Als Ursache für Schmerzen im Kehlkopf kommen viele verschiedene Erkrankungen in Betracht. Auch für Therapie und Prognose ist es daher wichtig abzuklären welche Ursache den Schmerzen zu Grunde liegt.
Anatomisch betrachtet stellt der Kehlkopf die Trennung zwischen den Atemwegen und dem Eintritt in den Magen-Darm-Trakt dar.
Während des Atmens ist der Eingang zur Luftröhre durch den Kehldeckel verschlossen.
Nimmt ein Mensch Nahrungsmittel in die Mundhöhle auf, beginnt diese zu Kauen und leitet dadurch letztendlich den Schluckakt ein, so legt sich der Kehldeckel verschließend auf die Luftröhre (Trachea). Der Übergang von Speisebrei in die Atemwege wird durch diesen Mechanismus im Normalfall verhindert. Schmerzen die im Bereich des Kehlkopfes auftreten sind keine Seltenheit.
Die dafür verantwortlichen Enstehungsmechanismen hingegen können stark von einander variieren. Im Groben können entzündliche Prozesse im Bereich des Kehlkopfes, Infektionen durch virale oder bakterielle Erreger, Funktionsstörungen und bösartige Veränderungen zu Schmerzen am Kehlkopf führen.
Die Diagnose erfolgt in der Regel aus einer Mischung von körperlichen Funktionstests und bildgebenden Verfahren. Auch die am besten geeignetste Therapie wird von der zugrunde liegenden Erkrankung abhängig gemacht. Auf Grund der Vielzahl von Krankheiten die zu Schmerzen am Kehlkopf führen können, ist es unmöglich eine allgemeingültige Prognose zu stellen.
Schmerzen am Kehlkopf können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Im klinischen Alltag unterscheidet man zwischen eher „harmlosen“ und „schwerwiegenderen“ Erkrankungen. Schon ein minimales mechanisches Trauma (beispielsweise eine kleine Verletzung im Nasen-Rachenraum) kann bei einigen Patienten zu starken Schmerzen führen, deren Lokalisation dem Kehlkopf zugeschrieben wird. In solchen Fällen ist weiterhin auffällig, dass sich die Schmerzen sowohl während des Essens, als auch während des Trinkens verstärken.
Die häufigsten Erkrankungen die zu Schmerzen im Bereich des Kehlkopfes führen sind:
Des weiteren können die Kehlkopfschmerzen nach Erbrechen auftreten.
Synonym: Pseudokrupp (Hauptartikel)
Bei der unter dem Begriff „akute Laryngitis“ bekannten Erkrankung handelt es sich um eine plötzlich auftretende von Schmerzen begleitete Entzündung des Kehlkopfes.
Im Volksmund ist die akute Laryngitis besser unter dem Namen „Pseudokrupp“ bekannt. Ausgelöst durch bakterielle und/oder virale Erreger kommt es zu lokalen Schwellungen im Bereich der Atemwege und des Kehlkopfes.
In Folge dessen wir der Durchmesser der Luftleitenden Wege (gerade bei Kindern) enorm eingeengt.
Neben den von den betroffenen Patienten verspürten Kehlkopf Schmerzen, zeigt sich die akute Laryngitis gerade bei Kindern durch einen typischen „bellenden“ Husten und ausgeprägte Atemnot. Im Bereich des Brustkorbes und des Bauches der betroffenen Kinder lassen sich deutliche Einziehungen als Hinweis auf eine erschwerte Atmung feststellen.
Für die Eltern der Kinder die an einem akuten Anfall mit Schmerzen am Kehlkopf leiden, ist es enorm wichtig Ruhe zu bewahren und das Kind zeitnah einem Kinderarzt vorzustellen. Darüber hinaus gilt kalte feuchte Luft als besonders hilfreich. Im Winter gilt es demnach das Fenster zu öffnen und mit dem betroffenen Kind eingewickelt in eine warme Decke vor das geöffnete Fenster zu treten. An heißen Sommertagen kann der geöffnete Kühlschrank genutzt werden.
In den meisten Fällen zeigt sich bereits durch diese einfachen Maßnahmen innerhalb weniger Minuten eine deutliche Besserung. Die Behandlung beim Arzt erfolgt in der Regel durch eine Inhalation Bronchienerweiternder Substanzen und gegebenenfalls der Applikation eines Cortison-Zäpfchens (Rektodelt).
