Eine Knochenhautentzündung (Periostitis) am Ellenbogen betrifft vor allem Sportler. Die Knochenhaut (Periost) ist eine dünne Schicht, die jeden Knochen im menschlichen Körper umhüllt und der Versorgung des Knochengewebes mit Nährstoffen dient.
Eine Knochenhautentzündung (Periostitis) am Ellenbogen betrifft vor allem Sportler. Die Knochenhaut (Periost) ist eine dünne Schicht, die jeden Knochen im menschlichen Körper umhüllt und der Versorgung des Knochengewebes mit Nährstoffen dient.
Das Periost enthält neben Blut- und Lymphgefäßen auch Nervenbahnen, weshalb eine Periostitis äußerst schmerzhaft ist.
Durch die Entzündung ist der Ellenbogen an der betroffenen Seite angeschwollen, gerötet und schmerzt. Üblicherweise heilt die Knochenhautentzündung am Ellenbogen durch körperliche Schonung von alleine wieder ab.
Lesen Sie auch allgemeine Informationen zur Periostitis unter: Alle Informationen zur Knochenhautentzündung.
In den meisten Fällen ist eine Knochenhautentzündung am Ellenbogen auf übermäßige sportliche Aktivitäten zurückzuführen. Durch die Überlastung wird das Periost gereizt und entzündet sich. Zu den Ursachen zählen neben zu intensivem Training auch eine falsche Armstellung oder eine Veränderung der Trainingstechnik.
Zu den häufigsten Formen einer Periostitis am Ellenbogen, die auf eine sportliche Überbelastung zurückzuführen sind, zählen der Tennisarm und der Golferellenbogen.
Generell verursachen monotone, immer gleich ausgeführte Bewegungen im Ellenbogengelenk eine Knochenhautentzündung, weshalb nicht nur Sportler davon betroffen sind. Auch Fensterputzen, Gartenarbeit, Musizieren oder lange Computerarbeit mit der Maus sind Ursachen für eine Periostitis. In selteneren Fällen kann auch eine Infektion, beispielsweise durch einen vorausgegangenen chirurgischen Eingriff oder eine bakterielle bzw. Erkrankung (z.B. Tuberkulose oder Syphilis), zu einer Entzündung der Knochenhaut führen.
Sportliche Überbelastung zählt zu den häufigsten Auslösern einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen. Vor allem bei Sportarten wie Tennis oder Golf wird der Ellenbogen viel eingesetzt und stark beansprucht. Aber auch andere Betätigungen, bei denen es zu bestimmten, immer gleich ablaufenden Unterarmbewegungen kommt, begünstigen eine Periostitis am Ellenbogen.
Damit die Entzündung der Knochenhaut möglichst rasch wieder abheilt, ist es notwendig, eine konsequente Sportpause einzulegen und den Ellenbogen so gut es geht zu ruhig zu stellen.
Ohne körperliche Schonung heilt eine Knochenhautentzündung nicht oder nur sehr langsam ab, in vielen Fällen kann das dann mehrere Monate dauern. Daher ist es wichtig, schon bei den ersten Schmerzen im Ellenbogen frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und eine geeignete Therapie zu beginnen.
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Ein Tennisarm (oder Tennisellenbogen) ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Epicondylitis humeri lateralis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Sehnenansatzes am Knochenvorsprung des Ellenbogens (Epicondylus humeri lateralis) auf der Seite, wo der Daumen ist.
Durch intensives Training oder die immer gleiche Abfolge von Bewegungen aus dem Ellenbogengelenk wird eine bestimmte Muskelgruppe am Unterarm, die Handstrecker (Extensoren) überansprucht. In der Folge entzündet sich der Muskelansatz am Ellenbogen und ein sogenannter Tennisarm entsteht.
Aber nicht nur Tennisspieler können einen Tennisarm bekommen: Auch häufige Computerarbeit (v.a. an der „Maushand“), das Musizieren mit Streichinstrumenten oder Verletzungen können zu einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen führen.
Ausführliche Informationen zur Behandlung finden Sie unter: Die Therapie eines Tennisarms.
