Die Mundfäule wird durch den Herpes-Simplex-Virus ausgelöst. Sie bewirkt hohes Fieber, Aphten und infolgedessen oft eine Nahrungsverweigerung durch das Kind. Gefährlich wird es, wenn das Kind dann zu wenig Flüssigkeit aufnimmt - es droht eine Dehydrierung.
Bei der Mundfäule beim Kind handelt es sich um eine sehr schmerzhafte entzündliche Krankheit der Mundschleimhaut. Die Mundfäule (auch Gingivostomatitis herpetica genannt) tritt meist im Alter von 10 Monaten bis drei Jahren auf und wird durch den ersten Kontakt des Kindes mit dem Herpes-Simplex-Virus-Typ 1 ausgelöst.
Meist kommt es während der Erkrankung zu Fieber und - aufgrund der schmerzhaften Entzündung im Mund - zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Vor allem am Zahnfleisch und am Gaumen kommt es zur Bildung vieler kleiner Aphten und gelblich belegter Wunden, auch die Innenseiten der Lippen und die Zunge können davon betroffen sein.
Allgemeine Informationen finden Sie hier: Die Mundfäule
Auslöser der Mundfäule beim Kind ist der erste Kontakt mit dem Herpes-Simplex-Virus-Typ 1, dieser wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die meisten Erwachsenen tragen den Herpes-Virus in sich, aber durch ein gestärktes Immunsystem kommt es nicht immer zum Ausbruch der Erkrankung, sie können den Herpes-Virus aber trotzdem übertragen.
Bei Kindern ist das anders: Sie kommen zum ersten Mal mit dem Herpes-Virus in Kontakt und ihr Immunsystem ist noch im Aufbau, so kommt es schnell zu einer Infektion und zur Ausbreitung der Mundfäule in der Mundhöhle. Die Krankheit ist hochansteckend und wird über den Speichel übertragen.
Der Herpes-Virus wird sehr häufig von den Eltern auf das Kind übertragen. Alltagssituationen sind nicht selten die Auslöser, es reicht ein Ablecken des Schnullers, ein gemeinsames Benutzen des Bestecks oder ein einfaches Küsschen, um den Herpes-Virus zu übertragen.
Vor allem bei einem akuten Lippenherpes bei einem Elternteil sollte jeder Mundkontakt zum Kind vermieden werden. Manchmal kommt es zur Übertragung von Kind zu Kind durch Spielzeug, welches von den Kindern in den Mund genommen wird.
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Herpes-Simplex-Viren werden über eine Kontaktinfektion übertragen, dazu zählt die Schmier- und Tröpfcheninfektion. Vor allem wird der Virus über den Speichel übertragen.
Die an Mundfäule erkrankten Kinder scheiden die Viren über den Speichel an die Umgebung aus, die Viren überleben und können von anderen Menschen aufgenommen werden. Je nach Zustand des Immunsystems kommt es zur Erstinfektion oder zur Sekundärinfektion, letzteres zeigt sich in Lippenherpes, wobei sich die Erstinfektion meist zu einer Mundfäule entwickelt. Während der Zeit der Erkrankung sollte man vermehrt auf ausreichende Hygiene achten.
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Mundfäule bei Kindern beginnt häufig mit Fieber, welches auch teilweise recht hoch sein kann. Das Fieber dauert in der Regel bis zu fünf Tage an.
Nach den ersten zwei bis drei Tagen kommt es dann meist zur Bläschenbildung und Bildung von Aphten an der Mundschleimhaut. Vorwiegend lokalisiert auf Gaumen und Zahnfleisch, jedoch können auch die Innenseiten der Lippen und die Zunge betroffen sein. Das Zahnfleisch kann zudem anschwellen.
In den ersten Tagen kommt es in der Regel noch nicht zu Schmerzen, erst wenn sich die Mundfäule weiter ausgebreitet hat und zu den vermehrt entstandenen Bläschen noch kleine offene Wunden entstehen. Es kommt dann zu brennendem andauernden Schmerz, sodass die Nahrungsaufnahme nur sehr bedingt möglich ist.
Zudem kann es zu Zahnfleischbluten kommen und das Zahnfleisch färbt sich in dunklerem rot. Da die Zunge auch entzündet ist, können die Zungenpapillen weißlich erscheinen. Durch die Entzündung kann es auch zum Anschwellen der Zunge kommen, dieses kann zu zusätzlichen Schluckbeschwerden führen kann.
Auch die Halslymphknoten können in dieser Zeit anschwellen. Nach etwa einer Woche kommt es zur Austrocknung der Bläschen und zum Abheilen der Wunden. Erst dann lässt der Schmerz nach und die akute Ansteckungsgefahr besteht nicht mehr.
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Durch das Fieber und die starken Schmerzen im Mund fühlen sich die Kinder sehr angeschlagen und verweigern häufig die Nahrungsaufnahme, vor allem das regelmäßige und ausreichende Trinken ist sehr wichtig. Nicht selten kann es zum Dehydrieren (Austrocknen) des Kindes kommen und dadurch zu gefährlichen Zuständen.