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Bei einer Epiglottitis (Kehlkopfentzündung) handelt es sich um eine durch bakterielle Erreger ausgelöste Erkrankung. In den meisten Fällen entsteht die bakterielle Besiedlung des Kehlkopfes auf Grundlage eines durch Viren geschwächten Immunsystems. Man spricht von einer bakteriellen Superinfektion.
Da die Schleimhäute bei Vorliegen einer solchen Kehlkopfentzündung stark beeinträchtigt werden, kommt es zu starken Schmerzen und einer entsprechenden Allgemeinsymptomatik (beispielsweise Fieber). Zudem leiden die meisten der betroffenen Patienten unter Schluckbeschwerden mit Schmerzen, Heiserkeit, Husten und Atemnot.
Der häufigste Erreger der Kehlkopfentzündung ist das Haemophilus Influenza. Die einzig wirksame Prophylaxe ist aus diesem Grund eine frühzeitige Impfung bereits im Kleinkindesalter. Bei der Epiglottitis handelt es sich um eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung.
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Unter dem Begriff Diphtherie versteht man eine hochansteckende, akut verlaufende Infektionskrankheit der oberen Atemwege.
Der für dieses Krankheitsbild verantwortliche Keim ist ein Gram-positives Corynebacterium diphtheriae. Bereits zwei bis sechs Tage nach der Infektion (Inkubationszeit: 2-6 Tage) treten bei den betroffenen Patienten die erste Symptome auf.
Neben den starken Schmerzen am Kehlkopf lassen sich in der Regel Abgeschlagenheit, Übelkeit und zunehmendes Fieber feststellen. Die vom Pateinten verspürten Schmerzen am Rachen nehmen in den meisten Fällen während des Schluckaktes deutlich an Intensität zu.
Im Bereich der Mandeln eines Infizierten lassen sich gelblich-weißliche Beläge sehen. Diese Beläge können sich innerhalb kürzester Zeit über den gesamten Rachenraum ausbreiten.
Neben den bereits beschriebenen Schmerzen am Rachen gehört ein faulig-süßlicher Mundgeruch zu den typischen Symptomen der Diphtherie. Sollten zusätzlich die Nasen von Erregern besiedelt sein, so treten die Schmerzen in der Regel gemeinsam mit dünnflüssigem oder eitrig-blutigem Schnupfen auf.
Bei Patienten bei denen der gesamte Rachenraum besiedelt ist spricht man von einer Kehlkopfdiphtherie (Synonym: Echter Krupp). Die betroffenen Patienten leiden ebenfalls unter starken Schmerzen am Kehlkopf.
Darüber hinaus weisen sie einen bellenden Husten, zunehmende Heiserkeit und Stimmlosigkeit (Aphonie) auf. Auch die Atmung ist bei den betroffenen Patienten stark eingeschränkt. Vor allem während der Einatmung kommt es zu Schmerzen und deutlich hörbaren Pfeifgeräuschen (Stridor). Die Behandlung der Diphtherie mit Schmerzen am Kehlkopf erfolgt durch Gabe von Antitoxinen und Antibiotika (Penicillin).
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Kehlkopfkrebs (Fachwort: Larynxkarzinom) entsteht durch die Bildung bösartiger Zellen im Bereich des Kehlkopfes.
Der schmerzhafte Tumor des Kehlkopfes zählt deutschlandweit zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen.
Die Symptome (beispielsweise Schmerzen) unterscheiden sich je nach exakter Lokalisation des Tumors deutlich voneinander. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung eines Tumors am Kehlkopf sind der Konsum von Tabakwaren und alkoholischen Getränken.
Darüber hinaus können verschiedene Viren an der Entstehung eines Kehlkopftumors mit Schmerzen beteiligt sein. Weitere wichtige Risikofaktoren sind Asbest, Nickel, Chrom, Arsen und Benzpyren.
Die Behandlung eines Tumors des Kehlkopfes mit Schmerzen ist abhängig von der jeweiligen Lokalisation der Gewebswucherung. In frühen Stadien kann eine teilweise chirurgische Entfernung verschiedener Kehlkopfanteile zielführend sein. Fortgeschrittene Erkrankungsformen können durch Kombinationen von Operation, Chemo- und Strahlentherapie behandelt werden.
