Tapeverbände sind eine häufig verwendete Methode um verschiedenste Muskel-, Bänder- und Knochenverletzungen zu behandeln oder um deren Verletzungen vorzubeugen. Auch ein Bänderriss kann durch Tapen behandelt werden. Dies ist jedoch nicht das Mittel der ersten Wahl. Vor allem bei komplizierten Verletzungen des Kapsel-Band-Apparates und bei jungen sportlich ausgerichteten Patienten, ist eher eine Operation oder das Schienen des Bänderrisses indiziert. Zur Unterstützung des Bandapparates nach bereits erfolgter Abheilung sind Tapeverbände vor allem für Sportler jedoch sehr gut geeignet.
Tapeverbände sind eine in der Sportmedizin, Orthopädie und Unfallchirurgie weit verbreitete Methode, um verschiedenste Muskel-, Bänder- und Knochenverletzungen zu behandeln oder auch, um deren Verletzung vorzubeugen. Je nach Anwendungsgebiet gibt es verschiedenste Methoden, einen Tapeverband anzulegen, um eine maximale Wirkung zu erreichen.
Auch ein Bänderriss kann mit Hilfe eines Tapeverbandes behandelt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Tapen bei einem Bänderriss nicht die Behandlungsmethode der ersten Wahl ist. Vor allem bei komplizierten Verletzungen des Kapsel-Band-Apparates und bei jungen sportlichen Patienten, ist eher eine Operation oder das Schienen des Bänderrisses indiziert, da nur so eine optimale Verheilung der Verletzung gewährleistet werden kann. Zur Unterstützung des Bandapparates nach bereits erfolgter Abheilung sind Tapeverbände vor allem für Sportler jedoch sehr gut geeignet.
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Sachgemäß angebrachte Tapeverbände vermögen es, die Haltefunktion des Kapsel-Band-Apparates eines Gelenks erheblich zu verstärken. Wird das Tape dem Verlauf des Bandes entsprechend auf die Haut aufgeklebt, werden die auf die Bänder einwirkenden Zugkräfte abgefangen und auf die Haut übertragen. Neben dieser rein mechanischen Wirkung des Tapens wird dabei außerdem die Propriozeption (die Wahrnehmung der Körperbewegung und -lage im Raum) unterstützt. Sportler nehmen dadurch unerwünschte Bewegungen verstärkt wahr.
Im Gegensatz zu anderen konservativen Behandlungsmöglichkeiten, wie etwa einer Schiene oder einem Gips, ermöglichen Tapeverbände dabei noch eine gewisse Mobilität des Gelenks. Die Beweglichkeit des Gelenks wird innerhalb eigener Grenzen zugelassen, schädliche Bewegungen, welche über das gesunde Maß hinausgehen, werden jedoch verhindert. Aus diesem Grund werden Tapeverbände auch als funktionelle Verbände bezeichnet. Der Grad der Bewegungseinschränkung ist dabei vom Material des Tapes und der Taping-Methode abhängig.
Ein weiterer Effekt eines richtig aufgebrachten Tapeverbandes ist die Kompression des darunter liegenden Gewebes, welche durch eine leichte Dehnung der Tape-Streifen erreicht wird. Hierdurch kann ein Anschwellen des Gelenks als Folge eines Bänderrisses deutlich gemildert werden.
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Um einen Bänderriss effektiv tapen zu können sollten vor dem Aufbringen der Tapestreifen einige Dinge beachtet werden. Zu allererst sollte Tape nur auf reizlose Haut aufgebracht werden; kleinere reizlose Verletzungen können vorher mit Pflastern oder einem Wundverband abgedeckt werden. Die Haut sollte zudem trocken und sauber sein; fettige Lotionen sollten vorher gründlich entfernt werden. Bei starker Behaarung sollte die entsprechende Stelle anschließend rasiert werden, um ein gutes Haften des Tapes zu ermöglichen.
Das Anlegen eines Tape-Verbandes erfolgt in der Regel etwa 20 – 30 min vor der sportlichen Aktivität. Hilfreich ist es, die Tapestreifen vor dem Aufkleben zunächst in der geplanten Position auf das Gelenk aufzulegen. Ein Abrunden der Enden des Tapes sorgt für einen besseren Halt. Generell kann bei kinesiologischen Tapes die Mitte des Streifens vor dem Auftragen vorgedehnt werden, um den stabilisierenden Effekt des Tapes zu verstärken. Dies kann in manchen Fällen jedoch zu leichten Hautirritationen führen und sollte nicht mit den Enden des Tapes gemacht werden, da dies die Haftfähigkeit verringert.
