Patienten, die Betablocker einnehmen, sollten auf den Konsum von Alkohol verzichten. Das hat verschiedene Gründe. Alkohol wirkt sich langfristig negativ auf den Blutdruck aus.
Er kann den systolischen Wert um bis zu 7 mmHg und den diastolischen Wert um bis zu 5 mmHg steigern.
Bei Rauchern sind die blutdrucksteigernden Effekte noch größer. Verschiedene Mechanismen liegen dieser Blutdrucksteigerung zugrunde. Alkohol fördert indirekt die Ausschüttung blutdrucksteigernder Hormone. Weiterhin kann ein hoher Alkoholkonsum mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme und einer damit verbundenen Blutdruckerhöhung führen.
In Kombination mit Betablockern, die genau das Gegenteil, nämlich eine Blutdrucksenkung, bewirken sollen, ist das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen hoch. Daher ist die Frage, ob man Alkohol bei einer Einnahme von Betablockern trinken darf, im Grunde mit Nein zu beantworten.
Nebenwirkungen wie Schwindel, Bewusstlosigkeit und Kreislaufstörungen können auftreten. Auch Schädigungen der Leber können auftreten. Insbesondere bei der Einnahme von Betablockern, die von der Leber verstoffwechselt werden, wie beispielsweise Propanolol, kann ein regelmäßiger Alkoholkonsum zu Leberschäden führen. Weiterhin können gehäuft Depressionen und Schlafstörungen auftreten.
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Der Gesundheitszustand kann durch die gleichzeitige Einnahme von Betablockern und den Verzehr von Alkohol verschlechtert werden. Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, im Rahmen derer Betablocker therapeutisch zum Einsatz kommen, werden durch regelmäßigen Alkoholkonsum verschlimmert.
Des Weiteren erhöht sich das Risiko für zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen der Therapie. Dazu gehören beispielsweise Leberfunktionsstörungen, Kreislaufprobleme und Depressionen.
Daher ist strengstens von einem Alkoholkonsum abzuraten, wenn eine regelmäßige Einnahme von Betablockern erfolgt. Zusätzlich können Nierenschäden auftreten.
Weiterhin begünstigt die Einnahme von Betablockern in Kombination mit Alkohol eine Gewichtszunahme.
Gerade bei einem bestehenden Bluthochdruck wirkt sich eine Gewichtszunahme zusätzlich negativ auf den ohnehin schon hohen Blutdruck aus. Das Risiko für Folgeschäden wie beispielsweise Schlaganfälle erhöht sich ebenfalls.
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Lange galt ein mäßiger Alkoholkonsum als kardioprotektiv – Dem Alkohol wurde also eine teils schützende Wirkung auf das Herz zugesprochen.
Jedoch kann sich diese Annahme nicht in jeglicher Hinsicht bestätigen. Ein kritisch hoher Alkoholkonsum begünstigt Herzschäden verschiedener Art. Er steht im Verdacht Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern zu begünstigen. Weiterhin steigt auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Doch nicht nur das – Alkohol schädigt das Herz auch indirekt über eine Blutdruckerhöhung. Ein regelmäßiger und hoher Alkoholkonsum führt langfristig zu einer Blutdruckerhöhung. Dieser hohe Blutdruck schädigt Gefäße und stellt damit einen Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.
Darüber hinaus fördert Alkohol entzündliche Aktivitäten im Körper und fördert die Entstehung einer Arteriosklerose. Das Risiko für Herzinfarkte steigt dadurch.
Die Pumpleistung des Herzens wird ebenfalls durch verschiedene Faktoren herabgesetzt.
Hinzu kommen selbstverständlich auch weitere Folgeschäden des Alkohols wie Leberfunktionsstörungen, die den Gesamtzustand zusätzlich verschlechtern.
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Betablocker haben, wie jeder andere Wirkstoff auch, potenzielle Nebenwirkungen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich. Je mehr Medikamente man einnimmt, desto höher ist auch das Risiko für Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Medikamenten.
Gerade Patienten mit Bluthochdruck oder einer koronaren Herzkrankheit, die oft Betablocker einnehmen, erhalten zusätzlich noch weitere Medikamente zur Therapie ihrer Erkrankung.
Auch das zusätzliche Auftreten weiterer Erkrankungen, die wiederum einer Therapie bedürfen, verstärkt das Risiko für Wechselwirkungen.
Ein Alkoholkonsum oder ein Konsum anderer Drogen verstärkt diese Risiken enorm.
Die individuellen Wechselwirkungen sind von der Art der eingenommenen Medikamente sowie dem einzelnen Menschen, der sie einnimmt, abhängig.
Daher empfiehlt es sich insbesondere bei der Einnahme mehrerer Medikamente auf Alkohol zu verzichten. Von Zeit zu Zeit sollte weiterhin überprüft werden, ob die Medikamente noch notwendig sind und ihre Dosierung den aktuellen Gegebenheiten entspricht. So kann das Risiko für Wechselwirkungen minimiert werden.
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Bisoprolol ist ein Betablocker, der unter anderem zur Behandlung von Bluthochdruck und einer Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Der Wirkstoff senkt die Herzfrequenz und den Blutdruck. Der Verzehr von Alkohol kann die Wirkung von Bisoprolol verstärken und zu Kreislaufstörungen führen.
Daher sollte kein Alkohol konsumiert werden, wenn Bisoprolol eingenommen wird.
Metoprolol ist ein Standardpräparat, das unter anderem zur Therapie des Bluthochdrucks eingesetzt wird. Es wird über die Leber verstoffwechselt, sodass die Anwendung bei Leberschäden eingeschränkt ist. Entweder es erfolgt eine Dosisreduktion oder ein anderes Medikament muss das Metoprolol ersetzen.
Alkohol beeinträchtigt die Funktion der Leber und darf daher bei einer Therapie mit Metoprolol nicht konsumiert werden. Das Risiko für Nebenwirkungen wie Kreislaufstörungen und Schwindel steigt ebenfalls.
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