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Die wichtigsten Diagnostischen mittel die dazu dienen die Ursache von Schmerzen am Kehlkopf zu ermitteln sind das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese), die körperliche Untersuchung und verschiedene Bildgebende Verfahren.
Zur Einsicht des Kehlkopfes findet in der Regel eine sogenannte Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) statt. Bei dieser Methode handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren das in den meisten Fällen vollkommen ohne Schmerzen durchgeführt werden kann.
Während der direkten Kehlkopfspiegelung setzt der behandelnde Arzt einen dünnen Spatel und eine kleine Lampe ein. Auf diese Weise kann der Kehlkopf eingesehen und eventuell vorliegende Veränderungen direkt begutachtet werden.
Während der indirekten Kehlkopfspiegelung kommen ein Spiegel und eine kleine Lampe zum Einsatz. Auf diese Weise kann der behandelnde Arzt bis auf die Stimmlippen sehen und somit deren Aussehen und Beweglichkeit begutachten.
Des Weiteren kann bei Schmerzen am Kehlkopf zur genaueren Begutachtung eine sogenannte Mikrolaryngoskopie durchgeführt werden. Dieses Verfahren muss jedoch in der Regel unter Vollnarkose erfolgen. Vorteil der Mikrolaryngoskopie bei Schmerzen am Kehlkopf ist die direkte Entnahme von Gewebeproben. Ergänzend können Computertomographische (CT) und Magnetresonanztomographische (MRT) Aufnahmen angefertigt werden. Auch die Entnahme von Blutproben zur Bestimmung verschiedener Blutwerte ist sinnvoll.
Die Behandlung bei Schmerzen am Kehlkopf ist streng abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.
Kinder die unter einem akuten Pseudokrupp-Anfall leiden sollten zuerst beruhigt werden. Studien haben gezeigt, dass bereits beruhigende Maßnahmen zur schnellen Besserung von Schmerzen und Atemnot beitragen.
Darüber hinaus sollte den betroffenen Kindern zeitnah kalte feuchte Luft zugeführt werden.
Eltern die über ein Inhaliergerät verfügen können dieses jederzeit verwenden. Beim ersten Pseudokrupp-Anfall mit Schmerzen am Kehlkopf und Atemnot sollte dennoch ein Kinderarzt konsultiert werden. Besonders hilfreich zeigt sich außerdem die Inhalation der Wirkstoffe Salbutamol und Atruvent, die einen Weitenden Einfluss auf die Bronchien ausüben. Bei ausgeprägten Fällen sollte ein Cortisol-Zäpfchen (beispielsweise Rektodelt) verabreicht werden. Da es sich bei einem echten Krupp hingegen durch eine bakteriell bedingte Erkrankung handelt, muss in der Regel eine antibiotische Therapie mit stationärem Aufenthalt eingeleitet werden.
Kehlkopfkrebs muss je nach exakter Lokalisation und dem Stadium der Zellwucherungen entweder chirurgisch und/oder durch Chemo- beziehungsweise Strahlentherapie behandelt werden.
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Auch die Prognose der einzelnen Erkrankungen die zu Schmerzen am Kehlkopf führen weicht zum Teil sehr stark voneinander ab.
Die akute Laryngitis (Synonym: Pseudokrupp) kann während der einzelnen Anfälle meist zeitnah behandelt werden. Zudem lässt sich beobachten, dass viele Kinder währen des Heranwachsens aus diesem Krankheitsbild herauswachsen. Das bedeutet, dass die Häufigkeit der Anfallsepisoden mit steigendem Durchmesser der Atemwege immer weiter abnimmt. Die meisten der betroffenen Kinder sind ungefähr mit sechs Jahren vollkommen Anfallsfrei.
Auch der „echte Krupphusten“ (Diphtherie) lässt sich mittlerweile durch die gezielte Gabe von Antibiotika recht gut behandeln und die Prognose der Schmerzen am Kehlkopf ist dementsprechend gut. Schmerze am Kehlkopf die durch eine bösartige Veränderung des Gewebes ausgelöst werden (Kehlkopfkrebs) haben dagegen eine eher schlechte Prognose. In vielen Fällen muss der Kehlkopf vollständig entfernt werden.
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