Ist man heiser, so ist die Stimme rau und belegt, dagegen helfen einige Medikamente.
Heiserkeit (Dysphonie) bezeichnet eine Stimmstörung.
Ist man heiser, kann man oft nur noch flüstern, die Stimme klingt rau und belegt. Die Stimmstörung tritt als Symptom bei einer Vielzahl von Krankheiten auf und kann in manchen Fällen sogar zum vorübergehenden kompletten Stimmverlust führen.
Zu den Krankheiten bei denen Heiserkeit auftritt, gehören harmlose Erkältungen und Kehlkopfentzündungen, Überlastung der Stimme aber auch ernste Erkrankungen wie der Kehlkopfkrebs.
Ist man nach einer Operation heiser, liegt dies häufig an der Intubation, also dem Einführen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre. Der Beatmungsschlauch (Tubus) kann die Stimmbänder schädigen, was eventuell zu Heiserkeit führt.
Als Symptom einer Erkältung oder durch Überbelastung der Stimme entstandene Heiserkeit bedarf im Normalfall keiner besonderen Therapie, sie verschwindet oft ganz von alleine nach wenigen Tagen.
Erst bei lang andauernder Heiserkeit oder wenn zusätzlich andere Symptome wie etwa Atemnot, Fieber oder Schluckbeschwerden auftreten, sollte man eine medikamentöse Therapie in Erwägung ziehen.
Medikamente gegen Heiserkeit bekämpfen nicht das Symptom, sondern die Grunderkrankung.
Daher gibt es mehrere Wirkstoffe, mit denen sich Heiserkeit behandeln lässt. Wird Heiserkeit durch eine Erkältung ausgelöst, geht sie oftmals mit Halsschmerzen und Schnupfen einher.
Gegen diese viral (durch Viren) verursachten Beschwerden helfen Wirkstoffe aus der Gruppe der Menthole. Menthol ist ein Stoff, der in der Natur im ätherischen Öl der Pfefferminze vorkommt und der Pflanze ihren frisch, scharfen Geschmack verleiht.
Andere Pflanzen wie Basilikum, Thymian, Salbei oder Rosmarin enthalten ebenfalls Menthole. Alle diese Pflanzen lindern die Beschwerden bei viral bedingter Heiserkeit, indem sie durch ihre kühlende Wirkung das Atmen wieder erleichtern.
Sie wirken somit auch bei Verschleimung der Bronchien im Zuge einer Erkältung befreiend. Menthol findet sich in vielen Erkältungsmedikamenten und Mitteln speziell gegen Heiserkeit.
Beispiel für ein solches Arzneimittel ist das Neo Angin®, welches als Lutschtabletten in verschiedenen Geschmacksrichtungen in Apotheken verkauft wird.
Bronchicum® mit Menthol aus der Thymianpflanze gibt es als Saft und Pastillen zum Lutschen, Menosan® Salvia enthält das Menthol des Salbeis.
Salbeipräparate finden sich als Tropfen, Saft, Tees oder Bonbons im Handel.
Ein anderer Wirkstoff, der bei Heiserkeit angewendet wird, ist das Benzocain, ein Lokalanästhetikum. Bei Verwendung dieser Arznei steht die Behandlung der Halsschmerzen bei Heiserkeit im Vordergrund.
Das Lokalanästhetikum mindert Schmerzen bei Anwendung im Mund-/Rachenraum und wirkt so Heiserkeit und Hustenreiz entgegen.
Benzocain ist in Dorithricin Halstabletten® oder Dolo Dobendan® enthalten.
Beide Medikamente sind als Lutschtabletten zu erwerben. Kommt zu einer erkältungsbedingten Heiserkeit auch Husten mit festsitzendem Schleim hinzu, kann der Wirkstoff Ambroxol Besserung verschaffen. Ambroxol ist ein hustenlösender Stoff, welcher in erster Linie bei Erkrankungen der Bronchien angewendet wird.
Durch Stimulation der Drüsen in den Atemwegen wird der zähe, festsitzende Schleim verdünnt und kann wieder ordentlich abtransportiert werden. Gleichzeitig werden die Schleimhäute der Atemwege wieder ordnungsgemäß befeuchtet. Ambroxol ist im Mucoangin® enthalten.
Dieses Medikament gegen Heiserkeit kann in Apotheken als Lutschtabletten in verschiedenen Geschmacksrichtungen gekauft werden.
