geschildert. Auch die Überlebenschancen im Vergleich zu anderen Behandlungsmöglichkeiten werden besprochen.

Brusterhaltende Therapie (BET)

Einleitung

Bei einer Brusterhaltenden Therapie wird nur der Tumor (Krebs) in der Brust entfernt wohingegen das restliche gesunde Brustgewebe erhalten bleibt.

Die BET ist heutzutage ein gängiges Verfahren, das in der Regel mit einer anschließenden Bestrahlung der Brust verbunden ist.  Die brusterhaltende Therapie kommt heute bei ca. 75 % der Brustkrebserkrankungen zum Einsatz und kann, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind eine genauso hohe Sicherheit in der Behandlung von Brusttumoren bieten, wie eine Amputation.

Wann ist eine BET bei Brustkrebs möglich?

Die BET ist heute das Standardverfahren in der Behandlung von Brustkrebs. Dennoch müssen für eine BET bestimmte Kriterien erfüllt sein.

Dazu gehören unter anderem das der Tumor begrenzt vorliegt, also nicht über die Brust verstreut vorkommt und das Verhältnis des Tumors im Vergleich zur restlichen Brustgewebe eher gering ausfällt. Weiterhin sollte die Möglichkeit einer Bestrahlung danach gegeben sein. In der Regel ist eine BET nämlich immer mit einer Anschluss Bestrahlung verknüpft- die Operation zusammen mit der Bestrahlung gilt als ebenso sicheres Behandlungsverfahren, wie eine komplette Abnahme der Brust.

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Wann ist eine BET nicht möglich?

Eine BET kann bei entzündlichen Formen des Brustkrebs nicht angewandt werden. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von einem inflammatorischen Brusttumor.

Auch bei einem zu großen Tumor, dabei wird in der Regel der Tumor im Verhältnis zur gesunden Brust betrachtet, kann eine BET nicht durchgeführt werden. In einigen Fällen ist es möglich durch eine vorangehende Chemotherapie den Tumor “kleiner werden” zu lassen- sodass nach der Behandlung mit Chemotherapeutika eine BET in Betracht kommen kann. Sollte der Tumor keine klaren Grenzen aufweisen ist eine BET ebenfalls ausgeschlossen. Weiterhin ist eine anschließende Bestrahlung ein Kriterium für eine BET- sollte diese nicht durchführbar sein oder von den Betroffenen abgelehnt werden spricht dies ebenfalls gegen eine Brusterhaltende Therapie.

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Ablauf einer BET

Eine BET wird von Ärzten, die in der Gynäkologie tätig sind durchgeführt. Diese sind auf BET spezialisiert und übernehmen in der Regel auch die Vor-und Nachbehandlung. In Deutschland gibt es heute insbesondere in den großen Städten Zentren, die auf Erkrankungen der Brust spezialisiert sind.

Bei einer BET wird von den Chirurgen nur der Teil der Brust entfernt, der tumorös verändert ist. Der Rest des Brustgewebes bleibt erhalten und häufig bemerken die Betroffenen im Anschluss keinen oder nur geringen Unterschied zur nicht-operierten Brust. Sollte eine größere Menge an Tumorgewebe abgetragen werden, besteht die Möglichkeit die operierte Brust im Anschluss mithilfe von Eigenfett oder Implantaten aufzubauen. Auch eine Verkleinerung der gesunden Brust ist möglich um eine Symmetrie wieder  herzustellen. Hier ist vor allem der Wunsch der Betroffenen entscheidend- Einige verzichten auch auf eine chirurgische Intervention und greifen auf Teilprothesen zurück.

Neben der Entfernung des Tumorgewebes ist es wichtig die Lymphknoten in unmittelbarere Nachbarschaft des Tumors zu betrachten. Sie können gegebenfalls von den Tumorzellen befallen sein. In der Regel werden die Lymphknoten schon vor der OP untersucht- erscheinen sie auffällig wird eine kleine Gewebeprobe entnommen. Sind Diese Gewebeproben frei von Tumorzellen werden in der Brusterhaltenden Operation nur die sogenannten Wächterlymphknoten entnommen. Sind die Lymphknoten allerdings schon von Tumorzellen durchdrungen kann eine Entfernung weiterer Lymphknoten insbesondere in den Achseln notwendig sein, Fachleute sprechen hier von einer Axilladissektion.

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Sind die Überlebenschancen bei einer nicht-brusterhaltenden Therapie besser?

Bei einer BET wird das bösartige Gewebe vollständig entfernt. Während der OP wird das entnommene Gewebe mikroskopisch untersucht, um zu schauen ob die Tumorzellen von gesunden Zellen umgeben sind- dies bedeutet das man den Tumor als Ganzes entfernt hat. Sollte dies nicht der Fall sein können die Chirurgen gegebenenfalls noch ein Stück Gewebe entfernen.

Die BET zusammen mit einer Bestrahlung verspricht die gleiche Sicherheit wie eine Brustentfernung auch Amputation genannt. In einigen Fällen entscheiden sich Betroffene zu einer Amputation auch wenn eine BET möglich wäre. Es handelt sich dabei um eine persönliche Entscheidung, die im Vorfeld von den Brustkrebserkrankten getroffen wird.

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Vorteile

Vorteil der BET ist das die Brust erhalten bleibt. Einige Frauen empfinden dies als Entlastung, da rein optisch nur eine kleine Veränderung an der Brust zu sehen ist. Weiterhin sind die Narben bei einer BET im Grunde recht klein. Für Frauen mit Kinderwunsch kann es nach einer Brusterhaltenden Therapie durchaus möglich sein zu stillen- wichtig ist hier das noch genügend Drüsengewebe in der Brust vorhanden ist.

Nachteile

Durch eine Operation an der Brust können zum Bespiel Dellen oder auch Verhärtungen entstehen. Auch eine Bestrahlung kann zu solchen Veränderungen beitragen. Weiterhin kann eine Narbe durch die Schnitte, die während der OP gemacht werden, sichtbar sein.

Bei der Brusterhaltenden Therapie besteht das Risiko, das nicht alle bösartigen Zellen durch die Operation entfernt wurden. Zur Sicherheit wird das entnommene Gewebe untersucht und geschaut ob es dort bereits gutartige Zellen im Randbereich gibt, die darauf schließen lassen das der Tumor als Ganzes entfernt wurde. Sollten sich Tumorzellen auch noch in den Außenbereichen finden ist ein erneuter Eingriff von Nöten. Zusammen mit einer Bestrahlung gilt die BET als genauso sicheres Verfahren wie eine Amputation, also eine komplette Entfernung der Brust. Sollte eine Bestrahlung ablehnt werden oder nicht durchführbar sein ist die BET allerdings nicht als gleichwertiges Verfahren zur Therapie von Brustkrebs zu werten.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.02.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021