Die Knochenhaut am Ellenbogen kann sich nicht nur auf der Daumenseite, sondern auch an der Seite des kleinen Fingers, am Epicondylus humeri medialis, entzünden. Dieses Krankheitsbild bezeichnet man dementsprechend als Epicondylitis humeri medialis oder Golferellenbogen (Golferarm). Hier werden die Muskeln, welche die Hand beugen (Handbeuger oder Flexoren), übermäßig beansprucht. Dadurch entstehen kleinste Verletzungen am Muskelansatz und die Knochenhaut des Ellenbogens entzündet sich.
Die Patienten leiden unter Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens, die sich bei Bewegungen der Hand (wie Greifen, Beugen oder Strecken) weiter verschlimmern. Neben Golf zählen auch Computerarbeit oder andere regelmäßige Belastungen (z.B. in der Hausarbeit oder beim Handwerken) zu den Ursachen eines Golferellenbogens.
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Eine Knochenhautentzündung am Ellenbogen verursacht eine Reihe typischer Symptome.
Zunächst verspüren die betroffenen Patienten Schmerzen am Ellenbogen und können das Gelenk nicht mehr vollständig strecken. Außerdem schmerzen auch Bewegungen des Handgelenks und der Finger, wodurch es zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Bewegungseinschränkungen kommt.
In der Folge nehmen die Patienten eine Schonhaltung ein und strecken den Ellenbogen nicht mehr komplett aus.
Durch die Entzündung kann der Ellenbogen angeschwollen sein, außerdem ist die Haut über dem Sehnenansatz möglicherweise überwärmt und gerötet.
Auch ein Schwächegefühl und Kribbeln am Unterarm oder an der Hand kann auf eine Knochenhautentzündung des Ellenbogens zurückzuführen sein.
Schmerzen sind ein charakteristisches Symptom einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen. Die Knochenhaut ist sehr gut durchblutet und beinhaltet zahlreiche Nervenfasern, die bei einer Entzündung Schmerzsignale an das zentrale Nervensystem weiterleiten. Häufig können die Schmerzen schon allein durch körperliche Schonung gelindert werden. Der Arzt kann außerdem schmerzlindernde Medikamente, meist aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs, wie Ibuprofen oder Diclofenac), verschreiben, die zusätzlich entzündungshemmend wirken.
Bei sehr starken Schmerzen können spezielle Schmerztherapien, wie eine Stoßwellentherapie, transkutane elektrische Nervenstimulation oder Cortisonspritzen sinnvoll sein.
Bei Schmerzen im Ellenbogen sollten die Betroffenen am besten einen Orthopäden aufsuchen. Nach einem ausführlichen Gespräch untersucht der Arzt den schmerzenden Arm und führt eine Reihe von Tests durch, welche das Bewegungsausmaß und die Greiffähigkeit testen. Anhand dieser Ergebnisse kann der Arzt dann die Diagnose einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen stellen und eine entsprechende Therapie verordnen.
In unklaren Fällen kann außerdem eine Bildgebung mittels Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) veranlasst werden, um die Diagnose zu sichern.
Der erste und wichtigste Schritt der Behandlung einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen liegt in der Ruhigstellung des betroffenen Gelenks. Wenn möglich, sollten die Patienten unbedingt auf den Auslöser der Entzündung (z.B. Tennis oder Computerarbeit) verzichten und sich körperlich schonen.
Gegen die Schmerzen kann der Arzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, z.B. Ibuprofen oder Diclofenac, verschreiben. Auch Medikamente, die eine Muskelentspannung bewirken, können bei einer Knochenhautentzündung eingesetzt werden.
Neben der Entlastung ist die Dehnung und Kräftigung der Armmuskulatur ein wichtiger Behandlungsschritt. Diese Übungen sollten allerdings erst durchgeführt werden, wenn keine akuten Schmerzen mehr bestehen.
Eine weitere Therapieform der Periostitis ist die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Dabei werden elektrische Impulse über Hautelektroden an Nervenfasern im Ellenbogen abgegeben, um die Schmerzweiterleitung zum Gehirn zu verringern.
Auch eine direkte Injektion von lokalen Betäubungsmitteln in den schmerzenden Ellenbogen kann dabei helfen, die Schmerzen zu lindern.
Eine weitere schmerzlindernde Behandlungsmöglichkeit ist die extrakorporale Stoßwellentherapie oder die Laserbehandlung.