Isländisches Moos, aus dem Bereich der Pflanzenheilkunde, ist ein ebenfalls häufig verwendetes Mittel zur Heilung von Heiserkeit. Im isländischen Moos sind neben verschiedenen Bitterstoffen auch Vitamine enthalten.
Die Pflanze lindert Hustenreiz, wirkt also der Entstehung von Heiserkeit entgegen indem Räuspern und Husten verhindert werden.
Die Stimmbänder werden geschont. Des Weiteren lindert sie Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Enthalten ist isländisch Moos in den verschiedensten Präparaten. Isla Moos®, Aspecton Hustenstiller® oder isla med® sind nur einige Beispiele für die Vielfältigkeit der angebotenen Arzneimittel.
Medikamente gegen Heiserkeit mit isländischem Moos sind als Saft, als Lutschtabletten oder sogar als Tees und Bonbons nicht nur in Apotheken sondern oft auch in Reformhäusern oder Drogeriemärkten erhältlich. Isländisches Moos ist jedoch nicht der einzige Wirkstoff aus der Pflanzenheilkunde, der bei Heiserkeit Anwendung findet.
Extrakte aus der Eukalyptuspflanze wirken in Kombination mit Menthol kühlend und lindernd, als Bonbons verkauft regen sie die Befeuchtung der Schleimhäute im Mundraum an.
Heiserkeit, die nicht durch Viren, sondern durch Bakterien oder Entzündungen verursacht wird bedarf einer anderen Behandlung. Bei bakteriellen Infektionen kommen natürlich Antibiotika zum Einsatz.
Diese bekämpfen die Erreger im Mund- und Rachenraum und sorgen somit dafür, dass das Symptom Heiserkeit abklingt.
Hexetidin, ein Antiseptikum, welches verlangsamend auf das Wachstum von Bakterien und Pilzen wirkt, kann gleichfalls als Spray oder Lösung als Medikament gegen Heiserkeit angewandt werden.
Hexoral®-Spray enthält Hexetidin und wird in den Mundraum gesprüht, Doreperol® findet als Mundspülung Anwendung.
Ein weiteres Medikament gegen Heiserkeit ist das Emser Salz®. Dieses Salz entsteht durch Verdampfen von Thermalwasser und ist ungewöhnlich reich an Mineralien und Spurenelementen.
Ihm werden schleimlösende und entzündungshemmende Wirkungen nachgesagt, bei Erkältungen mit Heiserkeit wird es entweder in der Nase als Spüllösung angewendet oder in Form von Pastillen gelutscht.
Emser Salz® lindert Heiserkeit in erster Linie durch Befeuchtung der Schleimhäute. Beim Lutschen der Emser®-Lutschpastillen wird im Mund vermehrt Speichel produziert, die Schleimhaut wird besser befeuchtet und das Sprechen wird wieder einfacher.
Neben den gängigen Medikamenten gegen Heiserkeit gibt es auch einige Hausmittel, mit denen man das unangenehme Symptom selbst gut behandeln kann.
Wichtigster Punkt ist die ausreichende Befeuchtung der angegriffenen Schleimhäute.
Viel Trinken hilft, die Schleimhäute und Stimmbänder geschmeidig zu halten.
Am besten trinkt man stilles, nicht zu kaltes Wasser in kleinen Schlucken.
Säfte sind bei Heiserkeit nicht empfehlenswert, die Säuren in Früchten wirken reizen, beim Trinken spürt man deshalb dann Schmerzen. Hält man sich viel in geschlossenen Räumen auf, muss man vor allem im Winter auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten.
Die trockene Luft in beheizten Räumen schadet den Stimmbändern bei Heiserkeit nur noch mehr. Abhilfe schaffen hier beispielsweise nasse Handtücher, die im Zimmer aufgehängt werden, Schalen mit Wasser gefüllt oder Luftbefeuchter.
Bonbons mit den verschiedensten Wirkstoffen haben den Vorteil, dass sie nicht nur die Speichelbildung anregen, sondern auch gut schmecken. Das Trinken von Tee befeuchtet nicht nur die Schleimhaut, sondern wirkt im Idealfall der Heiserkeit direkt entgegen. Erkältungstees mit Salbei, Thymian oder Minze wirken befreiend und beruhigend auf die Rachenschleimhaut. Dem Tee kann man Honig beimischen.
