Bei der Milchallergie handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie, wobei das eigene Immunsystem einzelne Nahrungsbestandteile als fremd einstuft und "angreift". Im Gegensatz dazu besteht bei der oft mit der Milchallergie verwechselten Laktoseintolleranz ein Mangel am Verarbeitungsenzym Laktase.
Die Milchallergie, auch Kuhmilchallergie oder Kuhmilchproteinallergie genannt, ist eine Nahrungsmittelallergie vom Soforttyp (Typ 1). Das bedeutet, dass die allergische Reaktion innerhalb von Sekunden bis Minuten erfolgt und eine verzögerte Reaktion zusätzlich nach 4 bis 6 Stunden möglich ist.
Die Häufigkeit einer Milchallergie liegt im Säuglings- und Kleinkindsalter bei circa 2 bis 3% der Bevölkerung und zeigt sich oft in den ersten Lebensmonaten nach dem Abstillen. Beim Großteil der Kinder kommt es in den ersten Lebensjahren zu einer Toleranzentwicklung, das heißt, sie sind dann in der Lage, Kuhmilch zu trinken.
Daneben können auch Erwachsene eine Milchallergie entwickeln. Bei ihnen sind Frauen häufiger als Männer betroffen und die Allergie tritt dabei zwischen dem 20. Und 50. Lebensjahr auf.
Die Kuhmilchallergie wird häufig mit einer Laktoseintoleranz verwechselt, da beide Erkrankungen ähnliche Symptome haben, sie unterscheiden sich dennoch klar in ihren Ursachen.
Milchallergie und Laktoseintoleranz können ähnliche Beschwerden verursachen. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und ein Völlegefühl können bei beiden Erkrankungen auftreten, weshalb die Kuhmilchallergie häufig mit einer Laktoseintoleranz, also einer Milchzuckerunverträglichkeit, verwechselt werden kann.
Die Milchallergie hat ihre Ursache im Immunsystem, welches die Milcheiweiße fälschlicherweise als fremd und gefährlich beurteilt.
Im Gegensatz dazu liegt die Ursache der Laktoseintoleranz im Darm. In der Darmschleimhaut gibt es keine oder zu wenig Laktase. Laktase ist ein Verdauungsenzym, dass den Milchzucker aus der Nahrung zerlegt. Der Milchzucker Lactose besteht aus dem Traubenzucker (Glucose) und der Galactose (Schleimzucker). Der Darm kann die Zuckermoleküle nur dann aufnehmen, wenn sie zuvor von der Lactase in die zwei kleinen Zucker gespalten wurden.
Bei Laktoseintoleranz gelangt die Lactose unverarbeitet in den Dickdarm, wo sie von Darmbakterien aufgenommen und vergoren wird. Dabei entstehen Gase, die zu Blähungen führen und Milchsäure. Milchsäure ist osmotisch aktiv, das bedeutet, dass sie einen Wassereinstrom in den Darm verursacht. Durch die Flüssigkeit in dem Darminhalt entsteht sehr flüssiger Stuhl, die Betroffenen leiden deshalb oft unter Durchfall. Insgesamt haben Milchallergie und Laktoseintoleranz beide oft Magen-Darm-Beschwerden zur Folge, die Ursachen und Therapie-Möglichkeiten unterscheiden sich jedoch stark voneinander.
Lesen Sie mehr dazu unter Symptome einer Laktoseintolleranz
Die Symptome bei einer Milchallergie können vielfältig ausgeprägt sein. Meistens sind die Haut, der Magen-Darm-Trakt und der Atemtrakt betroffen. In akuten Fällen kann auch das Herz-Kreislauf-System betroffen sein, wobei die schwerste Form der allergischen Reaktion der anaphylaktische Schock ist, welcher lebensbedrohlich ist.
Klassische Magen-Darm-Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
Die Allergie kann Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Unruhe verursachen und bei kleinen Kindern und Säuglingen zu untröstlichem Schreien führen.
Mögliche Atemwegsbeschwerden bei einer Milchallergie sind eine Verengung der Bronchien, eine Kehlkopfschwellung (Larynxödem) und allergischer Schnupfen bis hin zum Asthma bronchiale.
In schweren Fällen treten systemische Reaktionen des Körpers im Rahmen der Milchallergie auf, darunter Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten, Atemprobleme und Anaphylaxie, bei der mehrere Organsysteme auf die Allergie reagieren und ein Schockzustand eintritt.
