Bei Erkältungskrankheiten werden oftmals Wick Vaporub®-Produkte genutzt. Das bekannteste Wick Vaporub® - Produkt ist die Erkältungssalbe. Aber es gibt auch andere Produkte zum inhalieren und ein Wick Vapospray®, ein isotonisches Spray mit Meersalz zur Nasenspülung. Richtig angewendet, können diese Präparate bei bestimmten Beschwerden Linderung verschaffen. Aber es sind ein paar Kenntnisse zur Anwendung und Anwendungsgebiete sinnvoll, um Nebenwirkungen und Komplikationen zu vermeiden.

Wick Vaporub®

Einleitung

Wick Vaporub®-Produkte werden oftmals bei Erkältungskrankheiten genutzt. Laut einigen Autoren ist es das meistverkaufte Präparat im Vergleich zu anderen Präparaten seiner Art.

Das bekannteste Wick Vaporub® - Produkt ist die Erkältungssalbe. Aber es gibt auch andere Produkte zum inhalieren und ein Wick Vapospray®, ein isotonisches Spray mit Meersalz zur Nasenspülung.
Richtig angewendet, können diese Präparate bei bestimmten Beschwerden Linderung verschaffen. Dennoch sind ein paar Kenntnisse zur Anwendung sinnvoll, um Nebenwirkungen und Komplikationen zu vermeiden.

Indikationen für Wick Vaporup®

Laut Hersteller wird Wick Vaporub® bei BronchitisHeiserkeit, Erkältungskrankheiten mit Husten, Rachenentzündung und Schnupfen empfohlen.

Die Anwendung und Indikationsgebiete von Wick Vaporub® sind von Fachleuten umstritten. Manche Autoren raten sogar davon ab. Andere Autoren können durchaus unterstützende Wirkungen im Heilungsprozess von Erkältungskrankheiten feststellen. Die empfohlene Indikation vom Hersteller kann unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein.

Die Erkältungskrankheit muss akut und leicht- bis mittelgradig sein. Eine Indikation für Wick Vaporub® besteht, wenn damit die Beschwerden in wenigen Tagen rückläufig sind.
Die indizierten Erkältungskrankheiten beziehen sich auf Kinder über 2 Jahren oder Kinder und Erwachsene ohne chronische Erkrankungen der Atemwege.

Es kann eine Indikation für Wick Vaporub® bei Heiserkeit bestehen, wenn diese leichtgradig und in Folge von einer leicht- bis mittelgradigen Erkältung entstanden ist.

Wirkstoff und Wirkung von Wick Vaporub®

Wick Vaporub®-Präparate enthalten eine Wirkstoffkombination aus sogenannten ätherischen Ölen. Das bedeutet, dass die Öle vollständig verdampfen.

In Wick Vaporub® sind Eucalyptusöl, Menthol und Terpentinöl enthalten. Außerdem beinhaltet es synthetisch hergestelltes Kampfer.
Diese Inhaltsstoffe befinden sich in den Erkältungssalben meist zu 1- 5 %. Daneben ist zu 85% Vaseline enthalten.

Die Hauptwirkstoffe der ätherischen Öle dienen der Behandlung von Erkältungskrankheiten. Es wird vermutet, dass diese Heiserkeit, Husten, Schnupfen und Schmerzen und Verschleimungen der Atemwege entgegen wirken können.

Laut Hersteller können die Wirkstoffe in Wick Vaporub® Heilungsprozesse von Entzündungen im Rachen- und Bronchienbereich unterstützen. Man geht davon aus, dass das Eukalyptusöl auf bestimmte zelluläre Andockstellen, sogenannte Rezeptoren, der Schleimhautoberfläche der Bronchien einwirkt. Man vermutet, dass es folglich zu einer verbesserten Schleimlösung käme.

Laut Hersteller beeinflusse Kampfer daneben bestimmte Andockstellen der Atemmuskulatur. Man präsumiert, dass es eine leicht anregende Wirkung auf die Atemmuskulatur habe und dadurch ein vertieftes Atmen fördere.

Dagegen hat das Mentholöl möglicherweise eine Wirkung in der Nasenschleimhaut. Es aktiviert hier bestimmte Andockstellen, die sogenannten TRPM8 – Rezeptoren. Diese reagieren auf Kälte. Menthol kann diesen Stimulus vortäuschen. Das kann in manchen Fällen als angenehm empfunden werden.

Zudem nimmt man an, dass das Terpetinöl zur Keimabwehr dient.

Nebenwirkung von Wick Vaporub®

Wick Vaporub® kann, wie andere Medikamente auch, unerwünschte Wirkungen zeigen. Diese müssen nicht zwangsläufig auftreten.

Eine besonders schwerwiegende und ernstzunehmende beobachtete Nebenwirkung ist die bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren.
Hier konnten Kehlkopfkrämpfe und lebensbedrohliche Atemstörungen verzeichnet werden.