Sollte das Kleinkind nicht essen und trinken wollen, sollte man umgehend den Kinderarzt aufsuchen. Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkinder. Bei ihnen kann es zu einem schweren Verlauf der Mundfäule und sogar zu einer Entzündung des Gehirns kommen. Man nennt die Erkrankung dann Herpes-Simplex-Enzephalitis.
Kommt es zu einer zusätzlichen Infektion der Haut nahe dem Auge, kann des im schlimmsten Fall zu einer Infektion der Hornhaut im Auge kommen.
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Die Mundfäule ist für die Mediziner eine häufige und relativ leicht erkennbare Erkrankung. Der Zusammenhang von anfänglichem Fieber und dem Verlauf der Erkrankung, in dem es zur Bläschenbildung und den brennenden Schmerzen kommt, stellt ein typisches charakteristisches Indiz für die Erkrankung der Mundfäule dar.
Trotzdem ist eine reine Sichtdiagnose nicht hundertprozentig sicher und vor allem bei schweren Verläufen der Mundfäule empfiehlt sich eine zusätzliche Laboruntersuchung. Diese kann durch einen Speicheltest oder einen Mundabstrich erfolgen. Es gibt zahlreiche andere Krankheiten im Mundraum, vor allem Mundsoor kann ähnliche Symptome zeigen.
Die Mundfäule beim Kind sollte zuerst von einem Kinderarzt untersucht werden. Der Kinderarzt kann relativ schnell eine Diagnose stellen. Medikamente werden nur in Ausnahmefällen benötigt und je nach Schwere des Krankheitsverlaufs unterschiedlich eingesetzt. Zuerst wird das Fieber durch fiebersenkende Medikamente (z.B. Paracetamol-Saft) behandelt. Die Schmerzen können durch das Auftragen von Gel oder Tinktur gelindert werden.
Auch ein Zahnarzt kann die Diagnose stellen und falls benötigt die passenden Medikamente verschreiben. Oft helfen auch homöopathische Medikamente und Hausmittel aus, trotzdem sollte ein Besuch beim Arzt zur Diagnosestellung in jedem Fall erfolgen.
Typische Symptome der Mundfäule sind anfängliches hohes Fieber, welches bis zu fünf Tagen andauern kann. Äußerlich tastbare und ggf. sichtbare geschwollene Lymphknoten am Hals und im Mundraum ein geschwollenes Zahnfleisch. Das Zahnfleisch ist in einem dunkleren rot gefärbt und es kann zu Zahnfleischbluten kommen. Zudem kann die komplette Mundschleimhaut angeschwollen sein.
Auf der Mundschleimhaut, vor allem am Gaumen und am Zahnfleisch, entdeckt man mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und Aphthen, von denen oft kleine offene Wunden ausgehen. Vor allem beim Essen kommt es zu vermehrtem Schmerz und daher oft zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Hinzu kommen Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und vermehrter Speichelfluss. Die Kinder fühlen sich insgesamt angeschlagen und schwach und haben oft säuerlichen Mundgeruch.
Die Zungenpapillen können sich bei der Mundfäule entzünden und erscheinen als weißliche Punkte. Die Entzündung der Zunge kann zusätzlich sehr schmerzhaft sein und zu Schluckbeschwerden führen. Auch ein Anschwellen der Zunge ist möglich, was zusätzlich das Schlucken erschwert und strengstens beobachtet werden sollte. Durch den Schmerz an der Zunge ist oft das Sprechen erschwert.
Die Therapie erfolgt meist symptomatisch, das heißt man bekämpft die Symptome und nicht die Ursache. Wichtig ist der Besuch beim Kinderarzt, um eine genaue Diagnose zu stellen und dementsprechend die passende Therapie zu wählen. Vor allem ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden.
Zur Fiebersenkung wird häufig das fiebersenkende Medikament Paracetamol eingesetzt. Bei Kindern häufig in Form eines Saftes oder eines Zäpfchens.
Zusätzlich kann ein betäubendes Gel (z.B. Zahnungsgel) auf die wunden Stellen aufgetragen werden. Empfohlen wird das Trinken von kaltem Kamillentee, dieser soll eine heilende Wirkung haben und gleichzeitig den Schmerz durch Kühlen lindern.
Die Kinder sollen sich ausruhen und während der Zeit bis zur vollständigen Ausheilung der Mundfäule nicht in den Kindergarten gehen. Es gibt zudem noch weitere homöopathische Mittel wie Nelkenöl, welches schmerzlindernd wirken soll.
Weiche, salzarme und kühle Speisen machen das Essen erträglicher und eine Portion Eis soll durch das Kühlen die Schmerzen lindern und der Entzündung entgegenwirken.
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Da es sich bei der Mundfäule um eine Viruserkrankung durch den Herpes-Simplex-Virus handelt, werden keine Antibiotika zur Therapie eingesetzt. Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen.
Eine Möglichkeit wäre die Verwendung von Virustatika, wie zum Beispiel Aciclovir. Diese werden aber nur in sehr schwerwiegenden Fällen eingesetzt und die Verwendung bei Kindern ist nur in Ausnahmefällen indiziert.