Gerade bei neurodermitischen Hautveränderungen liegt der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie nahe. Die meisten Kinder mit Neurodermitis weisen auch eine Nahrungsmittelallergie auf. Im Säuglingsalter ist tatsächlich Milch der häufigste Allergieauslöser, bei älteren Kindern spielen auch Ei, Soja, Nüsse und bestimmte Früchte eine Rolle. Daher lohnt sich der Besuch beim Kinderallergologen, sollten die oben genannten Beschwerden über mehrere Monate bestehen.
Zu den häufig vorkommenden Hautbeschwerden bei Milchallergie zählen Nesselsucht (Urtikaria), Hautrötung (Erythem), Juckreiz und eine Ekzembildung bei Kontakt mit dem Allergen, das heißt ein entzündlicher Ausschlag auf trockener Haut. Die Hautbeschwerden können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
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Die Haut reagiert bei Allergien häufig besonders schnell, sie dient dem Immunsystem als „Helfer“ und „Botschafter“. Ein Hautausschlag ist ein häufiges Symptom bei Milcheiweißallergie.
Meistens bildet sich im Rahmen der Allergie ein atopischen Ekzem. Zu Beginn finden sich Hautrötungen mit kleinen Bläschen und vermehrte Schuppenbildung. Die Hautpartien weisen rote bis bräunliche oder weiße Flecken auf. Eventuell bilden sich Stippchen und Girlanden, die flach und erhaben sein können. Quaddeln treten oft bei sogenannter Nesselsucht auf. Dies sind kleine, weiche, helle bis rosige Schwellungen der Haut. Die Haut ist außerdem sehr trocken.
Die Kinder leiden unter quälendem Juckreiz. Die Diagnose atopisches Ekzem oder Neurodermitis lässt sich so relativ leicht stellen. Bei Babys sind vor allem die Kopfhaut, das Gesicht und die Streckseiten der Extremitäten betroffen. Wenn die Kinder älter werden, findet sich der typische Hautausschlag eher auf Ellenbeugen, Kniekehlen und dem Halsbereich.
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Im Rahmen des Hautausschlags durch Milchallergie können Pickel und Pusteln auftreten, also kleine Eiterbläschen relativ oberflächlich unter der Haut.
Es gibt keinen wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang des Auftretens von Pickeln bei Milchallergie. Jedoch können Pickel ein Zeichen der Überreaktion der Haut auf das Allergen, die Milcheiweiße, sein, da die Allergiesymptome bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein können.
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Im Rahmen der allergiebedingten Atemwegsbeschwerden können bei einer Milchallergie eine Kehlkopfschwellung, Atembeschwerden, eine laufende Nase und Husten entstehen.
Allergischer Husten bei Milchallergie ist ein relativ häufiges Symptom, da das Immunsystem als Reaktion auf die allergieauslösenden Stoffe oft mehr Schleim in den Bronchien produziert. Der Körper versucht sozusagen, die Fremdstoffe auszuhusten.
Mehr hierzu: Husten bei einer Allergie
Eine Milcheiweißallergie festzustellen ist nicht einfach - vor allem, da die Symptome oft so unterschiedlich sind.
Meistens stehen Verdauungsbeschwerden im Vordergrund, aber auch schwere neurodermitische Ausschläge können auftreten. Nicht alle Betroffenen zeigen gleich nach der Nahrungsaufnahme diese Symptome, bei einigen treten sie erst nach mehreren Tagen auf.
Typisch für eine Allergie ist jedoch, dass sich die Symptome meist schlagartig bessern, wenn das auslösende Agens weggelassen wird. Daher wird man die Betroffenen bitten, für 14 Tage auf Milchprodukte zu verzichten. Für Babys kann für diesen Zeitraum eine spezielle Formulanahrung verordnet werden, die kein Milcheiweiß enthält.
Zusätzlich kann man einen Allergietest im Blut oder auf der Haut durchführen. Man sollte jedoch wissen, dass bei einem negativem Allergietest trotzdem eine Milcheiweißallergie vorliegen kann. Daher ist für die Diagnosestellung letztlich entscheidend, ob sich die Symptome durch das Weglassen der Milch deutlich verbessern, wenn nicht sogar ganz verschwinden.
Leiden die Eltern oder Geschwister unter allergischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen, ist das Allergierisiko des betroffenen Kindes deutlich erhöht. In der Regel werden die Eltern außerdem aufgefordert, ein Ernährungstagebuch für das betroffene Kind zu führen.
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Ein Hauttest, zum Beispiel der Prick-Test, wird gemacht, um erste Hinweise in Richtung Milchallergie zu liefern.