Daneben ist es in jedem Lebensalter möglich, dass es zu allergischen Reaktionen auf der Haut kommt. Diese zeigen sich in Rötungen oder Reizungen oder in sogenannte Kontaktallergien.

Hustenreiz oder Kurzatmigkeit wurden in manchen Fällen nach dem Inhalieren der Wirkstoffkombination beobachtet.

Über die Häufigkeit des Auftretens der Nebenwirkungen sind sich die Fachleute nicht einig. Sollte es bei der Anwendung zu diesen Nebenwirkungen kommen, sollten die Präparate gemieden werden. Es sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.

Wechselwirkung von Wick Vaporub®

Bisher sind keine Wechselwirkungen bekannt. Dennoch sind Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen.

Es wird empfohlen, den Arzt oder Apotheker zu informieren, sofern andere Arzneimittel aktuell oder erst kürzlich eingenommen wurden.

Gegenanzeigen von Wick Vaporub®

Wick Vaporub® ist kontraindiziert, wenn Allergien gegen einer der Inhaltsstoffe bekannt sind.

Bei Personen mit bestimmten Atemwegserkrankungen, wie beispielweise sogenanntes Asthma bronchiale ist Wick Vaporub® nicht zu empfehlen. Das Inhalieren der Wirkstoffkombination kann einen Asthmaanfall und in Extremfällen sogar lebensbedrohliche Atemnot auslösen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren sind die Wick Vaporub®-Präparate kontraindiziert. Kinder unter 6 Jahren dürfen die Präparate nicht inhalieren.

Generell ist nur eine äußerliche Anwendung indiziert. Eine Anwendung im Gesicht ist kontraindiziert. Das Anwenden von der Erkältungssalbe auf verletzter, verbrannter oder entzündeter Haut, auf Schleimhäuten oder auf offenen Wunden sollte unbedingt vermieden werden.

Zudem sollte die Salbe nicht bei Hautausschlägen, beispielsweise im Rahmen von Hauterkrankungen oder Kinderkrankheiten angewendet werden. Zudem ist Wick Vapurub® nicht geeignet bei Keuchhusten, Lungenentzündung und dem sogenannten Pseudokrupp, sowie bei Neigung zu Stimmritzenkrämpfen.

Wick Vapurub®-Erkältungssalbe

Wick Vapurub®-Erkältungssalbe ist das Produkt, welches von den Präparaten am bekanntesten ist und am meisten verwendet wird.

Die 100 g Wick Vapurub–Erkältungssalbe enthält in der Regel 5,0 g Campher, 1,5 g Eucalyptusöl, 2,75 g Levomenthol und 5,0 g Terpentinöl. Zudem sind weitere Bestandteile das ätherische Wacholderholzöl, weißes Vaselin und Thymol.

Die Salben gibt es in 25 g, 50 g und 100 g Packungen. Manchmal gibt es Sondergrößen.

Die Salbe wird je nach Belieben auf Brust, Hals und Rücken eingerieben. Diese Anwendung entspricht einer sogenannten kalten Inhalation. Durch die Körperwärme verdampfen die Wirkstoffe in der Salbe und werden durch das Einatmen inhaliert. Der Hersteller geht davon aus, dass sie eine lindernde Wirkung bis in die Bronchien entfalten.

Die Erkältungssalbe sollte sachgemäß angewendet und beispielsweise nicht unter einem festen Verband eingerieben werden. Zudem ist eine gleichzeitige Verwendung einer Wärmeflasche, eines Wärmekissens oder einer anderen Art von Wärmebehandlung zu unterlassen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Wick VapoRub® Erkältungssalbe

Dosierung von Wick Vaporub®-Erkältungssalbe

In der Regel wird empfohlen, Wick Vaporub®-Erkältunssalbe 2 – 4-mal täglich auf sorgfältig Brust und Rücken einzureiben. Die Menge der einzureibenden Salbe ist vom Lebensalter abhängig.

Bei Kindern von 2-5 Jahren sollte ein halber bis maximal ein Teelöffel der Erkältungssalbe verwendet werden. Bei Kindern von 6 – 12 Jahren werden 1 – 2 Teelöffel empfohlen.

Erwachsene sollten etwa eine Dosis von 2 – 3 Teelöffel der Salbe einhalten.

Bei sehr sensitiven Menschen reicht möglicherweise schon eine geringere Dosierung aus.

Inhalieren von Wick Vaporub® Erkältungssalbe

Man unterscheidet warmes und kaltes Inhalieren.

Klassischerweise wird die Erkältungssalbe von Wick Vapurub® „kalt inhaliert“, wenn sie auf Hals, Brust und Rücken eingerieben wird.
Alternativ zu dieser Art der kalten Inhalation gibt es auch einen separaten Inhalationsstick. Dieser Stick kann jederzeit unterwegs genutzt werden, indem er für wenige Sekunden an die Nase gehalten wird.

