Klacid® wird den Makrolidantibiotika zugeordnet. Es hemmt das Bakterienwachstum (bakteriostatische Wirkung).

Klacid®

Definition

Klacid® gehört zu der Gruppe der sogenannten Makrolidantibiotika und hemmt das Wachstum von Bakterien.

Anwendungsgebiete von Klacid®

Bei allen Erkrankungen durch Erreger, die Clarithromycin-sensibel sind und durch eine orale Behandlung erreichbar sind, ist eine Anwendung von Klacid® indiziert.

Hierzu gehören:

Kontraindikationen

Nicht eingenommen werden darf Klacid®, wenn eine Allergie gegen den Wirkstoff Clarithromycin oder andere Makrolidantibiotika (z.B. Erythromycin) besteht.
Außerdem ist eine Einnahme von Klacid® zu vermeiden, wenn einer der folgenden Arzneimittel gleichzeitig eingenommen wird:

  • Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Astemizol)
  • Mittel zur Anregung der Darmbewegung (z.B. Cisaprid)
  • Psychopharmaka (z.B. Pimozid)
  • Medikamente gegen Migräne bzw. bestimmte Kreislaufstörungen (z.B. Ergotamin oder Dihydroergotamin)
  • Medikamente zum Senken des Cholesterinspiegels (z.B. Statine)
  • bei Vorliegen von Herzrhythmusstörungen (z.B. QT-Intervallverlängerung)
  • eingeschränkter Nieren-/Leberfunktion nicht bei gleichzeitiger Einnahme von Gicht-Medikamenten
  • bei stark herabgesetzter Leberfunktion

Anwendung/Dosierung von Klacid®

Klacid® wird entsprechend der ärztlichen Anweisungen eingenommen. Die Standarddosierung entspricht zweimal täglich einer 250mg-Einnahme (also 2 Filmtabletten am Tag), im Abstand zueinander von 12 Stunden (morgens und abends).

Entsprechend der vorliegenden Krankheit und der individuellen Stoffwechselleistung des Patienten kann eventuell eine Anpassung der Dosierung notwendig werden.Unabhängig von den Mahlzeiten wird Klacid® mit einem Glas Wasser unzerkaut eingenommen.

Nebenwirkungen

Die häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei Erwachsenen und Jugendlichen waren:

Gelegentlich können auftreten:

  • Magen-Darm-Entzündungen
  • Hefepilzbesiedelungen
  • vaginale Infektion
  • starke Hautrötung
  • Verminderung der Konzentration an weißen Blutkörperchen
  • starke Vermehrung von Blutplättchen
  • Agranulozytose (Verminderung der Granulozyten)
  • Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
  • anaphylaktoide/anaphylaktische Reaktionen (akuter Schock)
  • Verringerter Appetit bis hin zur kompletten Appetitlosigkeit, niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie)
  • psychiatrische Erkrankungen wie Schlaflosigkeit, Ängstlichkeit, Nervosität, Schreien, Verwirrtheit, Depersonalisation, Depression, Orientierungslosigkeit, Halluzinationen, Alpträume
  • Bewusstseinsverlust, Bewegungsstörung, Benommenheit, Schläfrigkeit, Zittern
  • Krampfanfälle
  • Geruchsstörungen, Sensibilitätsstörungen

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Antibiotika Nebenwirkungen

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Klacid® und anderen Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen.

Zu diesen beeinflussenden Medikamenten zählen u.a. folgende:

  • Arzneimittel zur Anregung der Darmbewegung (Cisaprid)
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter seelischer Erkrankungen (Pimozid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Astemizol, Terfenadin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Migräne und bestimmten Kreislaufstörungen (Ergotamin, Dihydroergotamin)
  • Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels (Lovastatin, Simvastatin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Fluconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen / AIDS
  • Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht (Colchicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche (Digoxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Potenzstörungen (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Theophyllin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von erhöhtem Harndrang (Tolterodin)
  • Schlafmittel (Triazolobenzodiazepine wie z. B. Alprazolam, Midazolam, Triazolam)

Klacid® in Schwangerschaft/Stillzeit

Ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten ist möglich, jedoch bislang nicht bewiesen. Eine Einnahme während der Schwangerschaft sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden.
Klacid® und sein aktives Abbauprodukt gehen in die Muttermilch über, sodass es beim gestillten Säugling zu Durchfällen und Pilzbesiedelungen durch die gestörte Darmflora kommen kann.
Vor Behandlung mit dem Wirkstoff Clarithromycin sollte deshalb nach Möglichkeit abgestillt bzw. das Stillen pausiert werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Klacid® finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.04.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024