Dabei wird die Haut an einer kleinen Stelle mit einer Lanzette angeritzt und das Allergen in die Haut gebracht. Man beobachtet, ob eine Reaktion in Form von roten Quaddeln entsteht. Der Pricktest ist in der Regel schmerzfrei. Dieser Test lässt sich für viele Allergien machen, zum Beispiel auch für Pollen- oder Tierhaarallergien.
Daneben gibt es Bluttests, die sozusagen als nächster Schritt untersuchen, ob tatsächlich eine immunologisch vermittelte Allergie gegen Milcheiweiße vorliegt. Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test) untersucht das Vorliegen von spezifischen IgE Antikörpern im Blut des Kindes. Bei einem positiven Test muss jedoch nicht immer eine klinisch relevante Allergie vorhanden sein. Die Ergebnisse des Bluttests helfen vor allem, verdächtige Auslöser der Allergie einzugrenzen.
Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist eine milchfreie Eliminationsdiät, bei der das Kind komplett auf Milch in der Nahrung verzichtet. Nach einem gewissen Zeitraum findet eine Provokation statt, das heißt, dass dem Kind kleine Mengen Milch zugeführt werden, um zu beobachten, ob auf die Milcheinnahme eine allergische Reaktion erfolgt. Die milchfreie Auslassdiät dient dem Kinderarzt auf Basis der Voruntersuchungen als eine sichere Abklärung der Allergie bei Verdacht auf eine Milchallergie.
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Die Therapie bei einer Milchallergie basiert auf einer konsequenten Nahrungsumstellung. Insbesondere bei Kindern mit Milchallergie ist eine Ernährung vollkommen frei von Milch und Milchprodukten erforderlich, um eine beschwerdefreie Entwicklung des Kindes zu ermöglichen. Es gibt keine Medikamente oder anderen Therapiemöglichkeiten, die die Ursache der Erkrankung behandeln. So bleibt den Betroffenen zunächst nur, radikal auf Produkte mit Kuhmilch oder Kuhmilcheiweiß zu verzichten.
Gerade für Babys stellt das natürlich eine Herausforderung dar. Das Baby muss trotz dieser diätetischen Einschränkung mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Meist verliert sich die Allergie mit zunehmendem Lebensalter, wenn das Immunsystem sich weiter entwickelt. Daher spricht man oft auch von einer Auslassdiät, weil man nur für einen begrenzten Zeitraum auf diese Produkte verzichten muss. Es gibt mittlerweile sehr gute kuhmilchfreie Ersatznahrungen für Babys. Sie werden wie normale Babynahrung gefüttert. Die Spezialnahrung wird allerdings vom Arzt verordnet. Sie sorgt dafür, dass der Säugling wächst und gedeiht, ohne unter den schwerwiegenden Allergiesymptomen zu leiden.
Ein möglicher Therapieversuch für die Kuhmilchallergie liegt in der Hyposensibilisierung. Hyposensibilisierung, auch Allergieimpfung oder Immuntherapie genannt, soll die Überreaktionen des Immunsystems auf das Milcheiweiß behandeln. Praktisch sieht das so aus, dass dem Patienten stetig in steigenden Dosen Milch verabreicht wird. Ist die Allergie besonders schwer ausgeprägt, fängt man mit einem Mischungsverhältnis von Milch und z.B. Wasser von 1:100 an, später dann 1:10 oder tröpfchenweise. Die Betroffenen nehmen auch nach der Hyposensibilisierung täglich Milch ein, damit der Gewöhnungseffekt nicht verloren geht.
Bei der klassischen Form der Hyposensibilisierung werden wöchentlich Spritzen gegeben, in denen die Milchkonzentration zunehmend steigt. Dies geschieht über 16 Wochen, bis die sogenannte Erhaltungsdosis erreicht ist. Anschließend erhält der Patient eine monatliche Spritze mit der Erhaltungsdosis über drei Jahre, um den Gewöhnungseffekt zu erhalten.
Daneben gibt es die Kurzzeit-Hyposensibilisierung, bei der in der Einleitungsphase deutlich schneller eine Dosiserhöhung der Milchmengen erfolgt. Bei der Ultra-Rush-Hyposensibilisierung wird die Dosis noch rascher gesteigert, um eine schnelle Gewöhnung an die Milch zu erreichen. Bei jeder Form der Hyposensibilisierung werden nach Erreichen der Erhaltungsdosis monatliche Spritzen über drei Jahre gegeben.