Welche Therapie am Ende am sinnvollsten ist, entscheidet der Arzt gemeinsam mit dem Patienten anhand der individuellen Beschwerdesymptomatik. In schweren Fällen kann auch ein operativer Eingriff zur Behandlung einer Periostitis am Ellenbogen notwendig sein.
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Bei einer Knochenhautentzündung im Ellenbogen können auch verschiedene Hausmittel die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess beschleunigen.
Bei einer akuten Entzündung im Ellenbogen sollte der Arm gekühlt werden, am besten mit kalten Wickeln (z.B. Quarkwickel) oder in Form von kühlenden Gels. Durch die Kälte geht die Schwellung zurück und die Schmerzen werden sanft gelindert.
In der späteren Phase der Erkrankung, wenn die akute Entzündung abgeklungen ist, ist eine Wärmebehandlung sinnvoll. Am besten wird die Wärme mit einer Wärmeflasche oder einem warmen Kirschkernkissen direkt auf die betroffene Stelle aufgebracht. Die Wärme verbessert die Durchblutung und lockert die verspannte Muskulatur.
In manchen Fällen entschließt sich der Arzt bei einer Knochenhautentzündung dazu, direkt eine Cortisonspritze in den betroffenen Ellenbogen zu verabreichen.
Cortison ist ein stark entzündungshemmendes Medikament, das sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Es wirkt auf die Immunzellen im Körper und reduziert dadurch die aktive Entzündung an der Knochenhaut. In der Folge klingen auch die Schmerzen im Ellenbogen ab. In der Regel werden bei Cortisonspritzen Präparate verwendet, die hauptsächlich lokal wirken und nicht bzw. nur in sehr geringer Menge ins Blut gelangen. Daher ist die Anwendung relativ sicher und nebenwirkungsarm.
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In schweren Fällen, wenn eine konservative Behandlung der Knochenhautentzündung am Ellenbogen keinen Erfolg bringt, muss der Arm operiert werden.
Vor allem bei wiederkehrenden oder chronischen Entzündungen, die länger als sechs Monate andauern, kann ein operatives Vorgehen sinnvoll sein. Vor einer Operation werden eine Röntgen-Aufnahme und ein MRT des Ellenbogens angefertigt, um zu sehen, ob ein chirurgischer Eingriff indiziert ist.
Eine Knochenhautentzündung am Ellenbogen kann auch mittels Kinesio-Taping konservativ behandelt werden. Dabei handelt es sich um eine Therapieform, bei der spezielle elastische Klebebänder auf die Haut geklebt werden.
Durch die besondere Art des Klebebandes und die Klebetechnik wird die Muskulatur am Ellenbogen stimuliert und gleichzeitig die Beweglichkeit eingeschränkt, um die entzündete Knochenhaut zu schonen.
Tapen fördert die Durchblutung am Arm, wodurch die Entzündung besser abheilen kann und die Schmerzen gelindert werden.
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Das Auftragen von Salben und Gels kann bei einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen helfen. Salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen (wie Diclofenac z.B. Voltaren-Gel oder Ratiopharm Diclo-Schmerzgel) werden lokal auf die Haut über der betroffenen Stelle aufgebracht. Das Eincremen kann mit einer kleinen Massage des Ellenbogens verbunden werden, um dadurch die verkrampfte Muskulatur des Unterarms zu lockern.
Die Salben lindern die Schmerzen und helfen bei der Heilung. Außerdem wirken die Cremes wohltuend und kühlend, wodurch die Schmerzempfindung reduziert wird.
Die Heilungsdauer einer Knochenhautentzündung am Ellenbogen ist stark variabel und hängt vor allem von der Intensität der Entzündung, der Ursache sowie der eingehaltenen körperlichen Schonung ab.
Leichte Entzündungen können bei konsequenter Ruhighaltung des Arms schon nach ein bis zwei Wochen abgeklungen sein, wohingegen es bei schweren Verläufen mehrere Monate dauern kann, bis eine Besserung eingetreten ist.
Entscheidend ist, dass sich der Patient streng an die Therapievorgaben des Arztes hält und den Arm erst nach und nach wieder langsam belastet.
Wird die Periostitis nicht richtig behandelt, kann es zu einer Chronifizierung der Entzündung kommen. Dabei halten die Beschwerden länger als sechs Monate an.
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