Hühneraugenpflaster

Hühneraugenpflaster benutzt man bei den Hühneraugen. Prinzipiell gibt es Hühneraugenpflaster mit und ohne Salicylsäure. Personen mit einer Überempfindlichkeit, Kinder, schwangere und stillende Frauen sollen vorsichtig sie benutzen und je nach Situation lieber darauf verzichten.

Hühneraugenpflaster

Einleitung

Unter Hühneraugen (lateinischer Begriff: Clavus) versteht man eine punktuelle Vermehrung der Hornhaut, meist aufgrund erhöhter mechanischer Druckbelastung oder Reibung. Es handelt sich dabei um rundliche, abgegrenzte Hauterscheinungen die unter Umständen rein kosmetisch als störend empfunden werden, in manchen Fällen aber auch zu starken Schmerzen führen können. Um diese möglichst schnell wieder verschwinden zu lassen, bieten verschiedene Hersteller sogenannte Hühneraugenpflaster an. Diese können aber unterschiedliche Wirkstoffe enthalten und entfalten ihre Wirkung daher auch nicht immer auf die gleiche Art und Weise.

Wirkweise

Die Anwendung solcher Pflaster soll zum Einen einen rein mechanischen Schutz und Polsterung gewährleisten, zum Anderen das Hühnerauge durch regelmäßiges Tragen des Pflasters zum Verschwinden bringen. Dabei wird die Haut zunächst mittels speziellen Gelen aufgeweicht und gegebenenfalls durch den Zusatz von Salicylsäure nahezu komplett zum Verschwinden gebracht.

Salicylsäure ist ein hornhautlösendes Arzneimittel, welches die Verbindungen zwischen Hornhautzellen angreift, diese lockert und damit deren Abschuppung zur Folge hat.

Pflaster mit oder ohne Salicylsäure

Prinzipiell sind auf dem Markt Pflaster mit und ohne Salicylsäure erhältlich.

Ist keine Salicylsäure enthalten, dient das Pflaster meist der alleinigen Entlastung der betroffenen Hautstelle. Es wird daher häufig auch als Druckstellenpflaster bezeichnet. Durch den Wegfall der erhöhten Druck- und Reibungsbelastung kann es sein, dass sich das Hühnerauge durch solche Pflaster etwas verkleinert. Allerdings können sowohl geeignetes Schuhwerk ohne Druckstellen als auch Einlagen bei einer Fußfehlstellung die gleiche Wirkung zeigen.

Ist Salicylsäure enthalten, befindet sich diese meist in der Mitte eines Schaumstoffringes und sollte direkt dem Hühnerauge aufliegen. Das Pflaster wird dann meist über einige Tage auf der Stelle belassen und die Hornhaut des Hühnerauges wird aufgeweicht. Anschließend lässt sich dieses sehr einfach mithilfe eines warmen Fußbades entfernen. Gegebenenfalls kann man eine erneute Pflasteranwendung daran anschließen und das Hühnerauge dann vollständig entfernen. Insgesamt bieten solche Pflaster also eine gute Möglichkeit zur Vorbehandlung für die Entfernung von Hühneraugen. Allerdings ist die Salicylsäure ein Arzneimittel, welches unter Umständen auch mit bestimmten Risiken verbunden sein kann.

Lesen Sie mehr zum Thema: Hühnerauge entfernen

Anwendungsbeschränkungen

Grundsätzlich sollten Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen Salicylsäure oder ähnliche Substanzen solche Hühneraugenpflaster nicht benutzen.
Auch bei Säuglingen und Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten diese Pflaster nicht angewendet werden.

Bei chronischer Medikamenteneinnahme sollte die Anwendung von salicylsäurehaltigen Hühneraugenpflastern vorab mit einem Arzt geklärt werden, da sie die Wirkung bestimmter anderer Medikamente beeinflussen können.
Beispiele hierfür wären Methotrexat oder orale Antidiabetika (Diabetes-Medikamente in Tablettenform). Zudem sollte beachtet werden, dass die Durchlässigkeit der Haut durch Salicylsäure erhöht wird.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung von Hühneraugenpflastern eher zurückhaltend sein, wenn nicht sogar ganz darauf verzichtet werden. Salicylsäurehaltige Hühneraugenpflaster bei Schwangeren sollten nur kleinflächig und in geringer Konzentration verwendet werden. Sie sollten 10cm² nicht überschreiten und nicht oft zum Einsatz kommen.

Während der Stillzeit sollten salicylsäurehaltige Pflaster nicht auf die Brust angewendet werden.

Anwendung von Hühneraugenpflastern bei Kindern

Der Einsatz von salicylsäurehaltigen Hühneraugenpflastern bei Kindern sollte auch nur unter verstärkten Vorsichtsmaßnahmen erfolgen.
Die Angaben hierzu lassen sich nicht generalisieren und sollten in der jeweiligen Packungsbeilage gesondert nachgelassen werden. Auf keinen Fall sollten bei Kindern unter zwölf Jahren mehrere Pflaster gleichzeitig oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Besondere Vorsicht sollte zusätzlich dann erfolgen, wenn die Gesundheit des Kindes aufgrund anderer Begleiterkrankungen bereits eingeschränkt ist. In diesen Fällen oder bei anderen Unsicherheiten bezüglich der Anwendung sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Hühneraugenpflaster finden Sie unter:

Weitere Informationen zu allgemeinen Themen finden Sie unter:

Eine Übersicht über alle Themen der Dermatologie finden Sie unter: Dermatologie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.12.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024