Dauer einer Schleimbeutelentzündung am Knie

Es gibt verschiedene Arten von Schleimbeutelentzündungen am Knie. Die häufigsten sind die Bursitis prepatellaris und die Bursitis infrapatellaris. Pre- bedeutet „vor“ und „infra“ bedeutet „unter“. Folglich kann sowohl der Schleimbeutel vor der Kniescheibe (lateinisch Patella) als auch derjenige unter der Kniescheibe betroffen sein. Generell werden Schleimbeutelentzündungen durch Überbelastung ausgelöst.

Dauer einer Schleimbeutelentzündung am Knie

Einleitung

Es gibt verschiedene Arten von Schleimbeutelentzündungen am Knie. Die häufigsten sind die Bursitis prepatellaris und die Bursitis infrapatellaris. "Pre" bedeutet „vor“ und „infra“ bedeutet „unter“. Folglich kann sowohl der Schleimbeutel vor der Kniescheibe (lateinisch: Patella) als auch derjenige unter der Kniescheibe betroffen sein.

Generell werden Schleimbeutelentzündungen durch Überbelastung ausgelöst. Dies kann beim Sport passieren aber auch bei besonderen Berufsgruppen, beispielsweise Fliesenleger, die den Hauptteil ihrer Arbeit kniend nachgehen müssen. Der Symptomkomplex ist ähnlich wie der der Sehnenentzündung; Rötung, Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit, Schmerzen der Knie und Überwärmung der Haut. Die Dauer der Beschwerden hängt jedoch von der Belastung und dem Krankheitsvrlauf ab. 

Für weitere Informationen lesen Sie auch: Schleimbeutelentzündung am Knie

Wie lange dauert eine Schleimbeutelentzündung am Knie

Die Dauer einer Schleimbeutelentzündung hängt maßgeblich vom Verlauf der Entzündung ab. Läuft diese relativ komplikationslos ab, kann der Schleimbeutel mit entsprechender Behandlung schon nach einigen Wochen wieder schmerzfrei sein. Jedoch kann zu schnelle und zu starke Belastung auch leicht wieder zu Rezidiven führen. Das bedeutet, dass die Entzündung nach Abheilung schnell wieder auftreten kann.

Problematisch wird es bei einer Chronifizierung der Schleimbeutelentzündung. Behandelt man diese nicht angemessen, kann es sein, dass sie sich über Monate oder Jahre hinwegzieht und eine andauernde Bewegungseinschränkung darstellt. Dabei kann es auch zu Kalkeinlagerungen kommen, die als Kristalle im Schleimbeutel ausfallen. Das ist extrem schmerzhaft und sollte unbedingt behandelt werden.

Bei einer chronischen Schleimbeutelentzündung kann über eine Bursektomie (operative Entfernung des Schleimbeutels) nachgedacht werden. Nach dieser Operation sollte die betroffene Stelle zur vollständigen Ausheilung vier bis sechs Wochen geschont werden. Krankengymnastik und leichtere Bewegungen können in dieser Zeit schon stattfinden, damit man keine dauerhafte Bewegungseinschränkung des Gelenkes provoziert.

Lesen Sie weiter unter: OP einer Schleimbeutelentzündung - Das sollten Sie vorher wissen

Dauer der Schmerzen

Die Dauer der Schmerzen hängt ebenso wie die Dauer der Abheilung von der Behandlung ab. Wird das betroffene Gelenk ausreichend geschont und mit Antiphlogistika oder entsprechenden Salben, eventuell einem Druckverband oder gewissen Schienen angemessen behandelt, wird die Dauer der Abheilung in einigen Wochen vollständig abgeschlossen sein. Die Schmerzen werden wahrscheinlich schon etwas früher abklingen, beziehungsweise nur noch bei entsprechender Belastung auftreten. Etwas danach oder zeitgleich werden sich dann auch die Rötung und die Schwellung zurückbilden, sodass Sie bald wieder beschwerdefrei sind. Bei chronischer Schleimbeutelentzündung können sich die Schmerzen verständlicherweise ausdehnen und über Monate anhalten.