Honig wirkt leicht antimikrobiell, kann also im Erkältungsfall die Genesung beschleunigen und für ein rasches Abklingen der Symptome sorgen. Erkältungstees oder Tees speziell gegen Heiserkeit gibt es in nahezu jedem Supermarkt, Reformhaus oder Drogeriemarkt zu kaufen.
Alternativ kann man Tee aber auch selber herstellen. Hierzu braucht man lediglich die passenden Kräuter wie etwa Salbei oder Pfefferminze. Die Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen, anschließend lässt man den Aufguss vor dem Trinken eine Weile ziehen.
Ebenfalls hilfreich bei Heiserkeit sind Aufgüsse aus Zwiebeln und Honig. Hierfür kocht man eine Zwiebel, mischt den entstandenen Saft mit etwas Honig und lässt die Mischung eine Zeit lang ziehen.
Ein weiteres bekanntes Hausmittel ist das Zubereiten von Gurgelösungen. Man kann zum Beispiel mit Salzwasser oder Olivenöl gurgeln.
Beim Gurgeln mit Salzwasser sollte man jedoch aufpassen, da verschlucktes Salzwasser meist zum Erbrechen führt.
Schonender ist deshalb die Methode des Inhalierens von Salzwasserdampf. Alternativ kann man auch Kamillendampf inhalieren. Zur Herstellung einer Inhalationslösung gibt man kochendes Wasser in einen Topf oder eine Schüssel und fügt entweder Salz oder Kamille hinzu. Dann legt man sich ein Handtuch über Kopf und Schultern, beugt sich über die dampfende Schüssel und atmet langsam durch die Nase ein und den Mund wieder aus.
Der Wasserdampf ist nicht nur wohltuend für Stimmbänder und Rachen, sondern befreit nebenbei auch die Nase und wirkt abschwellend auf die Nasenschleimhaut. Bei Anwendung dieser Methode ist aber Achtsamkeit geboten, da kochendes Wasser und Wasserdampf zu schweren Verbrennungen, beziehungsweise Verbrühungen führen können. Es ist ratsam das Wasser vor Inhalation ein wenig abkühlen zu lassen und sich nicht zu dicht über die Schüssel zu beugen.
Außerdem gibt es rezeptfrei die Wick Vaporub® Erkältungssalbe, die unter inhalativer Verwendung zur Linderung der Heiserkeit beitragen kann.
Heiserkeit im Rahmen von Kehlkopfentzündungen oder ähnlichen Erkrankungen lässt sich auch mit warmen Wickeln behandeln.
Zur Auswahl stehen hier Quarkwickel, Kartoffelwickel und Wickel mit Heilerde. Die jeweilige Zutat wird auf ein Tuch aufgebracht und um den Hals gelegt. Die Kartoffeln müssen hierfür gekocht werden. Heilerde wird ebenfalls auf ein Tuch gestrichen und auf den Hals gelegt. Am besten trägt man über den Wickeln noch einen dicken Wollschal, damit die entstehende Wärme nicht nach außen verloren geht. Generell empfiehlt es sich bei Heiserkeit einen Schal zu tragen. Wärme tut den Stimmbändern gut, während Kälte oder Kalte Luft zusätzlich reizend wirken.
Heiserkeit lässt sich gut mit Hausmitteln oder Medikamenten behandeln, oft verschwindet sie auch von ganz alleine.
Im Vordergrund bei der Behandlung steht die Schonung der Stimme, Berufsgruppen, die häufigen Gebrauch von ihrer Stimme machen, wie zum Beispiel Sänger, Schauspieler oder Anwälte, müssen sich unter Umständen vom Arzt krankschreiben lassen, um die Heiserkeit vollständig auszukurieren und den Stimmbändern die nötige Erholung zu gönnen.
Neben der Schonung der Stimme helfen Wärme und ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit den Genesungsprozess zu beschleunigen.
Oftmals ist Heiserkeit nur eine Begleiterscheinung von Erkältungen oder ähnlichen Krankheiten. Hinter länger andauernder Heiserkeit kann aber auch ein Tumor im Mund-Rachenraum stecken. Tritt Heiserkeit ohne ersichtlichen Grund auf oder dauert sie ungewöhnlich lange an, bringt ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohrenarzt Klarheit über die Grunderkrankung.
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