Generell sollte die Klebefläche des Tapes beim Aufbringen nicht angefasst werden. Verwenden Sie zum Festhalten des Tapes die Schutzfolie. Ist das Tape auf die Haut aufgebracht worden, sollte mehrmals über dieses gerieben werden; der Polyacrylkleber entfaltet erst so seine ganze Wirkung.
Das Entfernen von Tapeverbänden kann am besten unter der Dusche erfolgen. Zusätzlich sind spezielle kleberlösende Sprays erhältlich, welche das Ablösen zusätzlich erleichtern. Das Tape wird am besten in Haarwuchsrichtung und möglichst nah am Körper abgezogen.
Die im Folgenden beschriebene Technik zum Tapen des Fußes mit kinesiologischem Tape wird sehr häufig bei Fußverstauchungen angewandt, eignet dich jedoch auch hervorragend zur Unterstützung des Sprunggelenks nach Bänderrissen.
Zum Anbringen des Verbandes sollte in einer 90°-Stellung des Fußes zum Unterschenkel erfolgen. Der erste Tape-Streifen wird an der Unterschenkelaußenseite etwa 10 cm über dem Außenknöchel aufgeklebt und anschließend über den Knöchel und die Fußaußenkante zur Sohle verlaufend angebracht. Von da aus soll er nun über die Fußinnenkante über den Innenknöchel verlaufen. Der zweite Tape-Streifen wird nun längs auf die Fußinnenkante aufgebracht. Über den Innenknöchel verlaufend wird er über die Achillessehne um die Ferse herum und über die Fußsohle geführt, sodass er auf der Fußaußenkante endet. Gemäß derselben Technik, jedoch an der Fußaußenkante beginnend, wird nun der dritte Streifen zunächst über den Außenknöchel, um die Ferse herum, über die Fußsohle zur Fußinnenkannte geklebt.
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Das Knie ist ein sehr komplexes Gelenk und verfügt über eine ganze Reihe verschiedenster Bandstrukturen. Je nachdem welches Band betroffen ist und durch einen Tapeverband unterstütz werden soll, werden unterschiedliche Taping-Techniken angewandt. Beispielhaft wird hier eine Taping-Methode für den „Full Knee Support“ beschrieben. Dieser Verband, welcher dem gesamten Knie Halt geben soll, ist für verschiedene Bänderrisse oder Bandüberdehnungen geeignet.
Das Anbringen dieses Tapeverbandes erfolgt in einer 90°-Stellung des Knies. Insgesamt werden 3 Streifen kinesiologischen Tapes benötigt. Zunächst wird direkt unter der Kniescheibe ein Tape quer aufgebracht. Es sollte von der Mitte der Außenseite bis zur Mitte der Innenseite des Knies verlaufen. Das zweite Tape wird auf der Außenseite des Oberschenkels aufgebracht und wird unter leichter Dehnung über die Außenseite der Kniescheibe bis zur Unterschenkelinnenseite 15 cm unter die Kniescheibe geklebt. Der dritte Tape-Streifen wird schließlich mit derselben Technik von der Oberschenkelinnenseite über die Innenseite der Kniescheibe zur Unterschenkelaußenseite aufgebracht.
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Kinesiologisches Tape bezeichnet eine spezielle Form von therapeutischem Tape. Hierbei handelt es sich um elastische, selbstklebende Tape-Streifen aus einem dehnbaren Material. Als Kleber findet Polyacrylatkleber Verwendung. Unter Anwendung verschiedener Taping-Techniken wird das kinesiologische Tape auf die Haut aufgebracht. Unter anderem sollen sie Verspannungen lösen, die Mikrozirkulation des Gewebes verbessern und die Gelenkfunktion unterstützen.
Trotz wachsender Beliebtheit auch unter Ärzten und Physiotherapeuten fehlen noch immer aussagekräftige Studien und Beweise über die möglichen Wirkmechanismen.
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