Wie kann ich die Dauer einer Schleimbeutelentzündung verkürzen?

Es gibt verschieden Herangehensweisen die Dauer einer Bursitis (Schleimbeutelentzündung) positiv zu beeinflussen.

  • Zum einen sollte bei Beginn der Entzündung unbedingt auf Schonung des entsprechenden Gelenkes geachtet werden. Auch das Kühlen, mittels verschiedener Salben oder Coolpacks kann hilfreich sein die Entzündung schneller zum Abklingen zu bringen. 
    Von außen kommende Wärme sollte unbedingt verhindert werden, da die Entzündung somit besser voranschreiten kann.
  • Außerdem haben Sie die Möglichkeit Antiphlogistika einzunehmen. Diese haben sowohl entzündungshemmende als auch schmerzhemmende Wirkung. Hierzu gehören beispielsweise Ibuprofen und Diclofenac.
  • Sollten diese zur Schmerzhemmung nicht ausreichen, kann der behandelnde Arzt auch stärkere Schmerzmedikation verschreiben. Entzündungshemmende Salben und Gele können auch dabei helfen, dass die Bursitis schneller abheilt. Diese werden meist dreimal täglich aufgetragen und wirken neben der Hemmung der Entzündung auch kühlend und damit angenehm auf der meist überwärmten Haut.
  • Auch die Massage des umliegenden Gewebes kann helfen, um Entspannung und bessere Durchblutung des entzündeten Bereiches zu fördern.
  • Klären Sie mit einem Arzt aber unbedingt erst einmal ab ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Liegt der Schleimbeutelentzündung eine bakterielle Infektion zugrunde muss diese unbedingt mit Antibiotika-Gabe therapiert werden.
  • Sollten die Entzündungszeichen abgeklungen sein aber trotzdem noch ein verdickter Schleimbeutel getastet werden können, muss dieser eventuell punktiert werden um die darin enthaltene Flüssigkeit abzulassen.

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Kann Cortison die Dauer einer Schleimbeutelentzündung verkürzen?

Cortison ist ein immunsuppressives Mittel, das bedeutet es hemmt die körpereigenen Zellen, welche für eine überschießende Entzündungsreaktion verantwortlich sind. Wenn der Schleimbeutelentzündung sicher keine bakterielle Infektion zugrunde liegt, kann die Cortisoninjektion ein gutes Hilfsmittel darstellen. Jedoch wird diese Maßnahme erst angewendet, wenn sich circa zehn Tage lang keine Besserung mit entzündungshemmenden Salben oder Antiphlogistika eingestellt hat.

Das Cortison wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert und kann dort seine Wirkung entfalten und die Heilung beschleunigen. Jedoch besteht während einer Injektion immer ein gewisses Risiko einer Infektion, deshalb ist die Cortisoninjektion nicht die erster Standardmaßnahme bei Schleimbeutelentzündungen.

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Wodurch verlängert sich die Dauer einer Schleimbeutelentzündung?

Es gibt einige Dinge, die man bei einer Schleimbeutelentzündung verhindern sollte, um die Krankheitsverlauf nicht unnötig heraus zu zögern. Dazu gehört zum einen das Wärmen des Schleimbeutels. Die Zellen des Körpers, welche bei Entzündungen in das betroffene Gewebe wandern, arbeiten besonders gut unter Wärme. Fügt man nun zusätzliche Wärme von außen hinzu, verstärkt man den dort ablaufenden Prozess eher als ihn zu lindern.

Massagen bei bakterieller Infektion sollten auch absolut vermieden werden, da sich die Erreger sonst über das Blut im Körperkreislauf verbreiten können.

Außerdem sollen zu starke und anstrengende Bewegungen vermieden werden, genauso wie routinierte und immer wieder hintereinander durchgeführte Bewegungsabläufe. Diese führen immer wieder zu kleinen Verletzungen und Rissen im Gewebe, die auf Dauer zu einer Entzündung führen können beziehungsweise eine bestehende Entzündung verstärken können.

Dauer der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung im Knie

Auch die Dauer der Behandlung ist sehr stark davon abhängig, wie sich der Entzündungsverlauf des Schleimbeutels gestaltet.

