Je nach der Art der Problematik wird die Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen entweder konservativ oder operativ therapiert. Weitere Nachsorgemaßnahmen wie Schienen- oder Gipsanlage sind von großer Bedeutung.
Eine Operation der Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen ist in der Regel nicht notwendig, da die Entzündung oftmal konservativ behandelt werden kann. Zeigt die Therapie jedoch keine Wirkung oder es liegt eine bakterielle Infektion des Schleimbeutels vor wird oftmals zu einer Operation geraten. Die genaueren Informationen zu der Operation selbst und der Nachsorgebehandlung finden Sie im Verlauf dieses Artikels.
Die Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen wird, wenn sie chronisch ist, zunächst konservativ therapiert. Dazu ist eine Ruhigstellung des betroffenen Gelenks, die zur Not durch die Anlage eines Gips erfolgen kann, wichtig. Vor allem eine starke Druckbelastung durch das Aufstützen auf dem Ellenbogen sollte so vermieden werden. Zusätzlich ist die Gabe von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac und entzündungshemmenden Medikamenten sinnvoll. Eine Punktion des Eiters, der sich bei einer bakteriellen Infektion in dem Schleimbeutel angesammelt hat und auch eine Injektion mit Kortison zur Entzündungshemmung kann in Erwägung gezogen werden. Diese Therapie sollte für 2-3 Wochen durchgeführt werden.
Bei ausbleibender Besserung oder Verschlimmerung der Entzündung sowie bei einer Schleimbeutelentzündung nach einem akuten Trauma oder immer wiederkehrenden Entzündungen ist einer operative Entfernung des Schleimbeutels die Methode der Wahl.
Jedoch sollten auch die Ursachen der Entzündung und die Risikofaktoren wie etwa eine berufliche Belastung oder anatomische Auffälligkeiten wie Knochenvorsprünge, die zu einer leichten Reizung des Schleimbeutels führen können, nicht außer Acht gelassen werden.
Vor der Operation sollten gerinnungshemmende Medikamente abgesetzt werden, um die Blutungsgefahr im Operationsgebiet zu minimieren. Auch ist eine einmalige Gabe eines Antibiotikums vor der Operation wichtig, um die Infektion zu minimieren. Nach Eröffnung der Haut und des Unterhautfettgewebes, welches am Ellenbogen meist sehr dünn ist, versucht der Operateur, den Schleimbeutel stumpf abzulösen und diesen ohne einer Eröffnung zu entfernen, um mögliches infektiöses Material nicht in Kontakt zu dem umliegenden Gewebe zu bringen.
Bei einer perakuten Entzündung ist die Infektion jedoch schon über den Schleimbeutel hinaus ausgebreitet. Es besteht die Gefahr einer Sepsis (Blutvergiftung), daher ist dies eine dringende Indikation zur Operation. Bei einer akuten Entzündung, die auf den Schleimbeutel begrenzt ist, wird dieser, wenn er nicht vollständig zu entfernen ist, mit einem Schnitt geöffnet und täglich gespült. Zusätzlich ist eine Antibiotikatherapie und gegebenenfalls die Anlage einer Vakuumpumpe indiziert. Diese reinigt die Wunde und ist über einen Sog mit einer Apparatur verbunden, in die das Wundsekret abgeleitet wird. Ist die Entzündung abgeheilt, kann der Schleimbeutel in einer zweiten Operation nun gefahrlos entfernt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Operationsverlauf einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
Nach der Operation werden bereits im Operationssaal Schienen an das Ellenbogengelenk angelegt, um eine Ruhigstellung zu gewährleisten. Alternativ dazu kann auch für den Zeitraum von einer Woche ein Gips angelegt werden. Außerdem ist eine Thromboseprophylaxe, eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Therapie und die regelmäßige Nachsorgeuntersuchung wichtig. Etwa 2 Wochen lang sollte der Arm noch ruhiggestellt und nicht zu stark belastet werden. Nach dieser Zeit werden die Fäden des Operationsgebiets gezogen. Stellt der Arzt hier keine weiteren Komplikationen oder Infektionszeichen fest, darf der Ellenbogen nun wieder belastet werden. Bei besonders beschwerlichen Sportarten oder Arbeiten für den Arm, sollte jedoch bis zu 6 Wochen bis zur einer Vollständigen Aktivität gewartet werden.
