Es gibt viele verschiedene Arten von Hautkrebs, von denen der schwarze Hautkrebs der gefürchtetste ist, der weiße Hautkrebs jedoch der häufigste. Das Gesicht ist eine prädestinierte Stelle für die Erstentstehung von Hautkrebs, weil es hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Wahrscheinlich führen wie bei allen Krebsarten eine Vielzahl von Faktoren zu der Entstehung von Hautkrebs im Bereich des Gesichts. Der bekannteste und am besten beeinflussbare Risikofaktor ist die UV-Strahlung durch die Sonne und durch Solarien. Vor allem die Haut im Gesicht ist der UV-Strahlung sehr häufig ausgesetzt, es kommt zu einer Schädigung des Erbgutes (DNA). Diese Schäden verändern (mutieren) bestimmte Gene, die für die Krebsentstehung entscheidend sind.
Dass die Haut der weißen Bevölkerung besonders ungeschützt gegenüber der UV-Strahlung ist, zeigt sich dadurch, dass sich bereits nach wenigen Minuten bis Stunden der Sonneneinstrahlung Sonnenbrand einstellt. Die starken Schäden am Erbgut der Hautzellen führen zum programmierten Zelltod der betroffenen Zellen. Es kommt zu Sonnenbrand mit Blasenbildung, Schuppung und anschließender Erneuerung der Haut.
Helle Haut und häufige Sonnenbrände zählen somit zu den stärksten Risikofaktoren für Hautkrebs im Gesicht. Aber auch die Gesamtzahl der Leberflecken am Körper spielt eine Rolle, wer mehr als 50 bis 100 Leberflecken hat, hat ein erhöhtes Risiko für den schwarzen Hautkrebs.
Die Beschwerden, die mit einer Hautkrebserkrankung im Gesicht einhergehen, hängen von der Art der Hautveränderung ab. Der schwarze Hautkrebs verursacht zunächst keine Symptome, er zeichnet sich durch Muttermal ähnliche dunkle, schwarze Flecken auf der Haut aus. Meist sind die Flecken asymmetrisch, unregelmäßig begrenzt, groß und uneinheitlich gefärbt.
Ein Basaliom oder Basalzellkrebs wächst langsam, sichtbar, in der Regel schmerzlos und zeigt sich überwiegend als hautfarbene oder rötliche knötchenförmige Hautveränderung. Die aktinische Keratose zeigt sich besonders im Gesicht, da sie an Hautbereichen entsteht, die häufig Sonnenlicht ausgesetzt wurden. Es kommt zu kleinen rötlichen, rauen Flecken, die auch mit einem Juckreiz einhergehen können.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome bei einem Hautkrebs
Bei allen Hautkrebsarten spielt vor allem die Früherkennung eine wichtige Rolle. Wird eine bösartige Hautveränderung im Gesicht in einem frühen Stadium erkannt, kann sie oft gut behandelt und geheilt werden. Dabei ist vor allem auch die Selbstuntersuchung entscheidend. Besondere Aufmerksamkeit sollte alles bekommen, was an der Haut neu entsteht oder sich verändert.
Verdächtige Hautveränderungen können mithilfe der ABCD-Regel eingeschätzt werden: Asymmetrie für asymmetrische Veränderungen in ihrer Form, Begrenzung für unregelmäßig oder unscharf begrenzte Flecken, Color (Farbe) für Veränderungen, die verschiedene Farbtöne aufweisen und Durchmesser für Hautflecken, die einen Durchmesser von 5 Millimetern übersteigen. Sollten diese Kriterien von einer Hautveränderung im Gesicht erfüllt sein, sollte ein Hautarzt weitere Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt.
Die bevorzugte Behandlung von fast allen Hautkrebsarten im Gesicht ist die operative Entfernung der Hautveränderung. Manche Hautveränderungen können auch vereist werden (Kryotherapie). Wenn ein Hautkrebs im Gesicht chirurgisch abgetragen wird (Exzision), muss meist ein Sicherheitsabstand eingehalten werden, was bedeutet, dass gesund aussehendes Gewebe rund um die bösartige Hautveränderung mit entfernt wird.
Beim schwarzen Hautkrebs muss unter Umständen zusätzlich der sogenannte Wächterlymphknoten (der dem Hautkrebs nächstliegende Lymphknoten) entfernt werden, da das maligne Melanom dorthin in der Regel als erstes absiedelt (metastasiert). Bei größeren schwarzen Hautkrebsveränderungen im Gesicht folgt meist noch eine Behandlung nach der operativen Entfernung, beispielsweise werden bestimmte Medikamente eine Zeit lang nach der Operation unter die Haut gespritzt, um mögliche einzelne zurückgebliebene Tumorzellen zu bekämpfen.
Vor allem im Gesicht hat ein chirurgischer Eingriff aufgrund der Narbenbildung kosmetische Konsequenzen, weshalb häufig zunächst alternative Behandlungsmethoden versucht werden, je nachdem, welche Hautkrebsart vorliegt. Beispielsweise wird die aktinische Keratose mithilfe von Cremes, die Wirkstoffe wie Diclofenac oder Imiquimod enthalten, behandelt.
Hautkrebs ist eine Erkrankung, bei der sich die Tumore im Verlauf ausbreiten, weshalb unbedingt eine Behandlung erfolgen muss. Die Heilungschancen des schwarzen Hautkrebses sind davon abhängig, wie früh die Veränderung erkannt und behandelt wird: je früher, desto besser. Der Basalzellkrebs lässt sich in der Regel gut behandeln und kann in über 90 Prozent der Fälle geheilt werden.
Die aktinische Keratose sollte als Krebsvorstufe unbedingt behandelt werden, da sie sich in etwa 10 Prozent der Fälle zu einem Plattenepithelkarzinom weiterentwickelt. Insgesamt gibt es große Fortschritte in der Behandlung von Hautkrebs, die wichtigste Maßnahme für eine gute Prognose bleibt jedoch die Vermeidung von starker Sonneneinstrahlung und die Früherkennung der Hautveränderungen.
Vorbeugung ist die wichtigste und effektivste Methode, Hautkrebs im Gesicht gar nicht erst entstehen zu lassen. Das Gesicht ist nicht von Kleidung bedeckt und dadurch die Körperstelle, die am meisten der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Vor allem der weiße Hautkrebs tritt besonders im Gesicht bei älteren Menschen auf, da viele Jahre der schädlichen UV-Strahlung zu irreparablen Schädigungen des Erbgutes führen. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Hautkrebs im Gesicht ist die Vermeidung von übermäßiger Sonneneinstrahlung in den Stunden der größten Intensität der Strahlung. Das Tragen von schattenspendenden Kopfbedeckungen und der Schutz durch Sonnenschutzmittel ist sinnvoll und sollte konsequent durchgeführt werden. Sonnenbrände im Gesicht sind unbedingt zu vermeiden und auch Solarien sollten grundsätzlich nicht aufgesucht werden.
Alle gesetzlich Versicherten haben ab dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre Anspruch auf ein sogenanntes Hautkrebs-Screening, bei dem ein qualifizierter Arzt die gesamte Körperhaut auf Hautkrebs untersucht, um mögliche bösartige Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.