Hat man die allergiebedingten Beschwerden erkannt, sollte man unbedingt zum Arzt gehen, um die Symptome zu analysieren und eine entsprechende Therapie anzugehen. Allgemein ist der Hausarzt bei Milchallergie der wichtigste Ansprechpartner, da er den bisherigen Krankheitsverlauf und die Medikamente kennt. Bei Kindern ist der Kinderarzt die erste Ansprechperson.
Nach dem ersten Check beim Hausarzt oder Kinderarzt, kann ein Fachkollege hinzugezogen werden, je nachdem was für Symptome vorliegen. Ein Allergologe ist ein Arzt, der die Zusatzausbildung zum Thema Allergie gemacht hat. Ein Allergologe kann dann nützen, wenn der Haus- oder Kinderarzt keine geeignete Therapie für die Milchallergie findet.
HNO-Ärzte können hilfreich sein, wenn Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum auftreten und ein Pulmologe vor allem bei Asthma. Augenärzte oder Gastroenterologen können helfen, wenn spezielle Beschwerden der Augen oder des Magen-Darm-Traktes nicht einfach behandelbar sind.
Allgemein sollte jedoch als erster Anlaufpunkt der Hausarzt oder Kinderarzt auf die Milchallergie aufmerksam gemacht werden. Der Haus- oder Kinderarzt kann im Zweifelsfall entsprechende Überweisungen zu anderen Fachärzten ausstellen.
Bei einer allergischen Reaktion kann das Immunsystem nicht mehr zwischen schädlichen und unschädlichen Substanzen unterscheiden und reagiert auf einen harmlosen Stoff mit der Produktion von Antikörpern, die in diesem Fall gegen das Milcheiweiß gerichtet sind.
Die genauen Ursachen, warum manche Babys eine Milcheiweißallergie entwickeln, sind noch nicht vollständig erforscht. Milch enthält 25 verschiedene Eiweiße, die als Allergen fungieren können, das heißt, dass sie als fremd erkannt werden können und Allergiesymptome verursachen können. Häufig sind die Proteine Casein, β-Laktoglobulin oder α-Lactalbumin dafür verantwortlich.
Man weiß jedoch, dass Babys, die früher mit Eiweiß aus Kuhmilch konfrontiert werden, ein deutlich höheres Risiko haben, diese Allergie zu entwickeln. Dies erklärt man sich so, dass das Immunsystem von Säuglingen sich noch im Aufbau befindet. Daher kann es noch nicht so gut zwischen körperfremden und schädlichen sowie körperfremden, aber harmlosen Stoffen unterscheiden. Dies lernt das Immunsystem aber im Verlauf. Deshalb kommt es bei der Milcheiweißallergie auch relativ häufig vor, dass die Allergie mit zunehmendem Alter verschwindet.
Eine weitere Ursache für eine Milcheiweißallergie liegt höchstwahrscheinlich in den Genen. Sind die Eltern von einer Milcheiweißallergie betroffen, hat auch deren Nachwuchs ein höheres Risiko, an dieser Form der Allergie zu erkranken.
Eine Kuhmilchallergie entwickelt sich meist im Säuglings- oder Kindesalter.
In dieser Zeit ist das Immunsystem noch nicht ganz ausgereift und reagiert mit einer überschießenden Reaktion auf die Eiweiße in der Milch. Daher sind die Symptome in dieser Zeit auch besonders schlimm. Wird dann die Diagnose einer Kuhmilchallergie gestellt, ist es wichtig, dass die Ernährung konsequent auf milcheiweißfreie Nahrungsmittel umgestellt wird. Dann besseren sich die Symptome auch schnell.
Mit zunehmendem Alter entwickelt sich auch das Immunsystem weiter. Daher lautet die gute Nachricht für alle Betroffenen: bis zum Schulalter vertragen bis zu 90% der Kinder wieder Milch und Milchprodukte. Regelmäßige Expositionsversuche sollte man unter ärztlicher Aufsicht durchführen.
Die Prognose für eine Kuhmilchallergie ist gut. Meistens handelt es sich nur um ein vorübergehendes Problem.
Im Gegensatz zu anderen Allergien ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich mit zunehmendem Alter verwächst. Auch wer als Baby noch an einer Milcheiweißallergie leidet, hat gute Chancen, als Schulkind wieder Milchprodukte essen zu können. Wichtig ist, dass man ab dem zweiten Lebensjahr regelmäßige Expositionsversuche unter ärztlicher Aufsicht macht.
Gefährlich kann eine Milcheiweißallergie vor allem für Säuglinge sein, wenn diese nicht erkannt wird. Die Babys leiden dann immer wieder an schlimmen Durchfällen.