Ein bewährtes Hausmittel gegen Mundfäule ist Kamillentee. Diesen sollte man vor dem Trinken gut abkühlen lassen und am besten zusätzlich im Kühlschrank kühlen. Er hat eine beruhigende Wirkung und durch das Kühlen wirkt er auch schmerzstillend. Da auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig ist, kann ein Strohhalm das Trinken erleichtern.
Weiche kühle Speisen und sogar Eis führen zur Schmerzlinderung. Ungeeignet sind heiße, scharfe oder saure Speisen, auch salzige Speisen sollten gemieden werden. Zudem kann Fruchtsaft durch die Fruchtsäure zusätzliches Brennen auslösen.
Unterstützend fiebersenkend helfen kalte Umschläge wie Wadenwickel.
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Als homöopathische Alternativen zur Behandlung von Mundfäule beim Kind gibt es Nelkenöl, kolloidales Silber oder eine Myrrhe-Tinktur.
Zur Behandlung das Nelkenöl oder die Myrrhe-Tinktur mit dem Wattestäbchen tränken und die Bläschen damit betupfen. Das kolloidale Silber verwendet man unverdünnt als Mundspülung, es sollte so lang wie möglich im Mund behalten werden und dann ausgespuckt werden. Eine Konzentration von 10 ppm oder 25 ppm (parts per million) sind in diesem Fall völlig ausreichend. Die Myrrhe-Tinktur hingegen hat einen bitteren Geschmack und kann zusätzlich auf den Wunden brennen. Ihr wird zwar eine gut heilende Wirkung nachgesagt, aber sie wird aufgrund ihres Geschmacks und dem zusätzlichen Brennen nicht gern von Kindern akzeptiert.
Die Mundfäule beim Kind ist eine Schmier- und Tröpfcheninfektion und ist hochgradig ansteckend. Sie überträgt sich über den Speichel.
Vor allem im Kindergarten können sich die Kinder über das Spielzeug, welches häufig in den Mund genommen wird, schnell anstecken. Gerade der Erstkontakt mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ 1 führt bei Kindern zum Ausbruch der Mundfäule.
Die Mundfäule ist hochgradig ansteckend und erst mit komplettem Abheilen und Austrocknen der Bläschen ist die Ansteckungsphase vorbei. Erst dann darf das Kind wieder Kontakt zu anderen Kindern haben. Daher sollte mit dem Besuch des Kindergartens die komplette Abheilung abgewartet werden. Zudem fühlen sich die betroffenen Kinder durch Fieber und die Schmerzen im Mund sehr schwach und angeschlagen, sodass ein Besuch im Kindergarten nicht möglich ist.
Die Inkubationszeit ist die Dauer zwischen dem Kontakt zum Herpes-Virus und dem eigentlichen Ausbruch der Erkrankung. Sie dauert bei der Mundfäule meist 1- 26 Tage und ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Die relativ lange Zeitspanne macht es schwierig herauszufinden, was genau der Auslöser der Infektion war, meist findet sich dieser aber im direktem Umfeld des Kindes. Die Inkubationszeit hängt von der körperlichen Verfassung und der Stärke des Immunsystems des jeweiligen Kindes ab. Vor allem bei sehr jungen Kindern befindet sich das Immunsystem noch im Aufbau und es kommt schneller zur Infektion.
Zuerst beginnt die Erkrankung mit teilweise hohem Fieber und wenn die ersten Bläschen an der Mundschleimhaut auftreten, beginnen die typischen Schmerzen und Begleiterscheinungen der Mundfäule.
Die Mundfäule beim Kind wird meist durch Fieber begleitet, dieses dauert bis zu fünf Tage an, nach den ersten 2-3 Tagen bilden sich meist die typischen Bläschen an der Mundschleimhaut. Die akute Phase der Mundfäule dauert je nach Schwere und Verlauf der Erkrankung etwa ein bis zwei Wochen an, danach trocknen die Bläschen und Wunden aus und heilen langsam ab, dieses kann bis zu drei Wochen dauern.
Nach der Abheilung ist das akute Ansteckungsrisiko überwunden, jedoch verbleiben die Herpes-Viren im Körper und können später, sogar im Erwachsenenalter, erneut eine Infektion auslösen. Meist tritt diese Sekundärinfektion bei einem geschwächten Immunsystem oder Stress auf und zeigt sich durch Lippenbläschen, dem sogenannten Lippenherpes.
Bei Babys kann die Erkrankung länger andauern und schwerer verlaufen. Meist dauert die Mundfäule beim Baby im akuten Zustand etwa zwei Wochen an bis eine Besserung eintritt und der gesamte Verlauf der Erkrankung kann beim Baby sogar bis zu sechs Wochen andauern. Gerade bei Babys sollte die Kontrolle durch einen Kinderarzt schon bei den ersten Anzeichen erfolgen, es kommt oft zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme und kann dadurch zum gefährlichen Dehydrieren (Austrocknen) kommen.
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