Der Schleimbeutel hat eine wichtige Aufgabe im Ellenbogengelenk. Er reguliert die enorme Druckbelastung des Gelenks und Schützt so die Knochen vor einer starken mechanischen Kompression. Nach einer operativen Entfernung fehlt dieser Regulationsmechanismus, wodurch es zur Schädigung des Gelenks kommen kann. Außerdem führt ein operativer und damit invasiver Eingriff zwangsläufig zur Narbenbildung. Diese sind ästhetisch störend und können ebenfalls die Gelenkfunktion beeinträchtigen. Eine Verminderung der Bewegungsfähigkeit ist hier nicht auszuschließen. Zusätzlich kann es bei dem operativen Eingriff zu Nervenläsionen der benachbarten Nervenbahnen kommen. Dies kann in seltenen Fällen zur Missempfindungen, Taubheitsgefühlen oder Funktionsverlust einzelner Muskelgrupppen führen. Auch ein Bluterguss im Ellenbogengelenk kann nach der Operation auftreten und ist keine Seltenheit.
Zusätzlich kann es zur intraoperativen Blutungen kommen, da das Operationsgebiet sehr gut durchblutet ist. Geringe und kontrollierte Blutungen sind jedoch nicht besorgniserregend und können vom Körper kompensiert werden. Eine Komplikation, die zum Beispiel durch eine Einblutung in eine Muskelloge, und damit einen durch eine Muskelfaszie begrenzten Bereich, auftreten kann wird Kompartment Syndrom genannt. Hier kommt es zu einem gefährlichen Anstieg des Gewebedrucks innerhalb des Kompartiments. Folgen sind Nervenläsionen, Gewebe- und Organschädigungen. Bei einem Verdacht auf ein Kompartmentsymdrom ist eine schnelle operative Faszienspaltung indiziert. Durch die operative Eröffnung der Haut und des Unterhautgewebes kann es zum Eindringen von Bakterien in das Wundgebiet und damit zu einer Infektion kommen. Dieses Risiko wird durch die prä- und postoperative Antibiotikatherapie minimiert.
Vor allem die chronische Schleimbeutelentzündung kann durch einige vorbeugende Maßnahmen vermieden werden. Neben der Klärung einer entzündlichen Vorerkrankung oder anatomischen Störfaktoren kann das Tragen von Bandagen zu einer Entlastung des Schleimbeutels führen, welche das Entzündungsrisiko minimiert. Bei immer wieder aufkehrenden Schleimbeutelentzündungen des Ellenbogens sollten stark belastende Sportarten wie Tennisspielen pausiert oder aufgegeben werden. Auch eine Überreizung des Schleimbeutels durch ständiges Aufstützen kann vermieden werden. In solchen extrem belastenden Situationen kann eine Polsterung helfen, den Druck auf den Schleimbeutel etwas zu verringern. Wenn das Unterlassen der belastenden Positionen nicht möglich ist, sollten häufig Pausen durchgeführt werden. Dabei ist eine Ruhigstellung und Streckung des Ellenbogens wichtig, um den Druck von dem Schleimbeutel zu nehmen.
Bei einer Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens kommt es zur Rötung und Schwellung der betroffenen Region, meist ist der Ellenbogen zusätzlich überwärmt und der Patient hat Schmerzen bei Belastung oder sogar in Ruhe. Der Schleimbeutel lässt sich als verhärtet und prall gefüllt ertasten, je nach Ursache der Entzündung kann er, auch Eiter enthalten. Durch die Schwellung und die Schmerzen kommt es zur Bewegungseinschränkung des Ellenbogengelenks.
Das Abtasten des Ellenbogens und die aufgetretenen Entzündungszeichen sind bereits wegweisend für die Diagnose einer Schleimbeutelentzündung. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann diese gesichert werden. Hier zeigt sich vermehrte Flüssigkeit oder gegebenenfalls Eiter im inneren des Schleimbeutels. Wenn die Entzündung auf ein akutes Trauma zurückzuführen ist, sollte ebenfalls noch ein Röntgenbild des Ellenbogens gemacht werden, um Knochensplitter und ähnliches auszuschließen, die den Schleimbeutel reizen.
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