Vor allem der massive Flüssigkeitsverlust ist gefährlich für Babys und Kleinkinder, da er schnell zu einer Austrocknung (Exsikkose) führen kann. Es ist daher wichtig, dass Eltern bei Kindern mit Durchfall auf Zeichen des akuten Flüssigkeitsmangels achten. Diese sind trockene Zunge, eingefallene Augen oder ein unruhiges Baby. In den allermeisten Fällen ist eine Kuhmilchallergie jedoch kein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild, meistens leiden die Kinder und auch die Eltern eher unter den chronischen Verdauungsstörungen.
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Wichtig ist, dass man bei der Ernährung auf Milch verzichtet. Dies schließt nicht nur Kuhmilch, sondern auch Ziegen-, Schafs- und Stutenmilch mit ein. Selbst Sojamilch sollte nur mit Vorsicht genossen werden, da Soja auch häufig Allergien auslösen kann.
Aber nicht nur offensichtliche Milchprodukte sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Viele Produkte, bei denen man es auf den ersten Blick nicht denken würde, sollte man auch nicht essen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass viele Fertigprodukte auch versteckte Milchbestandteile enthalten. Hierzu zählen Brot und spezielle Backwaren, Zwieback, Müsli, Milchbrötchen, Nudelfertiggerichte, Wurstwaren etc. All diese Produkte muss man meiden.
Damit man nicht aus Versehen etwas mit Milcheiweiß konsumiert, lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste der Verpackung. Alles ohne folgende Inhaltsstoffe dürfen konsumiert werden:
Für Babys muss man eine spezielle Formulanahrung wählen, die vom Arzt verordnet werden kann und speziell über die Apotheke bestellt werden kann.
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Was ist eine Kreuzallergie? Diese Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: Manche Allergene ähnlichen sich in ihrer Struktur so sehr, dass das Immunsystem des Allergikers diese nicht unterscheiden kann.
Daher entwickeln sich mit der Zeit auch Allergien auf andere Stoffe, die dem ursprünglichen Allergen auf molekularer Ebene sehr ähnlich sind. Dies kann auch erst im weiteren Verlauf der Erkrankung der Fall sein.
Für die Kuhmilcheiweißallergie gilt, dass weiteres Milcheiweiß aus Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch ebenfalls allergische Symptome auslösen kann. Es sind aber auch Kreuzreaktionen mit Mandelmilch, Hafermilch und Reismilch beschrieben. Auch Sojamilch kann eine Allergie auslösen, wobei Soja zwar frei von jeglichen Bestandteilen der Kuhmilch ist, aber selbst ein hochpotentes Allergen ist, d.h. Soja ist ein Stoff, der selbst häufig Allergien auslöst.
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Hauptsächlich Babys sind von einer Milcheiweißallergie betroffen. Im Gegensatz zu Erwachsenen ist der Hauptbestandteil ihrer Ernährung jedoch normalerweise Milch.
Muttermilch gilt weiterhin als die beste Ernährung für das Baby. Und tatsächlich haben Babys, die früh mit anderer Milch in Kontakt kommen, ein höheres Risiko, eine Kuhmilchallergie zu entwickeln. Allerdings können auch gestillte Babys eine Kuhmilchallergie bekommen. Die Säuglinge kommen durch die Nahrung der Mutter mit Kuhmilcheiweiß in Kontakt. Das Kind reagiert also nicht allergisch auf die Muttermilch. Die Mutter kann durchaus weiter stillen. Sie muss dann jedoch in ihrer Ernährung konsequent auf Milch und Milchprodukte verzichten. Dadurch bessern sich die Symptome bei den Babys meist sehr schnell. Ansonsten kann man auch auf eine spezielle milcheiweißfreie Formulaernährung umstellen. Diese Spezialnahrung verordnet der Arzt. Sie ist gutverträglich und versorgt den Säugling mit allen lebenswichtigen Nährstoffen.
Eine Milchallergie zeigt sich beim Baby deutlich anders als bei Erwachsenen und ist nicht immer leicht zu erkennen. Hautprobleme, Magen-Darm-Beschwerden und Atemwegsschwierigkeiten können auftreten. Jedes Kind hat andere Anzeichen einer Milchallergie.
Die meisten Kinder entwickeln im Rahmen der ersten Lebensmonate/Lebensjahre eine Toleranzentwicklung gegenüber Milcheiweiß. Nichtsdestotrotz sollten Sie bei Beschwerden Ihren Arzt informieren, um dem Baby eine beschwerdefreie Entwicklung zu ermöglichen.
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