Ist ein unkomplizierter Verlauf gegeben, so reicht es die kühlenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Maßnahmen solange durchzuführen, bis die Entzündungszeichen, also Schwellung,Rötung und Schmerzen nachlassen. Die Symptome sind meist schon nach einigen Tagen stark abgeflacht, jedoch sollte solange weiter behandelt werden, bis sie vollständig abgeklungen sind. Besondere Beachtung gilt der Schonung des betroffenen Gelenks. Wie schon erwähnt, sollte das Gelenk auch über die sichtbaren Symptome hinweg geschont werden, weil sonst die Gefahr der Chronifizierung besteht.

Ist ein komplizierterer Verlauf gegeben, gegebenenfalls sogar die Indikation einer Bursektomie (operative Entfernung des Schleimbeutels) bestehen so dauert die Behandlung dementsprechend länger und kann bis zu einigen Wochen umfassen.

Wann darf ich wieder Sport machen?

Bei einer frisch auftretenden Schleimbeutelentzündung sollte Sport erst einmal vermieden werden. Mindestens einige Tage sollte man die entsprechende Körperstelle schonen, da sonst die Gefahr der „Verschleppung“ besteht. Das bedeutet, man zieht sich damit eine chronische Entzündung der Schleimbeutel zu, die sich über Jahre hin erstrecken können.

Nach dem Abklingen der Schmerzen und einer Verbesserung der Symptomatik, kann mit einem leichten und knieschonenden Training begonnen werden. Hierbei lohnt es sich auf Sportarten umzusteigen, welche vermehrt andere Körperregionen trainieren. Erst nach einigen Wochen, nachdem die Entzündung komplett ausgeheilt ist, darf wieder regelmäßiger und auch anstrengenderer Sport betrieben werden. Jedoch ist unbedingt zu beachten, langsam und vorsichtig in das Training einzusteigen und das Gelenk schonend und stufenweise an die Bewegungen heranzuführen.

Wie stark beeinflusst eine OP die Dauer?

Die Dauer einer Operation am Schleimbeutel am Knie ist von sehr vielen verschiedenen Dingen abhängig. Natürlich spielt die Erfahrung des Operateurs eine Rolle ebenso wie die Schwere der Entzündung. Auch andere Bedingungen können dazu führen, dass die Dauer stark variiert. Ist umliegendes Gewebe betroffen muss während der Operation auch dieses teilweise entfernt werden. Die Bursektomie, also die Schleimbeutelentfernung an sich, ist aber normalerweise ein Routineeingriff, der nicht mehr als eine Stunde andauert.

Nach dem Eingriff muss man das Knie für wenige Wochen schienen. Leichte Bewegungen kann man jedoch schon am Tag nach der OP vornehmen, da der Schleimbeutel nicht mehr vorhanden ist und der Eiter entfernt wurde. Das Knie ist jedoch nach einer Operation stark gereizt, sodass man es nicht überlasten darf. Bis man wieder arbeitsfähig ist, kann es also noch zwei bis vier Wochen dauern. Während dieser Zeit sollte man in gewissen Abständen bei Kontrolluntersuchungen die Abheilung der Schnittstelle von einem Arzt abklären und die Fäden ziehen lassen. 

Lesen Sie alles zu diesem Thema unter: Operation einer Schleimbeutelentzündung

Dauer einer Krankschreibung

Die Dauer der Krankschreibung hängt sehr von dem Schweregrad der Entzündung ab. Sollten die Entzündungszeichen schon nach einigen Tagen wieder abklingen, die Rötungen, Schwellungen und die Schmerzen weitestgehend verschwunden sein, wird die Krankschreibung nur für einige Tage gültig sein. Ist die Entzündung jedoch sehr schwerwiegend und die Bewegungseinschränkung umfassender, kann die Krankschreibung zwischen zwei und sechs Wochen umfassen. Das dient vor allem dazu, dass die Bursitis nicht chronifiziert, indem der Patient sich schon zu frühzeitig und zu sehr belastet.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.01.2019 - Letzte Änderung: 30.03.2024