Viele Hausmittel können durch ihre entzündungshemmende, schmerzlindernde oder antibakterielle Wirkung bei einer Schleimbeutelentzündung helfen.
Ob man nun Wärme oder Kälte applizieren soll, ist eine häufige Fragestellung in der Orthopädie. Bei Schleimbeutelentzündungen sollte aber generell immer zu einem kühlenden Element gegriffen werden. Wärme fördert den Entzündungsprozess eher, als dass sie helfen kann. Einige Zellen der körpereigenen Immunabwehr üben ihre Tätigkeit verstärkt aus, wenn eine gewisse Temperatur im Körper oder im entsprechenden Gewebe erreicht wird. Deshalb reagiert der Körper bei einigen Entzündungen oder Infekten auch mit Fieber. Wärme sollte eher im Bereich der Wirbelsäule beziehungsweise der Muskelgruppen in dem Bereich verwendet werden, wenn Verspannungen vorliegen und die Durchblutung gesteigert werden soll.
Der Quarkwickel ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Entzündungen. Neben seiner kühlenden und damit häufig schmerzlindernden Wirkung, wirkt auch das darin enthaltene Phosphat stimulierend auf den Heilungsprozess. Außerdem hilft der Quarkwickel häufig dabei, die Schwellung abklingen zu lassen. Beachtet werden muss, dass der Quark die Wärme der betroffenen Stelle sehr schnell aufnimmt und somit häufig ausgetauscht werden muss, weil sonst die Wirkung nachlässt. Hierzu reicht es aus, einfachen Speisequark aus dem Kühlschrank auf die schmerzende Stelle zu reiben, mit einem Tuch oder einem Verband abzudecken und danach zu fixieren. Nach der Einwirkzeit einfach entfernen und bei Bedarf erneut auftragen.
In Weidenrinde ist der Stoff Salicin enthalten, welcher damals bei der Entdeckung isoliert und zur Herstellung von Acetylsalicysäure gebraucht wurde. Dadurch ist verständlich, dass auch die Weidenrinde dazu in der Lage ist, eine schmerzlindernde Wirkung zu erzielen. Neben der Schmerzstillung bewirkt Weidenrinde auch eine Fiebersenkung sowieso eine Entzündungshemmung. Folglich erzielt man ähnliche Wirkungen, welche ASS auch hat. Die Produkte der Weidenrinde sind vielseitig. Von Dragees über Pulver, zu Tabletten, Tropfen oder aufgekocht als Tee, gibt es verschiedene Möglichkeiten dieses Naturheilmittel einzunehmen.
Apfelessig ist ein Produkt mit sehr vielen Anwendungsgebieten. Neben der Einnahme um gegen Heißhungerattacken, Sodbrennen, Blähungen und fade Haut vorzugehen, kann man auch Apfelessig gegen Entzündungen einsetzen. Sind die Entzündungen bakterieller Herkunft, ist der Apfelessig gut geeignet, da er antibakteriell wirkt. Außerdem wird ihm eine durchblutungsfördernde und „entschlackende“ Wirkung nachgesagt. Beides ist bei Entzündungen wertvoll, da somit der „Abfall“, welcher bei Entzündungen anfällt, abtransportiert wird und das Gewebe sich schneller regenerieren kann.
Rhizinusöl ist ursprünglich bekannt als Abführmittel, da es die Darmmotilität (Darmbewegung) fördert und damit zu „Entschlackung“ verwendet wird. Aber seit Neuerem werden dem Öl auch andere Wirkungen zugesprochen. Für die Schleimbeutelentzündung ist hierbei die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung von Bedeutung.
Auch Ingwer soll eine ähnliche Wirkungsweise haben wie Acetylsalicylsäure, also das schmerzstillende und entzündungshemmende, weit verbreitetet Medikament. Hierbei ist die Schmerzstillung, bewirkt durch den Ingwer, am besten untersucht und nachgewiesen. Auch gegen Übelkeit und Erbrechen soll Ingwer helfen und kann gerade in der Schwangerschaft oder zusätzlich zu einer Chemotherapie angewendet werden. Jedoch gibt es auch Menschen, die empfindlicher auf Ingwer reagieren, beispielsweise solche, die Blutgerinnungshemmer einnehmen oder an Gallensteinen leiden. Die Entzündungshemmende Wirkung soll auf der durch Ingwer verminderten Produktion von NfkB liegen. NfkB ist ein entscheidendes Molekül unseres Körpers, welches für Entzündungsreaktionen mitverantwortlich ist.
Dimethysulfoxid ist das pharmazeutische Mittel, das hinter der Abkürzung DMSO steht. Es ist ein organisches Lösungsmittel und ist für seine vielseitige Einsetzbarkeit bekannt. Besonders interessant ist seine Wirkung bei Entzündungen. Hier soll es in der Lage dazu sein, freie Radikale zu binden und damit antioxidativ in dem Entzündungsherd zu wirken. Freie Radikale sind für Zellzerstörung verantwortlich und fördern damit die Entzündungsreaktion. Außerdem wird DMSO eine schmerzstillende und blutgefäßerweiternde Wirkung zugeschrieben. Auch diese beiden Effekte wirken sich positiv auf den Verlauf der Schleimbeutelentzündung im Knie aus.
Auch das in Kurkuma enthaltene Produkt Cucurmin soll antioxidative Wirkungen besitzen. Neben der antioxidativen Wirkung hemmt es zusätzlich entzündungsfördernde Enzyme, wie die Cyclooxygenase 2 und die Lipoxygenase. Diese Enzyme synthetisieren Prostaglandine. Prostaglandine sind die Stoffe, die in unserem Körper Entzündungsreaktionen auslösen können. Auch hier kann man die Parallelen zwischen „nichtsteroidalen Antirheumatika“ wie Diclofenac und Ibuprofen und dem Naturheilmittel sehen, da sie auf das gleiche Enzym im Körper hemmend wirken.