Außerdem ist es möglich, Wick Vaporub®-Erkältungssalbe als warme Inhalationslösung anzuwenden. Dafür benötigt man die Salbe, Wasser, einen Topf oder eine hitzestabile Schüssel mit großem Durchmesser und ein Handtuch.
Zum Inhalieren werden bei Kindern ab 6 Jahren und bei Erwachsenen 1 – 2 Teelöffel von Wick Vapurub® mit 0,5 Liter heißem Wasser übergossen.
In der Regel sollen die Dämpfe dann 10 – 15 Minuten eingeatmet werden. Eine Wiederholung mehrmals täglich ist oft ratsam.

Wichtig ist, die allgemeinen Empfehlungen zum Inhalieren einzuhalten. So beispielsweise, mit normaler Frequenz weiter zu atmen. Eine zu tiefe oder zu schnelle Atmung beim Inhalieren kann zu Schwindel oder Kopfschmerzen führen.
Weiterhin sollte immer alles im eigenen Wohlfühlbereich geschehen. Das heißt konkret, je nach individuellem Empfinden zwischendurch das Handtuch zu lüften, wenn es unter diesem nicht mehr aushaltbar ist. Auch sollte die Wasser(dampf)temperatur individuell gewählt werden.
Es können auch bedingt einfache Inhalatorien statt der Schüssel benutzt werden. Hierbei ist allerdings auf die Dosierung zu achten. Oftmals reicht ein Bruchteil der Salbe aus.

Vernebler bergen die Gefahr einer Schleimhautreizung und sollten daher nicht angewendet werden.

Preis von Wick Vaporub®

Der Preis von Wick Vapurub®-Produkten kann zwischen 4, 10 Euro und 16,43 Euro liegen. Daneben gibt es noch preisliche Ausreißer. Dies betrifft meist bestimmte Sonderprodukte oder Sonderaktionen.
Oftmals werden die Präparate dann in sonst nicht üblicher Inhaltsmenge angeboten.

Was ist zu beachten und ab wann wird Wick Vaporub® eingesetzt?

In jedem Fall sind die Angaben auf dem Beipackzettel zu beachten.
Wick Vaporub®-Erkältungssalbe darf nicht geschluckt werden.
Ein Kontakt mit Augen, Nase und Mund sollte vermieden werden.

Nach dem Einreiben der Salbe sollten stetig die Hände sehr gründlich gewaschen werden.
Sofern die Beschwerden nach 5 Tagen nicht rückläufig sind oder sich sogar verschlimmert haben, ist es angezeigt, einen Arzt aufzusuchen.

Bei Fehl- oder Überdosierung sollte die Salbe mit Baby-Öltüchern oder mit in Speiseöl getränkten Papiertüchern entfernt werden. Kommt es aufgrund von Fehl – oder Überdosierung zu Hautreaktionen, Atemproblemen oder anderen Beschwerden, sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

Im Fall von Atemnot oder eitrigem, blutigem Husten oder Nasenschleim nach Anwendung der Salbe, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Zudem sollte unverzüglich der Arzt kontaktiert werden, wenn die Wick Vapurub® Salbe verschluckt wurde. Es sollte nicht versucht werden, ein Erbrechen herbeizuführen. Bestenfalls sind die Präparate von Wick Vapurub® außer Reichweite von Kindern und entsprechend gefährdeten Personen zu lagern.

Bei Unsicherheiten aus anderen Gründen sollte sich stets an eine ärztliche Fachperson gewendet werden. Ob Wick Vaporub® Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen hat, wurde bisher nicht ausreichend untersucht.

Anwendung bei Babys und Kindern

Bei Kindern unter zwei Jahren sind Wick Vaporub®-Erkältungssalben kontraindiziert. Dies gilt auch für ähnliche Präparate wie das Erkältungsbalsam von Grippostad®, die Pulmotin®-Erkältungssalbe, das Erkältungsbalsam Tumarol® oder die Salbe von Metholan Orginal®.
Begründet ist dies in der Wirkstoffkombination der Präparate, die bei Säuglingen und Kleinkindern zu schwerer Atemnot führen können. Man fand in Tierversuchen heraus, dass Wick Vaporub® eine gesteigerte Schleimbildung verursacht. Zudem wird durch die Wirkstoffkombination der Schleimabtransport gestört und damit die Atemwege blockiert.
Dies kann unter Umständen in jedem Lebensalter ein Risiko von Atemproblemen mit sich bringen. Insbesondere bei Säuglingen und kleinen Kindern ist diese Gefahr jedoch sehr hoch.

Wick Vaporub® in der Schwangerschaft

Die Wirkung von Wick Vaporub® wurde noch nicht ausreichend in der Schwangerschaft und Stillzeit untersucht.

Daher wird eine Anwendung nicht empfohlen.

Wenn eine Vermutung einer Schwangerschaft oder eine bereits bewiesene Schwangerschaft vorliegt, sollte Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker gehalten werden.
Dasselbe gilt für die Stillzeit. Die Wick Vaporub®-Erkältungssalbe darf in diesem Fall nicht im Brustbereich der Mutter angewendet werden. Es besteht das Risiko, dass der Säugling einen Kehlkopfkrampf während des Saugens bekommt.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.09.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024